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als PDF - Texte von Dieter Wolf

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menschliche Bedürfnisse befriedigen, macht es keinen Unterschied, ob seine körperlichen<br />

Bestandteile und Formen <strong>von</strong> der Natur oder <strong>von</strong> einer bestimmten<br />

menschlichen Arbeit herrühren. Dass der Gebrauchswert durch menschliche Arbeit<br />

zustande kommt, ist insofern nicht gleichgültig, <strong>als</strong> diese Teile des <strong>von</strong> Natur<br />

vorhandenen stofflichen Reichtums so umgeformt hat, dass er ganz bestimmte Eigenschaften<br />

besitzt, welche menschliche Bedürfnisse irgendeiner Art befriedigen.<br />

Indem der Gebrauchswert der Ware vorausgesetzt ist, ist die besondere Nützlichkeit,<br />

die bestimmte Zweckmäßigkeit der in ihr aufgezehrten Arbeit vorausgesetzt.<br />

Damit ist aber vom Standpunkt der Ware aus zugleich alle Rücksicht auf die Arbeit<br />

<strong>als</strong> nützliche Arbeit erschöpft. 15 Dass aber überhaupt bei der Entstehung des Gebrauchswerts<br />

menschliche Arbeit verausgabt worden ist, ist für die Bestimmung<br />

dessen, was einen Gebrauchswert ausmacht, gleichgültig, weil für ihn nur die Existenz<br />

jener an eine bestimmte körperliche Gestalt des Gegenstandes gebundenen<br />

Eigenschaften zählt, es aber für ihn bedeutungslos ist, woher diese stammen bzw.<br />

ob diese nur Produkte der Natur oder auch Produkte der menschlichen Arbeit sind.<br />

Wird <strong>von</strong> den körperlichen Bestandteilen und Formen des Arbeitsprodukts abstrahiert,<br />

dann wird <strong>von</strong> all dem abstrahiert, was es mit und ohne Vermittlung durch<br />

eine bestimmte konkret-nützliche Arbeit ist. Es wird so <strong>von</strong> den körperlichen Bestandteilen<br />

und Formen des Gegenstandes abstrahiert, <strong>als</strong> wären diese überhaupt<br />

nicht durch konkret-nützliche Arbeit zustande gekommen. Umgekehrt bedeutet<br />

dies, dass mit der Abstraktion <strong>von</strong> den sinnlichen Beschaffenheiten auch <strong>von</strong> dem<br />

nützlichen Charakter der menschlichen Arbeit abstrahiert wird. Dies geschieht nicht,<br />

insofern eine bestimmte konkret-nützliche Arbeit überhaupt Arbeit ist, sondern<br />

insofern sie durch die Umgestaltung der Natur in den körperlichen Bestandteilen<br />

und Formen des Gegenstandes <strong>als</strong> konkret-nützliche gegenwärtig ist.<br />

Wenn an den Arbeitsprodukten <strong>von</strong> allem abstrahiert wird, was sie <strong>als</strong> Gebrauchswerte<br />

auszeichnet, dann bleibt <strong>als</strong>o noch etwas übrig, was mit dem Gebrauchswert<br />

selbst nichts zu tun hat, nämlich der Tatbestand, dass er vermittels der menschlichen<br />

Arbeit zustande gekommen ist. »Sieht man ... vom Gebrauchswert der Warenkörper<br />

16, 17<br />

ab, so bleibt ihnen nur noch eine Eigenschaft, die <strong>von</strong> Arbeitsprodukten.«<br />

15<br />

Vgl. ebd., S. 51f.<br />

16<br />

Das Kapital, MEW 23, a.a.O., S. 52.<br />

17<br />

In seinem Aufsatz »Gesellschaftskritik und normativer Maßstab« a) spricht G. Lohmann <strong>von</strong><br />

»Marxens Schwierigkeiten, die Wertbestimmung durch abstrakte Arbeit logisch stringent durchzuführen.<br />

Sie gilt nur auf Grund vorausgesetzter Annahmen des Lockeschen Naturrechts über Aneignung<br />

<strong>von</strong> Eigentum durch eigene Arbeit; keineswegs ist sie eine gesellschaftlich unspezifische, allgemeingültige<br />

›Ableitung‹, sondern hängt vom Realitätsgehalt der Lockeschen Voraussetzungen ab.« b) Es<br />

wurde oben entwickelt, inwiefern die Waren nur in der Hinsicht untereinander gleich sein können, in<br />

der sie noch etwas anderes sind <strong>als</strong> Gebrauchswerte bzw. etwas sind, was mit ihnen <strong>als</strong> Gebrauchswerten<br />

nichts zu tun hat. Da alle Gebrauchswerte, die in den Austausch eingehen, zugleich Arbeitsprodukte<br />

sind und die Arbeit etwas ist, was nicht notwendig zum Gebrauchswert gehört, so kann auch in<br />

der im Austausch vor-sich-gehenden Abstraktion vom Gebrauchswert nur übrig bleiben, dass diese in<br />

der <strong>von</strong> ihnen verschiedenen Hinsicht untereinander gleiche Produkte <strong>von</strong> Arbeit sind, gleichgültig in<br />

welcher Form diese verausgabt worden ist. Was Marx und Locke hinsichtlich der Wertbestimmung<br />

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