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als PDF - Texte von Dieter Wolf

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Ohne diese Vermischung <strong>von</strong> Gebrauchswert und Wert, <strong>von</strong> Gesellschaftlichem<br />

und Natürlichem, lässt sich nur <strong>von</strong> jedem Arbeitsprodukt selbst sagen, dass in ihm<br />

unter Abstraktion <strong>von</strong> all dem, was es <strong>als</strong> Gebrauchswert ist, die abstrakt-menschliche<br />

Arbeit <strong>als</strong> gegenständlicher Charakter der Sache dargestellt ist, <strong>als</strong> Charakter,<br />

»der ihr selbst sachlich zukommt«. 63 Der Wert kommt der Sache aber gerade nicht<br />

in der Hinsicht zu, in der sie ein Ding mit unterschiedlichen physischen Eigenschaften<br />

ist.<br />

Würde sich die erste Ware <strong>als</strong> Wert auf die zweite Ware <strong>als</strong> Gebrauchswert beziehen,<br />

so würde dies bedeuten, Gebrauchswert und Wert einander gleichzusetzen.<br />

Dies könnte aber nur aufgrund ihrer Verschiedenheit <strong>von</strong> einem theoretischen Betrachter<br />

gemacht werden, indem er Gebrauchswert und Wert auf mystische Weise<br />

miteinander vermischen würde. Die Arbeitsprodukte werden in ihrem Austauschverhältnis<br />

aber gerade unter Abstraktion <strong>von</strong> ihren jeweiligen Gebrauchswerten <strong>als</strong><br />

Werte gleichgesetzt. Da der Wert um seines Erscheinens willen <strong>als</strong> etwas Gegenständliches<br />

auf die gegenständliche Form der Gebrauchswerte angewiesen ist, bleibt<br />

<strong>als</strong> einzige Möglichkeit übrig, dass der Wert der Ware auf den Gebrauchswert einer<br />

anderen Ware angewiesen ist. Verwirklicht sich diese Möglichkeit im Verhältnis<br />

zweier Waren zueinander, dann muss bedacht werden, dass die beiden Waren zunächst<br />

einmal unabhängig da<strong>von</strong>, dass sich der Wert der ersten im Gebrauchswert<br />

der zweiten darstellt, <strong>als</strong> <strong>von</strong> ihren Gebrauchswerten verschiedene Werte gleichgesetzt<br />

werden: »x Ware A = y Ware B oder: x Ware A ist y Ware B wert.« 64<br />

Gleich zu Beginn der Untersuchung des »Gehalts der relativen Wertform« schreibt<br />

Marx: »Man übersieht, daß die Größen verschiedner Dinge erst quantitativ vergleichbar<br />

werden, nach ihrer Reduktion auf dieselbe Einheit. Nur <strong>als</strong> Ausdrücke<br />

derselben Einheit sind sie gleichnamige, daher kommensurable Größen« 65 (Hervorhebungen<br />

– D. W.). Ob »ein gegebenes Quantum Leinwand viele oder wenige<br />

Röcke wert ist, jede solche Proportion schließt stets ein, daß Leinwand und Röcke<br />

<strong>als</strong> Wertgrößen Ausdrücke derselben Einheit, Dinge <strong>von</strong> derselben Natur sind.<br />

Leinwand = Rock ist die Grundlage (Hervorhebung – D. W.) der Gleichung.« 66<br />

Später führt Marx dann über die zweite Ware, den »Rock«, aus: »In der Produktion<br />

des Rockes ist tatsächlich, unter der Form der Schneiderei, menschliche Arbeitskraft<br />

verausgabt worden. Es ist <strong>als</strong>o menschliche Arbeit in ihm aufgehäuft. Nach<br />

dieser Seite hin ist der Rock ›Träger <strong>von</strong> Wert‹, obgleich diese seine Eigenschaft<br />

selbst durch seine größte Fadenscheinigkeit nicht durchblickt. ... Trotz seiner zugeknöpften<br />

Erscheinung hat die Leinwand in ihm die stammverwandte schöne<br />

Wertseele erkannt.« 67 Was hat es nun damit auf sich, dass, indem die beiden Waren<br />

63<br />

Randglossen, MEW 19, a.a.O., S. 375.<br />

64<br />

Das Kapital, MEW 23, a.a.O., S. 63.<br />

65<br />

Ebd., S. 64.<br />

66<br />

Ebd.<br />

67<br />

Ebd., S. 66.<br />

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