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als PDF - Texte von Dieter Wolf

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Nur wenn sich aus der Natur des Werts ergibt, dass er gegenständlich wie die<br />

Naturalform existieren muss, er aber aufgrund seiner Gesellschaftlichkeit in der<br />

Naturalform der Ware selbst »nicht erscheint«, ist der Schluss zwingend, dass »eine<br />

besondere Wertform nötig« ist. Wie in den »Randglossen« so bringt Marx auch in<br />

der ersten Auflage des »Kapital« die Erwartung zum Ausdruck, dass sich der Wert<br />

kraft seiner Gegenständlichkeit auch gegenständlich, d.h. bezogen auf die einzelne<br />

Ware, in deren Gebrauchswert darstellen könnte: »Ihr (der Ware – D. W.) Werth ist<br />

der bloß gegenständliche Reflex der so verausgabten Arbeit, aber er reflektirt sich<br />

nicht in ihrem Körper.« 46 Das Gesellschaftliche einer Sache gibt es nur, wenn sie<br />

für eine andere Sache <strong>als</strong> etwas <strong>von</strong> ihrer stofflichen Körperlichkeit Verschiedenes<br />

da ist. Der Wert muss erscheinen: »Er offenbart sich, erhält sinnlichen Ausdruck<br />

durch« das »Werthverhältnis« einer Ware zu einer anderen. Der »Rock (wird) die<br />

Erscheinungsform des Leinwand-Werths im Gegensatz zum Leinwand-Körper, ihre<br />

Werthform im Unterschied <strong>von</strong> ihrer Naturalform.« 47 Nachdem Marx im »Kapital«<br />

festgestellt hat, dass die Wertgegenständlichkeit der Ware in ihrer Naturalform nicht<br />

erscheint, erinnert er daran, »daß ihre Wertgegenständlichkeit ... rein gesellschaftlich<br />

ist,« und folgert daraus, »daß sie nur im gesellschaftlichen Verhältnis <strong>von</strong> Ware<br />

zu Ware erscheinen kann«. 48<br />

Es wurde bereits gezeigt, inwiefern es sich für die Menschen <strong>von</strong> selbst versteht,<br />

dass ihre Gesellschaftlichkeit auch nur in ihrem gesellschaftlichen Verhältnis<br />

erscheint. Sowohl dann, wenn man dieses gesellschaftliche Verhältnis <strong>als</strong> einmal<br />

historisch gewordenes unterstellt und den einzelnen Menschen betrachtet, wie auch<br />

dann, wenn man ausdrücklich zu dem Verhältnis eines Menschen zu einem anderen<br />

übergeht, gilt: Da die Menschen <strong>als</strong> gesellschaftliche Wesen ein <strong>von</strong> ihrer Körperlichkeit<br />

verschiedenes Medium entwickelt haben, worin sie füreinander <strong>als</strong> <strong>von</strong><br />

ihrer Körperlichkeit verschiedene Wesen da sein können, erscheint das, was sie <strong>als</strong><br />

gesellschaftliche Wesen auszeichnet, auch an jedem einzelnen Menschen selbst.<br />

Die Betrachtung der einzelnen Ware, bei der das gesellschaftliche Verhältnis der<br />

Waren unterstellt ist, hat aber ergeben, dass der Wert an ihr selbst nicht erscheint.<br />

Gesellschaftlich sein heißt aber auch für die einzelne Ware, für eine andere Ware<br />

<strong>als</strong> die <strong>von</strong> der grob-sinnlichen Körperlichkeit verschiedene Wertgegenständlichkeit<br />

da zu sein, in die »kein Atom Naturstoff« eingeht. Wenn die Waren – was<br />

wegen der Absurdität hier nur einmal der Verdeutlichung halber angenommen sei<br />

– in ihrem gesellschaftlichen Verhältnis Äußerungsweisen ihrer Gesellschaftlichkeit<br />

ausgebildet hätten, die <strong>von</strong> ihnen <strong>als</strong> Dingen mit physischen Eigenschaften<br />

verschieden sind, dann würde es sich <strong>von</strong> selbst verstehen, dass das Gesellschaftliche<br />

in den vom Körper der Ware verschiedenen Äußerungsweisen und damit auch<br />

46<br />

Das Kapital, 1. Auflage, MEGA II/5, a.a.O., S. 30.<br />

47<br />

Ebd.<br />

48<br />

Das Kapital, MEW 23, a.a.O., S. 62.<br />

136

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