als PDF - Texte von Dieter Wolf
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2. Die Gegenständlichkeit des Gebrauchswerts<br />
Insofern die Menschen in der konkret-nützlichen Arbeit sich praktisch mit der Natur<br />
auseinander setzen und diese umformieren, ist sie ein lebendiger Prozess. Der<br />
Gebrauchswert ist <strong>als</strong> gegenständliches Resultat der Arbeit ein Stück bearbeiteter<br />
Natur. In ihm befindet sich die konkret-nützliche Arbeit im Zustand der Ruhe. Es<br />
gehört wesentlich zur konkret-nützlichen Arbeit, dass sie ein lebendiger Prozess ist<br />
und in den Gebrauchswerten im Zustand der Ruhe existiert. Dieser Unterschied<br />
<strong>von</strong> konkret-nützlicher Arbeit <strong>als</strong> Prozess und ruhendem Ding ist ein Unterschied,<br />
der mit ihr selbst gegeben und unabhängig <strong>von</strong> der historischen Form der gesellschaftlichen<br />
Verhältnisse besteht.<br />
In der Warenzirkulation geht es nicht unmittelbar um die konkret-nützliche Arbeit,<br />
insofern sie eine prozessierende Beziehung zwischen Mensch und Natur ist.<br />
Vielmehr werden in ihr die fertigen Arbeitsprodukte aufeinander bezogen. Deren<br />
Entstehungsprozess ist bereits abgeschlossen, wenn sie in die Warenzirkulation<br />
eingehen. »In der einfachen Waare ist bestimmte zweckmässige Arbeit, Spinnen,<br />
Weben u.s.w. im Gespinst, im Geweb verkörpert, vergegenständlicht. Die zweckmässige<br />
Form des Products ist die einzige Spur, welche die zweckmässige Arbeit<br />
zurückgelassen hat und diese Spur selbst kann ausgelöscht sein, wenn das Product<br />
die Form eines Naturproducts hat, wie Vieh, Weizen u.s.w. In der Waare erscheint<br />
der Gebrauchswerth gegenwärtig, <strong>als</strong> das Vorhandne, das in dem Arbeitsproceß<br />
nur <strong>als</strong> Product erscheint. Die einzelne Waare ist in der That ein fertiges Product,<br />
hinter dem sein Entstehungsproceß liegt, worin der Prozeß, wodurch sich besondre<br />
nützliche Arbeit in ihm verkörperte, vergegenständlichte, in der That aufgehoben<br />
ist.« 1<br />
Die gesellschaftliche Beziehung der Arbeiten und die darin eingeschlossene<br />
Beziehung der Individuen zueinander, zu ihren Arbeiten und zu ihren Arbeitsprodukten<br />
ist über den Austausch vermittelt. Es versteht sich daher <strong>von</strong> selbst, dass in<br />
dem Austausch die konkret-nützlichen Arbeiten nicht in der Form aufeinander bezogen<br />
werden, in der sie die lebendige, prozessierende Beziehung zwischen Mensch<br />
und Natur sind. Sie werden vielmehr in dem Zustand der Ruhe, nämlich <strong>als</strong> fertige<br />
Dinge, die bestimmte konkret-nützliche Eigenschaften besitzen, aufeinander bezogen.<br />
Insofern die Waren Gebrauchswerte sind, stehen sie sich in der Warenzirkulation<br />
in der Form <strong>von</strong> Sachen, d.h. <strong>als</strong> Stücke bearbeiteter Natur gegenüber, an<br />
deren zweckmäßiger Form die zweckmäßige Arbeit lediglich eine Spur zurückgelassen<br />
hat. Was ihre stoffliche Seite anbelangt, so müssen die Waren, um austauschbar<br />
zu sein, gesellschaftliche Gebrauchswerte sein, die jeweils der Befriedigung unterschiedlicher<br />
Bedürfnisse dienen. »Wer durch sein Produkt sein eigenes Bedürfnis<br />
1<br />
Karl Marx, Resultate des unmittelbaren Produktionsprozesses, Ökonomische Manuskripte (1863–<br />
1867), in: MEGA, Zweite Abteilung, Bd. 4, Berlin 1988, S. 56.<br />
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