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als PDF - Texte von Dieter Wolf

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schaftliches zu sein, heißt für die erste Ware, dass sie für die andere Ware <strong>als</strong> etwas<br />

<strong>von</strong> ihrem Gebrauchswert Verschiedenes da ist.<br />

In der Ware gehören Gebrauchswert und Wert mit innerer Notwendigkeit zusammen:<br />

Ein und dasselbe Arbeitsprodukt ist in der einen Hinsicht, in der es nur<br />

<strong>als</strong> Vergegenständlichung abstrakt-menschlicher Arbeit zählt, Wert, und in der anderen<br />

Hinsicht, in der es ein Ding mit physischen Eigenschaften ist, Gebrauchswert.<br />

Zwischen dem Wert und dem Gebrauchswert besteht nun ein Widerspruch, weil<br />

der Wert um seines Erscheinens willen nicht nur mit innerer Notwendigkeit zum<br />

Gebrauchswert gehört, sondern zugleich <strong>von</strong> diesem wegstrebt, sich ihm gegenüber<br />

verselbständigt; denn das einzige gegenständliche Material, worin er <strong>als</strong> etwas<br />

Gegenständliches erscheinen muss, ist ein Gebrauchswert, der aber vom Gebrauchswert<br />

der ersten Ware verschieden ist.<br />

In den gegenständlichen Gestalten <strong>von</strong> Gebrauchswert und Wert gehören die<br />

unterschiedlichen Seiten der Arbeit – die konkret-nützliche und die abstrakt-allgemeine<br />

– nicht nur mit innerer Notwendigkeit zusammen, sondern verselbständigen<br />

sich zugleich gegeneinander.<br />

Aufgrund der Gesellschaftlichkeit und der Gegenständlichkeit des Werts muss<br />

<strong>von</strong> der einzelnen Ware zu deren Verhältnis zu einer anderen Ware, d.h. zum gesellschaftlichen<br />

Verhältnis zweier Waren übergegangen werden. Der Wert muss so<br />

gegenständlich wie sein Gebrauchswert existieren und dabei nicht aufhören, etwas<br />

Gesellschaftliches zu sein. »Die Form eines Gebrauchswerths besitzt sie (die Ware<br />

– D. W.) <strong>von</strong> Natur. Es ist ihre Naturalform. Werthform erwirbt sie erst im Umgang<br />

mit andren Waaren. Aber ihre Werthform muß selbst wieder gegenständliche Form<br />

sein. Die einzigen gegenständlichen Formen der Waaren sind ihre Gebrauchsgestalten,<br />

ihre Naturalformen. Da nun die Naturalform einer Waare, der Leinwand<br />

z.B., das grade Gegentheil ihrer Werthform ist, muß sie eine andre Naturalform,<br />

die Naturalform einer andern Waare zu ihrer Werthform machen.« 59<br />

War die einzelne Ware selbst eine unmittelbare Einheit <strong>von</strong> Gebrauchswert und<br />

Wert, so ist das Verhältnis zweier Waren zueinander dieselbe Einheit <strong>als</strong> eine vermittelte.<br />

Indem der Wert der Ware im Gebrauchswert der anderen Ware erscheint,<br />

erscheint die einzelne Ware »<strong>als</strong> Einheit der Gegensätze, Gebrauchswerth und<br />

Tauschwerth«. 60<br />

Der Widerspruch zwischen dem Gebrauchswert und dem Wert findet dadurch<br />

eine Lösung, dass sich die Verselbständigung des Werts gegen den Gebrauchswert<br />

im Verhältnis zweier Waren realisiert. Die Ware verhält sich <strong>als</strong> Wert zum Gebrauchswert<br />

einer anderen Ware <strong>als</strong> Verwirklichungsform der abstrakt-menschlichen<br />

Arbeit. Erscheint der Wert der Ware im Gebrauchswert der anderen Ware,<br />

59<br />

Das Kapital, 1. Auflage, MEGA II/5, a.a.O., S. 32.<br />

60<br />

Das Kapital, Anhang zur 1. Auflage, MEGA II/5, a.a.O., S. 639.<br />

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