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als PDF - Texte von Dieter Wolf

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len die »abstrakten Gegensätze« <strong>von</strong> Gebrauchswert und Wert »<strong>von</strong> selbst auseinander«,<br />

weshalb sie auch »leicht auseinander zu halten« 56 sind.<br />

Weder kann sich die einzelne Ware <strong>als</strong> das Doppelte, das sie ist, auch in der ihr<br />

zukommenden gegenständlichen Weise darstellen, noch kann der wissenschaftliche<br />

Betrachter den Gebrauchswert und den Wert <strong>als</strong> gleichzeitig ebenso gegenständliche<br />

wie unterschiedliche Faktoren der Waren festhalten. »Es ist relativ leicht,<br />

den Werth der Waare <strong>von</strong> ihrem Gebrauchswerth zu unterscheiden, oder die im<br />

Gebrauchswerth formende Arbeit <strong>von</strong> derselben Arbeit, so weit sie bloß <strong>als</strong> Verausgabung<br />

menschlicher Arbeitskraft im Waarenwerth berechnet wird. Betrachtet<br />

man Waare oder Arbeit in der einen Form, so nicht in der andern und vice versa.« 57<br />

Werden Gebrauchswert und Wert so <strong>als</strong> abstrakte Gegensätze gefasst, dann wird<br />

nicht der Widerspruch zwischen dem Gebrauchswert und dem Wert, sondern nur<br />

der Wert auf Kosten des Gebrauchswerts und der Gebrauchswert auf Kosten des<br />

Werts festgehalten. Um den Widerspruch festzuhalten, muss man auf das rekurrieren,<br />

was sich in der Ware selbst abspielt, die sowohl Gebrauchswert <strong>als</strong> auch Wert<br />

ist, und berücksichtigen, dass die Waren selbst es sind, die »füreinander sowohl <strong>als</strong><br />

Gebrauchswerte wie auch <strong>als</strong> Werte da sein müssen«, wobei »dies ihr Dasein <strong>als</strong><br />

ihre eigene Beziehung aufeinander erscheinen« muss.<br />

Was bisher über die Gesellschaftlichkeit und Gegenständlichkeit des Werts und<br />

damit über die Notwendigkeit seines Erscheinens ausgeführt worden ist, soll im<br />

Folgenden <strong>als</strong> das aufgedeckt werden, was den in der Ware enthaltenen Widerspruch<br />

zwischen dem Gebrauchswert und dem Wert auszeichnet. Es soll im Einzelnen<br />

nachvollzogen werden, was es mit der »gleichgültigen selbständigen Existenz«<br />

des Werts gegenüber dem Gebrauchswert auf sich hat, der hier zusammen<br />

mit deren »innerer notwendiger Zusammengehörigkeit« die Grundlage des Widerspruchs<br />

zwischen dem Gebrauchswert und dem Wert ausmacht.<br />

Da die »innere notwendige Zusammengehörigkeit« schon ausführlich behandelt<br />

worden ist, soll an sie hier nur erinnert werden: Wird die Ware für sich unter<br />

Abstraktion <strong>von</strong> ihrer Beziehung zu den anderen Waren betrachtet, dann ist – obgleich<br />

sie <strong>als</strong> Wert auf die anderen Waren <strong>von</strong> vornherein bezogen ist – an ihr selbst<br />

aber nur ausgedrückt, dass sie Gebrauchswert ist. Die Ware ist unmittelbar Gebrauchswert.<br />

Insofern die Ware gleichzeitig Wert ist und der Wert etwas rein Gesellschaftliches<br />

ist, besitzt die Ware eine vermittelte Existenz. Im Wert geht es nicht<br />

unmittelbar um die einzelnen konkret-nützlichen Arbeiten, sondern darum, wie<br />

diese im Austausch in der gegenständlichen Form der Arbeitsprodukte aufeinander<br />

bezogen und einander gleichgesetzt werden, so dass sie in der <strong>von</strong> ihnen verschiedenen<br />

Form der abstrakt-menschlichen Arbeit ihre spezifisch-gesellschaftliche Form<br />

erhalten.<br />

56<br />

Das Kapital, 1. Auflage, MEGA II/5, a.a.O., S. 31.<br />

57<br />

Ebd., S. 31.<br />

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