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als PDF - Texte von Dieter Wolf

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kann nützlich und Produkt menschlicher Arbeit (Hervorhebung – D. W.) sein, ohne<br />

Ware«, 2 d.h. ohne Wert zu sein. Besteht in einem Gemeinwesen der gesellschaftliche<br />

Zusammenhang, worin die Gesamtarbeitszeit auf die einzelnen konkret-nützlichen<br />

Arbeiten verteilt wird und worin diese ihren gesellschaftlich-allgemeinen<br />

Charakter erhalten, nicht aus dem Austausch der Arbeitsprodukte, dann findet auch<br />

keine Verwandlung der Arbeitsprodukte in Werte statt. »Der mittelalterliche Bauer<br />

produzierte das Zinskorn für den Feudalherrn, das Zehntkorn für den Pfaffen. Aber<br />

weder Zinskorn noch Zehntkorn wurden dadurch Ware, daß sie für andre produziert<br />

waren.« 3 Wird das Produkt, welches einem anderen <strong>als</strong> Gebrauchswert dient,<br />

in Ware verwandelt, wenn es dem anderen durch Austausch übertragen wird, dann<br />

kann es auch nur der Austausch bzw. die Warenzirkulation sein, worin es der Gebrauchswert<br />

ist, der nicht ohne den Wert sein kann. Die noch einfach bestimmten,<br />

in der Ausgangssituation des Austauschs sich gegenüberstehenden Waren haben<br />

für ihre Besitzer selbst »keinen unmittelbaren Gebrauchswert«. 4 Sie würden ihre<br />

Waren sonst nicht zu Markte führen. Die Waren haben »Gebrauchswert für andre«.<br />

5 Für sie haben die Waren »unmittelbar nur den Gebrauchswert, Träger <strong>von</strong><br />

Tauschwert und so Tauschmittel zu sein«. Darum wollen sie ihre Ware für eine<br />

andere Ware veräußern, deren Gebrauchswert ihnen »Genüge tut. Alle Waren sind<br />

Nicht-Gebrauchswerte für ihre Besitzer, Gebrauchswerte für ihre Nicht-Besitzer.<br />

Sie müssen <strong>als</strong>o allseitig die Hände wechseln.« 6 Dieser allseitige Händewechsel,<br />

der den Austausch der Waren bildet, ist eine historisch-spezifische Bedingung dafür,<br />

dass sich der Gebrauchswert in der Konsumtion verwirklicht. Der Austausch<br />

aber bezieht die Waren »<strong>als</strong> Werte aufeinander und realisiert sie <strong>als</strong> Werte. Die<br />

Waren müssen sich daher <strong>als</strong> Werte realisieren, bevor sie sich <strong>als</strong> Gebrauchswerte<br />

realisieren können. ... Andrerseits müssen sie sich <strong>als</strong> Gebrauchswerte bewähren,<br />

bevor sie sich <strong>als</strong> Werte realisieren können. Denn die auf sie verausgabte menschliche<br />

Arbeit zählt nur, soweit sie in einer für andre nützlichen Form verausgabt ist.<br />

Ob sie andren nützlich, ihr Produkt daher fremde Bedürfnisse befriedigt, kann aber<br />

nur ihr Austausch beweisen.« 7<br />

Dieser für die Ausgangssituation des Austauschs charakteristische Widerspruch<br />

zwischen dem Gebrauchswert und dem Wert der Waren soll hier noch nicht <strong>als</strong><br />

solcher, sondern nur nach der Seite betrachtet werden, nach der er zeigt, inwiefern<br />

Gebrauchswert und Wert mit innerer Notwendigkeit zusammenhängen bzw. es nicht<br />

nur ohne Gebrauchswert keinen Wert, sondern umgekehrt auch ohne Wert keinen<br />

Gebrauchswert gibt. Um das Letztere noch zusätzlich zu verdeutlichen, sei unter-<br />

2<br />

Ebd.<br />

3<br />

Ebd.<br />

4<br />

Ebd., S. 100.<br />

5<br />

Ebd., S. 55.<br />

6<br />

Ebd., S. 100.<br />

7<br />

Ebd., S. 100f.<br />

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