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DER BIEBRICHER, Ausgabe 265, Dezember 2013

Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich, Erscheinungsweise monatlich

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Fluglärmmessstation in der<br />

Wilhelm-Kalle-Straße hat<br />

Arbeit aufgenommen<br />

Seit Anfang November ist eine<br />

weitere Fluglärmmessstation in<br />

Biebrich in Betrieb. Für den Zeitraum<br />

von einem Jahr wird im<br />

Garten eines Wohnhauses in der<br />

Wilhelm-Kalle-Straße gemessen,<br />

mit welchem Lautstärkepegel die<br />

Flugzeuge über den Stadtteil am<br />

Rheinufer hinwegfliegen.<br />

Bei der Messstation handelt es<br />

sich um einen fest installierten<br />

und vor allem amtlich geeichten<br />

Schallpegelmesser. Die Schallaufnahme<br />

erfolgt über ein wettergeschütztes<br />

Mikrofon, das sich<br />

auf einem fünf Meter hohen<br />

Mast befindet. Das eigentliche<br />

Messgerät, der Schallpegelanalysator,<br />

befindet sich im Keller des<br />

angrenzenden Wohngebäudes.<br />

Bei der Standortauswahl mussten<br />

bestimmte Faktoren erfüllt werden.<br />

Grünen-Ortsbeiratsmitglied<br />

Dorothée Andes-Müller vermittelte<br />

beim Umweltamt den Kontakt<br />

zu Hauseigentümerin Silvia Vogel<br />

in der Wilhelm-Kalle-Straße, deren<br />

Garten die Voraussetzungen<br />

für die Installation der Fluglärmmessstation<br />

erfüllten. Biebrichs<br />

Ortsvorsteher ist es wichtig, dass<br />

mit der geeichten Messstation<br />

nun verlässliche Daten gesammelt<br />

werden und die Lärmdiskussion<br />

damit künftig nicht nur auf individuellen<br />

Eindrücken basiert.<br />

frank hennig<br />

„Gemeinsam mit dem Ortsbeirat<br />

hat das Umweltamt nach geeigneten<br />

Standorten für die Station<br />

gesucht und ist nun fündig geworden“,<br />

so Bürgermeister und<br />

Umweltdezernent Arno Goßmann.<br />

Der Ortsbeirat hatte die<br />

Bitte an den Magistrat herangetragen,<br />

erneut eine Messstation<br />

aufzustellen, um gezielt in der<br />

Nähe des Rheinufers Messungen<br />

vorzunehmen. „Mit dem nun gefundenen<br />

Standort versuchen wir,<br />

die Lärmbelastung über einen längeren<br />

Zeitraum zu erfassen und<br />

zu dokumentieren. Die Ergebnisse<br />

helfen unter anderem bei der Argumentation<br />

in Gremien wie der<br />

Frankfurter Fluglärmkommission<br />

und der Lärmschutzkommission<br />

für den Erbenheimer Flughafen“,<br />

sagt Goßmann.<br />

Die Messdaten werden nun beim<br />

Deutschen Fluglärmdienst e. V.<br />

(DFLD) gesammelt, ausgewertet,<br />

gespeichert und auf der Internetseite<br />

www.dfld.de veröffentlicht.<br />

Jeder kann dort beobachten,<br />

wie der Verlauf des Lärmpegels<br />

rund um die Uhr ist. Über spezielle<br />

Rechen-Algorithmen werden<br />

Fluglärmgeräusche von anderen<br />

Umgebungsgeräuschen getrennt,<br />

identifiziert und als Überflug gekennzeichnet.<br />

In Verbindung mit<br />

den Aufzeichnungen benachbarter<br />

Stationen sind eine gute Identifizierung<br />

des Fluglärms und dessen<br />

Ausmaß möglich. Zusätzlich<br />

kann das jeweilige Lärmereignis<br />

anhand der Fluglärmspur-Daten<br />

der Deutschen Flugsicherung<br />

(DFS) den einzelnen Überflugereignissen<br />

zugeordnet werden.<br />

Dies betrifft aber nur den zivilen<br />

Flugverkehr. Die Flugspur-Daten<br />

von militärischen Flügen, beispielsweise<br />

des Flugverkehrs von<br />

und nach Erbenheim, stehen dem<br />

DFLD nicht zur Verfügung. Allerdings<br />

ist ein Rückschluss auch auf<br />

diesen Fluglärm möglich, sofern<br />

die genauen Zeiten und Flugrouten<br />

von US-Militärflügen ermittelt<br />

und mit den Lärmaufzeichnungen<br />

abgeglichen werden.<br />

Auch die Bürgerinitiative gegen<br />

Lärm und Gefahren durch US-<br />

Flugzeuge „BiLGUS“ begrüßt die<br />

Einrichtung einer Fluglärmmessstation<br />

in Biebrich. Allerdings<br />

wünscht sich die Initiative, dass<br />

Begutachtung der neuen Fluglärmmessstation im Garten eines<br />

Wohnhauses in der Wilhelm-Kalle-Straße (v.l.): Ortsvorsteher Kuno<br />

Hahn, Bürgermeister Arno Goßmann, Hauseigentümerin Silvia<br />

Vogel mit Sohn Raoul und Ortsbeiratsmitglied Dorothée Andes-<br />

Müller.<br />

auch die Methode zur Auswertung<br />

der Militärüberflüge ähnlich<br />

standardisiert erfolgt, wie bei Zivilflügen.<br />

Die derzeitige manuelle<br />

Zuordnung berge die Gefahr, dass<br />

die kumulative Fluglärmbelastung<br />

über den südlichen Stadtteilen nur<br />

sehr unvollständig erfasst werde.<br />

Diesbezüglich seien die Stadt und<br />

das Umweltamt gefordert, die<br />

Kooperation mit dem DFLD auszubauen<br />

und eine geeignete Methode<br />

zu entwickeln.<br />

Goßmann drückte sich beim Ortstermin<br />

zur offiziellen Inbetriebnahme<br />

der Fluglärmmessstation<br />

stolz darüber aus, dass das Umweltamt<br />

mit seinen eigenen zwei<br />

mobilen und drei festinstallierten<br />

Messstationen im Städtevergleich<br />

gut ausgestattet sei und sich bemühe,<br />

dem Wunsch nach Lärmmessungen<br />

nachzukommen. Allerdings<br />

würden die Messungen<br />

erst ab einem Zeitraum von einem<br />

Jahr belastbare Ergebnisse zeigen.<br />

„Dass nun ein objektiviertes Bild<br />

der Lärmbelastung am Biebricher<br />

Rheinufer entstehen wird, bringt<br />

uns in der Auseinandersetzung<br />

um die Fluglärmbelastung in<br />

Wiesbaden wieder einen kleinen<br />

Schritt weiter“, so der Bürgermeister.<br />

(fhg)<br />

Durchgehend geöffnet!<br />

.... wünscht frohe Weihnachten!<br />

In der Adventszeit sind wir Samstags bis 16 Uhr für Sie da!<br />

Rathausstr. 29 · Tel. 0611-60 03 35 · info@bertsblumen.de · www.bertsblumen.de<br />

20 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / DEZEMBER <strong>2013</strong>

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