27. September 2012 - Convention-International
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Die GEMA, Gesellschaft für musikalische<br />
Aufführungs- und mechanische Ver -<br />
vielfältigungsrechte, plant, in vielen Bereichen<br />
ihre Tarife in einer drastischen<br />
Art und Weise zu erhöhen, die Kostensteigerungen<br />
für einzelne Veranstaltungen<br />
von mehreren hundert Prozent nach<br />
sich ziehen könnte. Betroffen sind nach<br />
offiziellen Angaben über eine Million Veranstaltungen,<br />
bei denen Musik live oder<br />
von Tonträgern (CD, DVD, PC, Laptop etc.)<br />
gespielt wird. Das sind z.B. alle Veranstaltungen<br />
in der Gastronomie, vom Jazzabend<br />
bis zur Ü-30-Party, Bälle, Galas,<br />
Silvesterfeiern, Bunte Abende, aber auch<br />
Straßenfeste.<br />
Die geplante Tarifstruktur<br />
Nach GEMA-Angaben sollen künftig zwei<br />
Tarife – für Livemusik und für Tonträgermusik<br />
– die bislang geltenden elf ersetzen.<br />
Damit geht jedoch ein sehr großer Teil<br />
der mit den unterschiedlich gestalteten<br />
Tarifen erzielten Einzelfallgerechtigkeit<br />
verloren. Weiters werden Nachlässe wie<br />
z.B. beim Abschluss eines Jahrespauschal-<br />
vertrages wegfallen und dafür neue<br />
Zuschläge entstehen. So erhöhen sich<br />
die Gebühren um weitere 50 Prozent,<br />
wenn Musik länger als fünf Stunden<br />
gespielt wird. Eine Abendveranstaltung<br />
mit Musik, die um 19.30 Uhr beginnt,<br />
würde sich dann ab 0.30 Uhr nochmals<br />
deutlich verteuern.<br />
Neben dem GEMA-Basistarif erhöhen<br />
sich die bei Tonträgerveranstaltungen<br />
üblichen weiteren Zuschläge, z. B. die Vervielfältigungszuschläge<br />
– wenn ein PC<br />
oder ein Laptop eingesetzt wird – sowie<br />
die Zuschläge der Gesellschaft zur Verwertung<br />
von Leistungsschutzrechten<br />
(GVL), die als Anteil von GEMA abgeführt<br />
werden. Den Musiknutzern drohen dar -<br />
über hinaus Tariferhöhungen durch die<br />
GVL, die ihren derzeitigen Zuschlag für<br />
die Wiedergabe von Tonträgern von 20<br />
auf künftig 100 Prozent der GEMA-Tarife<br />
erhöhen möchte. Hiergegen führt die<br />
Bundesvereinigung der Musikveranstalter<br />
bereits ein gerichtliches Verfahren.<br />
Auch im Hinblick auf die GEMA-Tari fe<br />
bleibt offensichtlich nur der Weg vor<br />
Gericht. Für eine Tarifstrukturänderung<br />
BRANCHE IM WANDEL TOPTHEMA<br />
Neue GEMA-Tarife bedrohen so manche Veranstaltung!<br />
■ Von Joachim König, Präsident EVVC<br />
Dass Veranstaltungen Geld kosten, ist bekannt und auch die Kalkulation von versteckten<br />
Kosten wie die GEMA-Gebühren gehört zur Selbstverständlichkeit. Ab dem 1.1.2013 werden<br />
jedoch teilweise gerade diese versteckten Kosten das Zünglein an der Waage sein, das die<br />
Vorabkalkulation einer Veranstaltung positiv oder negativ erscheinen lässt.<br />
Quelle: EVVC<br />
WIEDERGEWÄHLT<br />
besteht keine Veranlassung, die Tarife<br />
haben sich seit über 50 Jahren im Markt<br />
bewährt. Auch der Aufsichtsbehörde wurden<br />
erst vor vier Jahren – damals noch<br />
gemeinsam mit der GEMA – qualifizierte<br />
Sachgründe genannt, die die bestehenden<br />
Strukturen rechtfertigen. Es wird<br />
höchste Zeit, dass den ausufernden Forderungen<br />
der Verwertungsgesellschaften<br />
endlich ein Riegel vorgeschoben wird.<br />
EVVC wehrt sich –<br />
gemeinsam mit anderen<br />
Der Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren<br />
e.V. (EVVC) als Vertreter<br />
von rund 700 Veranstaltungshäusern und<br />
330 Mitgliedsbetrieben unterstützt deshalb<br />
die Bundesvereinigung der Musikveranstalter<br />
und den DEHOGA nachdrücklich<br />
in der geforderten Rücknahme<br />
der GEMA-Tariferhöhung. Bis ein ein -<br />
deutiges richterliches Urteil vorliegt,<br />
muss die Reform zumindest ausgesetzt<br />
werden. Der EVVC wird sich mit allen<br />
gerichtlichen Mitteln gegen diese mas -<br />
siven Tariferhöhungen zur Wehr setzen.<br />
Ein entsprechendes Gerichtsverfahren<br />
Auf der Jahreshauptversammlung des EVVC während der MEXCON <strong>2012</strong> wurde<br />
Joachim König, Direktor Hannover Congress Centrum, für weitere drei Jahre in seinem Amt<br />
als Präsident des Europäischen Verbandes der Veranstaltungs-Centren e.V. bestätigt. Ebenfalls<br />
im Amt bestätigt wurden Dr. Ursula Paschke (Messe und Congress Centrum Halle<br />
Münsterland GmbH) als Vizepräsidentin, Andreas Kuchajda (Bochumer Veranstaltungs-<br />
GmbH) als Schatzmeister, Ilona Jarabek (Lübecker Musik- und Kongreßhallen GmbH) als<br />
Leiterin AG II, Jochen Meschke (Veranstaltungszentrum Westfalenhallen Dortmund GmbH)<br />
als Leiter AG III, Heiner Betz (KölnKongress GmbH) als Leiter AG IV, Kristina Wulf (Eurogress<br />
Aachen) als Beisitzerin CSR sowie Jonas Scharf (Congress Center Basel) als Beisitzer Inter -<br />
nationales.<br />
Darüber hinaus wurden Monika Riexinger (Esslingen live – Kultur und Kongress GmbH)<br />
als Nachfolgerin von Matthias Gropp als Leiterin AG I und Sandra Gagliardi (Osnabrücker<br />
Veranstaltungs- und Kongress GmbH) für den 2011 verstorbenen Knut Seidel als Beisitzerin<br />
Marketing neu in den Vorstand gewählt.<br />
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