08.11.2012 Aufrufe

27. September 2012 - Convention-International

27. September 2012 - Convention-International

27. September 2012 - Convention-International

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die GEMA, Gesellschaft für musikalische<br />

Aufführungs- und mechanische Ver -<br />

vielfältigungsrechte, plant, in vielen Bereichen<br />

ihre Tarife in einer drastischen<br />

Art und Weise zu erhöhen, die Kostensteigerungen<br />

für einzelne Veranstaltungen<br />

von mehreren hundert Prozent nach<br />

sich ziehen könnte. Betroffen sind nach<br />

offiziellen Angaben über eine Million Veranstaltungen,<br />

bei denen Musik live oder<br />

von Tonträgern (CD, DVD, PC, Laptop etc.)<br />

gespielt wird. Das sind z.B. alle Veranstaltungen<br />

in der Gastronomie, vom Jazzabend<br />

bis zur Ü-30-Party, Bälle, Galas,<br />

Silvesterfeiern, Bunte Abende, aber auch<br />

Straßenfeste.<br />

Die geplante Tarifstruktur<br />

Nach GEMA-Angaben sollen künftig zwei<br />

Tarife – für Livemusik und für Tonträgermusik<br />

– die bislang geltenden elf ersetzen.<br />

Damit geht jedoch ein sehr großer Teil<br />

der mit den unterschiedlich gestalteten<br />

Tarifen erzielten Einzelfallgerechtigkeit<br />

verloren. Weiters werden Nachlässe wie<br />

z.B. beim Abschluss eines Jahrespauschal-<br />

vertrages wegfallen und dafür neue<br />

Zuschläge entstehen. So erhöhen sich<br />

die Gebühren um weitere 50 Prozent,<br />

wenn Musik länger als fünf Stunden<br />

gespielt wird. Eine Abendveranstaltung<br />

mit Musik, die um 19.30 Uhr beginnt,<br />

würde sich dann ab 0.30 Uhr nochmals<br />

deutlich verteuern.<br />

Neben dem GEMA-Basistarif erhöhen<br />

sich die bei Tonträgerveranstaltungen<br />

üblichen weiteren Zuschläge, z. B. die Vervielfältigungszuschläge<br />

– wenn ein PC<br />

oder ein Laptop eingesetzt wird – sowie<br />

die Zuschläge der Gesellschaft zur Verwertung<br />

von Leistungsschutzrechten<br />

(GVL), die als Anteil von GEMA abgeführt<br />

werden. Den Musiknutzern drohen dar -<br />

über hinaus Tariferhöhungen durch die<br />

GVL, die ihren derzeitigen Zuschlag für<br />

die Wiedergabe von Tonträgern von 20<br />

auf künftig 100 Prozent der GEMA-Tarife<br />

erhöhen möchte. Hiergegen führt die<br />

Bundesvereinigung der Musikveranstalter<br />

bereits ein gerichtliches Verfahren.<br />

Auch im Hinblick auf die GEMA-Tari fe<br />

bleibt offensichtlich nur der Weg vor<br />

Gericht. Für eine Tarifstrukturänderung<br />

BRANCHE IM WANDEL TOPTHEMA<br />

Neue GEMA-Tarife bedrohen so manche Veranstaltung!<br />

■ Von Joachim König, Präsident EVVC<br />

Dass Veranstaltungen Geld kosten, ist bekannt und auch die Kalkulation von versteckten<br />

Kosten wie die GEMA-Gebühren gehört zur Selbstverständlichkeit. Ab dem 1.1.2013 werden<br />

jedoch teilweise gerade diese versteckten Kosten das Zünglein an der Waage sein, das die<br />

Vorabkalkulation einer Veranstaltung positiv oder negativ erscheinen lässt.<br />

Quelle: EVVC<br />

WIEDERGEWÄHLT<br />

besteht keine Veranlassung, die Tarife<br />

haben sich seit über 50 Jahren im Markt<br />

bewährt. Auch der Aufsichtsbehörde wurden<br />

erst vor vier Jahren – damals noch<br />

gemeinsam mit der GEMA – qualifizierte<br />

Sachgründe genannt, die die bestehenden<br />

Strukturen rechtfertigen. Es wird<br />

höchste Zeit, dass den ausufernden Forderungen<br />

der Verwertungsgesellschaften<br />

endlich ein Riegel vorgeschoben wird.<br />

EVVC wehrt sich –<br />

gemeinsam mit anderen<br />

Der Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren<br />

e.V. (EVVC) als Vertreter<br />

von rund 700 Veranstaltungshäusern und<br />

330 Mitgliedsbetrieben unterstützt deshalb<br />

die Bundesvereinigung der Musikveranstalter<br />

und den DEHOGA nachdrücklich<br />

in der geforderten Rücknahme<br />

der GEMA-Tariferhöhung. Bis ein ein -<br />

deutiges richterliches Urteil vorliegt,<br />

muss die Reform zumindest ausgesetzt<br />

werden. Der EVVC wird sich mit allen<br />

gerichtlichen Mitteln gegen diese mas -<br />

siven Tariferhöhungen zur Wehr setzen.<br />

Ein entsprechendes Gerichtsverfahren<br />

Auf der Jahreshauptversammlung des EVVC während der MEXCON <strong>2012</strong> wurde<br />

Joachim König, Direktor Hannover Congress Centrum, für weitere drei Jahre in seinem Amt<br />

als Präsident des Europäischen Verbandes der Veranstaltungs-Centren e.V. bestätigt. Ebenfalls<br />

im Amt bestätigt wurden Dr. Ursula Paschke (Messe und Congress Centrum Halle<br />

Münsterland GmbH) als Vizepräsidentin, Andreas Kuchajda (Bochumer Veranstaltungs-<br />

GmbH) als Schatzmeister, Ilona Jarabek (Lübecker Musik- und Kongreßhallen GmbH) als<br />

Leiterin AG II, Jochen Meschke (Veranstaltungszentrum Westfalenhallen Dortmund GmbH)<br />

als Leiter AG III, Heiner Betz (KölnKongress GmbH) als Leiter AG IV, Kristina Wulf (Eurogress<br />

Aachen) als Beisitzerin CSR sowie Jonas Scharf (Congress Center Basel) als Beisitzer Inter -<br />

nationales.<br />

Darüber hinaus wurden Monika Riexinger (Esslingen live – Kultur und Kongress GmbH)<br />

als Nachfolgerin von Matthias Gropp als Leiterin AG I und Sandra Gagliardi (Osnabrücker<br />

Veranstaltungs- und Kongress GmbH) für den 2011 verstorbenen Knut Seidel als Beisitzerin<br />

Marketing neu in den Vorstand gewählt.<br />

53

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!