VISIONEN FÜR STARTUPS IN ÖSTERREICH - AustrianStartups
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Visionen für Startups in Österreich<br />
ne Thematik ist, die nur an Fakultäten der Wirtschaftswissenschaften angesiedelt ist, sondern<br />
ein Querschnittsthema darstellt, das Fächer- und Universitätsübergreifend funktionieren<br />
und angeboten werden muss. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist der Studiengang Technology<br />
Management des Center for Digital Technology & Management (CDTM), der ein<br />
gemeinsamer Studiengang der TU München und LMU München ist. Neben den universitären<br />
Initiativen, benötigt es parallel eine breite, unabhängige, außeruniversitäre und gemeinnützige<br />
Bildungsinitiative, für welche die Initiative „Teach for Austria“ als Vorbild dienen<br />
könnte. 33<br />
3. Heimisches Gründungsumfeld signifikant verbessern<br />
und Wien als Startup Hub für CEE positionieren<br />
Startups sind geprägt von einem hohen Risiko und häufig von der Notwendigkeit mehrere<br />
Versuche starten zu müssen („Learning by failure“). Aufgrund des noch unerprobten Geschäftsmodells<br />
oder der noch nicht marktreifen innovativen Technologie sind Startups anfangs<br />
nicht umgehend in der Lage Umsätze erwirtschaften zu können. Es ist auch deshalb<br />
eine notwendige Nebenbedingung, dass Startups schnell agieren und sich voll auf die Produktentwicklung<br />
konzentrieren können. Diesen besonderen Bedürfnissen stehen die derzeitige<br />
Realität eines dafür nicht angepassten Gründungsumfeldes, sowie hohe finanzielle<br />
und zeitliche Belastungen bei Abgaben bzw. bürokratischen Wegen gegenüber. Internationale<br />
Vergleiche zeigen, dass es zeit- und kostensparender möglich ist. Beispielsweise lag<br />
2012 die durchschnittliche Gründungsdauer des administrativen Verfahrens in Österreich<br />
bei 11 Tagen, hingegen lag sie in Deutschland bei 6 und in Dänemark, Niederlande, Portugal<br />
und Italien bei einem Tag. Österreich liegt beim doppelten des EU-Durschnitts (5,4 Arbeitstage).<br />
Speziell die Gründung (und Erhaltung) einer Kapitalgesellschaft ist im Vergleich<br />
aufwendig – im Hinblick auf zeitlichen Aufwand und Behördenwege.<br />
Das in Summe schwierige Gründungsumfeld trägt dazu bei, dass sich kaum Startups aus<br />
dem (vor allem nahen) Ausland in Österreich ansiedeln, obwohl die Mehrheit der Startup-<br />
Community (über 60%) der Meinung ist, dass Wien definitiv das Potenzial zu einem Startup<br />
Hub für CEE hätte. 34 Auch das relevante Wirtschaftsumfeld deutet auf das Potenzial<br />
33<br />
http://www.teachforaustria.at/ eine gemeinnützige, unabhängige Bildungsinitiative, die bessere Zukunftsperspektiven<br />
für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche schafft.<br />
34<br />
Ein Startup Hub bietet das richtige, gründungs- und wachstumsfreundliche Umfeld für Startups und floriert<br />
neben genügend Fachkräften und verfügbarem Kapital dadurch, dass eine kritische Masse an Startups an einem<br />
Ort versammelt ist. Letzteres wirkt ähnlich dem bekannten „Medici Effekt“.<br />
18