VISIONEN FÜR STARTUPS IN ÖSTERREICH - AustrianStartups
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Visionen für Startups in Österreich<br />
here Risiko des Scheiterns führt bei Startups oft dazu, dass Gründer zwar mit der ersten<br />
Idee fehlschlagen, aber durch die wertvollen Erfahrungen signifikant höhere Erfolgsaussichten<br />
mit dem zweiten Geschäftskonzept haben; Letztere fallen auch in die Gruppe der<br />
sogenannten „Serial Entrepreneurs“ und sind besonders wichtig für ein gedeihendes Startup-Ökosystem.<br />
Alle Gründer sind den gleichen Herausforderungen wie Erstgründern eines<br />
Startups ausgesetzt, doch nicht alle erhalten die gleichen Erleichterungen. Es muss<br />
daher darüber nachgedacht werden, wie ohne Wettbewerbsverzerrung oder starke Gefahr<br />
der unsittlichen Ausnützung, eine Neugründungsförderung auch bei neuen Unternehmen<br />
von Personen aus dem oben angeführten Kreis (früher „unternehmerisch“ tätige Personen,<br />
Zweit/Dritt-Gründer, Umgründer, etc.) ermöglicht werden kann.<br />
Ebenso gilt es die Thematik der Folgegründung beim - vom Prinzip her sehr sinnvollen -<br />
Unternehmensgründungsprogramm des AMS zu überdenken. 49 Dieses bietet grundsätzlich<br />
auch Startup-Gründern die Möglichkeit, zumindest während der Vorgründungsphase<br />
die eigenen Lebenskosten zu decken. Doch auch hier gilt eine Einschränkung und zwar,<br />
dass dies nur für Personen möglich ist, die („ungewollt“) von einer Anstellung in die Arbeitslosigkeit<br />
geraten und zuvor noch nie eine Gewerbeberechtigung hatten bzw. nie<br />
Pflichtbeiträge in die SVA der gewerblichen Wirtschaft einbezahlt haben. Da bei vielen<br />
Startups in der Vorgründungsphase vor allem die Unterhaltskosten der Gründer der größte<br />
Kostenfaktor sind, wäre ein Ausbau und eine Anpassung des Unternehmensgründungsprogramms<br />
des AMS eine gute, kosten-effektive und relativ unbürokratische Möglichkeit<br />
für viele Gründer, zumindest schnell und vergleichsweise einfach den Weg in die Gründung<br />
einzuschlagen. Es ist sehr nachteilig, dass dieses Programm nur für Personen gedacht<br />
ist, die (ungewollt) als Angestellter in die Arbeitslosigkeit geraten und nun einen<br />
Anreiz haben sollen, sich selbstständig zu machen, um folglich aus der Arbeitslosigkeit<br />
heraus zu kommen. In der Realität steigt die Zahl derer, die von Angestelltenverhältnis in<br />
die Selbständigkeit und wieder zurückkehren bzw. von einer Form der Selbstständigkeit in<br />
eine andere übergehen. Es wäre ebenso denkbar und wünschenswert, das Unternehmensgründungsprogramm<br />
des AMS soweit auszubauen, dass es als soziales Sicherheitsnetz für<br />
Fälle dient, in denen die Selbstständigkeit mit einem Scheitern verbunden ist. Dies ist vor<br />
allem dort relevant, wo ein Gründer es noch einmal mit der Selbstständigkeit versuchen<br />
will, denn derzeit haben Unternehmer keine sinnvolle soziale Absicherung und alles andere<br />
als einen Anreiz, um eine Folgegründung anzustreben.<br />
49<br />
Bei diesem besteht die Möglichkeit für angehende Gründer, die aus der Anstellung kommen, Arbeitslosengeld<br />
für ca. 6 Monate zu beziehen und sich dabei auf die Gründungsphase des Unternehmens konzentrieren zu können<br />
ohne sich bei vom AMS vermittelten Jobangeboten vorstellen zu müssen.<br />
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