VISIONEN FÜR STARTUPS IN ÖSTERREICH - AustrianStartups
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Visionen für Startups in Österreich<br />
Weise nur dann entwickeln, wenn v.a. die richtigen Rahmenbedingungen für einschlägige<br />
Plattformen geschaffen werden.<br />
Die aktuellen Rahmenbedingungen - bedingt durch Gesetze, die ursprünglich andere Bereiche<br />
wie Bankwesen, Wertpapiermärkte und Investmentfonds regeln sollten - und die<br />
nicht voll geschaffene Rechtssicherheit, führen in weiterer Folge sowohl zur Zurückhaltung<br />
von potenziell interessierten Konsumenten, als auch den Plattformen selbst. Es gibt<br />
daher weiterhin Handlungsbedarf, um in Österreich das vermutlich sehr große Potenzial<br />
von Crowdfunding und Crowdinvesting freizusetzen. 77 Positiv scheint, dass das Potential<br />
von Crowdfunding bzw. Crowdinvesting in nicht allzu ferner Zukunft auf europäischer<br />
Ebene einheitlich „freigesetzt“ werden könnte: Die EU-Kommission ist bis Ende 2013 in einer<br />
öffentliche Konsultation mit dem Titel „Crowdfunding in Europa - Untersuchung des<br />
Mehrwertes potenzieller Maßnahmen der EU“. 78<br />
4.4. Schaffung von Anreizen für österreichisch-institutionelle<br />
Investoren um in Startups oder Startup-Fonds zu investieren<br />
Eine weitere Möglichkeit fehlendes Risikokapital zu mobilisieren, ist es institutionellen Investoren<br />
Anreize zu bieten, ihr Kapital bei Startups einzusetzen. Beispielsweise sind in den<br />
USA Banken, Versicherungen, Pensionskassen und Gemeinden signifikante Investoren in<br />
Startup-Fonds; in Österreich dagegen werden oft entsprechende Gelder in internationale<br />
Aktienfonds, Derivate und SWAPs investiert. Laut Aussage der jeweiligen Marktteilnehmer<br />
fehlen hier Anreize und Regelungen, um in Startups zu investieren. Beispielsweise könnte<br />
man ausgewählte bestehende oder neu geschaffene Startup und/oder Hi-Tech Fonds<br />
staatlich akkreditieren und entsprechenden institutionellen Investoren Anreize geben, damit<br />
sie dort investieren. Wäre es beispielsweise vorstellbar, für öffentliche, vermögensverwaltende<br />
Institutionen (z.B. ÖIAG) eine Quote vorzugeben, wie viel in Unternehmen<br />
aus Österreich investiert werden muss Vielleicht läge auch ein großer Hebel in Österreich<br />
bei der Kapitalmobilisierung von Banken (bei denen der Staat im Zuge der Krise hohe Garantien<br />
vergeben hatte) und Versicherungen. Bei letzteren würde es aber aufgrund der Eigenkapitalunterlegungsvorschriften<br />
von Basel III (Banken) und Solvency II (Versicherungen)<br />
vermutlich anlegerorientierte Kapitalgarantien bedürfen. Solche Maßnahmen der<br />
AWS haben auf Ebene der Fonds in der Vergangenheit positiv entgegengewirkt. Ein sehr<br />
wahrscheinlich großer Hebel liegt in der Mobilisierung von Risikokapital bei den rund 3400<br />
77<br />
Die USA zeigen es teilweise vor: dort wurde Titel III des JOBS Act legalisiert (oder entkriminalisiert), dass sich<br />
Unternehmen nun innerhalb von 12 Monaten bis zu 1 Million USD von „der Öffentlichkeit“ beschaffen, entweder<br />
durch Broker-Dealer oder Funding-Plattformen<br />
78<br />
Siehe http://ec.europa.eu/internal_market/consultations/2013/crowdfunding/index_en.htm<br />
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