VISIONEN FÜR STARTUPS IN ÖSTERREICH - AustrianStartups
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Visionen für Startups in Österreich<br />
3.4. Ausbau der Strukturförderungen fürs Startup-Ökosystem<br />
75% der Befragten befürworten die Einrichtung eines staatlich finanzierten, privat geführten<br />
Accelerators in Österreich. Ein Accelerator ist eine Art „Boot Camp“ für Startups. 50 International<br />
erfolgreiche Beispiele wie Y-Combinator, 500 Startups, Seedcamp und StartupBootCamp<br />
zeigen den enormen positiven Einfluss von Accelerator Programmen auf<br />
ein Startup-Ökosystem und die damit verbundene Steigerung der Erfolgswahrscheinlichkeit<br />
bei Startups. Diese Beispiele zeigen aber auch, dass dies nur möglich ist, wenn die<br />
Programme von privaten Akteuren geleitet werden, die selbst Erfahrung als (erfolgreiche)<br />
Startup-Unternehmer haben. In Österreich gibt es derzeit noch kein solches Programm<br />
und der Hauptgrund dafür scheint zu sein, dass es einen Mangel an privatem Risikokapital<br />
gibt, das notwendig wäre um die Investitionen und Operationen des Accelerators zu finanzieren.<br />
Daher wäre es sinnvoll, staatliche Mittel als Strukturförderungsmaßnahmen bereitzustellen.<br />
Dies kann als Förderung erfolgen, aber es auch denkbar ist, dass der Staat<br />
durchaus indirekt als Eigenkapitalinvestor auftritt und somit bei möglichen Erfolgsfällen<br />
mitprofitiert. Die Strukturförderungsmaßnahmen sind genauso denkbar, um Anreize für<br />
privat geführte Inkubatoren zu schaffen, die Startups beginnend in den frühen Phasen der<br />
Gründung, meist über längere Zeiträume hinweg begleiten. Die Strukturförderung könnte<br />
beispielsweise angelehnt an das AWS LEAD Förderprogramm geschehen, welches den<br />
Aufbau von nachhaltigen und wirtschaftlich tragfähigen Strukturen zur Stärkung des Innovationspotenzials<br />
fördert, aber bisher ausschließlich für Unternehmen in der Kreativwirtschaft<br />
zielt.<br />
3.5. Modernisierung der Gewerbeordnung<br />
Die aktuelle österreichische Gewerbeordnung ist weder zeitgemäß noch Startupfreundlich.<br />
Beispielsweise existieren dermaßen detaillierte und einengende Gewerbeberechtigungen<br />
wie „Aufstecken eines Plastikrahmens durch einfache Handgriffe auf bereits<br />
fertig montierte Steckdosen unter Ausschluss der den Elektrotechnikern vorbehaltenen<br />
Tätigkeiten“ – gleichzeitig sind IT- und Online-Startups oft gezwungen, in ein viel breiteres<br />
und oft für sie kaum reglementiertes Gewerbe „hineingezwängt“ zu werden. Würde beispielsweise<br />
ein Startup eine Online-Plattform anbieten, die Privatpersonen sowie Unternehmen<br />
die Vermittlung einfacher Services (durch Privatpersonen) wie Online-<br />
50<br />
Ausgewählte Startups durchlaufen dort in der Regel ein drei-monatiges Programm, in welchem sie durch intensives<br />
Coaching und Mentoring von erfahrenen Startup-Unternehmern und Startup-affinen Experten aus diversen<br />
Bereichen sowie vom gegenseitigem Lernen von anderen Startup-Gründern in Rekordzeit „startklar“ gemacht<br />
werden. Meist folgt dem ein „Demo-Day“, bei dem Startups vor geladenen Investoren präsentieren und dadurch<br />
eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit des Fundraisings haben. Daneben investiert ein Accelerator selbst niedrige<br />
Summen an Kapital im Austausch für geringe Unternehmensanteile in Startups, v.a. damit sich die Gründer finanzieren<br />
können, und bietet zusätzlich Office-Space und aggregierte Dienstleistungen (Buchhaltung, rechtliche Unterstützung,<br />
usw.) an.<br />
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