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9. Lagebericht - Mediendienst Integration

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I<br />

Strukturdaten und soziale Lage der<br />

Bevölkerung mit Migrationshintergrund<br />

1 Bevölkerungsentwicklung<br />

und demografischer<br />

Wandel<br />

Die Bevölkerung in Deutschland ist von einem tiefgreifenden<br />

demografischen Wandel betroffen, der gekennzeichnet<br />

ist durch steigende Lebenserwartung, niedrige<br />

Geburtenrate und wachsende ethnische Vielfalt. 3 Eine<br />

aktive Zuwanderung von außen könnte die Überalterung<br />

der Gesellschaft verlangsamen, nicht jedoch vollständig<br />

kompensieren. Daher ist es von großer Bedeutung, die<br />

<strong>Integration</strong> sowohl der bereits in Deutschland lebenden<br />

als auch der neu hierher kommenden Menschen fortzuführen<br />

und aktiv zu unterstützen. Zuwanderung und<br />

<strong>Integration</strong> gehören zusammen.<br />

Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist längst zu<br />

einem Teil Deutschlands geworden. Für eine gelungene<br />

<strong>Integration</strong> ist es unverzichtbar, dass sie an allen Bereichen<br />

der Gesellschaft partizipiert. Die Mehrheit der<br />

Bevölkerung mit Migrationshintergrund, insbesondere<br />

die jüngere Generation, fühlt sich hier wohl und begreift<br />

Deutschland als ihr Zuhause. 4<br />

mehr ausschließlich nach Staatsangehörigkeit unterschieden.<br />

Durch die Zusammenführung der Bestimmungsgrößen<br />

Staatsangehörigkeit, Geburtsland und Einbürgerung<br />

wurde es möglich, den Migrationshintergrund bis in die<br />

dritte Generation zu bestimmen. 6 Die Perspektiverweiterung<br />

auf die Nachfolgegenerationen von eingewanderten<br />

Menschen erlaubt es, sich ein genaueres Bild von der<br />

Lebenssituation und der <strong>Integration</strong> der Bevölkerung mit<br />

Migrationshintergrund zu machen.<br />

Der Migrationshintergrund als statistische Bestimmungsgröße<br />

unterliegt generationenspezifischen Veränderungen:<br />

Je nach Geburtsort der Eltern und des Kindes kann<br />

der Migrationshintergrund sogar zurücktreten, so dass<br />

diese Gruppe dann der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund<br />

zugerechnet wird. Dies ist beispielsweise der<br />

Fall, wenn sowohl beide Elternteile als Deutsche als auch<br />

das Kind in Deutschland geboren sind. Ein Migrationshintergrund<br />

ist dann für das Kind aus statistischer<br />

Perspektive nicht (mehr) festzustellen. Nach den Vorgaben<br />

des Mikrozensus wird der Migrationshintergrund in<br />

den statistischen Erhebungen aus den Angaben zu den<br />

Eltern abgeleitet. Außer bei Personen mit nur ausländischer<br />

Staatsangehörigkeit, kann der Migrationshintergrund<br />

jedoch nicht an die Kinder „vererbt“ werden. 7<br />

Auf die sich wandelnde demografische Struktur hat das<br />

Statistische Bundesamt 2005 mit der Einführung der<br />

Größenordnung „Migrationshintergrund“ in den Mikrozensus<br />

5 reagiert. Seitdem wird die Bevölkerung nicht<br />

3 Bundesministerium des Innern: Demografiebericht. Bericht<br />

der Bundesregierung zur demografischen Lage und<br />

künftigen Entwicklung des Landes. Berlin 2011.<br />

4 Bertelsmann Stiftung: Zuwanderer in Deutschland. Ergebnisse<br />

einer repräsentativen Befragung von Menschen mit<br />

Migrationshintergrund, durchgeführt durch das Institut für<br />

Demoskopie Allensbach im Auftrag der Bertelsmann<br />

Stiftung. Gütersloh 200<strong>9.</strong> Unter www.bertelsmann-stiftung.<br />

de. Eine nicht unerhebliche Anzahl von Menschen aus<br />

Zuwandererfamilien fühlt sich auch ihrem Herkunftsland<br />

bzw. dem Herkunftsland ihrer Eltern verbunden, ohne hierin<br />

einen Identitätskonflikt zu sehen. Vgl. ebd., S. 4 f.<br />

5 Der Mikrozensus ist die amtliche Repräsentativstatistik über<br />

die Bevölkerung und den Arbeitsmarkt, an der jährlich 1 %<br />

aller Haushalte in Deutschland beteiligt sind (laufende<br />

Haushaltsstichprobe). Insgesamt nehmen daran jährlich<br />

1.1 Bevölkerung mit Migrationshintergrund<br />

Im Jahr 2010 lebten insgesamt 81,7 Mio. Menschen in<br />

Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr (81,9 Mio.) stellt<br />

dies einen Rückgang um 18<strong>9.</strong>000 Personen dar. Der Anteil<br />

der Menschen mit Migrationshintergrund ist im gleichen<br />

rund 390.000 Haushalte mit 830.000 Personen teil. Vgl.<br />

hierzu: www.destatis.de.<br />

6 In den Strukturdaten werden Menschen mit Migrationshintergrund<br />

nicht nach Generationenfolge abgebildet, sondern<br />

nach Zugewanderte (1. Generation) und in Deutschland<br />

Geborene (2. Generation und höher) aufgeteilt. Nähere<br />

Informationen unter: Statistisches Bundesamt: Fachserie 1,<br />

Reihe 2.2., Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Bevölkerung<br />

mit Migrationshintergrund – Ergebnisse des Mikrozensus<br />

2010 – Statistisches Bundesamt. Wiesbaden 2011, S. 5 f.<br />

7 Für weitere Informationen Vgl. ebd., S. 6 f.<br />

19

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