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9. Lagebericht - Mediendienst Integration

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II<br />

<strong>Integration</strong>spolitik: „<strong>Integration</strong> verbindlicher gestalten, Ziele gemeinsam vereinbaren“<br />

Projektmittel für die OBS auf – 2012 in Höhe von rd.<br />

5,6 Mio. €.<br />

Ähnlich der Situation bei der MBE spielt die Wirkungsmessung<br />

auch in den JMD eine große Rolle: Ab 2011<br />

arbeiten die JMD trägerübergreifend mit der Software<br />

i-mpuls JMD. Diese trägt zur Qualitätssteigerung des<br />

Monitorings und zur Verbesserung der Datenlage für<br />

vertiefte wissenschaftliche Auswertungen bei.<br />

4.2.4 Ausblick auf die bundesgeförderten<br />

Beratungsdienste<br />

Neben angebotsspezifischen Schwerpunktsetzungen – wie<br />

z.B. der weiteren Professionalisierung des Personals der<br />

JMD in 2012 im Hinblick auf Kompetenzfeststellungen<br />

– bleibt die Optimierung der Zusammenarbeit zwischen<br />

MBE und JMD eine wichtige übergeordnete Aufgabe der<br />

bundesgeförderten Beratungsdienste. Konkreter Ansatzpunkt<br />

sind die bestehenden Schnittmengen zwischen der<br />

Klientel beider Beratungsdienste, aber auch inhaltliche<br />

Überschneidungen. Laut ersten Ergebnissen des Controllingsystems<br />

der MBE waren etwa im dritten Quartal 2011<br />

rund 12 % der in der MBE Ratsuchenden jünger als 27<br />

Jahre alt und damit eigentlich Zielgruppe der JMD.<br />

Zugleich kann davon ausgegangen werden, dass die in<br />

den Beratungsgesprächen behandelten Inhalte den<br />

spezifischen Lebenslagen junger Erwachsener bzw. junger<br />

Familien entsprechen und damit der MBE zuzuordnen<br />

sind. 87<br />

Vor diesem Hintergrund haben das BMI und das BMFSFJ<br />

in Abstimmung mit dem BAMF in 2011 eine Bestandsaufnahme<br />

erstellt, die in 2012 gemeinsam mit den Trägerverbänden<br />

zu Handlungsempfehlungen unter dem Titel<br />

„Beratung in der Familie – (BiF)“ weiterentwickelt wird.<br />

Darin werden unter Wahrung bestehender Ressortzuständigkeiten<br />

88 Schnittstellen definiert, Synergieeffekte<br />

identifiziert und eine Handreichung mit praxisnahen<br />

Empfehlungen für die Zusammenarbeit der Beraterinnen<br />

und Berater in den Einrichtungen vor Ort vorgesehen.<br />

87 Eltern, die die MBE aufsuchen, benötigen Rat und individuelle<br />

Hilfestellungen zu Fragen wie Spracherwerb, Wohnung<br />

und Arbeit, aber auch zu Fragen bezüglich Bildung und<br />

Ausbildung ihrer Kinder. Heranwachsende, die die JMD<br />

aufsuchen, sollen vor allem am Übergang zwischen Schule<br />

und Beruf unterstützt werden und brauchen eine altersspezifische,<br />

individuelle und bedarfsgerechte Unterstützung.<br />

Unter ihnen gibt es aber auch junge Eltern mit MBE-spezifischem<br />

Beratungsbedarf (Fragen der Bildung und Ausbildung<br />

ihrer Kinder).<br />

88 Gemäß Ressortvereinbarung zwischen BMI und BMFSFJ<br />

vom Oktober 2004.<br />

Schwerpunkte der – voraussichtlich bis Ende 2012<br />

beendeten modellhaften Erprobung – sind insbesondere<br />

hh<br />

Elternarbeit, vor allem mit Eltern unter 27 Jahren,<br />

hh<br />

Familienberatung zu Fragen der Bildung und<br />

Ausbildung der Kinder, die in beiden Einrichtungen<br />

beraten werden sowie<br />

hh<br />

Zusammenarbeit bei räumlicher Nähe der<br />

Beratungseinrichtungen (häufig finden innerhalb<br />

einer Einrichtung Beratungen sowohl im Rahmen<br />

der MBE als auch der JMD statt).<br />

Die Beauftragte unterstützt die engere Abstimmung der<br />

Bundesressorts im Hinblick auf die bundesgeförderten<br />

Beratungsangebote. Sie sieht damit eine Selbstverpflichtung<br />

des Bundes im Nationalen <strong>Integration</strong>splan (NIP)<br />

umgesetzt, auf eine stärkere Kooperation zwischen der<br />

damaligen Migrationserstberatung, den Jugendmigrationsdiensten<br />

und den Sprachkursträgern hinzuwirken. 89<br />

Die Beauftragte verbindet damit weiterhin die Erwartung<br />

einer nachhaltigeren <strong>Integration</strong>spolitik unter Nutzung<br />

notwendiger Synergieeffekte. Dies gilt umso mehr, als die<br />

Beratungspraxis zeigt, dass auch die Zusammenarbeit der<br />

verschiedenen Akteure vor Ort einen weiteren Ansatzpunkt<br />

zur Verbesserung der Beratungsangebote bietet.<br />

Ziel muss es sein, dass die Migrationsberatungsstellen im<br />

Interesse der Beratenen mit anderen Akteuren und<br />

staatlichen Stellen gleichberechtigt zusammenarbeiten<br />

und kooperieren. Angesprochen sind die Schnittstellen<br />

zwischen den Migrationsberatungsdiensten, den Arbeitsagenturen,<br />

den Grundsicherungsstellen und den Ausländerbehörden.<br />

Die Beauftragte sieht darin eine zentrale Voraussetzung<br />

für das Gelingen der individuellen Beratungs- und<br />

Unterstützungsprozesse und einen glaubhaften Nachweis<br />

einer wirklichen Willkommenskultur (vgl. hierzu<br />

Folgekapitel zu <strong>Integration</strong>svereinbarungen). Sie stimmt<br />

insoweit mit den Ländern überein, die auf der 6. Konferenz<br />

der für <strong>Integration</strong> zuständigen Ministerinnen und<br />

Minister / Senatorinnen und Senatoren am 17.02.2011 gut<br />

funktionierende Kooperationsstrukturen zwischen<br />

Ausländerbehörden, Grundsicherungsträgern, <strong>Integration</strong>skursträgern,<br />

anderen Bildungsträgern und migrationsspezifischer<br />

Beratung zur Erhöhung der Verbindlichkeit<br />

in der <strong>Integration</strong>sförderung gefordert haben.<br />

89 Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (Hrsg.):<br />

Nationaler <strong>Integration</strong>splan, Berlin 2007, S.44, vgl. hierzu<br />

auch Presse- und Informationsamt der Bundesregierung<br />

(Hrsg.): Nationaler <strong>Integration</strong>splan – Erster Fortschrittsbericht,<br />

Berlin 2008, S. 217.<br />

47

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