Informationen für Profis - World of PORR
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<strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>PORR</strong> 159/2011 <strong>PORR</strong> Projects<br />
HWS Schärding<br />
Ein mobiler Hochwasserschutz <strong>für</strong> die Stadt Schärding<br />
Joachim Donko<br />
Das Projekt<br />
Kaum ein Naturereignis hinterlässt in der Öffentlichkeit<br />
einen so nachhaltigen Eindruck wie ein Hochwasser. Dies<br />
zeigte sich nicht zuletzt an der Flutkatastrophe 2002.<br />
Trotzdem leben seit Jahrhunderten Menschen an Flüssen.<br />
Damit leben Sie aber mehr oder weniger auch bewusst mit<br />
dem Hochwasser. Um den hochwasserführenden Flüssen<br />
wieder mehr Raum zu geben, wurden in den letzten<br />
Jahren der Rückbau und die damit verbundene<br />
Renaturierung forciert. Dieser Platz ist aber aufgrund der<br />
<strong>of</strong>tmals dichten Besiedelung nicht immer vorhanden. Somit<br />
bleibt <strong>für</strong> den Schutz der Bevölkerung – neben einer<br />
Absiedelung – nur mehr der Einsatz von technischen<br />
Lösungen, welche im Hochwasserfall eingesetzt werden<br />
können.<br />
Die Ausgangssituation der Stadt Schärding<br />
Schärding wird schon seit Jahrhunderten von den<br />
Hochwässern des Inn regelmäßig überschwemmt. Der<br />
Pegelstand des Inn erreichte schon im August 1598 mehr<br />
als 11 m über dem Normalwert. Zum Vergleich: Beim<br />
Jahrhunderthochwasser 2002 (siehe Abbildung 3) lag der<br />
Pegelwert bei fast 9 m. Dies reichte <strong>für</strong> ein Hochwasser,<br />
welches die Altstadt entlang der Inn-Promenade bis weit<br />
ins Hinterland bis zu einer Höhe von rund 3 m überflutete.<br />
Aufgrund der in den letzten Jahren steigenden Zahl von<br />
Flutereignissen und der damit verbundenen Schadensfälle,<br />
ist man zur Einsicht gelangt, dass es notwendig ist, einen<br />
technischen Hochwasserschutz <strong>für</strong> den<br />
denkmalgeschützten Altstadtbereich entlang des Inns zu<br />
realisieren.<br />
Um den Landschaftsschutz und die damit verbundene<br />
Lebensqualität entlang der Stadtmauer weiterhin zu<br />
gewährleisten, kommt ein mobiler Hochwasserschutz<br />
bestehend aus leichten Aluminium-Systemkomponenten<br />
zum Einsatz.<br />
Die Fa. Alusommer GmbH wurde im Oktober 2010 damit<br />
beauftragt den mobilen Hochwasserschutz zu liefern und<br />
zu montieren, welcher im Einsatzfall die Stadt auf einer<br />
Gesamtlänge von rund 220 m, je nach Geländesituation,<br />
bis zu einer möglichen Überflutungshöhe von rund 4 m<br />
schützt. Dies entspricht einem sogenannten „30-jährlichen<br />
Ereignis“. Damit soll ein Hochwasserereignis, welches<br />
statistisch gesehen alle 30 Jahre vorkommt, abgewehrt<br />
werden.<br />
Aufgrund der besonderen Lage der Stadt am Inn – ein<br />
beträchtlicher Teil der bestehenden Gebäude steht unter<br />
Denkmalschutz – war die Einbindung des<br />
Hochwasserschutzes eine besondere Herausforderung.<br />
Im Normalfall, wenn keine Hochwassergefahr besteht,<br />
sollen die sichtbaren Einbauteile auf ein Minimum reduziert<br />
werden bzw. besonderen, optischen Anforderungen<br />
entsprechen.<br />
Finanzielle Überlegungen – das gesamte<br />
Hochwasserschutzprojekt wird von Bund und Land zu<br />
einem Anteil von insgesamt 95 % an den Gesamtkosten<br />
gefördert – führten dazu, dass das Gesamtprojekt in zwei<br />
Bauabschnitte unterteilt wurde. Der 1. Bauteil wurde<br />
bereits bis zum Juni 2011 fertig gestellt, der 2. Bauteil wird<br />
spätestens im Frühjahr 2012 begonnen und sollte bis zum<br />
Herbst 2012 abgeschlossen sein.<br />
Abb. 1: Hochwasser 2002<br />
Bild: <strong>PORR</strong><br />
Abb. 2: Hochwasser 2002<br />
Bild: <strong>PORR</strong><br />
Seite 15