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Informationen für Profis - World of PORR

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<strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>PORR</strong> 159/2011 <strong>PORR</strong> Projects<br />

Der Neubau des Emscher Durchlasses in<br />

Castrop-Rauxel<br />

18.000 t Stahlbeton eingeschwommen<br />

Dipl.-Ing. Olaf Schrader<br />

Das Projekt<br />

Die westdeutschen Kanäle verbinden das Ruhrgebiet mit<br />

den Seehäfen und dem Rhein, ebenso sind sie eine<br />

leistungsfähige Verkehrsverbindung zu den<br />

Industrieregionen in Mittel- und Ostdeutschland. Wichtiger<br />

Bestandteil ist der Rhein-Herne-Kanal (RHK). Er beginnt<br />

am Rhein im Hafen Duisburg Ruhrort, Europas größtem<br />

Binnenhafen, und verbindet diesen mit dem weiteren<br />

Kanalnetz bis hin zu den Nordseehäfen und den Berliner<br />

Wasserstraßen.<br />

Die Emscher ist ein 83 km langer rechter Nebenfluss des<br />

Rheins im nördlichen Ruhrgebiet. Im Zuge der<br />

Industrialisierung des Ruhrgebiets entwickelte sich der<br />

Fluss zu einem <strong>of</strong>fenen Abwasserkanal, da der Bau<br />

unterirdischer Abwasserkanäle aufgrund des Bergbaus<br />

und der dadurch hervorgerufenen Bergsenkungen lange<br />

Zeit nicht möglich war.<br />

In Castrop-Rauxel läuft der RHK über die Emscher<br />

hinweg. Als Kreuzungsbauwerk wurde 1927 ein Düker<br />

hergestellt und 1968 zu einem Durchlass umgebaut. Das<br />

alte Bauwerk besteht aus drei Stahlbetonröhren mit lichten<br />

Durchmessern von jeweils 5,34 m. Zwischen den<br />

Stirnwänden, welche zugleich auch die Uferwände des<br />

RHK bilden, ist lediglich eine 30 m breite Fahrrinne<br />

vorhanden.<br />

Bereits seit 1965 wird das westdeutsche Kanalnetz durch<br />

Verbreiterung und Vertiefung der Kanäle sowie durch den<br />

Bau neuer Schleusen und Brücken <strong>für</strong> den Verkehr von<br />

Schiffen mit 110 m Länge, 11,40 m Breite und 2,80 m<br />

Abladetiefe sowie Schubverbände von 185 m Länge<br />

sukzessive ausgebaut. Letzter Engpass im Bereich RHK<br />

ist das alte Durchlassbauwerk, welches sich zudem in<br />

einem schlechten baulichen Zustand befindet. Daher<br />

wurde im Jahr 2008 eine Arbeitsgemeinschaft unter der<br />

kaufmännischen Federführung der Berliner Niederlassung<br />

der <strong>PORR</strong>-Gruppe mit dem Neubau des Emscher<br />

Durchlass beauftrag. Innerhalb der Arge ist die <strong>PORR</strong> <strong>für</strong><br />

die gesamte Herstellung des eigentlichen<br />

Durchlassbauwerks und <strong>für</strong> das Einschwimmen<br />

verantwortlich. Bauherr dieses Projektes mit einem<br />

Volumen von mehr als 30 Mio. EUR ist das<br />

Wasserstraßen-Neubauamt Datteln als Vertreter der<br />

Wasser- und Schifffahrtsdirektion West, einer<br />

Unterbehörde des Bundesministeriums <strong>für</strong> Verkehr, Bau<br />

und Stadtentwicklung.<br />

Altes Durchlassbauwerk u. Herstellung Trockendock<br />

Bild: <strong>PORR</strong><br />

Das Bauwerk<br />

Das neue Durchlassbauwerk mit einer Gesamtlänge von<br />

126 m besteht aus zwei rechteckigen Durchlasskammern<br />

mit einer Breite von je 11,90 m und einer Höhe von 3,90 m<br />

im Mittelteil. Nach der Fertigstellung wird die Emscher hier<br />

den RHK ca. 5 m unterhalb der Kanalsohle kreuzen. Als<br />

Bemessungsgröße <strong>für</strong> das Wasser der Emscher wurde ein<br />

Durchfluss von 180 m³/s zugrundegelegt.<br />

Querschnitt des neuen Bauwerks<br />

Bild: <strong>PORR</strong><br />

Resultierend aus der Bedeutung des RHK innerhalb des<br />

deutschen Kanalnetzes darf die Schifffahrt nur so gering<br />

wie möglich beeinträchtigt werden. Infolgedessen wurde<br />

entschieden, das Mittelteil des neuen Bauwerks zunächst<br />

neben dem Kanal 200 m weiter nördlich in einem<br />

bauzeitlichen Trockendock zu fertigen und anschließend in<br />

seine endgültige Lage zu bringen.<br />

Unmittelbar nach Auftragserteilung wurde mit den<br />

erforderlichen Vorarbeiten begonnen. Dazu zählten neben<br />

den Kampfmittelsondierungsbohrungen auch die<br />

Umverlegung des Torfheider Bachs und das Trockenlegen<br />

der “Alten Fahrt”, einem nicht mehr genutzten Teil des<br />

RHK. Im nächsten Schritt wurden die Spundwände <strong>für</strong> die<br />

Trockendockbaugrube, <strong>für</strong> den Fangedamm – als<br />

bauzeitliche Trennung zwischen Trockendock und Kanal<br />

sowie <strong>für</strong> den Einschwimmhafen auf der dem Dock<br />

gegenüberliegenden Kanalseite eingebracht. Die<br />

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