Topthema: - Profiler24
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Kommentar / Impressum<br />
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Wer hat das nicht auch schon mal am Arbeitsplatz<br />
gehört: „Ja, bin ich denn von lauter ‚Trotteln’<br />
umgeben.“ Ein sicher emotionaler Ausspruch<br />
eines Vorgesetzten, der jedoch bei genauerer<br />
Betrachtung die Frage aufwirft: Wer ist denn hier<br />
eigentlich der Trottel? Was bedeutet das, wenn<br />
ein Vorgesetzter sich so äußert? Hat das mit der<br />
Unfähigkeit von Mitarbeitern zu tun oder eher mit<br />
der Unfähigkeit des Vorgesetzten seine Mitarbeiter<br />
zu führen? Es offenbart sich bei einem Ausspruch<br />
wie diesem, dass ein Vorgesetzter hier offensichtlich<br />
nicht erkennt, dass er die Verantwortung für<br />
seine Mitarbeiter trägt und diese Verantwortung<br />
gerade nicht übernehmen möchte. Klar ist, dass<br />
ein Vorgesetzter die Gesamtverantwortung für sein<br />
Team, seine Abteilung bzw. seinen Geschäftsbereich<br />
trägt. Er trägt für seine Mitarbeiter die Verantwortung.<br />
Sicher gibt es Situationen, in denen man<br />
sich als Führungskraft die Haare raufen möchte,<br />
weil gewisse Aufgaben nicht erfolgreich erledigt<br />
wurden und das vielleicht nicht zum ersten Mal.<br />
Doch es kommt schon entscheidend darauf an, wie<br />
eine Führungskraft mit ihren Mitarbeitern umgeht,<br />
wie eine Führungskraft ihre Mitarbeiter führt, dass<br />
genau das nicht bzw. nicht mehr passiert.<br />
Vorgesetzte die alles haarklein vorgeben und sagen<br />
„machen Sie dies so und machen Sie das anders“,<br />
brauchen sich nicht zu wundern, wenn ihren Mitarbeitern<br />
jegliche Eigenmotivation abgeht, die<br />
Mitarbeiter sich nicht trauen, sich einzubringen,<br />
das Engagement auf Sparfl amme fahren und demotiviert<br />
und unterfordert sind. Es ‚sterben’ mehr<br />
Mitarbeiter den Tod der stillen Verzweifl ung und der<br />
Unterforderung, als dass sie überfordert wären.<br />
Peter Drucker, der große Vater des modernen Managements<br />
hat in einem Aufsatz untersucht, welche<br />
Eigenschaften eine „effektive Führungskraft“<br />
ausmachen. Dabei beschreibt er acht sogenannte<br />
Kardinaltugenden. Eine gute und effi ziente Führungskraft<br />
fragt zuallererst: Was ist zu tun? Dann:<br />
Was ist gut für das Unternehmen? Anschließend<br />
entwickelt sie einen Aktionsplan und übernimmt<br />
Verantwortung für die selbst getroffenen Entscheidungen.<br />
Um die eigenen Ziele zu markieren<br />
und den Mitarbeitern plausibel zu machen, sorgt<br />
sie für effektive Kommunikationsstrukturen.<br />
Sie konzentriert sich auf Chancen und nicht auf<br />
Probleme. Wegen der zeitraubenden Vielzahl von<br />
Besprechungen sorgt sie dafür, dass die Meetings<br />
produktiv sind. Außerdem denkt und spricht sie von<br />
einem „Wir“ und nicht von einem „Ich“.<br />
Dies möchte ich gerne aufgreifen, denn oftmals<br />
vermittelt genau der Vorgesetzte, der von lauter<br />
Trotteln umgeben ist, dass der Erfolg natürlich<br />
auf ihm beruht. Ein Misserfolg ist selbstredend die<br />
Verantwortung der Mitarbeiter. Man hört einen<br />
solchen Vorgesetzen oft sagen: Ich kann nicht<br />
einmal eine halbe Stunde außer Haus gehen, dann<br />
herrscht schon Chaos. Wenn das wirklich so ist,<br />
dann hilft es dem Vorgesetzten, sich intensiv mit<br />
seinem persönlichen Führungsverhalten und seiner<br />
Sichtweise und Einstellung zu seinen Mitarbeitern<br />
zu beschäftigen. Wer sich über seine Mitarbeiter<br />
beschwert, beschwert sich über seine eigene Unfähigkeit<br />
diese entsprechend zu führen. Blickt der<br />
Vorgesetzt in den Spiegel, so sieht er, bei wem die<br />
Verantwortung liegt, dies zu ändern.<br />
Der Vorgesetzte muss erkennen in welcher Situation<br />
er den Mitarbeiter konkret anleiten muss und ihm<br />
eine klare Struktur zur Aufgabenerfüllung geben<br />
muss. Dies ist beispielsweise der Fall bei einem<br />
Mitarbeiter, der das erste Mal eine neue Aufgabe<br />
übernimmt und der emotional unsicher ist. Hier<br />
empfi ehlt sich ein strukturierender Führungsstil,<br />
der Vorgesetzte gibt dem Mitarbeiter ein Geländer<br />
an dem er sich sicher entlang hangeln kann. Ein<br />
Mitarbeiter der motiviert an die übertragene Aufgabe<br />
herangeht, jedoch keine situative Fähigkeit<br />
hat, den muss der Vorgesetzte überzeugen und<br />
ihm argumentativ auf die Erreichung der Aufgabe<br />
ausrichten. Es besteht ein Bedarf an Qualifi kation<br />
beim Mitarbeiter. Der Vorgesetzte muss dem Mitarbeiter<br />
die Hintergründe geben und diese erläutern,<br />
so dass der Mitarbeiter die Aufgabe erledigen kann.<br />
Schließlich muss der Vorgesetzte bereit sein, seinen<br />
Mitarbeiter eine Aufgabe zu delegieren und ihm<br />
Vertrauen schenken, wenn dieser ihm signalisiert,<br />
dass er die Aufgabe selbständig erledigen kann.<br />
Wenn der Vorgesetzte so vorgeht wird er feststellen,<br />
dass seine Mitarbeiter immer selbständiger<br />
werden. Wenn Vorgesetzte sich an den Prinzipien<br />
des situativen Führens orientieren, wird es keine<br />
Trottel mehr geben! Richtig führen ist einfach, die<br />
Entscheidung liegt bei Ihnen!<br />
Matthias K. Hettl ist als Coach, Trainer und Managementberater<br />
und Autor des Buches “Richtig führen<br />
ist einfach”, erschienen im BusinessVillage Verlag,<br />
ISBN-13: 9783934424968, ab EUR 16,80.<br />
Herausgeber, Verlag und Redaktion:<br />
Profi ler Verlag GmbH<br />
Rudolf-Diesel-Str. 14, 53859 Niederkassel<br />
Telefon: (0228) 4595-400<br />
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Verlagsleitung:<br />
Achim Heyne<br />
Chefredakteur:<br />
Ralph Wuttke (V.i.S.d.P.)<br />
E-Mail: rwuttke@profi ler24.de<br />
Redaktion:<br />
Zeno Alberti, Ulrike Stottmeister,<br />
Christian Löffl er, Gregor Wisniewski,<br />
Lisa Görner<br />
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Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Tobias Buhmann, Patrick Broich<br />
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Layout, Grafi k und Titelgestaltung:<br />
Lisa Görner, Olga Koch, Albert Zilkowski<br />
Leserservice:<br />
Nathalie Anhäuser<br />
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E-Mail: na@profi ler24.de<br />
2. Quartal 2009: Druckaufl age: 22.000 Exemplare<br />
Tatsächlich verbreitete Aufl age: 21.945 Exemplare (TvA)<br />
Erscheinunngsweise: 6x jährlich<br />
Bezugspreise 2009: Einzelheft 4,00 EUR<br />
Inlandsabo jährlich: 21,00 EUR<br />
Auslandsabopreise: auf Anfrage<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird<br />
keine Haftung übernommen und sie werden nur zurückversandt,<br />
wenn Porto beigefügt ist. Beiträge, die mit Namen<br />
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