Projekt 3: Hallstadt - Dachstein - Fachbereich Landschaftsplanung ...
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Ausgangslage<br />
Ein historisches Erbe<br />
Schon auf Grund der naturräumlichen<br />
Gegebenheiten (enge Täler, steile<br />
Hänge, raues Gebirgsklima) waren seit<br />
jeher die Entstehungsmöglichkeiten<br />
von großfl ächigen, vollerwerbsfähigen<br />
Landwirtschaften im Salzkammergut<br />
eingeschränkt.<br />
Jene LandwirtInnen, welche nur Kleinbetriebe<br />
führen, sehen ihre Landwirtschaft<br />
heute vielmehr als Hobby an, obwohl<br />
sehr viel Arbeitszeit investiert werden<br />
muss. Oft steht die Landwirtschaft heute<br />
auch in enger Verbindung mit dem<br />
Tourismus, da sie die Kulturlandschaft<br />
mitprägt und somit die Basisressource<br />
für das landschaftsbedingte Erholungspotential<br />
bereitstellt.<br />
Für die besondere Ausprägung der –<br />
kleinregional teils sehr differenzierten –<br />
Landwirtschaften war jedoch die Waldund<br />
Bergbauwirtschaft ausschlaggebend.<br />
Für jene Salz- und Holzarbeiter<br />
wurden als Nebenerwerb Kleinlandwirtschaften<br />
zur Sicherstellung ihrer<br />
Ernährungsgrundlage geschaffen und<br />
Höfen Servitutsrechte für Weide und<br />
Forst zugeschrieben.<br />
Während in Gosau heute noch viele Landwirte<br />
von ihrem Weiderecht Gebrauch machen,<br />
wird dieses in Bad Goisern immer<br />
mehr in Geld und Eigengrund abgelöst.<br />
In Hallstatt und Obertraun gibt es nur<br />
noch sehr wenige Vieh haltende Betriebe,<br />
wodurch folglich auch die Almbewirtschaftung<br />
zurück geht (Jeschke 2006: 81ff).<br />
Kleinteiligkeit als Entwicklungspotential Betriebsgrößen in der Welterberegion<br />
Quelle: Eigene Darstellung, Datengrundlage: Abteilung ländliche Neuordnung - Agrarbehörde OÖ o.J.<br />
Kulturlandschaftssicherung<br />
im inneren Salzkammergut<br />
Im Rahmen des von der Agrarbezirksbehörde<br />
für Oberösterreich initiierten<br />
<strong>Projekt</strong>s „Kulturlandschaftssicherung<br />
Salzkammergut“ wurden bereits Daten<br />
für die landwirtschaftlichen Betriebe der<br />
Gemeinden Bad Goisern (2010) und Gosau<br />
(2011) erhoben und im April 2012 mit<br />
Befragungsergebnissen aus der Gemeinde<br />
Obertraun für die Region vervollständigt.<br />
Der letzte verbliebene landwirtschaftliche<br />
Betrieb Hallstatts stand einer<br />
Befragung nicht zur Verfügung.<br />
Regional betrachtet, zeigt sich eine<br />
kleinteilige, regelmäßige Erstreckung der<br />
Betriebe in den ebenen Talböden und<br />
deren Randlagen. Beim Vergleich der<br />
Betriebsgrößen ist zu erkennen, dass bei<br />
allen drei untersuchten Gemeinden mehr<br />
als 50% der Betriebe weniger als 4ha<br />
Fläche im Eigenbesitz bewirtschaften.<br />
Die meisten Betriebe werden im Nebenerwerb<br />
unter großem zeitlichen Aufwand<br />
geführt.<br />
Es muss ein Anliegen der Planung sein,<br />
dass diese Betriebe ihre Flächenbewirtschaftung<br />
und damit auch die Sicherung<br />
der kulturlandschaftlichen Qualität<br />
fortführen. Jedoch scheint gerade diese<br />
Grundlage der Kulturlandschaftspfl ege<br />
stark gefährdet zu sein. Vor allem in den<br />
Gemeinden Gosau und Bad Goisern<br />
sieht eine beträchtliche Zahl an Betriebswirtinnen<br />
und Betriebswirten keine<br />
Möglichkeit einer direkten Hofübernahme<br />
nach angetretenem Ruhestand.