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Projekt 3: Hallstadt - Dachstein - Fachbereich Landschaftsplanung ...

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16<br />

Ausgangslage<br />

Ein historisches Erbe<br />

Schon auf Grund der naturräumlichen<br />

Gegebenheiten (enge Täler, steile<br />

Hänge, raues Gebirgsklima) waren seit<br />

jeher die Entstehungsmöglichkeiten<br />

von großfl ächigen, vollerwerbsfähigen<br />

Landwirtschaften im Salzkammergut<br />

eingeschränkt.<br />

Jene LandwirtInnen, welche nur Kleinbetriebe<br />

führen, sehen ihre Landwirtschaft<br />

heute vielmehr als Hobby an, obwohl<br />

sehr viel Arbeitszeit investiert werden<br />

muss. Oft steht die Landwirtschaft heute<br />

auch in enger Verbindung mit dem<br />

Tourismus, da sie die Kulturlandschaft<br />

mitprägt und somit die Basisressource<br />

für das landschaftsbedingte Erholungspotential<br />

bereitstellt.<br />

Für die besondere Ausprägung der –<br />

kleinregional teils sehr differenzierten –<br />

Landwirtschaften war jedoch die Waldund<br />

Bergbauwirtschaft ausschlaggebend.<br />

Für jene Salz- und Holzarbeiter<br />

wurden als Nebenerwerb Kleinlandwirtschaften<br />

zur Sicherstellung ihrer<br />

Ernährungsgrundlage geschaffen und<br />

Höfen Servitutsrechte für Weide und<br />

Forst zugeschrieben.<br />

Während in Gosau heute noch viele Landwirte<br />

von ihrem Weiderecht Gebrauch machen,<br />

wird dieses in Bad Goisern immer<br />

mehr in Geld und Eigengrund abgelöst.<br />

In Hallstatt und Obertraun gibt es nur<br />

noch sehr wenige Vieh haltende Betriebe,<br />

wodurch folglich auch die Almbewirtschaftung<br />

zurück geht (Jeschke 2006: 81ff).<br />

Kleinteiligkeit als Entwicklungspotential Betriebsgrößen in der Welterberegion<br />

Quelle: Eigene Darstellung, Datengrundlage: Abteilung ländliche Neuordnung - Agrarbehörde OÖ o.J.<br />

Kulturlandschaftssicherung<br />

im inneren Salzkammergut<br />

Im Rahmen des von der Agrarbezirksbehörde<br />

für Oberösterreich initiierten<br />

<strong>Projekt</strong>s „Kulturlandschaftssicherung<br />

Salzkammergut“ wurden bereits Daten<br />

für die landwirtschaftlichen Betriebe der<br />

Gemeinden Bad Goisern (2010) und Gosau<br />

(2011) erhoben und im April 2012 mit<br />

Befragungsergebnissen aus der Gemeinde<br />

Obertraun für die Region vervollständigt.<br />

Der letzte verbliebene landwirtschaftliche<br />

Betrieb Hallstatts stand einer<br />

Befragung nicht zur Verfügung.<br />

Regional betrachtet, zeigt sich eine<br />

kleinteilige, regelmäßige Erstreckung der<br />

Betriebe in den ebenen Talböden und<br />

deren Randlagen. Beim Vergleich der<br />

Betriebsgrößen ist zu erkennen, dass bei<br />

allen drei untersuchten Gemeinden mehr<br />

als 50% der Betriebe weniger als 4ha<br />

Fläche im Eigenbesitz bewirtschaften.<br />

Die meisten Betriebe werden im Nebenerwerb<br />

unter großem zeitlichen Aufwand<br />

geführt.<br />

Es muss ein Anliegen der Planung sein,<br />

dass diese Betriebe ihre Flächenbewirtschaftung<br />

und damit auch die Sicherung<br />

der kulturlandschaftlichen Qualität<br />

fortführen. Jedoch scheint gerade diese<br />

Grundlage der Kulturlandschaftspfl ege<br />

stark gefährdet zu sein. Vor allem in den<br />

Gemeinden Gosau und Bad Goisern<br />

sieht eine beträchtliche Zahl an Betriebswirtinnen<br />

und Betriebswirten keine<br />

Möglichkeit einer direkten Hofübernahme<br />

nach angetretenem Ruhestand.

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