Projekt 3: Hallstadt - Dachstein - Fachbereich Landschaftsplanung ...
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42<br />
Analyse<br />
Die Region Hallstatt-<strong>Dachstein</strong> gilt zu<br />
Zeiten der Habsburger als Sommerfrische<br />
und zählt heute zu einem der<br />
beliebtesten Urlaubsziele weltweit.<br />
Seit die Region 1997 in die Liste der<br />
UNESCO Welterbestätten aufgenommen<br />
wurde, erlebt sie einen regelrechten<br />
Ansturm an TouristInnen.<br />
Hallstatt ist zur Tourismushochburg aufgestiegen<br />
und kann 800.000 TagestouristInnen<br />
pro Jahr verzeichnen, was bei<br />
einer EinwohnerInnenzahl von 800 auf<br />
Grenzen stößt.<br />
Das Weltkulturerbesiegel hat die Region<br />
weltberühmt gemacht und die meisten<br />
Gäste kommen derzeit aus dem<br />
asiatischen Raum. Der Großteil der<br />
TouristInnen sind TagestouristInnen,<br />
die vorwiegend im Sommer kommen.<br />
Gosau verzeichnet durch den Standort<br />
des drittgrößten Skigebietes des<br />
Landes mehr Winter- als Sommertourismus.<br />
Trotz Tourismusansturm sind die<br />
Nächtigungen, bezogen auf die letzten<br />
zwanzig Jahre, rückläufig. Auch die<br />
durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist<br />
geringer geworden. Vor allem Hallstatt<br />
hat nur sehr kurze Aufenthalte.<br />
Eine verkürzte Aufenthaltsdauer kann<br />
dadurch erklärt werden, dass sich allgemein<br />
ein Trend in Richtung kürzere und<br />
kurzfristige, dafür aber häufigere Urlaube<br />
pro Jahr, entwickelt.<br />
Das Ausbleiben der Nächtigungen,<br />
trotz Gästeansturm und ausreichend<br />
Unterkunftsmöglichkeiten in der Region,<br />
widerspricht sich. Der Status „Welterbe“<br />
bringt einerseits mehr Gäste, verlangt<br />
aber auch einen größeren Anspruch<br />
an die Region. TouristInnen erwarten<br />
hinsichtlich Unterkunft und Verpflegung<br />
einen gewissen Standard, der zur Zeit<br />
noch nicht überall in den Gemeinden<br />
geboten werden kann. Vor Jahren<br />
errichtete Räumlichkeiten wurden nicht<br />
weiter entwickelt und nicht auf modernstem<br />
Stand gehalten. Nun stehen viele<br />
Privatzimmer leer und es ergeben sich<br />
massive Probleme bei der Vermietung<br />
der Zimmer.<br />
Hallstatt und Obertraun haben ihre<br />
Bettenkapazität quantitativ wie auch<br />
qualitativ im vier Sterne Bereich erweitert.<br />
Das Heritage Hotel in Hallstatt wird<br />
bereits sehr gut angenommen und die<br />
Ferienanlage in Obertraun feierte heuer<br />
Eröffnung.<br />
Gosau hat neben leerstehenden Privatzimmern<br />
außerdem noch mit einer peripheren<br />
und öffentlich schlecht angebundenen<br />
Lage zu kämpfen. TouristInnen,<br />
wie auch EinwohnerInnen können sich<br />
ohne Auto innerhalb der Region kaum<br />
fortbewegen.<br />
Angebote wie Wald- oder Almtourismus<br />
erfordern oft eine Anreise mit dem PKW,<br />
obwohl es mit dem Rad oder E-Bike<br />
ökologisch verträglicher wäre.<br />
Die öffentliche Vernetzung zwischen den<br />
Gemeinden und der Region mit ihrem<br />
Umland ist dringend verbesserungsbedürftig.<br />
Der Regionalentwicklungsverein Inneres<br />
Salzkammergut (REGIS) arbeitet gemeinsam<br />
mit den Tourismusverbänden<br />
daran, die Region zu stärken, wettbewerbsfähiger<br />
und erlebbarer zu machen.<br />
Im Rahmen von EU - LEADER <strong>Projekt</strong>en<br />
wurden bereits Kooperation zwischen<br />
den Gemeinden, Tourismus, Landwirtschaft,<br />
Kultur und Wirtschaft vorangetrieben.<br />
Auch neue touristische Nischen,<br />
wie Schlechtwettertourismus werden<br />
forciert.<br />
Eines der Hauptanliegen ist die Schaffung<br />
qualitativ hochwertiger Arbeitsplätze.<br />
Bad Goisern ist die einzige Gemeinde<br />
mit einer größeren Branchenvielfalt,<br />
ansonsten leiden die Gemeinden unter<br />
starker Abwanderung, vor allem von<br />
jungen Erwachsenen.<br />
Wirtschaftszweige, wie das Salinenwesen<br />
sind kaum mehr als Arbeitgeber<br />
vorhanden und der Tourismus wird meist<br />
als einzige Lösung gesehen, die Abwanderung<br />
zu stoppen.<br />
In den letzten Jahren kommt es auch zu<br />
einem immer größer werdenden Verlust<br />
an der Palette landwirtschaftlicher Produkte,<br />
die vor allem für eine hochwertige<br />
Gastronomie und einem möglichen<br />
Selbstversorgertourismus von großer<br />
Bedeutung wären.