Projekt 3: Hallstadt - Dachstein - Fachbereich Landschaftsplanung ...
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Die betroffenen Hofstellen liegen in den<br />
Gemeindegebieten verstreut, die gefährdeten<br />
Flächen befi nden sich primär<br />
in den Hanglagen am Siedlungsrand.<br />
Diese Tatsache ist heikel, da gerade<br />
eben jene Bereiche eher unter Extensivierungserscheinungen<br />
wie bspw. unter<br />
Verbuschung leiden und somit einen<br />
fruchtbaren Nährboden für unerwünschte<br />
Sukzessionsentwicklungen bieten.<br />
In den folgenden 20 bis 30 Jahren wird<br />
das Thema der Hofübernahme bei<br />
einer Vielzahl der Betriebe in der Region<br />
zum Problem werden. Eine potentielle<br />
familieninterne Hofübergabe ist bei den<br />
meisten Betrieben theoretisch möglich,<br />
jedoch ist es bei vielen Betrieben<br />
unsicher, ob die eigenen Kinder den Hof<br />
übernehmen werden.<br />
Der Rückgang der Viehhaltung<br />
als Gradmesser<br />
Die Bewirtschaftungsart eines Hofes<br />
zeigt Details zur regionalen Betriebsdiversifi<br />
zierung und liefert Anhaltspunkte<br />
zu Intensitätsgrad und Stabilität der<br />
landwirtschaftlichen Betriebsstruktur<br />
der Region.<br />
Bad Goisern weist eine stabile und<br />
vielfältige Betriebsmischung auf, im<br />
Vordergrund stehen Jungviehaufzuchtund<br />
Mutterkuhbetriebe. Ein ähnliches<br />
Bild spiegelt auch die Struktur Gosaus<br />
wieder, Milchviehbetriebe bündeln sich<br />
in der Gemeinde eher in der Mitte des<br />
Talbodens, wohingegen zu den nördlichen<br />
und südlichen Talrändern hin<br />
Hofnachfolge gesichert<br />
Quelle: Eigene Darstellung, Datengrundlage: Abteilung ländliche Neuordnung - Agrarbehörde OÖ o.J.<br />
tendenziell weniger Betriebe situiert<br />
sind. Die Gemeinde mit der geringsten<br />
Betriebszahl ist Obertraun, wo vor allem<br />
die Jungviehaufzucht, sowie Kleinvieh<br />
und Sonderbetriebe (bspw. Pferdehof,<br />
Damwild) dominieren, Milchviehbetriebe<br />
gibt es keine mehr in Obertraun.<br />
Es stellt sich die Frage, ob bei der<br />
vorherrschenden landwirtschaftlichen<br />
Struktur der Region Hallstatt-<strong>Dachstein</strong><br />
der Betrieb eines Hofes einen wirtschaftlichen<br />
Nutzen für die Bäuerinnen und<br />
Bauern darstellen kann. Eine touristische<br />
Nutzung als „Urlaub am Bauernhof“-<br />
Betrieb, oder eine Direktvermarktung<br />
selbst hergestellter Produkte bietet die<br />
Möglichkeit zusätzliches Einkommen<br />
aus dem Betrieb zu lukrieren.<br />
Es zeigt sich, dass knapp ein Drittel<br />
aller Betriebe in Bad Goisern eigene<br />
Produkte vermarktet und dass 10<br />
der 59 Betriebe in Gosau „Urlaub am<br />
Bauernhof“ anbieten. Die Bereitschaft<br />
mit anderen Betrieben zu kooperieren<br />
verteilt sich jedoch gemeindespezifi sch<br />
(Abteilung ländliche Neuordnung -<br />
Agrarbehörde OÖ o.J.) S. Karten K10<br />
und K11 auf CD. Sowohl in Bad Goisern<br />
und Gosau gibt es Interesse an einer<br />
Zusammenarbeit mit anderen landwirtschaftlichen<br />
Betrieben; in Obertraun ist<br />
der Wille zur Vernetzung nur schwach<br />
vorhanden.<br />
Wandel der Kulturlandschaft<br />
In Bereichen, wo die landwirtschaftliche<br />
Nutzung aufgebeben wird, vollzieht sich<br />
eine Änderung der Kulturlandschaft von<br />
offenen Flächen über Verbuschung bis<br />
hin zum Wald. Es fi nden sich die Verwaldungsfl<br />
ächen vor allem in den Talrandlagen.<br />
Für Gosau konnten nur minimale<br />
Verwaldungsfl ächen festgestellt werden.