Ausgabe März 2007 aktuell - Rinderunion Baden-Württemberg e.V.
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MEKA III-Förderung der gefährdeten Rinderrassen:<br />
Umstellung auf Basis Zuchtkühe<br />
Wie allgemein bekannt, erfolgt bei<br />
MEKA III die Förderung der gefährdeten<br />
Rinderrassen in <strong>Baden</strong>- <strong>Württemberg</strong><br />
nach den Zuchttieren. Diese Umstellung<br />
war aufgrund der rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen notwendig; es<br />
gab also keine Möglichkeit, die Förderpraxis<br />
wie bisher weiter zu betreiben.<br />
Bei anderen gefährdeten Rinderrassen<br />
in der EU, wie beispielsweise bei den<br />
Pinzgauern und der Grauviehrasse in<br />
den Nachbarländern, wurde die Förderung<br />
schon länger auf die Zuchtkuh<br />
umgestellt. Es sei an dieser Stelle daran<br />
erinnert, dass vor MEKA die Förderung<br />
in diesem Bereich bereits eine Zuchtförderung<br />
war. Wenn man darüber<br />
nachdenkt, ist dies auch richtig, denn<br />
die organisierte Zucht ist ein Garant für<br />
die Abstammungssicherung und damit<br />
für die Dokumentation der Rassezugehörigkeit.<br />
Sicherlich ist es immer schmerzlich,<br />
wenn etwas nicht mehr so weiter läuft<br />
wie bisher. Allerdings ist es auch so,<br />
dass jeder, der ernsthaft züchten will,<br />
Mitglied in der Zucht werden kann. Wie<br />
dies aussieht, soll an dieser Stelle im<br />
Detail beschrieben werden.<br />
Generell gilt, dass ein Zuchtbetrieb von<br />
gefährdeten Rinderrassen sowohl beim<br />
LKV (Landeskontrollverband) als auch<br />
bei der RBW (<strong>Rinderunion</strong> <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong>) Abteilung Zucht und<br />
Vermarktung Mitglied sein muss. Dabei<br />
gilt es zu unterscheiden zwischen<br />
Milchviehbetrieb und Mutterkuhbetrieb.<br />
Der Milchviehbetrieb muss die Milchleistungsprüfung<br />
durchführen. Dabei<br />
liegen die LKV- Gebühren derzeit bei<br />
einem Betriebsbeitrag von 175,20 € pro<br />
Jahr und einem Kuhbeitrag von 22,20 €<br />
pro Kuh. Bei dieser Gebühr sind die<br />
Ohrmarken kostenfrei. Die Mitgliedschaft<br />
bei der RBW beträgt momentan<br />
2,60 € pro Kuh und Jahr zuzüglich<br />
einem Beitrag von 50 Cent für den<br />
Zuchtverein beim Wäldervieh. Das<br />
heißt, dass beispielsweise ein 10<br />
Kuhbetrieb 397,20 € Beitrag an den LKV<br />
und 31 € an die <strong>Rinderunion</strong> bezahlt.<br />
Der Mutterkuhbetrieb ist ebenfalls bei<br />
beiden Organisationen Mitglied, was<br />
eine reine Betriebsgebühr von 67,80 €<br />
beim LKV und 20 € bei der RBW kostet.<br />
Die Kosten für die Ohrmarken kommen<br />
in diesem Fall dazu und der Beitrag für<br />
den Zuchtverein in Höhe von 50 Cent/K<br />
beim Wäldervieh. Eine Gegenüberstellung<br />
der anfallenden Kosten zum<br />
Zuschuss kann jetzt jeder vornehmen<br />
und entscheiden, ob die Sache Sinn<br />
macht.<br />
Der LKV wirkt bei der Abstammungssicherung<br />
durch die Überprüfung der<br />
Deck- beziehungsweise der Besamungsscheine<br />
mit. Die Leistungen der<br />
RBW sind Zuchtberatung, Beschickung<br />
der Absatzveranstaltungen und Ab-Stall<br />
Vermittlung.<br />
Als Voraussetzung für eine ernsthafte<br />
Zuchtarbeit zählt bei Natursprung der<br />
Einsatz eines Zuchtbullen zur Nachkommenerzeugung.<br />
Eine Zuwiderhandlung<br />
entspricht nicht einer in der<br />
Zuchtbuchordnung geforderten „ordnungsgemäßen<br />
züchterischen Arbeit“.<br />
Mit welcher Vaterrasse gearbeitet wird,<br />
ist dabei nur insofern von Belang, dass<br />
beim Einsatz von andersrassigen Bullen<br />
Kühe (Kreuzungstiere) aus eigener<br />
Nachzucht nicht nach MEKA förderfähig<br />
sind. Deshalb sollte in diesen Fällen die<br />
Bestandergänzung durch Zukauf reinrassiger<br />
Tiere erfolgen.<br />
Förderfähig sind alle Kühe, die in einer<br />
Herdbuchabteilung eingetragen sind.<br />
Das Tier muss dabei nicht bewertet<br />
sein, um als Zuchttier zu gelten. Im<br />
Rahmen der Aussendiensttätigkeit wird<br />
die Bewertung der Tiere von Zeit zu<br />
Zeit vorgenommen. Ein Neueinsteiger<br />
erhält für seine Tiere ohne bekannte<br />
Abstammung die Förderung dann,<br />
wenn die Tiere dem jeweiligen Rassestandard<br />
entsprechen und ins Zuchtbuch<br />
aufgenommen werden.<br />
Wer eine Zuchtkuh kauft, kann für<br />
diese nur die Prämie erhalten, wenn er<br />
als Betrieb Mitglied beim Zuchtverband<br />
ist oder wird, ohne diese Mitgliedschaft<br />
erlischt der Status „Zuchttier“.<br />
Die Anmeldung beim LKV erfolgt über<br />
den zuständigen Zuchtwart, den man<br />
über die Außenstellen des LKV erfragen<br />
kann, im Gebiet der BBZ ist dies Donaueschingen,<br />
Telefon 07 71/158 94 03, im<br />
Bereich des Schwäbischen Bauers<br />
Biberach 0 73 51/57 56 02 und im Bereich<br />
des <strong>Württemberg</strong>ischen Wochenblattes<br />
Ilshofen 0 79 04/7 00 75 14.<br />
Das Beitrittsformular bei der RBW kann<br />
entweder aus dem Internet heruntergeladen<br />
oder in Herbertingen, Telefon:<br />
07586/920630 angefordert werden.<br />
Die Mitgliedschaft beim LKV und der<br />
RBW kann noch für <strong>2007</strong> beantragt<br />
werden.<br />
Dr. Maus<br />
Zuchtleiter der Wälderrassen<br />
Erhaltung der Kulturlandschaft – Herde der Familie Steinhart aus Buchenbach-Unteribental<br />
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