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Oktober 2007: Inhalt - ZKM

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PERSONELLES<br />

PERSONELLES<br />

Auf Wiedersehen, Martin Steinacher!<br />

Und herzlich willkommen!<br />

Siebzehn Jahre lang amtete Martin Steinacher als Verlagsleiter. In der<br />

Welt der Lehrmittelproduzenten ist dies eine halbe Ewigkeit. Seit zwei<br />

Monaten geniesst er es, mehr Zeit für Frau und Enkelkinder zu haben.<br />

Ein Interview mit dem alten «Kämpen»<br />

Martin Steinacher, du hast einmal gesagt, mit dem <strong>ZKM</strong>-Verlag seist Du gewissermassen<br />

immer «schwanger gegangen». Was hat es damit auf sich<br />

Dieser Satz stammt von Peter Stöckli, meinem Vorgänger. Er hat mir gesagt, ich<br />

werde immer schwanger sein mit dem Verlag. Das ist so gemeint: Die ganze<br />

Zeit trägst du die Gedanken an den Verlag und an ein Lehrmittel mit dir herum,<br />

eben wie eine Schwangere ihr Kind. Der Leser sieht nur das Endprodukt,<br />

aber was dahinter steckt – von der ersten Idee bis zum fertigen Werk – das<br />

trägst du immer mit dir herum. Deshalb war ich jetzt siebzehn Jahre «schwanger».<br />

Was bewegte Martin Steinacher dazu, so lange Verlagsleiter zu bleiben<br />

Weil er den «Plausch» an dieser Arbeit fand und immer gute Leute um sich<br />

herum spürte: Gute Autoren, gute Verlagsleitung, gute Vorstandsmitglieder.<br />

Und wir erlebten nicht wenig Spass zusammen. Für mich war das Menschliche<br />

immer ebenso wichtig wie das reine Verlagsgeschäft.<br />

Dazu kommt, dass meine Schülerinnen und Schüler 1 : 1 davon profitiert<br />

haben. Ich behaupte, die Kinder profitieren von jedem Hobby, das die jeweilige<br />

Lehrperson betreibt. Aber so wie bei einem Verlagsleiter als Lehrer haben<br />

sie selten etwas davon. Ich bin immer innovativ und bringe ständig Neues in<br />

den Unterricht ein.<br />

Was hat sich während dieser Jahre in der Verlagswelt so alles geändert<br />

Alles hat sich mehr und mehr konzentriert. Immer mehr gilt: «Fressen und gefressen<br />

werden». Wenn man nur schon bedenkt, wie sich der ELK-Verlag verändert<br />

hat! Ich habe aber immer zwei Dinge hochgehalten. Meine erste Devise<br />

war: Unser <strong>ZKM</strong>-Verlag produziert nur für die Mittelstufe.<br />

Wir haben fast keine Lehrmittel, die sich für die<br />

Unterstufe eignen – höchstens im Bereich dritte/vierte<br />

Klasse – und ganz wenige, die für die Oberstufe gedacht<br />

sind.<br />

Und das zweite<br />

Die konsequente Produktion von ausschliesslich eigenen<br />

Werken. Im Verlagsprospekt finden sich, ausser<br />

den Schaumstoffwürfeln Vario-Cube und den Schachfiguren<br />

plus Schachbrettern, nur eigene Erzeugnisse.<br />

Anfragen hatten wir natürlich viele für «fremd» produzierte<br />

Bücher. Wenn man bei andern Verlagen<br />

«Steini» – wie er leibt und lebt.<br />

schaut, Verlag Walti Bräm z.B. oder beim ELK-Verlag,<br />

die führen noch ganz viele Fremdprodukte. Bei uns gilt einfach «<strong>ZKM</strong>» als<br />

Qualitätslabel. Dafür kenne ich viele, die haben bei uns alles gekauft, ohne die<br />

Bücher im Voraus anzuschauen. Das heisst sie vertrauen uns blind. Wir sind<br />

eben ein kleiner Verlag, der flexibel reagieren kann, das ist unsere Stärke. Zum<br />

Beispiel fand ich damals, es brauche etwas Vernünftiges für den B-Unterricht.<br />

Da hörte ich einen Vortrag von Max Feigenwinter. Was er sagte, hat mir gefallen,<br />

und ich habe ihm einen Brief geschrieben. Er antwortete sofort und schrieb,<br />

er habe genau auf eine solche Anfrage gewartet. Daraus entstand das Werk<br />

«Damit das Leben gelingt» und seither sind wir enge Freunde. Oft entstanden<br />

aus diesen Kontakten regelrechte Freundschaften.<br />

Wie siehst Du die Zukunft des <strong>ZKM</strong>-Verlags<br />

Rosig. In der Verlagsleitung sind nebst den bewährten Kräften mit Sina Knaus<br />

und Rolph Züger gute, neue Kräfte dazu gestossen. Ausserdem weiss ich von<br />

zwei Kandidaten, die demnächst zum «Schnuppern» kommen, und ich bin<br />

überzeugt, dass sie bleiben werden. Denn wer einmal in die <strong>ZKM</strong> kommt, der<br />

bleibt. Wir haben gute Werke in der Pipeline. Zusammen mit Jules Fickler<br />

schreibe ich selber momentan ein Handbuch zum Thema Hörverstehen. Eines<br />

wird kommen zur «Bilan contrôle». Zu guter Letzt: Ich bin glücklich darüber,<br />

dass Leo Eisenring meine Nachfolge übernimmt und wünsche ihm und dem<br />

<strong>ZKM</strong>-Verlag von Herzen alles Gute! Eben: Die Zukunft sieht gut aus!<br />

Martin Steinacher, herzlichen Dank für dieses Gespräch!<br />

Werner Heiniger<br />

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