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Klima- und Umweltschutz

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Neue Vergaberichtlinien als Wirtschaftsförderung<br />

Alle genießen die Vorteile<br />

Stattliche Summen hat der<br />

Landkreis für investive<br />

Maßnahmen in seinen Vermögenshaushalt<br />

eingestellt,<br />

darunter auch Mittel aus dem<br />

Konjunkturprogramm. Die<br />

Finanzspritze des B<strong>und</strong>es ist<br />

gekoppelt mit einer flexibleren<br />

Vergabeordnung. Das Ziel:<br />

Von den Mitteln des Konjunkturpaketes<br />

sollte in erster Linie<br />

die regionale Wirtschaft profitieren<br />

können. Die Vergaberichtlinien<br />

wurden jetzt auch<br />

im Landkreis Gifhorn sowie in<br />

den Gebietseinheiten angepasst.<br />

Die Kreishandwerkerschaft<br />

hatte dabei ihre Interessen<br />

wahrgenommen, mit dem<br />

Ergebnis, dass das Handwerk<br />

direkt von den staatlichen<br />

Mitteln profitieren kann. Aber<br />

Bernd Heimlich, Geschäftsführer<br />

der Kreishandwerkerschaft<br />

betont, wir wollen keine<br />

Geschenke, sondern Aufträge<br />

zur nachhaltigen Stärkung der<br />

regionalen Wirtschaftsstrukturen.<br />

Heimlich <strong>und</strong> Kreiskämmerer<br />

Manfred Linse sind sich<br />

einig: Die überarbeitete Vergabeordnung<br />

hat Vorteile sowohl<br />

für die Verwaltung als auch für<br />

das Gewerbe. Das Handwerk<br />

sieht für sich neue Perspektiven<br />

durch öffentliche Aufträge<br />

<strong>und</strong> der Kämmerer kann mit<br />

höheren Einnahmen aus der<br />

Gewerbesteuer rechnen, die<br />

ihm über die Kreisumlage wieder<br />

aus den Samtgemeinden<br />

zufließen. So eint die Vertreter<br />

von Verwaltung <strong>und</strong> Handwerk<br />

das Interesse, Bau- <strong>und</strong><br />

Sanierungsmaßnahmen vorrangig<br />

mit regionalen Partnern<br />

umzusetzen.<br />

Auftragsvergabe freihändig<br />

Die neuen Richtlinien gelten<br />

zeitlich begrenzt bis Ende 2010<br />

für alle öffentlichen Aufträge<br />

auch jenseits der Maßnahmen<br />

aus dem Konjunkturpaket. „Somit<br />

können wir öffentliche Ausschreibungen<br />

jetzt weitgehend<br />

Manfred Linse, Fachbereichsleiter<br />

Zentrale<br />

Dienste:<br />

Landkreis <strong>und</strong> Handwerk<br />

haben gemeinsame Ziele.<br />

Unser Anliegen ist es vor<br />

allem, die Wirtschaft in<br />

der Region anzukurbeln.<br />

In diesem Sinne sind wir<br />

in zwei Richtungen tätig.<br />

Zum einen planen wir<br />

sinnvolle <strong>und</strong> realisierbare<br />

Investitionsmaßnahmen,<br />

zum zweiten sind wir im<br />

Gespräch mit der Kreishandwerkerschaft,<br />

um<br />

unsere Projekte mit Hilfe<br />

der heimischen Wirtschaft<br />

umzusetzen.<br />

vermeiden“, erläutert Holger<br />

Schulz vom Fach bereich Bau<br />

des Landkreises. Die Verwaltung<br />

vergibt dem gemäß Aufträge<br />

bis zu einem Volumen<br />

von 100 000 Euro freihändig.<br />

Bis zu einem Auftragsvolumen<br />

bis zu einer Million Euro<br />

erfolgt die beschränkte Ausschreibung.<br />

Um Vorteile der<br />

neuen Regelungen auch bei<br />

größeren Maßnahmen nutzen<br />

zu können, erfolgt die Vergabe<br />

möglichst klein teilig, versichert<br />

Schulz. Auf diesem Weg<br />

werden alle Gewerke in den<br />

Genuss der Vorteile kommen,<br />

äußert Heimlich zuversichtlich.<br />

Betriebe können formlos Angebote<br />

unterbreiten. Die wirtschaftlichste<br />

Offerte erhält den<br />

Zuschlag. Die Beurteilung der<br />

Holger Schulz, Verwaltungsleitung<br />

Bau- <strong>und</strong><br />

Planungsamt:<br />

Wir haben die neue Vergabeordnung<br />

dankbar aufgenommen.<br />

Durch die Möglichkeiten<br />

der beschränkten<br />

Ausschreibung <strong>und</strong> die<br />

neuen Wertgrenzen zur freihändigen<br />

Vergabe können<br />

auch bei umfangreichen<br />

Sanierungsmaßnahmen<br />

kleinere Handwerksbetriebe<br />

zum Zuge kommen<br />

können. Wir planen, keine<br />

Generalunternehmer zu<br />

beauftragen <strong>und</strong> kontrollieren<br />

die Beschäftigung von<br />

Subunternehmern.<br />

Angebote erfolgt auf der Basis<br />

der im Landkreis geltenden<br />

Tarif ordnungen. Dies gelte<br />

auch bei der Beschäftigung<br />

von Subunternehmern, so<br />

Schulz. Der Blick auf Transparenz<br />

<strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />

soll gewahrt bleiben. Daher<br />

sieht die Dienstordnung vor,<br />

zwei von acht Angeboten aus<br />

benachbarten Regionen einzufordern.<br />

Arbeitsreiche Zeit erwartet<br />

Heimlich erwartet jetzt eine<br />

arbeitsreiche Saison für das<br />

Handwerk. Im Gespräch ist<br />

eine Urlaubssperre um Kapazitätsgrenzen<br />

zu vermeiden.<br />

Die Gefahr eines Strohfeuers,<br />

das eine lediglich kurz fristige<br />

Konjunkturprogramm<br />

Bernd Heimlich, Geschäftsführer<br />

der Kreishandwerkerschaft:<br />

Unsere Gespräche waren<br />

fruchtbar. In den Eckpunkten<br />

konnten Übereinstimmungen<br />

erzielt werden. Dank des<br />

geänderten Vergabeverfahrens<br />

werden die heimischen<br />

Betriebe in den kommenden<br />

Monaten stark gefordert<br />

sein. Um Kapazitätsgrenzen<br />

zu vermeiden, werden wir<br />

Gespräche über eine Urlaubssperre<br />

führen, zumal<br />

viele Aufträge im Bereich der<br />

Schulsanierung vornehmlich<br />

in den Ferien abgearbeitet<br />

werden können.<br />

Auftragsspitze bedingt, sieht<br />

er jedoch nicht. Da das<br />

Konjunktur programm in ein<br />

länger fristiges Sanierungskonzept<br />

des Landkreises<br />

eingebettet ist, beurteilt er<br />

die Situation des regionalen<br />

Handwerks als längerfristig<br />

stabil. Das Engagement der<br />

Handwerkskammer zielt im<br />

Weiteren auf die Verlängerung<br />

des flexiblen Vergabeverfahrens.<br />

Die Wertgrenzen bei der<br />

Vergabe seien seit Jahren ein<br />

Dauerthema, das Verfahren<br />

immer in Bewegung. Mit der<br />

aktuellen Änderung wurde<br />

massiv an die Grenzen gegangen.<br />

Wenn die Erfahrungen<br />

positiv bewertet würden sei<br />

eine dauerhafte Überarbeitung<br />

vorstellbar.<br />

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