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Klima- und Umweltschutz

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36 Unternehmensberatung<br />

Lösungen für die Regelung der Unternehmensnachfolge<br />

Den Besten ans Ruder lassen<br />

Steuerberater Frank Niebuhr<br />

Viele Firmenchefs glauben,<br />

die Übernahme des Unternehmens<br />

durch einen externen<br />

Nachfolger sei nur eine<br />

Notlösung, wenn es um die<br />

Regelung der Nachfolge geht.<br />

Weit gefehlt, denn eine solche<br />

Unternehmensübernahme hat<br />

Vorteile. Begleitet ein versierter<br />

Steuerberater die Transaktion,<br />

profitiert das Unternehmen<br />

zusätzlich, weiß der Steuer-<br />

<strong>und</strong> Unternehmensberater<br />

Wolfgang Sievert. In seiner<br />

aktuellen Unternehmensberatung<br />

erläutert er Wege<br />

<strong>und</strong> Möglichkeiten.<br />

Einarbeiten <strong>und</strong> testen<br />

Im Sinne des Fortbestandes<br />

eines Unternehmens ist es,<br />

wenn der Kandidat mit den<br />

besten Voraussetzungen das<br />

Ruder übernimmt. Keineswegs<br />

müssen das die eigenen<br />

Kinder oder langjährige Mitarbeiter<br />

sein. Viele kleinere<br />

Betriebe versäumen es,<br />

gezielt potenzielle Nachfolger<br />

aufzubauen. Plant ein Unternehmen<br />

den Generationswechsel<br />

vorausschauend ist<br />

es gang <strong>und</strong> gäbe, potenzielle<br />

Nachfolger zunächst als Angestellte<br />

zu beschäftigen <strong>und</strong><br />

dann bei erfolgreicher Zusammenarbeit<br />

die Beteiligung oder<br />

Übernahme anzubieten. So<br />

hat der Neue Zeit sich einzuarbeiten<br />

<strong>und</strong> lernt Mitarbeiter,<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Geschäftspartner<br />

kennen. Während der Nachfolger<br />

also testet, ob ihm das<br />

Unternehmen zusagt, kann<br />

der Übergeber prüfen, ob<br />

der Nachfolger die Voraussetzungen<br />

mitbringt, um sein<br />

Lebenswerk fortzuführen.<br />

Extern gilt als Notlösung<br />

Meist wünschen Unternehmer<br />

sich, dass die Kinder die<br />

Firma übernehmen, wenn sie<br />

selbst in den Ruhestand gehen.<br />

Alternativen werden nur<br />

in Betracht gezogen, wenn<br />

die Sprösslinge zur Übernahme<br />

nicht gewillt oder in der<br />

Lage sind. Viele Unternehmer<br />

bevorzugen dann die Übergabe<br />

an einen Nachfolger aus<br />

dem eigenen Haus. Lediglich<br />

als Notlösung wird erwogen,<br />

einem Fremden den Schreibtisch<br />

zu überlassen. Doch<br />

tatsächlich belegen Zahlen,<br />

dass die Tendenz für Übergaben<br />

an Externe steigend<br />

ist. So ergab eine Befragung<br />

des Bonner Institut für Mittelstandsforschung<br />

(IfM),<br />

16,5 Prozent der Generationswechsel<br />

finden per Übergabe<br />

an Externe statt.<br />

Fachmann unterstützt<br />

Wenn Mittelständler einerseits<br />

die Übergabe ihres Lebenswerks<br />

an einen Externen<br />

als Notlösung ansehen, diese<br />

Form der Nachfolgeregelung<br />

andererseits aber zunimmt,<br />

gewinnt die Hilfestellung<br />

durch Steuerberater <strong>und</strong><br />

Wirtschaftsprüfer bei Fragen<br />

r<strong>und</strong> um die Übergabe an Bedeutung.<br />

Die Unterstützung<br />

durch den Steuerberater sollte<br />

nicht erst kurz vor Vertragsunterzeichnung<br />

beginnen. Im<br />

Idealfall schaltet ein Unternehmer<br />

seinen Berater bereits<br />

zu dem Zeitpunkt ein, zu<br />

dem er sich erstmals mit der<br />

Regelung seiner Nachfolge<br />

beschäftigt. Denn es steht<br />

weit mehr als nur die steuerliche<br />

Optimierung der Transaktion<br />

im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Neue Chancen durch Externe<br />

Wie erfolgreich die Übernahmen<br />

durch Externe langfristig<br />

sind, ist laut IfM noch wenig<br />

erforscht. Dennoch spricht<br />

einiges dafür, einem Externen<br />

den Betrieb zu übergeben.<br />

Der Unternehmer kann einen<br />

höheren Kaufpreis erzielen.<br />

Zudem bringt der Neue frischen<br />

Wind ins Unternehmen.<br />

Er wird nötige Veränderungen<br />

vorantreiben, Strategiewechsel<br />

einleiten, neue<br />

Märkte erschließen. Möglicherweise<br />

hat er außerdem<br />

gute Kontakte zu potenziellen<br />

K<strong>und</strong>en, Geschäftspartnern<br />

oder Geldgebern. Verfügt<br />

ein Externer über gute Netzwerke,<br />

kann es sogar sinnvoll<br />

sein, ihn in den Betrieb zu<br />

holen, obwohl eigene Kinder<br />

für die Nachfolge zur Verfügung<br />

stehen. Ein einvernehmliches<br />

Miteinander in der<br />

Unternehmensführung kann<br />

zum Erfolgskonzept werden.<br />

Eine größere Auswahl kompetenter<br />

Kandidaten spricht<br />

ebenfalls für einen externen<br />

Bewerber, denn: je kleiner<br />

das Unternehmen, desto<br />

überschaubarer ist zumeist<br />

der Kreis interner Nachfolger.<br />

Der zukünftige Geschäftsführer<br />

muss Branchenkenntnis<br />

besitzen, Führungsverantwortung<br />

tragen <strong>und</strong> das nötige<br />

Kapital aufbringen. Vor allem<br />

aber sollte die Chemie stimmen.<br />

Die Psychologie ist bei<br />

einer Übergabe enorm wichtig.<br />

Daher sind im Vorfeld<br />

einer Übergabe ausgiebige<br />

Gespräche unerlässlich, bevor<br />

die endgültige Entscheidung<br />

gefällt wird.<br />

Richtigen Preis ermitteln<br />

Die Suche nach einem geeigneten<br />

Kandidaten ist nicht<br />

immer leicht. So manches<br />

Unternehmen muss liquidiert<br />

werden, weil kein Nachfolger<br />

gef<strong>und</strong>en wird. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> ist die Unterstützung<br />

bei der Suche eine der wichtigsten<br />

Aufgaben des Steuerberaters.<br />

Dabei beschränkt<br />

sich die Leistung des Beraters<br />

nicht nur auf die Auswahl<br />

interessanter Kandidaten <strong>und</strong><br />

die Vermittlung von Kontakten.<br />

Der Steuerberater sollte<br />

sich außerdem bereits im<br />

Vorfeld um die Bewertung des<br />

Unternehmens <strong>und</strong> damit die<br />

Ermittlung des Kaufpreises<br />

kümmern. Dieser ist enorm<br />

wichtig, denn ein zu hoher<br />

Preis kann dazu führen, dass<br />

sich kein Interessent findet<br />

<strong>und</strong> die Nachfolge letztlich<br />

ungeregelt bleibt. Anderseits<br />

muss der Betrag hoch genug<br />

sein, um den Unternehmer im<br />

Alter zu versorgen. Deswegen<br />

sollte der Steuerberater dabei<br />

unterstützen, einen möglichst<br />

guten Preis zu erzielen.<br />

Außerdem sollte er seinen<br />

Mandanten nicht mit einem<br />

Zahlenwerk allein lassen,<br />

sondern bei Verhandlungen<br />

dabei sein. Letztendlich legen<br />

beide Seiten den endgültigen<br />

Kaufpreis häufig in einem<br />

Annäherungsverfahren fest.<br />

Hier punktet derjenige, der<br />

am geschicktesten verhandelt.<br />

Wenn der Verkäufer<br />

gegenüber dem Nachfolger<br />

schlüssige Argumente auf den<br />

Tisch legt, warum das Unternehmen<br />

den geforderten<br />

Kaufpreis wert ist, kann er<br />

diesen auch erzielen. Allerdings<br />

hat der Altunternehmer<br />

erst dann gewonnen, wenn<br />

die Finanzierung steht <strong>und</strong><br />

Geld fließen kann.

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