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Heilpädagogik online 04/05

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Die psychosoziale Situation von Kindern mit Verbrennungen<br />

97). Auf Grundlage der ICD 10 werden Reaktionen auf schwere<br />

Belastungen und Anpassungsstörungen in Akute<br />

Belastungsreaktion, Posttraumatische Belastungsstörung und<br />

Anpassungsstörungen unterschieden (vgl. DIMDI 20<strong>05</strong>). Zu den am<br />

häufigsten auftretenden Störungen nach einer<br />

Verbrennungsverletzung zählen Posttraumatische<br />

Belastungsstörungen (PTSD). Wichtige Merkmale sind „das<br />

wiederholte Erleben des Traumas in sich aufdrängenden<br />

Erinnerungen (Nachhallerinnerungen, Flashbacks), Träumen oder<br />

Alpträumen, […] Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen,<br />

Teilnahmslosigkeit der Umgebung gegenüber, Freudlosigkeit sowie<br />

Vermeidung von Aktivitäten und Situationen, die Erinnerungen an<br />

das Trauma wachrufen könnten“ (ebd.). Darüber hinaus können<br />

erhöhte Schreckhaftigkeit und Schlafstörungen sowie Angst und<br />

Depression auftreten.<br />

In einer Studie von ZEITLIN (1997) zu Auswirkungen von Ver-<br />

brennungsverletzungen räumt die Mehrheit der Probanden einen<br />

veränderten Umgang mit heißen Objekten und Feuer ein. Rund ein<br />

Fünftel gibt an, noch immer Angst vor Feuer zu haben – fast die<br />

Hälfte der Befragten äußert eine erhöhte Wachsamkeit beim Um-<br />

gang mit Feuer und heißem Wasser (vgl. ZEITLIN 1997, 470).<br />

Nicht selten werden noch Jahre nach dem Verbrennungsgeschehen<br />

Retraumatisierungen beobachtet – mit wiederkehrenden Erinne-<br />

rungen an das Erleben des Unfalls und den damit verbundenen<br />

Schmerzen (vgl. FISCHER 2003, 723).<br />

MEYER ET AL. 2000 berichten auf Basis einer Elternbefragung mit<br />

in einer Untersuchungsgruppe von 33 Kindern mit 50% + 28%<br />

TBSA (total body surface area, Maß für die Gesamtkörperoberflä-<br />

che) unter 4 Jahren 1,2 Jahre nach dem Verbrennungsunfall signifi-<br />

kant mehr Symptome internalisierender Verhaltensauffälligkeiten<br />

nach als in der nicht-klinischen Referenzgruppe. Kein Unterschied<br />

- 27 -<br />

<strong>Heilpädagogik</strong> <strong>online</strong> <strong>04</strong>/ <strong>05</strong>

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