Heilpädagogik online 04/05
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Die psychosoziale Situation von Kindern mit Verbrennungen<br />
ersten Lebensjahrs, in der frühen Mutter-Kind-Beziehung nicht<br />
zuletzt auch über den wärmenden Hautkontakt der Grundstein<br />
gelegt wurde“ (SCHRADER 2002, 447). Die Sichtbarkeit von<br />
Schädigungen der Haut steht nicht selten im Kontext mit<br />
Stigmatisierungserfahrungen, mehr Leidensdruck, einer höheren<br />
emotionalen Belastung und einer negativ erlebten Lebensqualität.<br />
Stigmatisierend können dabei nicht nur die visiblen Veränderungen,<br />
sondern auch das Behaftetsein mit einer Erkrankung wirken<br />
(SALEWSKI 20<strong>04</strong>, 15). SALEWSKI (ebd.) weist auf das hohe<br />
Belastungspotential im Jugendalter hin, in dem vor allem<br />
Gesundheit, Attraktivität und körperliche Leistungsfähigkeit für die<br />
Akzeptanz bei Gleichaltrigen von großer Bedeutung sind.<br />
In der Langzeitstudie von SCHNEIDER (2002, 101) weisen Mädchen<br />
häufiger als Jungen posttraumatische Belastungsstörungen und ko-<br />
gnitive Leistungsschwierigkeiten auf. Diese Befunde sind im Kon-<br />
text ähnlicher Studien zu interpretieren, in denen Jungen im<br />
Gegensatz zu Mädchen ein allgemein besseres psychisches und<br />
physisches Outcome nach einem Verbrennungsunfall aufwiesen.<br />
„Mädchen legen im Allgemeinen mehr Wert auf attraktives Ausse-<br />
hen und sind daher bei körperlichen Entstellungen psychisch stär-<br />
ker belastet“ (ebd.).<br />
Aus den Ergebnissen einer finnischen Langzeituntersuchung von<br />
ZEITLIN (1997, 470f.) geht hervor, dass mehr als die Hälfte der<br />
befragten 91 Patienten mit TBSA von 5 - 50% - darunter insbeson-<br />
dere weibliche Befragte - sich über die Narben ärgern, aber le-<br />
diglich ein Drittel die Narben verdecken. Keine signifikanten Proble-<br />
me äußern die Befragten bei der Wahl des Berufes, der Hobbys<br />
oder der Partner. Zwar räumen ein Fünftel der Befragten mit sicht-<br />
baren Narben Probleme beim Aufbau sexueller Kontakte während<br />
der Pubertät ein. Dies sei aber auf diesen Entwicklungsabschnitt<br />
begrenzt gewesen.<br />
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<strong>Heilpädagogik</strong> <strong>online</strong> <strong>04</strong>/ <strong>05</strong>