Heilpädagogik online 04/05
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Die psychosoziale Situation von Kindern mit Verbrennungen<br />
Die aktive Begleitung der Wundversorgung nimmt dabei einen<br />
besonderen Stellenwert ein. Das Erlernen pflegerischer Tätigkeiten<br />
im Rahmen der Selbstpflege unterstützt sowohl die allgemeine<br />
Selbstorganisation als im Besonderen auch Möglichkeiten für ein<br />
angemessenes Coping. Vor allem für Jugendliche ist das Erlernen<br />
von Aktivitäten der Selbstpflege ein wichtiger Schritt auf dem Weg<br />
zur Rehabilitation von Autonomie. Auch Prozesse des Stigmama-<br />
nagements können so unterstützt werden (vgl. KRAUSE-WLOCH<br />
2002, 442). Zudem dient die aktive Einbindung des betroffenen<br />
Kindes in die Pflege der Entlastung der Eltern und der Sicherung<br />
von Pflegekontinuität.<br />
Kontinuität von Schule und Unterricht<br />
Einer der wichtigsten Schritte für das betroffene Kind ist die Rück-<br />
kehr in den Schulalltag. Die Kontinuität von Schule und Unterricht<br />
kann als zentraler Aspekt der Konstruktion von Zukunftsperspek-<br />
tive gelten. „Leitziel für das unterrichtliche Handeln muss es sein,<br />
dem erkrankten Schüler nach Maßgabe des medizinisch Verant-<br />
wortbaren den Verbleib in der vertrauten Klassengemeinschaft so-<br />
wie ein auf seine Lebensbedingungen abgestimmtes Lernen zu<br />
ermöglichen“ (SEIFERT 1991, 509).<br />
Die komplexen Folgen einer Verbrennungsverletzung können zu<br />
vielfältigen Veränderungen des Erziehungs- und Bildungsprozesses<br />
führen. Bei längeren stationären Behandlungsphasen kann für<br />
thermisch verletzte Kinder und Jugendliche die Schule für Kranke<br />
zum Förderort werden. Durch ihre Position an der Nahtstelle zwi-<br />
schen Klinik-, Schul- und Alltagswelt nimmt die Klinikschule vor<br />
allem im Hinblick auf die „Koordination stationärer und ambulanter<br />
Angebote in den Bereichen Diagnostik, Beratung, Förderung“ eine<br />
zentrale Brückenfunktion ein (vgl. RAUPACH 2003, 321). Außerhalb<br />
stationärer Behandlungsphasen kann der Förderbedarf als Hausun-<br />
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<strong>Heilpädagogik</strong> <strong>online</strong> <strong>04</strong>/ <strong>05</strong>