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Kaufmännischer Verband Schweiz Société suisse des ... - KV Schweiz

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WIRTSCHAFTS-, FINANZ- UND SOZIALPOLITIK<br />

Von der Finanz- zur Arbeitsmarktkrise<br />

11<br />

Die im Herbst 2008 ausgelöste Finanzkrise hat sich 2009<br />

negativ auf die Weltwirtschaft ausgewirkt. In der Folge<br />

geriet auch die Beschäftigung in der <strong>Schweiz</strong> stark unter<br />

Druck. Statt aber die konjunkturstabilisierende und vertrauensbildende<br />

Funktion der Arbeitslosenversicherung zu<br />

stärken, drohte die Politik mit Abbaumassnahmen. Der<br />

<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> leistete Widerstand.<br />

Die Folgewirkungen der Finanzkrise führten praktisch alle<br />

wichtigen Wirtschaftsnationen in eine tiefe Rezession. Die<br />

meisten Länder reagierten mit massiven konjunkturellen<br />

Stützungsmassnahmen, unterstützt von einer Geldpolitik<br />

mit Leitzinssenkungen und hohen Liquiditätszufuhren. Diese<br />

Massnahmen haben wesentlich zur Eindämmung der Krise<br />

beigetragen. Trotzdem gerieten die Arbeitsmärkte unter<br />

hohen Druck. In vielen Ländern stieg die Arbeitslosigkeit<br />

auf 10% und höher.<br />

Wirtschaftseinbruch auch in der <strong>Schweiz</strong><br />

Besonders betroffen waren die Exportindustrie sowie der<br />

Tourismus. Als Konjunkturstützen erwiesen sich die<br />

Nachfrage der öffentlichen Hand und die Baunachfrage.<br />

Anders als in vorangegangenen Krisen blieben aber auch<br />

das Konsumentenvertrauen und damit die inländische<br />

Konsumnachfrage erhalten. Positiv wirkten sich zudem die<br />

drei Beschäftigungsprogramme <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> aus. Beim<br />

dritten Paket hat sich der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> vor allem für die<br />

Förderung von Weiterbildung und für die Bekämpfung der<br />

Jugend- und der Langzeitarbeitslosigkeit eingesetzt. In der<br />

<strong>Schweiz</strong> stieg die Arbeitslosenquote von 3% Ende 2008<br />

(118 762 Personen) auf 4,4% Ende 2009 (172 740).<br />

Arbeitslosenversicherung: Leistungsabbau in der Krise<br />

Ungeachtet der kritischen Beschäftigungslage waren 2009<br />

Bun<strong>des</strong>rat und – noch ausgeprägter – der Nationalrat im<br />

Begriff, die Leistungen der Arbeitslosenversicherung zu<br />

verschlechtern. Vorgesehen sind unter anderem eine Absenkung<br />

der Taggeldberechtigung nach Beitragszeiten, erschwerte<br />

Anspruchsbedingungen für jüngere Arbeitnehmende<br />

oder längere Wartefristen. Nicht akzeptabel ist für den<br />

<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> jedoch ein Leistungsabbau, der es Betroffenen<br />

erschwert, Phasen der Arbeitslosigkeit wirtschaftlich einigermassen<br />

gesichert zu überstehen. Volkswirtschaftlich schwächt<br />

eine Aushöhlung dieser Versicherung deren Funktion als<br />

automatischer Konjunkturstabilisator. Unbestritten ist, dass<br />

die heute defizitäre Versicherung zusätzliche Mittel in Form<br />

etwas höherer Lohnprozente und eines – temporären –<br />

Solidaritätsbeitrages der besser Verdienenden benötigt.<br />

Dazu bietet der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> Hand – nicht aber zu einem<br />

Sozialabbau. Der Ausgang der Vorlage ist offen.<br />

Hans-Ulrich<br />

Schütz,<br />

Wirtschafts- und<br />

Sozialpolitik<br />

Wichtige Ereignisse<br />

8. Februar Ja <strong>des</strong> Volkes zur Ausdehnung der Personenfreizügigkeit auf Rumänien und Bulgarien: Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

akzeptiert und unterstützt diesen Schritt als Bestandteil der bilateralen Verträge der <strong>Schweiz</strong> mit der EU.<br />

29. August Stellungnahme zum FINMA-Rundschreiben: Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> unterstützt klare Leitplanken für Vergütungssysteme<br />

bei grossen Banken und Versicherungen für Verwaltungsräte, Geschäftsführung und Mitarbeitende.

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