Nachhaltigkeitsbericht 2008 (PDF) - Veolia Wasser GmbH

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sellschaften mit Kommunen neue Stadtwerke zu gründen, die durch die Einbindung in ein dezentrales operatives Netzwerk über eine ausreichende wirtschaftliche Stärke verfügen, um sich langfristig erfolgreich als kompetenter Energie- und Umweltdienstleister der jeweiligen Kommune im Wettbewerb zu behaupten. Aus den regionalen Wasser-, Abwasser und Stadtwerkegesellschaften heraus wird inzwischen mit eigenen Tochtergesellschaften auch der Betrieb von Bädern und der Stadtbeleuchtung als neues Geschäftsfeld der Veolia Wasser erfolgreich entwickelt. Organigramm Veolia Wasser
Wasser und Abwasser Veolia Wasser erwartet in den kommenden Jahren weitere Kooperationen mit kommunalen Partnern sowie mit Industrie und Gewerbe. Dabei zielt das Geschäftsmodell der Veolia Wasser nicht auf den Erwerb wasser- und abwasserwirtschaftlicher Anlagen und Netze, sondern primär auf deren nachhaltigen Betrieb. Während in 2008 große, in der Regel vornehmlich unter dem Gesichtspunkt der Haushaltskonsolidierung von Kommunen betriebene Teilprivatisierungsverfahren ausblieben, stieg die Anzahl kleinerer Dienstleistungsausschreibungen in den Bereichen Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung, Bäderbetrieb und öffentlicher Beleuchtung erneut an. Daraus kann man folgern, dass es gerade bei kleineren Strukturen in den Kommunen einen erhöhten Unterstützungsbedarf spezialisierter privater Dienstleister gibt. Zugleich stieg allerdings auch die Zahl der Vergabenachprüfungsverfahren wahrnehmbar an. Zu häufig scheitert die Vergabe von Leistungen an formalen Fehlern der ausschreibenden Vergabestellen oder von deren Beratern. Dies schafft Unsicherheit und unnötige Kosten sowohl für Kommunen, als auch für die Bewerberunternehmen. Veolia Wasser plädiert daher für eine bessere Unterstützung ausschreibungswilliger Kommunen durch die Aufsichtsbehörden und kommunalen Spitzenverbände sowie eine bessere Beraterauswahl, um die Anbahnung von öffentlich-privaten Partnerschaften mit den damit verbundenen Vorteilen für die Bürger nicht zu behindern. Mit der Modernisierung des Vergaberechts waren 2008 viele Erwartungen und Diskussionen verbunden. Veolia Wasser hat sich für transparente und effiziente Vergabeverfahren und gegen Vergaben öffentlicher Dienstleistungen ohne Ausschreibung eingesetzt. Die ursprünglich im Gesetzgebungsverfahren vorgesehene Freistellung von Dienstleistungsvergaben zwischen Kommunen, Verbänden und kommunalen Unternehmen (interkommunale Zusammenarbeit) wurde vom Gesetzgeber bewusst nicht aufgenommen. Vielmehr gelten an dieser Stelle die bisherigen Regelungen zur Ausschreibungspflicht weiter und sichern so im Interesse der Endverbraucher und der Umwelt langfristig einen Wettbewerb um effiziente Dienstleistungen. Die Zusammenfassung verschiedener Teilleistungen zu umfassenden Dienstleistungspaketen ist im neuen Vergaberecht nur in begründeten Fällen erlaubt. Dadurch können nach Auffassung von Veolia Wasser wichtige Synergien und erhebliche Optimierungsmöglichkeiten in den Betriebsprozessen dauerhaft verloren gehen. Stadtwerke Nachhaltigkeitsbericht 2008 5 1. Der Ausgangspunkt: Das Marktumfeld und die Strategie von Veolia Wasser Im Jahr 2008 prägten der aus der Netzregulierung und dem zunehmenden Wettbewerb im Strom- und Gasvertrieb resultierende Preisdruck das durch die Energieversorgung dominierte Stadtwerkegeschäft. Hinzu kommt eine offensichtliche Unzufriedenheit von Kommunen und Verbrauchern mit den energiewirtschaftlichen Strukturen in Deutschland, insbesondere der Dominanz der vier großen Verbundunternehmen. Vor diesem Hintergrund wollen viele Kommunen wieder mehr Verantwortung in der örtlichen Energieversorgung übernehmen. Veolia Wasser sieht diesen Grundansatz der Kommunen als richtig an. Allerdings sind wir davon überzeugt, dass in den meisten Fällen ein originäres Rekommunalisierungsmodell weder für die Kommunen, noch für ihre Bürger und die vor Ort tätigen Unternehmen, das bestmögliche Ergebnis liefern wird. Vielmehr ist Veolia Wasser der Meinung, dass insbesondere kleinere und mittlere Kommunen die Potenziale ausschöpfen sollten, die bei einer gut strukturierten öffentlich-privaten Partnerschaft in neu gegründeten Stadtwerken gegeben sind. Das in der niedersächsischen Stadt Springe im Jahr 2008 begonnene Partnerschaftsmodell in den dort reaktivierten Stadtwerken ist hierfür ein erfolgreiches Beispiel. Kern der Lösung bei den Stadtwerken Springe ist ein Kooperationsmodell mit aufgesetzter Betriebsführung - ein klassischer Ansatz aus der Wasserwirtschaft, den Veolia Wasser auf den Stadtwerkesektor übertragen hat. Kommune und Privatunternehmen sind in Springe gemeinsam Gesellschafter der reaktivierten Stadtwerke. Aufgrund der mehrheitlich von der Stadt gehaltenen Gesellschafteranteile sind die Stadtwerke in der Lage, die Netzübernahme und die notwendigen Neuinvestitionen zu günstigen Kommunalkreditkonditionen zu finanzieren. Die Verwaltung des Vermögens wird durch die Einbindung des privaten Partners optimiert. Der Betrieb der Netze und der Anlagen wird vom privaten Partner über einen Betriebsführungsvertrag als Dienstleister für die Stadtwerke erbracht. Auf diese Weise wird die Kommune vom Betrieb und von anderen Aufgaben sowie vom Druck der Regulierungsauflagen der Bundesnetzagentur entlastet. Gleichzeitig gewinnt sie Sicherheit in der Wirtschaftsplanung der Stadtwerke, da das Gros der Betriebskosten über den Betriebsführungsvertrag fixiert ist. Neben der Netzübernahme wird durch das gemeinsam gehaltene Stadtwerk, wie ebenfalls in Springe vollzogen, unter der Marke Stadtwerke Springe Strom und Gas zu wettbewerbsfähigen Preisen für Bürger und Gewerbe angeboten.
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