Nachhaltigkeitsbericht 2008 (PDF) - Veolia Wasser GmbH
Nachhaltigkeitsbericht 2008 (PDF) - Veolia Wasser GmbH
Nachhaltigkeitsbericht 2008 (PDF) - Veolia Wasser GmbH
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<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong>
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> <strong>2008</strong><br />
<strong>Veolia</strong> ist schon heute Partner der Kommune von morgen .......................................................... 2<br />
Unsere Geschäftsfelder ................................................................................................................... 3<br />
1. Der Ausgangspunkt: Das Marktumfeld und die Strategie von <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> ............................. 5<br />
2. Der Weg: Unsere Herangehensweise ............................................................................................. 7<br />
2.1 Verankerung von Nachhaltigkeit im Integrierten Managementsystem .......................................................7<br />
2.2 Transparenz .................................................................................................................................................................. 8<br />
3. Wegmarken ...................................................................................................................................... 9<br />
Rekommunalisierung in der lokalen Energiewirtschaft - auch kein Königsweg! ................................................ 9<br />
Wechselwirkungen zwischen Ökonomie und Ökologie bei Entscheidungsprozessen ...................................... 9<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz: Von der Pflicht zur Kür.........................................................................................10<br />
4. Umsetzung in die Tat: Ökonomie ..................................................................................................13<br />
4.1 Kontinuität in bewegten Zeiten: Geschäftsentwicklung ................................................................................13<br />
4.2 Mehrwert für unsere Kunden ................................................................................................................................16<br />
4.3 <strong>Veolia</strong> als kritischer Konsument ............................................................................................................................ 17<br />
5. Umsetzung in die Tat: Zukunftsorientierte Beschäftigung ..........................................................20<br />
5.1 Status ...........................................................................................................................................................................20<br />
5.2 Herausforderungen und Lösungen ......................................................................................................................20
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 1<br />
6. Umsetzung in die Tat: Engagement für die Regionen ..................................................................25<br />
6.1 Partnerschaft und Dialog ........................................................................................................................................ 25<br />
6.2 Soziale Verantwortung ........................................................................................................................................... 25<br />
7. Umsetzung in die Tat: Umwelt ......................................................................................................27<br />
7.1 Anpassung an den Klimawandel ............................................................................................................................27<br />
7.2 Umweltschutz im Bereich <strong>Wasser</strong> und Abwasser ............................................................................................ 28<br />
7.3 Umweltschutz im Bereich Stadtwerke und Energie ........................................................................................ 33<br />
7.4 Umweltschutz in der Verwaltung und im Fuhrpark ........................................................................................ 34<br />
7.5 Forschung zu Umweltthemen ............................................................................................................................... 35<br />
7.6 Artenvielfalt ................................................................................................................................................................37<br />
7.7 Umwelt und Gesellschaft ........................................................................................................................................37<br />
8. Anhang ............................................................................................................................................39<br />
Berichtsrahmen, Kontakt .................................................................................................................................................39<br />
Daten und Kennzahlen ....................................................................................................................................................40<br />
Zielerfüllung und Ziele <strong>2008</strong> ...........................................................................................................................................44
<strong>Veolia</strong> ist schon heute Partner der Kommune von morgen!<br />
Schon heute an morgen denken - dieser Grundsatz ist aktueller<br />
denn je. Wenn auch die Wirtschafts- und Finanzkrise die<br />
Schlagzeilen dominiert, so behalten doch die anderen großen<br />
Themen in unserer Gesellschaft ihre Bedeutung. Wie können<br />
wir das Ausmaß des Klimawandels eindämmen und uns auf<br />
seine Auswirkungen vorbereiten? Wie gestalten wir unseren<br />
Lebensalltag angesichts bedeutender demografischer Veränderungen?<br />
Ob ein Unternehmen tatsächlich an Nachhaltigkeit orientierte<br />
Strategien verfolgt und diese in seine Geschäftsprozesse<br />
integriert hat, erweist sich jetzt - in wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten. Weitsichtig umweltbezogene und soziale Anforderungen<br />
angemessen in geschäftliche Überlegungen einbeziehen,<br />
langfristig kontinuierliche Einnahmen gegenüber<br />
kurzfristigen Gewinnmaximierungen bevorzugen - dieses<br />
Herangehen hat sich <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> bereits in der Vergangenheit<br />
zu eigen gemacht und es sichert in Zeiten der wirtschaftlichen<br />
Rezession die Grundlage für ein Fortbestehen in den<br />
kommenden Jahren. Nachhaltigkeit heißt für uns, mehr denn<br />
je effizient und profitabel zu arbeiten, aber dabei immer auch<br />
soziale und umweltbezogene Faktoren langfristig einzukalkulieren.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> wird zukünftig die Anstrengungen verstärken,<br />
gemeinsam mit den Schwestersparten der <strong>Veolia</strong> Environnement<br />
die verschiedenen Umwelt- und Energiedienstleistungen<br />
miteinander zu vernetzen, um so noch nachhaltiger mit<br />
ihren kommunalen und industriellen Partnern zusammen<br />
arbeiten zu können.<br />
Geschäftsführung der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong><br />
Versorgungseinrichtung Die Kommune<br />
Strom- und Wärmeproduktion<br />
Verrieselung von gereinigtem Abwasser<br />
Wartung von<br />
Kleinkläranlagen<br />
Energe<br />
nachwa
Papieraufbereitung<br />
tische Verwertung<br />
chsender Rohstoffe<br />
Unsere Geschäftsfelder: Herausforderungen und Verantwortung<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> hat sich über ihre operativ tätigen Regional-<br />
und Beteiligungsgesellschaften in den letzten Jahren vom<br />
reinen <strong>Wasser</strong>- und Abwasserdienstleister für Kommunen<br />
und Industrie auch zum etablierten Stadtwerkepartner für<br />
Kommunen entwickelt. Das integrierte Stadtwerkemodell<br />
- international kaum bekannt - ist in Deutschland weit verbreitet<br />
und verknüpft die verschiedenen von <strong>Veolia</strong> Environnement<br />
erbrachten Energie- und Umweltdienstleistungen,<br />
um Bürgern und Gewerbe vor Ort umfassenden Service aus<br />
einer Hand anbieten zu können. Die Sparte <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong><br />
nimmt diese Aufgabe für die <strong>Veolia</strong> wahr.<br />
Vor diesem Hintergrund übernimmt <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> zum einen<br />
für Kommunen und Industrie Dienstleistungen in den<br />
Bereichen <strong>Wasser</strong>versorgung und Abwasserentsorgung. Zu<br />
Entsorgungseinrichtung<br />
Mechanisch-Biologische<br />
Aufbereitungs- und Vergärungsanlage<br />
den Kompetenzen des Unternehmens gehören in diesem<br />
Bereich der operative Betrieb aller wasserwirtschaftlichen<br />
Anlagen und Netze sowie die Betreuung der Sanierung, Planung,<br />
Finanzierung und Errichtung neuer Anlagen und Netze.<br />
Sofern von den Kommunen gewünscht, übernimmt <strong>Veolia</strong><br />
<strong>Wasser</strong> mit ihren regionalen Gesellschaften vor Ort neben<br />
dem technischen auch den kaufmännischen Betrieb und den<br />
kompletten Kundenservice.<br />
Zum anderen hat sich <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> als ein verlässlicher Partner<br />
der Kommunen in Stadtwerken etabliert. Die gemeinsamen<br />
Stadtwerke betreiben die komplette Infrastruktur der<br />
Kommunen, die neben der <strong>Wasser</strong>versorgung und Abwasserentsorgung<br />
die Versorgung mit Strom, Gas und Fernwärme<br />
umfasst. Das <strong>Veolia</strong>-Geschäftsmodell besteht darin, ausgehend<br />
von als Plattformen dienenden größeren Regionalge-<br />
Klärschlammverwertung, Verregnung von gereinigtem Abwasser<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 3<br />
So funktioniert die Stadt:<br />
Leistungen der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> und ihrer<br />
Schwestergesellschaften innerhalb der <strong>Veolia</strong><br />
Environnement Deutschland
sellschaften mit Kommunen neue Stadtwerke zu gründen,<br />
die durch die Einbindung in ein dezentrales operatives Netzwerk<br />
über eine ausreichende wirtschaftliche Stärke verfügen,<br />
um sich langfristig erfolgreich als kompetenter Energie- und<br />
Umweltdienstleister der jeweiligen Kommune im Wettbewerb<br />
zu behaupten.<br />
Aus den regionalen <strong>Wasser</strong>-, Abwasser und Stadtwerkegesellschaften<br />
heraus wird inzwischen mit eigenen Tochtergesellschaften<br />
auch der Betrieb von Bädern und der Stadtbeleuchtung<br />
als neues Geschäftsfeld der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> erfolgreich<br />
entwickelt.<br />
Organigramm <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>
<strong>Wasser</strong> und Abwasser<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> erwartet in den kommenden Jahren weitere<br />
Kooperationen mit kommunalen Partnern sowie mit Industrie<br />
und Gewerbe. Dabei zielt das Geschäftsmodell der <strong>Veolia</strong><br />
<strong>Wasser</strong> nicht auf den Erwerb wasser- und abwasserwirtschaftlicher<br />
Anlagen und Netze, sondern primär auf deren<br />
nachhaltigen Betrieb.<br />
Während in <strong>2008</strong> große, in der Regel vornehmlich unter<br />
dem Gesichtspunkt der Haushaltskonsolidierung von Kommunen<br />
betriebene Teilprivatisierungsverfahren ausblieben,<br />
stieg die Anzahl kleinerer Dienstleistungsausschreibungen in<br />
den Bereichen Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung,<br />
Bäderbetrieb und öffentlicher Beleuchtung erneut an. Daraus<br />
kann man folgern, dass es gerade bei kleineren Strukturen in<br />
den Kommunen einen erhöhten Unterstützungsbedarf spezialisierter<br />
privater Dienstleister gibt.<br />
Zugleich stieg allerdings auch die Zahl der Vergabenachprüfungsverfahren<br />
wahrnehmbar an. Zu häufig scheitert die<br />
Vergabe von Leistungen an formalen Fehlern der ausschreibenden<br />
Vergabestellen oder von deren Beratern. Dies schafft<br />
Unsicherheit und unnötige Kosten sowohl für Kommunen, als<br />
auch für die Bewerberunternehmen. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> plädiert<br />
daher für eine bessere Unterstützung ausschreibungswilliger<br />
Kommunen durch die Aufsichtsbehörden und kommunalen<br />
Spitzenverbände sowie eine bessere Beraterauswahl, um die<br />
Anbahnung von öffentlich-privaten Partnerschaften mit den<br />
damit verbundenen Vorteilen für die Bürger nicht zu behindern.<br />
Mit der Modernisierung des Vergaberechts waren <strong>2008</strong> viele<br />
Erwartungen und Diskussionen verbunden. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong><br />
hat sich für transparente und effiziente Vergabeverfahren<br />
und gegen Vergaben öffentlicher Dienstleistungen ohne Ausschreibung<br />
eingesetzt. Die ursprünglich im Gesetzgebungsverfahren<br />
vorgesehene Freistellung von Dienstleistungsvergaben<br />
zwischen Kommunen, Verbänden und kommunalen<br />
Unternehmen (interkommunale Zusammenarbeit) wurde<br />
vom Gesetzgeber bewusst nicht aufgenommen. Vielmehr<br />
gelten an dieser Stelle die bisherigen Regelungen zur Ausschreibungspflicht<br />
weiter und sichern so im Interesse der Endverbraucher<br />
und der Umwelt langfristig einen Wettbewerb um<br />
effiziente Dienstleistungen. Die Zusammenfassung verschiedener<br />
Teilleistungen zu umfassenden Dienstleistungspaketen<br />
ist im neuen Vergaberecht nur in begründeten Fällen erlaubt.<br />
Dadurch können nach Auffassung von <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> wichtige<br />
Synergien und erhebliche Optimierungsmöglichkeiten in den<br />
Betriebsprozessen dauerhaft verloren gehen.<br />
Stadtwerke<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 5<br />
1. Der Ausgangspunkt: Das Marktumfeld und die Strategie von <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong><br />
Im Jahr <strong>2008</strong> prägten der aus der Netzregulierung und dem<br />
zunehmenden Wettbewerb im Strom- und Gasvertrieb resultierende<br />
Preisdruck das durch die Energieversorgung dominierte<br />
Stadtwerkegeschäft. Hinzu kommt eine offensichtliche<br />
Unzufriedenheit von Kommunen und Verbrauchern mit<br />
den energiewirtschaftlichen Strukturen in Deutschland, insbesondere<br />
der Dominanz der vier großen Verbundunternehmen.<br />
Vor diesem Hintergrund wollen viele Kommunen wieder<br />
mehr Verantwortung in der örtlichen Energieversorgung<br />
übernehmen.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> sieht diesen Grundansatz der Kommunen als<br />
richtig an. Allerdings sind wir davon überzeugt, dass in den<br />
meisten Fällen ein originäres Rekommunalisierungsmodell<br />
weder für die Kommunen, noch für ihre Bürger und die vor<br />
Ort tätigen Unternehmen, das bestmögliche Ergebnis liefern<br />
wird. Vielmehr ist <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> der Meinung, dass insbesondere<br />
kleinere und mittlere Kommunen die Potenziale<br />
ausschöpfen sollten, die bei einer gut strukturierten öffentlich-privaten<br />
Partnerschaft in neu gegründeten Stadtwerken<br />
gegeben sind. Das in der niedersächsischen Stadt Springe im<br />
Jahr <strong>2008</strong> begonnene Partnerschaftsmodell in den dort reaktivierten<br />
Stadtwerken ist hierfür ein erfolgreiches Beispiel.<br />
Kern der Lösung bei den Stadtwerken Springe ist ein Kooperationsmodell<br />
mit aufgesetzter Betriebsführung - ein klassischer<br />
Ansatz aus der <strong>Wasser</strong>wirtschaft, den <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong><br />
auf den Stadtwerkesektor übertragen hat.<br />
Kommune und Privatunternehmen sind in Springe gemeinsam<br />
Gesellschafter der reaktivierten Stadtwerke. Aufgrund<br />
der mehrheitlich von der Stadt gehaltenen Gesellschafteranteile<br />
sind die Stadtwerke in der Lage, die Netzübernahme<br />
und die notwendigen Neuinvestitionen zu günstigen Kommunalkreditkonditionen<br />
zu finanzieren. Die Verwaltung des<br />
Vermögens wird durch die Einbindung des privaten Partners<br />
optimiert. Der Betrieb der Netze und der Anlagen wird vom<br />
privaten Partner über einen Betriebsführungsvertrag als<br />
Dienstleister für die Stadtwerke erbracht. Auf diese Weise<br />
wird die Kommune vom Betrieb und von anderen Aufgaben<br />
sowie vom Druck der Regulierungsauflagen der Bundesnetzagentur<br />
entlastet. Gleichzeitig gewinnt sie Sicherheit in der<br />
Wirtschaftsplanung der Stadtwerke, da das Gros der Betriebskosten<br />
über den Betriebsführungsvertrag fixiert ist.<br />
Neben der Netzübernahme wird durch das gemeinsam gehaltene<br />
Stadtwerk, wie ebenfalls in Springe vollzogen, unter<br />
der Marke Stadtwerke Springe Strom und Gas zu wettbewerbsfähigen<br />
Preisen für Bürger und Gewerbe angeboten.
Die bereits nach wenigen Monaten erzielten hohen Wechselquoten<br />
zeigen den Erfolg dieser Strategie.<br />
Aufbauend auf diesem erfolgreichen Projekt in Springe wird<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> mit maßgeblicher Unterstützung des Stadtwerke-Kompetenzzentrums<br />
bei BS|ENERGY in Braunschweig<br />
derartige Stadtwerkepartnerschaften mit weiteren Kommunen<br />
angehen, um diese bei der Übernahme von mehr Verantwortung<br />
in der lokalen Energieversorgung zu unterstützen.<br />
Forschung<br />
Für <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> als Umweltdienstleister ist die nachhaltige<br />
Sicherung der <strong>Wasser</strong>ressourcen in ihrer Menge und in<br />
ihrer Qualität essentiell. Aus einem Wissensvorsprung der<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> gegenüber anderen Akteuren schöpfen ihre<br />
kommunalen und industriellen Partner einen konkreten<br />
Mehrwert. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> engagiert sich seit vielen Jahren in<br />
der <strong>Wasser</strong>forschung, um zukünftigen Herausforderungen<br />
jederzeit bestmöglich begegnen zu können. In enger Zusammenarbeit<br />
mit dem mehrheitlich von <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> getragenen<br />
KWB Kompetenzzentrum <strong>Wasser</strong> Berlin, aber auch mit<br />
dem Forschungszentrum der <strong>Veolia</strong> Environnement, der von<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> finanzierten Stiftungsprofessur für Siedlungswasserwirtschaft<br />
an der Technischen Universität Berlin sowie<br />
mit einer von der SE|BS finanzierten Doktorandenstelle an<br />
der Technischen Universität Braunschweig werden Fragestellungen<br />
bearbeitet, die mittel- bis langfristig Bedeutung für<br />
den <strong>Wasser</strong>sektor haben könnten. Im Fokus stehen dabei vor<br />
allem Untersuchungen zur Vermeidung und Reduzierung von<br />
Belastungen der Oberflächengewässer und des Grundwassers.<br />
Mögliche Wirkungen von Spurenstoffen auf die Gewässerqualität<br />
und Untersuchungen zur Prognostizierung der<br />
Entwicklung von Blaualgen unter Bedingungen des Klimawandels<br />
gehören ebenso zum Projektportfolio wie die Entwicklung<br />
von technischen Maßnahmen zur Behandlung von<br />
Schadstoffen im <strong>Wasser</strong>kreislauf. Ein weiterer Schwerpunkt<br />
liegt in der Erforschung von Möglichkeiten zur Nutzung von<br />
Wertstoffen und Energie im Abwasser.
2. Der Weg: Unsere Herangehensweise<br />
2.1 Verankerung von Nachhaltigkeit im Integrierten Managementsystem (IMS)<br />
Das Selbstverständnis der Unternehmensgruppe <strong>Veolia</strong> Environnement<br />
als Dienstleister für nachhaltige Entwicklung<br />
prägt das unternehmerische Handeln in allen ihren Sparten<br />
und Standorten. So hat sich auch <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> in Deutschland<br />
bereits 2006 ein Leitbild gegeben, das sich am Konzept<br />
der Nachhaltigkeit orientiert und als Richtschnur für alle Unternehmensentscheidungen<br />
dient.<br />
Nachhaltigkeit versteht <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> als kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozess, der wirtschaftliche, umweltbezogene<br />
und soziale Aspekte unseres Handelns immer besser miteinander<br />
in Einklang bringt. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> setzt sich unternehmensübergreifend<br />
Ziele für die nachhaltige Entwicklung des<br />
Unternehmens, in die gleichermaßen die Schwerpunktsetzung<br />
der Geschäftsführung wie die Prioritäten der regionalen<br />
Beteiligungsgesellschaften einfließen. Diese Ziele erlangen<br />
über das Integrierte Managementsystem Relevanz für den<br />
beruflichen Alltag an allen Standorten, werden kontinuierlich<br />
verfolgt und der erreichte Stand bewertet. Um tatsäch-<br />
Unternehmensleitbild von <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong><br />
>> Markt<br />
Wir sind der kompetente Partner von Kommunen und Industrie<br />
für Umweltdienstleistungen.<br />
Das erreichen wir durch:<br />
• Effizienz durch Wettbewerb<br />
• Hohe Kundenorientierung<br />
• Umfassende Ver- und Entsorgungsdienstleistungen<br />
• Qualität und kontinuierliche Verbesserung mit zertifizierten<br />
Managementsystemen<br />
• Transparenz und Loyalität gegenüber der Öffentlichkeit und<br />
unseren Partnern<br />
>> Umwelt<br />
Wir leisten aktiven Umweltschutz.<br />
Das erreichen wir durch:<br />
• Hohe ökologische und gesundheitliche Maßstäbe im Umgang<br />
mit den Ressourcen, die wir auch an unsere Lieferanten stellen<br />
• Beherrschung von Umweltrisiken<br />
• Einsatz moderner Technologien und Förderung innovativer<br />
Ideen<br />
• Forschung und Entwicklung mit dem Schwerpunkt Ressourcen-<br />
schutz<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 7<br />
lich Fortschritte zu erzielen, setzt <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> auf die Sensibilisierung<br />
der Beschäftigten. Insbesondere die zunehmende<br />
Berücksichtigung einzelner Ziele in den Zielvereinbarungen<br />
der Beschäftigten motiviert zu konkretem nachhaltigen Handeln.<br />
Das Integrierte Managementsystem (IMS) ist das übergreifende<br />
Instrument zur Steuerung der Unternehmensprozesse<br />
in der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe. Die Gesellschaften SE|BS,<br />
OEWA, OTWA, SWW, SWG, BS|ENERGY, MHWA und MIDEWA<br />
wurden in <strong>2008</strong> nach den drei Regelwerken DIN EN ISO 9001<br />
Qualitätsmanagement, DIN EN ISO 14001 Umweltmanagement<br />
und BS OHSAS 18001 Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement<br />
im Rahmen des Gruppenzertifikates der <strong>Veolia</strong><br />
<strong>Wasser</strong> zertifiziert. Die EN|BS baute <strong>2008</strong> ihr IMS auf, wurde<br />
bereits nach DIN EN ISO 14001 zertifiziert und strebt in 2009<br />
die Zertifizierung nach allen drei Normen an.<br />
Eine Übersicht zu Zielerfüllung <strong>2008</strong> und Zielen 2009 mit<br />
Textverweisen befindet sich im Anhang.<br />
>> Arbeitsplätze<br />
Wir gewährleisten zukunftsorientierte Arbeitsplätze für unsere<br />
Mitarbeiter.<br />
Das erreichen wir durch:<br />
• Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
• Selbstverpflichtung zu hoher Ausbildungsquote<br />
• Kontinuierliche individuelle Weiterbildung<br />
• Offene Kommunikation und gegenseitige Wertschätzung<br />
• Aktiven Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
• partnerschaftliches Arbeiten mit Gewerkschafts- und<br />
Arbeitnehmervertretungen<br />
• Beteiligung der Beschäftigten am Unternehmenserfolg<br />
• Fordern und Fördern von Engagement und Eigenverantwortung<br />
>> Region<br />
Wir bereichern als regional tätiges Unternehmen in Deutschland<br />
den Lebensalltag der Menschen.<br />
Das erreichen wir durch:<br />
• Förderung umweltorientierter und sozialer Projekte<br />
• Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung der Regionen<br />
• Förderung von Kultur und Sport<br />
• Ermutigung zu ehrenamtlichem Engagement
2.2 Transparenz<br />
Die anerkannte Agentur BMJ Ratings, die seit mehreren Jahren<br />
die Sozial- und Umweltleistungen der <strong>Veolia</strong> Environnement<br />
analysiert und bewertet, führte im März <strong>2008</strong> ein Audit<br />
bei <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> durch. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> wurde mit der Note<br />
A++ bewertet. A bedeutet dabei die Erfüllung von mehr als<br />
70% der bewerteten Kriterien. Mit ++ kennzeichnet die Agentur<br />
die Unternehmen, die sich mit den erforderlichen Methoden<br />
und Instrumenten ausgestattet haben, um ihre Leistung<br />
langfristig erheblich zu steigern. In der Bewertung heißt es<br />
unter anderem: „Das Unternehmen kennt seine wichtigsten<br />
Herausforderungen und integriert das Management der mit<br />
ihnen verbundenen Risiken in seine Strategie.“ Besonders<br />
hoch bewertet wurden die werteorientierte Führung (90 von<br />
100 Punkten), der Umgang mit den Beschäftigten (86 von<br />
100 Punkten) sowie die Dialogbereitschaft mit den Interessengruppen<br />
(85 von 100 Punkten). Verbesserungspotenzial<br />
wurde insbesondere für den Bereich Einkauf und Auftragsvergabe<br />
aufgezeigt (70 von 100 Punkten).<br />
Der Sarbanes-Oxley Act (auch SOX oder SOA) ist eine gesetzliche<br />
Verpflichtung für Unternehmen, die den öffentlichen Ka-<br />
BMJ-Bewertung nach Bereichen<br />
Umwelt (80 Punkte von 100)<br />
Beschäftigte (86 Punkte von 100)<br />
Kundenorientierung (80 Punkte von 100)<br />
Einkauf und Auftragsvergabe (70 Punkte von 100)<br />
Zivilgesellschaft (80 Punkte von 100)<br />
10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
BMJ-Bewertung nach Prinzipien<br />
Werteorientierte Führung (90 Punkte von 100)<br />
Organisation von Verantwortung (75 Punkte von 100)<br />
Transparenz der Informationen (80 Punkte von 100)<br />
Dialogbereitschaft mit Stakeholdern (85 Punkte von 100)<br />
unabhängige Kontrolle (75 Punkte von 100)<br />
Innovation (75 Punkte von 100)<br />
Langfristige Vision (85 Punkte von 100)<br />
10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
pitalmarkt der USA in Anspruch nehmen. Er wurde als Reaktion<br />
auf Bilanzskandale von Unternehmen initiiert. Ziel von<br />
SOX ist es, die Verlässlichkeit der Berichterstattung von Unternehmen<br />
zu verbessern. Da <strong>Veolia</strong> Environnement S.A. ein<br />
auch an der US-Börse gelistetes Unternehmen ist, muss auch<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> SOX-Anforderungen erfüllen. Eine wesentliche<br />
Anforderung ist, dass jeder Jahresbericht eine Beurteilung<br />
der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems für die Rechnungslegung<br />
durch die Geschäftsleitung des Unternehmens<br />
und ein Urteil des Wirtschaftsprüfers über die Wirksamkeit<br />
des internen Kontrollsystems für die Rechnungslegung enthält.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> berücksichtigt die Vorgaben von SOX seit<br />
2006.<br />
Bewertung der Sozial- und Umweltleis-<br />
tungen der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> durch BMJ Ratings
3. Wegmarken<br />
Rekommunalisierung in der lokalen Energiewirtschaft<br />
– auch kein Königsweg!<br />
Aus dem Lager der kommunalen Spitzenverbände und dem<br />
Verband kommunaler Unternehmen wird immer heftiger<br />
die Rekommunalisierung der lokalen Energieversorgung gefordert.<br />
Die Kommunen sollen wieder mehr Verantwortung<br />
für die lokalen Strom- und Gasnetze übernehmen, dezentral<br />
Energie erzeugen und Strom und Gas günstig anbieten. Damit<br />
soll die Dominanz der vier großen Verbundunternehmen<br />
zurückgedrängt, der Wettbewerb in der Erzeugung gefördert,<br />
die ökologisch vorteilhafte Kraft-Wärme-Kopplung gesteigert<br />
und ausreichend in die lokale Energieinfrastruktur investiert<br />
werden. Alles Ziele, die auch von <strong>Veolia</strong> getragen werden.<br />
Allerdings sind wir der Auffassung, dass auch dieses Extrem<br />
- weg von rein privaten Anbietern hin zu rein kommunalen<br />
Stadtwerken - nicht die richtige Lösung ist. Gerade kleinere<br />
Kommunen können die Herausforderungen der Netzregulierung<br />
und des Energiehandels allein nur unzureichend<br />
meistern. Eine richtig strukturierte öffentlich-private Partnerschaft<br />
in gemeinsamen Stadtwerken, bei denen die Kommune<br />
die Kontrolle über ihre lokalen Netze behält und der<br />
private spezialisierte Partner den Betrieb durchführt, schafft<br />
den größtmöglichen Nutzen für die Kommunen und ihre Bürger.<br />
Die neue Stadtwerkepartnerschaft im niedersächsischen<br />
Springe ist ein Beleg dafür.<br />
Wechselwirkungen zwischen Ökonomie und Ökologie<br />
bei Entscheidungsprozessen<br />
Entscheidungsprozesse von Wirtschaftsakteuren orientieren<br />
sich stets an den Rahmenbedingungen in Markt und Gesellschaft.<br />
Gerade zwischen den ökonomischen und ökologischen<br />
Aspekten gibt es oft eine Reihe von Wechselwirkungen,<br />
die das wirtschaftliche Handeln beeinflussen. Unternehmen<br />
wägen immer von Fall zu Fall zwischen den kurzfristigen und<br />
den langfristigen Wirkungen ihrer Entscheidungen ab. Das<br />
trifft bei Einkaufsentscheidungen zu, wenn <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong><br />
beispielsweise den Bezug von recyceltem gegenüber herkömmlichem<br />
Papier bevorzugt und dafür einen höheren Preis<br />
in Kauf nimmt oder ein teureres Fahrzeug erwirbt, weil es<br />
umweltfreundlicher ist. Mehr noch sind diese Abwägungen<br />
bei langfristigen Investitionsentscheidungen relevant. Zwei<br />
Beispiele sollen das verdeutlichen.<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 9<br />
Umweltfreundliche Fernwärme – nur wirtschaftlich<br />
mit Zwangsanschluss?<br />
Fernwärme ist eine Form der zentralen Versorgung von<br />
Haushalten, die gerade im Jahr <strong>2008</strong> vielfach im Rampenlicht<br />
stand. Betrieben in Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung<br />
(KWK) gilt sie als eine umweltfreundliche und effiziente Methode.<br />
Die Stadt Braunschweig möchte das Fernwärme-Netz<br />
von BS|ENERGY ausbauen und dadurch eine deutliche Verbesserung<br />
der Luftqualität insbesondere in der Innenstadt<br />
erzielen. Dabei wurde auch der Zwangsanschluss von Haushalten<br />
in Erwägung gezogen, gegen den sich Widerstand<br />
richtete. Hier mussten wirtschaftliche und umweltrelevante<br />
Argumente sinnvoll in einen Ausgleich gebracht werden: Ja,<br />
Fernwärme ist wirtschaftlich am sinnvollsten mit einer hohen<br />
Anschlussquote. Nein, der Ausbau des Fernwärmenetzes<br />
soll nicht kleine dezentrale Lösungen verhindern und innovative<br />
Potenziale beschränken. Den Spagat zwischen wirtschaftlichen<br />
und ökologischen Interessen haben die Akteure<br />
in Braunschweig gemeistert: Es ist eine Entscheidung zugunsten<br />
der umweltfreundlichen Fernwärme gefallen, ohne<br />
eine Verpflichtung zum Anschluss an das Fernwärmenetz.<br />
Dennoch strebt BS|ENERGY Wirtschaftlichkeit an, und zwar<br />
- vertrauend auf das besondere Know-how und die vielfältigen<br />
Erfahrungen der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe - durch den effizienten<br />
Betrieb dieses Netzes. Dabei muss sich BS|ENERGY mit<br />
ihrer Fernwärme gegen andere Energieträger im Wettbewerb<br />
durchsetzen. Hiervon profitieren die potentiellen Anschlussnehmer.<br />
Klärschlamm - keine regenerative Energie?<br />
Auch weiterhin hat die stoffliche Verwertung von Klärschlamm<br />
für <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> die höchste Priorität, um so die<br />
enthaltenen Nährstoffe im Produktionskreislauf nutzen zu<br />
können. Aber nur Klärschlämme, die die qualitativ notwendigen<br />
Anforderungen an nur noch geringe Belastungen erfüllen,<br />
sind für die landwirtschaftliche Verwertung geeignet.<br />
Alle zu stark belasteten Klärschlämme sollten außerhalb der<br />
Produktionskreisläufe einer energetischen Verwertung zugeführt<br />
werden, um ihren Energiegehalt nutzen zu können.<br />
<strong>2008</strong> war das Jahr der Novellierung des Erneuerbare Energien<br />
Gesetzes (EEG). Die Änderungen des Gesetzes, das zum<br />
01.01.2009 in Kraft getreten ist, haben positive Auswirkungen<br />
im Hinblick auf den Einsatz von Biomasse und Biogas:<br />
Die Vergütungen steigen, die Boni verändern sich. So gibt
es einen neuen Bonus für den Einsatz von Gülle, die verbotenen<br />
Einsatzstoffe werden in einer Positiv- und einer Negativliste<br />
neu definiert. Die strengeren Anforderungen für die<br />
Marktteilnehmer, wie Prüfungen durch Umweltgutachter<br />
in bestimmten Fällen, spiegeln ein gewachsenes Umweltbewusstsein<br />
und den politischen Willen wider, die Emissionen<br />
deutlich zu reduzieren. Für die Abwasserwirtschaft aber<br />
bewirkt das neue EEG keine Verbesserung. Klärschlamm erscheint<br />
nicht in der Negativliste der Einsatzstoffe, wird aber<br />
ebenso wenig dem Begriff erneuerbare Energie zugeordnet.<br />
Eine Biomasse-Anlage (Biogas oder Bioabfall), in der Klärschlamm<br />
zugegeben wird, gilt deshalb als Klärschlammanlage<br />
und wird betrachtet wie der Faulturm einer Kläranlage. So<br />
muss die vergorene Gülle einer solchen Anlage genauso behandelt<br />
werden wie klassischer Faulschlamm. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong><br />
bedauert, dass Klärschlamm immer noch nicht als regenerative<br />
Energiequelle anerkannt ist. Er gilt bis heute als Abfall,<br />
obwohl er ein hochwertiger Energieträger ist. Unter diesen<br />
Bedingungen ist ökologisch sinnvolles Handeln wirtschaftlich<br />
nur bedingt tragfähig. Es besteht aus Sicht der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong><br />
weiteres Optimierungspotenzial, damit die gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen tatsächlich umweltorientiertes Handeln<br />
der Unternehmen befördern. Dazu gehört insbesondere<br />
auch die bessere Verzahnung des EEG mit anderen nationalen<br />
gesetzlichen Regelungen wie der Klärschlamm- und der<br />
Düngemittelverordnung sowie mit europäischen Vorgaben.<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz:<br />
Von der Pflicht zur Kür<br />
Die Führung einer modernen Unternehmensgruppe wie<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> ist ohne eine gelebte Kultur des Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutzes nicht denkbar. Diese Kultur orientiert<br />
sich an Gesetzen und Vorschriften, umfasst aber auch die<br />
freiwillige Verpflichtung zum verantwortungsbewussten<br />
Handeln gegenüber den Mitarbeitern. In den vergangenen<br />
Jahren wurden vielfältige Maßnahmen in den einzelnen<br />
Unternehmen der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe festgelegt und umgesetzt<br />
mit dem Ziel, ein Managementsystem zum Arbeits-<br />
und Gesundheitsschutz einzuführen und nach der Norm BS<br />
OHSAS 18001: 2007 zertifizieren zu lassen. Der kontinuierliche<br />
Verbesserungsprozess, wie er aus dem Qualitäts- und<br />
Umweltmanagementsystem bekannt ist, wird nun auch auf<br />
dem Gebiet des Arbeits- und Gesundheitsschutzes mit Erfolg<br />
angewendet. Die Erstellung von harmonisierten Verfahrensrichtlinien<br />
und Arbeitsanweisungen, die Durchführung von<br />
internen Audits und die jährliche Managementbewertung<br />
bilden die Grundlage dafür. Das Zertifizierungsunternehmen<br />
DQS bescheinigte der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe Ende <strong>2008</strong><br />
ein hohes Niveau auf dem Gebiet des Arbeits- und Gesundheitsschutzes.<br />
Aber es wurde auch Verbesserungspotenzial<br />
erkannt, beispielsweise auf den Gebieten der Gefährdungs-<br />
beurteilung von Arbeitsplätzen und in Teilen des Gefahrstoffmanagements.<br />
Die Managementbeauftragten haben<br />
gemeinsam mit der Geschäftsführung umgehend Korrekturmaßnahmen<br />
formuliert und ergriffen.<br />
Die interne Arbeitsgruppe Arbeitssicherheit bildet innerhalb<br />
der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe eine Plattform für den Erfahrungsaustausch<br />
zwischen den Sicherheitsfachkräften der<br />
einzelnen Unternehmen. Zugleich organisiert sie deutschlandweite<br />
Kampagnen auf dem Gebiet des Arbeits- und Gesundheitsschutzes.<br />
Zu den ersten Aktionen gehörte <strong>2008</strong> die<br />
Plakataktion zu dem von der <strong>Veolia</strong> Environnement-Gruppe<br />
initiierten Internationalen Tag des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />
am 24. November unter dem Titel „Arbeitsschutz<br />
geht alle an!“.<br />
Um Ausfallzeiten durch Arbeitsunfälle und Erkrankungen<br />
weiter zu verringern und die Motivation aller Mitarbeiter<br />
zu erhöhen, steht die Prävention im Mittelpunkt der Bemühungen.<br />
Dabei geht es konkret um die Vorbeugung arbeitsbedingter<br />
Erkrankungen und die Früherkennung von Risiken<br />
und unsicheren Handlungen im Arbeitsprozess. Auch aus<br />
diesem Grund wurde durch die Geschäftsführung der <strong>Veolia</strong><br />
Plakataktion „Arbeitsschutz geht alle an!“
<strong>Wasser</strong> Ende <strong>2008</strong> aus der Mitte der Sicherheitsfachkräfte<br />
ein Koordinator für Prävention, Gesundheit und Arbeitssicherheit<br />
der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe bestellt. Um dem Arbeits-<br />
und Gesundheitsschutz auch in den kommenden Jahren<br />
einen hohen Stellenwert einzuräumen, setzt sich die <strong>Veolia</strong><br />
<strong>Wasser</strong>-Gruppe speziell für diesen Bereich konkrete Ziele für<br />
2009. Dazu gehören die Harmonisierung der Gefährdungsbeurteilungen<br />
und Aktionen zur Sensibilisierung der Beschäftigten.<br />
Die Unfallauswertung verdeutlicht, dass <strong>2008</strong> die Stolper-,<br />
Rutsch- und Sturzunfälle sowie die Unfälle beim Umgang mit<br />
Maschinen und Werkzeugen mit 60 Prozent den höchsten<br />
Anteil hatten. Dem begegnet <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> mit zusätzlicher<br />
Information und Unterweisung der Beschäftigten.<br />
Die insgesamt 113 Sicherheitsbeauftragten in den Unternehmen<br />
der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe sind eine wichtige Unterstützung<br />
der Führungskräfte und Sicherheitsfachkräfte, zugleich<br />
aber auch Bindeglied zwischen Management und Mitarbeitern.<br />
Ihr Vorbild, ihre Kenntnisse auf dem Gebiet des Arbeits-<br />
und Gesundheitsschutzes und die täglichen Gespräche mit<br />
Kollegen unterstützen die Fortentwicklung des Integrierten<br />
Managementsystems.<br />
Verkehrs-Unfälle<br />
9,5 %<br />
Stolper-, Rutsch- und<br />
Sturzunfälle<br />
30,5 %<br />
Aufteilung der Unfälle nach Unfallarten <strong>2008</strong><br />
durch Medieneinwirkung<br />
10,5 %<br />
Stromunfall<br />
2,5 %<br />
von herabfallenden<br />
Gegenständen getroffen<br />
2,5 %<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> beteiligte sich <strong>2008</strong> mit Aufklärungsheften für<br />
alle Beschäftigten aktiv an der europaweiten Präventionskampagne<br />
der <strong>Veolia</strong> Environnement-Gruppe unter dem Titel<br />
„Pandemie: Schützen wir uns selbst - damit schützen wir<br />
andere“.<br />
Umgang mit<br />
Maschinen und<br />
Werkzeugen<br />
31 %<br />
Absturz<br />
0,5 %<br />
An- oder Gegenstoßen<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 11<br />
13 %<br />
Aufklärungsheft Pandemie<br />
Anteil der Unfallarten <strong>2008</strong><br />
in der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe<br />
(ohne Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe)
Die weitere Senkung der Unfallzahlen bleibt ein wichtiges<br />
Ziel der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe. Die 1000-Mann-Quote der<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe (ohne Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe) lag<br />
<strong>2008</strong> bei 19,25. Zwischen den einzelnen Unternehmen gibt es<br />
dabei erhebliche Differenzen, was teilweise auf unterschiedliche<br />
Tätigkeitsschwerpunkte, aber auch auf verschiedene<br />
Unternehmensgrößen zurückzuführen ist. So verzeichnete<br />
die MHWA <strong>2008</strong> einen Unfall, der bei einer Zahl von 19 Beschäftigten<br />
eine 1000-Mann-Quote von 53 bewirkte. Das beeinflusst<br />
auch den Durchschnitt der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe,<br />
der ohne diesen Unfall bei 15,09 und damit deutlich unter<br />
dem Durchschnittswert der Berufsgenossenschaft der Gas-,<br />
Fernwärme- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft von 17,36 im Jahr <strong>2008</strong><br />
läge. Um die Notwendigkeit einer Senkung zu verdeutlichen,<br />
hat <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> die Verringerung der Unfallzahlen auf Null<br />
in die Ziele der Unternehmensgruppe aufgenommen.<br />
Der sichere Betrieb der technischen Anlagen hat für alle<br />
Unternehmen höchsten Stellenwert. Trotzdem können außergewöhnliche<br />
Ereignisse den Normalbetrieb stark beeinträchtigen.<br />
Die richtige Reaktion bei solchen Ereignissen wie<br />
Bränden, Explosionen, Havarien und andere Großstörungen<br />
wurden <strong>2008</strong> erneut in enger Zusammenarbeit mit Feuerwehr<br />
und anderen Rettungskräften geübt. Neben Evakuierungsübungen<br />
von Mitarbeitern und Gästen aus Verwaltungsgebäuden<br />
zählten dazu Kanalrettungsübungen und<br />
eine Chlorgasalarmübung im <strong>Wasser</strong>werk Görlitz-Weinhübel.<br />
Diese praktischen Übungen sind für Mitarbeiter und<br />
Rettungskräfte wichtig, um im Ernstfall schnell und sicher zu<br />
reagieren.<br />
In allen Unternehmen der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe wurde <strong>2008</strong><br />
der Gesundheitsförderung der Beschäftigten große Aufmerksamkeit<br />
gewidmet. Die meisten Unternehmen der <strong>Veolia</strong><br />
<strong>Wasser</strong>-Gruppe boten ihren Beschäftigten eine kostenlose<br />
freiwillige Grippeschutzimpfung an. Bestehende Gesundheitsförderprogramme<br />
wie bei den Stadtwerken Görlitz wurden<br />
fortgesetzt. Neue Programme wie Stressbewältigung mit<br />
Entspannung, gesunde Ernährung bis hin zu Schwimmkursen<br />
wurden beispielsweise bei MIDEWA und OTWA initiiert, um<br />
die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig<br />
positiv zu beeinflussen.
4. Umsetzung in die Tat: Ökonomie<br />
4.1 Kontinuität in bewegten Zeiten:<br />
Geschäftsentwicklung<br />
Im Wettbewerb um neue Dienstleistungsaufträge sind intelligente<br />
Lösungen gefragt, welche die negativen Folgen aus<br />
Klimawandel, demographischem Schwund und sinkendem<br />
<strong>Wasser</strong>verbrauch minimieren. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> stellt sich diesen<br />
Aufgaben in bestehenden und neuen Projekten Tag für Tag.<br />
Die <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe zeigt mit der Geschäftsentwicklung<br />
<strong>2008</strong>, dass Leistungsfähigkeit, Stabilität und Vertrauen<br />
auch in bewegten Zeiten neue erfolgreiche Partnerschaften<br />
ermöglichen.<br />
Stadtwerke<br />
Ein 120-Millionen Euro schweres Konjunktur- und Umweltprogramm<br />
für die Braunschweiger Fernwärmeversorgung und<br />
attraktive Förderkonditionen für die Umrüstung auf Fernwärme<br />
für bis zu 21 000 Wohnungen in der Innenstadt: Das sind<br />
die Eckpunkte des Ausbauvertrags zwischen BS|ENERGY und<br />
der Stadt Braunschweig, der im November <strong>2008</strong> beschlossen<br />
wurde. In der Innenstadt könnte sich der Anteil an Fernwärmeversorgung<br />
damit verdoppeln. BS|ENERGY wird bis 2015<br />
allein 25 bis 40 Millionen Euro in das Fernwärmenetz investieren.<br />
Hinzu kommt 2009 als Grundlage für die steigende<br />
Fernwärmeversorgung ein 81 Millionen Euro teures leistungsstarkes<br />
Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk auf Erdgasbasis<br />
mit einem Wirkungsgrad von 89,5 Prozent. BS|ENERGY geht<br />
in seinem Förderangebot von etwa 50 Prozent für Hauseigentümer<br />
weit über das hinaus, was im Rahmen des Bundesprogramms<br />
für den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung zur<br />
Verfügung gestellt wird. Der Ausbau des Fernwärmenetzes<br />
startet 2009.<br />
Darüber hinaus hat BS|ENERGY die Nahwärmeversorgung für<br />
die beiden Entwicklungsgebiete südlich des Hauptbahnhofs<br />
Braunschweig übernommen. Der Vertrag mit dem Eigentümer<br />
des Geländes, der Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />
Roselies-Kaserne, wurde im Februar <strong>2008</strong> unterzeichnet.<br />
BS|ENERGY wird auf dem Gelände eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage<br />
nach neuesten Umweltstandards auf Erdgasbasis<br />
errichten. Geplant ist, mittelfristig auch erneuerbare<br />
Energien zur Strom- und Wärmeerzeugung für das künftige<br />
Wohngebiet mit Einzelhausbebauung einzusetzen.<br />
Eine Bietergemeinschaft aus BS|ENERGY, <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> und<br />
den Stadtwerken Hameln beteiligte sich an den nur noch als<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 13<br />
Gesellschaftshülle bestehenden Stadtwerken Springe (Niedersachsen)<br />
und möchte diese wieder zu einem vollwertigen<br />
Stadtwerk ausbauen. Ein unabhängiges Gutachten hatte das<br />
Angebot der Bietergemeinschaft als wirtschaftlicher und<br />
verbraucherfreundlicher als das des bisherigen Flächenversorgers<br />
beurteilt, der primär auf die Konzessionsvergabe abzielte.<br />
Die Stadtwerke Springe gehören nach Umsetzung des<br />
Stadtratsbeschlusses vom Juli <strong>2008</strong> nach wie vor mehrheitlich<br />
mit 50,5 Prozent der Stadt Springe. Die restlichen Anteile<br />
werden zu jeweils 16,5 Prozent durch die benachbarten GWS<br />
Stadtwerke Hameln, BS|ENERGY und <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> getragen.<br />
Zum Jahreswechsel 2009 übernahmen die Stadtwerke Springe<br />
die Stromnetzkonzession. Die Betriebsführung des Netzes<br />
wird über einen Betriebsführungsvertrag von den privaten<br />
Partnern wahrgenommen.<br />
Die Stadt Springe zielt mit ihrer Entscheidung für das Partnerschaftskonzept<br />
der von <strong>Veolia</strong> geführten Bietergemeinschaft<br />
darauf ab, beginnend mit dem Stromnetzbetrieb sowie<br />
dem bereits zum 1. Oktober <strong>2008</strong> gestarteten Strom- und<br />
Gasvertrieb mittelfristig sämtliche stadtwerketypischen Versorgungsdienstleistungen<br />
für ihre circa 30 000 Einwohner<br />
wieder unter eigener Kontrolle zu erbringen. Ihre privaten<br />
Partner bringen das für den Betrieb notwendige Know-how<br />
in die Partnerschaft ein und tragen das Gros der Betriebsrisiken.<br />
Neben der auch weiterhin in höchst zulässigem Umfang<br />
an die Stadt fließenden Konzessionsabgabe profitiert<br />
die Kommune bei diesem Stadtwerkemodell von Gewerbesteuereinnahmen,<br />
anteiligen Gewinnausschüttungen und<br />
der Unterstützung der Stadtwerke für soziale und kulturelle<br />
Sponsorings vor Ort. Die Kommune sichert sich zugleich den<br />
Springe
Einfluss auf netzwirtschaftliche Entscheidungen und die Investitionstätigkeit<br />
im Versorgungsgebiet unter Einbindung<br />
des regionalen Gewerbes. Durch die Wiederbelebung der<br />
Stadtwerke Springe können die Einwohner der Stadt wieder<br />
Strom und Gas von ihrem örtlichen Versorger beziehen. Der<br />
schrittweise Aufbau des Stadtwerks ermöglicht auch die Einrichtung<br />
einer operativen Betriebsstätte mit den dazugehörigen<br />
Arbeitsplätzen vor Ort.<br />
Niedersachsens Landwirtschaftsminister Hans Heinrich Ehlen<br />
eröffnete im April <strong>2008</strong> das Biogas-Großprojekt in Hillerse nahe<br />
Braunschweig. Das Gesamtprojekt, das sich aus einer Biogasanlage<br />
des Abwasserverbandes Braunschweig in Hillerse, der<br />
20 Kilometer langen Biogasleitung sowie einem 2-Megawatt-<br />
Biogas-Blockheizkraftwerk der BS|ENERGY zusammensetzt,<br />
bildet einen geschlossenen regionalen <strong>Wasser</strong>- und Energiekreislauf<br />
und ist in dieser Größenordnung und Ausführung<br />
einmalig. Mit dem gereinigten Abwasser der Braunschweiger<br />
Bürger werden im Verregnungsgebiet Energiepflanzen angebaut,<br />
aus denen in Hillerse Biogas erzeugt wird. Das Biogas<br />
wird nach Braunschweig zurückgeliefert, um dort die Braunschweiger<br />
Bürger mit Strom und Wärme zu versorgen.<br />
<strong>Wasser</strong> und Abwasser<br />
Erfolgreich durchgesetzt hat sich die OEWA im Dezember <strong>2008</strong><br />
bei der europaweiten Ausschreibung für die technische und<br />
kaufmännische Betriebsführung der Trinkwasserversorgung<br />
und Abwasserbeseitigung des <strong>Wasser</strong>verbands Burg (Sachsen-<br />
Anhalt). Das Unternehmen übernimmt für 15 Jahre im Auftrag<br />
des <strong>Wasser</strong>verbands Burg die Versorgung der rund 30 000 Einwohner<br />
der Stadt Burg sowie der Umlandgemeinden im Jerichower<br />
Land mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser und die<br />
umweltgerechte Ableitung und Behandlung der anfallenden<br />
Abwässer. Der Vertrag bietet die Möglichkeit, Synergien und<br />
Optimierungspotenziale mit anderen Standorten in der Region<br />
im Sinne der Bürger und Partner der OEWA zu erschließen.<br />
Durch den Aufbau einer OEWA-Niederlassung in Burg werden<br />
effizientere technische Verfahren und Synergieeffekte zukünftig<br />
erhebliche Einsparungen bei den Betriebskosten erzielen.<br />
So sollen Trinkwasserverluste im Leitungsnetz reduziert, die<br />
Investitionsplanung optimiert, der Kundenservice durch ein<br />
neues Kundendienstzentrum vor Ort verbessert und ein integriertes<br />
Qualitäts-, Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystem<br />
eingeführt werden.<br />
Seit dem 28. April <strong>2008</strong> haben die Gemeinden Schwalmtal<br />
und Feldatal (Hessen) die Mittelhessische <strong>Wasser</strong> und Abwasser<br />
(MHWA) mit der technischen Betriebsführung ihrer<br />
Abwasseranlagen beauftragt. Grundlage dieser öffentlich-<br />
<strong>Wasser</strong>turm in Burg<br />
privaten Partnerschaft ist ein Betriebsführungsvertrag, der<br />
für die Dauer von zehn Jahren abgeschlossen wurde. Das Projekt<br />
startete am 1. Mai <strong>2008</strong>. Als neuer Betriebsführer strebt<br />
die MHWA eine deutliche Kostenersparnis im Vergleich zu<br />
den bisherigen jährlichen Betriebskosten an. Die Einsparungen<br />
erfolgen bei voller Arbeitsplatzgarantie der übernommenen<br />
Mitarbeiter.<br />
Dass die Abwassergebühren im Zweckverband <strong>Wasser</strong>/Abwasser<br />
„Mittleres Elstertal“ (ZVME) die günstigsten in Thüringen<br />
sind, hat eine Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft<br />
ergeben. Auf Platz 16 und vor Jena (36) und Erfurt<br />
(48) sichert sich Gera durch preisgünstige Abwassergebühren<br />
als einzige ostdeutsche Stadt einen Platz unter den besten<br />
20 deutschen Großstädten. Damit zahlt sich das langfristig<br />
ausgerichtete strategische Investitionskonzept des ZVME<br />
aus, für den die OTWA 2003 die Betriebsführung übernommen<br />
hat. Seit Juni <strong>2008</strong> nimmt auch die Gemeinde Oberbösa<br />
(Thüringen) mit ihren 440 Einwohnern die Dienstleistungen<br />
der OTWA in Anspruch. Nach einem Ausschreibungsverfahren<br />
übertrug die Gemeinde dem Unternehmen die kaufmännische<br />
und technische Betriebsführung zur Abwasserentsorgung<br />
für zwei Jahre.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> und OEWA haben für Bau, Finanzierung<br />
und Betrieb einer anaeroben Erweiterungsstufe der bereits<br />
bestehenden Abwasserreinigung der Papierfabrik
Papierfabrik Schoellershammer<br />
Schöllershammer in Düren den Auftrag erhalten. In der Fabrik<br />
werden jährlich rund 220 000 Tonnen Wellenpappenrohpapiere<br />
aus Altpapier sowie 8 000 Tonnen Feinpapier<br />
produziert. Pro Jahr fallen rund 1,5 Millionen Kubikmeter<br />
Abwasser an.<br />
Unternehmen der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> haben neue Aufträge von der<br />
LMBV Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft<br />
erhalten. Aufgabe der OEWA ist es, die Flutungsanlagen<br />
südlich von Leipzig zu betreiben und instandzuhalten.<br />
Ziel der Sanierungsmaßnahmen ist es, die ehemalige Bergbauregion<br />
durch die Wiedernutzbarmachung in eine Natur-<br />
und Erholungslandschaft umzugestalten. Weitere Aufträge<br />
der LMBV gingen an die MIDEWA, die bereits seit mehreren<br />
Jahren erfolgreich wasserwirtschaftliche Dienstleistungen<br />
für den Bergwerkssektor erbringt.<br />
Neuer Betreiber und Partner des Geithainer Freibades (Sachsen)<br />
ist seit März <strong>2008</strong> die OEWA. Das Unternehmen ist<br />
zunächst für zwei Jahre für die technische Betreuung der<br />
<strong>Wasser</strong>aufbereitung verantwortlich, kümmert sich um die<br />
anliegenden Freizeitanlagen, den Kassenbereich sowie die<br />
Sicherheit der Badegäste durch entsprechendes Aufsichtspersonal.<br />
Regelmäßige Analysen der <strong>Wasser</strong>qualität und<br />
Kontrollen des Gesundheitsamtes garantieren Badespaß für<br />
die ganze Familie. Mit Beauftragung der Dienstleistungen<br />
wurden drei Mitarbeiter durch die OEWA übernommen. Die<br />
Eintrittspreise bleiben unverändert.<br />
Für die Köthener Badewelt wurde nach Auslaufen der bestehenden<br />
Verträge die Betreibung aller Gewerke vom<br />
Schwimmbad über die Saunalandschaft bis zur Gastronomie<br />
neu ausgeschrieben. Die MIDEWA erhielt mit ihrem Angebot<br />
erneut den Zuschlag.<br />
Köthener Badewelt<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 15
4.2 Mehrwert für unsere Kunden<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> hat ein vielschichtiges Kundenportfolio, das<br />
auf der Vielgestaltigkeit der Vertragsformen für Dienstleistungen<br />
in der <strong>Wasser</strong>- und Energiewirtschaft beruht. Hohe<br />
Qualitätsstandards und die stetige Weiterentwicklung des<br />
Dienstleistungsangebotes bilden die Erfolgsfaktoren in der<br />
Kundenbetreuung, unabhängig davon, ob eine direkte Endkundenbeziehung<br />
unterhalten wird oder die Unternehmen<br />
der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe im Namen ihrer kommunalen Auftraggeber<br />
handeln. Die dezentrale Struktur der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong><br />
garantiert eine regionale Präsenz in modernen Kundendienstzentren,<br />
die von Bürgerinnen und Bürgern geschätzt<br />
wird.<br />
Für die Partner aus Industrie und Gewerbe stehen professionelle<br />
Mitarbeiter an den Standorten der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> zur<br />
Verfügung. Parallel kann auf ein breites Netzwerk von international<br />
agierenden Spezialisten in den Kompetenzzentren<br />
zurückgegriffen werden, um ökologische, wirtschaftliche und<br />
soziale Herausforderungen in den Regionen abzudecken.<br />
Den Dialog mit den Kunden pflegen die Unternehmen der<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe auf mehreren Wegen: im direkten<br />
Gespräch in den regionalen Kundenbüros, durch Kontaktaufnahme<br />
im Internet und mittels Kundenbriefen oder -zeitschriften,<br />
die an inzwischen fast zwanzig Projektstandorten<br />
der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gesellschaften zwei bis vier Mal im Jahr<br />
versandt werden. Darüber hinaus bieten Infoblätter Wissenswertes<br />
über relevante Themen wie <strong>Wasser</strong>härte, Trinkwasserqualität,<br />
Hausanschlüsse, Wartung von Kleinkläranlagen,<br />
Eigentümerwechsel oder nachhaltige Entwicklung.<br />
Eine weitere Form des Kundendialogs ist das Angebot besonderer<br />
Dienstleistungen für einzelne Kundengruppen.<br />
Beispiel: Thermografie für Energiekunden<br />
BS|ENERGY und der Verein der Haus-, Wohnungs- und<br />
Grundeigentümer Braunschweig starteten im Herbst <strong>2008</strong><br />
eine gemeinsame Thermografieaktion zu einem besonders<br />
günstigen Preis. Thermografie - das bedeutet Wärmebildaufnahmen<br />
mit Infrarotkamera, die Wärmebrücken und Lecks<br />
in Heizungsrohren sichtbar machen. Sie soll Bürgern helfen,<br />
vor allem in älteren Häusern und Wohnungen durch effektive<br />
Sanierung die Energieverluste zu begrenzen und Kosten zu<br />
sparen.<br />
<strong>2008</strong> setzte <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> Maßnahmen in die Tat um, die<br />
aus der Bewertung des Kundendienstes 2007 (Evaluationsstudie)<br />
resultierten. Die vier tragenden Elemente waren:<br />
• Weiterbildung: Kommunikationstraining und Seminare zu<br />
rechtlichen Schwerpunkten für Kundendienstmitarbeiter<br />
• Öffentlichkeitsarbeit: Stärkung der <strong>Veolia</strong>-Identität<br />
• Organisation: Standards für Brief-, Fax- und Mailverkehr,<br />
Verbesserung der Website<br />
• Spezifische Maßnahmen der Unternehmensstandorte wie<br />
technische Anpassung von Telefonanlagen oder Neugestaltung<br />
Kundenempfang<br />
Ebenfalls <strong>2008</strong> startete <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> eine erneute Kundenbefragung<br />
zu Image und Zufriedenheit. In den Versorgungsregionen<br />
der MIDEWA und OTWA beteiligten sich insgesamt<br />
650 Kunden daran.<br />
Die Kundenbefragung wird 2009 bei OEWA, SWG, SWW und<br />
BS|ENERGY weitergeführt.<br />
Zur Verbesserung des Kundenservices vollzogen die Unternehmen<br />
der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe <strong>2008</strong> weitere Schritte: So<br />
eröffneten die Stadtwerke Springe und BS|ENERGY neue zentral<br />
gelegene Kundendienstzentren. Bei BS|ENERGY ist dieses<br />
Kundendienstzentrum mit einem Café verbunden, wodurch<br />
die Attraktivität eines Besuchs deutlich gesteigert wird. Die<br />
OTWA passt ihre Öffnungszeiten stärker an die Bedürfnisse<br />
ihrer Kunden an und verlängert diese.<br />
Auch die Internetseiten der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gesellschaften<br />
bieten seit <strong>2008</strong> zusätzlichen Service. So ist in einigen Versorgungsgebieten<br />
die Meldung von Zählerständen online<br />
möglich, es gibt Informationen zu Qualität und <strong>Wasser</strong>härte<br />
je Standort und je <strong>Wasser</strong>werk sowie Hinweise auf aktuelle<br />
und geplante Baumaßnahmen.
Beispiel: Wertschätzung für BS|ENERGY<br />
Die Zeitschrift Guter Rat und das Vergleichsrechnerportal<br />
tarifvergleich.de haben Preis, Vertragsbedingungen und Servicequalität<br />
der 91 Grundversorger in den 100 größten Städten<br />
sowie der 17 wichtigsten überregionalen Anbieter verglichen.<br />
Im Gesamtranking belegte BS|ENERGY dabei den 8. Platz von<br />
108. Jeweils mit der Note 1 bewertet wurden die Strompreise<br />
in den drei Kategorien 1500 / 2500 und 4000 Kilowattstunden<br />
pro Jahr. Aufholpotenzial sah die Studie bei den Allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen und im Service, insbesondere<br />
im online-Service. Der Internetauftritt der BS|ENERGY<br />
wurde inzwischen wesentlich verbessert und erreichte bei<br />
einer neuen Webstudie der Process Management Consulting<br />
<strong>GmbH</strong> unter den 100 größten Stromanbietern den sechsten<br />
Platz in der Kategorie Gestaltung und Funktionalität.<br />
Die für alle Gesellschaften der Gruppe gleichermaßen gültigen<br />
Mindeststandards werden jährlich auf den Prüfstand<br />
gestellt und den Bedürfnissen der Kunden angepasst. Aktuell<br />
gelten folgende gemeinsame Mindeststandards:<br />
• Einheitliche Qualitätsversprechen und Servicegarantie<br />
• Mindestöffnungszeiten: fünf Tage pro Woche, mindestens<br />
ein Tag bis 18 Uhr<br />
• persönliche Beratung im Kundenzentrum oder vor Ort beim<br />
Kunden<br />
• Integration der Vorjahreswerte auf der Jahresrechnung<br />
• Möglichkeit der Selbstablesung im Bedarfsfall<br />
• Hilfe bei finanziellen Schwierigkeiten und vorübergehenden<br />
Notlagen<br />
• Standards in der Bearbeitung von Anfragen<br />
• Erstellung von Zwischeninformationen<br />
• Kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeiter des Kundendienstes<br />
• Messung der Kundenzufriedenheit mittels persönlicher, telefonischer<br />
und schriftlicher Befragung<br />
• Bewertung des Kundendienstes<br />
Der Prozess zur Vereinheitlichung der Standards der<br />
Servicegarantien in der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe wurde <strong>2008</strong><br />
abgeschlossen. Alle Unternehmen handeln ab 2009 im<br />
Gleichklang hinsichtlich der strengen Fristen bei der Bearbeitung<br />
von Kundenanliegen, der Durchführung von Vor-<br />
Ort-Besuchen oder der Erstellung von Kostenangeboten für<br />
Hausanschlüsse, um nur einige Beispiele der Selbstverpflichtungen<br />
der Unternehmen zu nennen. Ebenso selbstverständlich<br />
sind die Zuverlässigkeit beim Eintreffen im Havariefall<br />
sowie die Einhaltung von Terminen bei den Kunden.<br />
Es gab <strong>2008</strong> keine juristisch relevanten Beschwerden zum<br />
Umgang mit Kundendaten in der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe. In<br />
allen Unternehmen der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe gibt es eigen-<br />
Kundenzentrum Braunschweig<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 17<br />
ständige Regelungen wie beispielsweise die Arbeitsordnung<br />
und die EDV-Richtlinie der OEWA, die Festlegungen zum<br />
Schutz von Kundendaten treffen.<br />
4.3 <strong>Veolia</strong> als kritischer Konsument<br />
Als Unternehmen der <strong>Veolia</strong> Environnement-Gruppe verfügt<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> über gute Einkaufskonditionen. Die Beschaffung<br />
innerhalb der Gruppe erfolgt sowohl über zentral abgeschlossene<br />
Rahmenvereinbarungen, als auch dezentral an<br />
den jeweiligen Standorten. Die Gesellschaften verfügen über<br />
eigene Einkaufsorganisationen.<br />
Nicht nur die Kosten, sondern auch Qualitäts- und Umweltaspekte<br />
sowie die regionale Nähe spielen bei der Auswahl<br />
der Lieferanten eine wichtige Rolle. Der Einkauf erfolgt überwiegend<br />
über ausgesuchte und geprüfte Lieferanten. <strong>Veolia</strong><br />
<strong>Wasser</strong> baut langfristige Geschäftsbeziehungen mit Lieferanten<br />
und Subunternehmern auf, weil die verlässlichen<br />
wirtschaftlichen, sozialen und umweltbezogenen Produktionsbedingungen<br />
unserer Partner eine Garantie für die Qualität<br />
unserer eigenen Leistungen darstellen. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> ist<br />
darüber hinaus bemüht, die Materialkosten durch gezielte<br />
unternehmensweite Standardisierung und Volumenbündelung<br />
zu reduzieren.
Beispiel: BS|Servicepartner24<br />
Gemeinsam mit den Braunschweiger Innungen für Elektrotechnik<br />
sowie für Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Klempnertechnik<br />
hat BS|ENERGY im Oktober <strong>2008</strong> ein umfangreiches<br />
Serviceprogramm mit vielen Vorteilen für die Kunden gestartet.<br />
Jedes teilnehmende Unternehmen muss ein Meister-<br />
oder Ingenieurbetrieb und Innungsmitglied sein, die<br />
fachlichen Kompetenzen für einen Gas- oder Elektroenergie-<br />
Check mitbringen sowie einen 24-Stunden-Service anbieten.<br />
Außerdem verpflichten sich die Unternehmen, regelmäßig<br />
an Seminaren zu Energieversorgung, Energieeffizienz und<br />
Kundenorientierung teilzunehmen. So können sich Kunden<br />
bei der Wahl eines Handwerkers oder Servicebetriebs sicher<br />
sein, dass ihre Ansprüche an die Qualität der Arbeit und der<br />
Leistungen erfüllt werden.<br />
Seit 2004 hat die <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe schrittweise eine<br />
einheitliche Produkt- und Lieferantenbewertung eingeführt.<br />
Die dafür erforderlichen Formblätter und Ergebnisse sind seit<br />
<strong>2008</strong> digital im Intranet erfasst und damit für alle Einkaufsmanager<br />
der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe verfügbar. Die Bewertung<br />
nehmen die Endnutzer von Produkten und Dienstleistungen<br />
im Unternehmen vor. Dabei werden pro Quartal fünf bis zehn<br />
Produkte als Schwerpunkte der Bewertung vorgegeben. Bei<br />
den Lieferanten, dazu zählen Dienstleister, Bauunternehmen<br />
Qualität der<br />
Abrechnungsunterlagen<br />
8 %<br />
Verfügbarkeit,<br />
Bereitschaftsdienst<br />
7 %<br />
Einhaltung des<br />
Arbeitsschutzes<br />
9 %<br />
Qualität der<br />
Beratungen<br />
4 %<br />
Lieferantenbewertung im Jahr <strong>2008</strong><br />
Einhaltung der<br />
Umweltnormen<br />
8 %<br />
Einhaltung technischer<br />
Normen<br />
4 %<br />
Einhaltung der<br />
Termine/Genehmigungen<br />
14 %<br />
Einsatz von Fachpersonal /<br />
Subunternehmen<br />
7 %<br />
und Ingenieurbüros, werden Rahmenvertragspartner alle<br />
sechs Monate bewertet. Für Investitionsmaßnahmen erfolgt<br />
die Bewertung standardmäßig. Bauunternehmen werden<br />
grundsätzlich vor Ort bewertet. Bei ausgewählten umsatzstarken<br />
Lieferanten wurden <strong>2008</strong> erneut Lieferantenaudits<br />
durchgeführt. Während eines Besuchs vor Ort, beispielsweise<br />
bei einem Chemikalienhändler, nehmen die Einkaufsmanager<br />
die Lagerung der Produkte, die erforderlichen Auffangwannen,<br />
das Gefahrgutmanagement, die Deklarierung der Verpackungseinheiten,<br />
die Sicherheitsdatenblätter in Augenschein<br />
und hinterfragen die Vorlieferanten und die Ursprungsländer<br />
der Produkte. Der überwiegende Teil der Lieferanten erfüllt<br />
die vorgegebenen Kriterien. Im Durchschnitt fallen lediglich<br />
fünf Prozent der Bewertungen für Lieferanten negativ aus.<br />
Qualität der Ausführung<br />
25 %<br />
Öffentliches Auftreten /<br />
Kundenfreundlichkeit<br />
8 %<br />
Technische Ausstattung<br />
der Firma<br />
6 %<br />
Produktbewertung im Jahr <strong>2008</strong><br />
Qualität des Produktes<br />
Handhabung<br />
Störanfälligkeit, Zuverlässigkeit, Wartung<br />
Standzeit, Lebensdauer<br />
Multifunktionalität<br />
40 %<br />
20 %<br />
15 %<br />
15 %<br />
10 %
Beispiel: Kontaminierter Edelstahl<br />
<strong>2008</strong> wurde durch den Bundesverband der deutschen Stahlindustrie<br />
und die Presse über radioaktiv kontaminierten Edelstahl<br />
berichtet. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> benötigt Form- und Anlagenteile<br />
aus Edelstahl und verfolgte die Ermittlungen aufmerksam.<br />
Unmittelbar nach den ersten Vorfällen reagierte <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong><br />
kurzfristig: Gemeinsam mit dem Lieferanten wurde der<br />
Beschaffungsprozess mit seinen ohnehin bereits strengen<br />
Qualitätsannahmeprüfungen beim Wareneingangsprozess<br />
verfeinert. Lieferungen mit Produkten aus Edelstahl werden<br />
seitdem auf eine mögliche radioaktive Strahlung hin untersucht.<br />
Bei positivem Befund verweigert der Partner der <strong>Veolia</strong><br />
<strong>Wasser</strong> die Annahme und informiert die Behörden. Gleichzeitig<br />
müssen alle Vorlieferanten ihre Bezugsquellen erklären<br />
und versichern, dass die verursachenden indischen Produzenten<br />
nicht zu ihren Vorlieferanten gehören.<br />
Bei der Fahrzeugbeschaffung in der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe<br />
werden technische, wirtschaftliche und ökologische Kriterien<br />
berücksichtigt. Konkret fließen Hubraum, Leistung,<br />
Anschaffungs- und Lebenszykluskosten, CO 2 -Emission, Verbrauch,<br />
Laufleistung, Treibstoffkosten und Steuern in die Bewertung<br />
ein. Seit September <strong>2008</strong> ist ein einheitliches Tool<br />
zur Auswahl des geeigneten Fahrzeugtyps unter nachhaltigen<br />
Gesichtspunkten im Intranet für alle Einkaufsmanager<br />
verfügbar. Die Kalkulation wird kontinuierlich aktualisiert,<br />
um Modellwechsel und aktuelle technische Untersuchungen<br />
einfließen zu lassen.<br />
Im <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> 2007 wurde bereits<br />
das Thema Qualitätsüberwachung von <strong>Wasser</strong>zählern<br />
erwähnt. Auch <strong>2008</strong> wurden Qualitätsüberwachungen und<br />
Annahmeprüfungen (QAP) durchgeführt. Zur Erfüllung der<br />
Allgemeiner Einkauf<br />
12,6 %<br />
IT und Telekommunikation<br />
0,7 %<br />
Einkaufsvolumen im Jahr <strong>2008</strong><br />
Netzmaterial<br />
2,3 %<br />
Subunternehmerleistungen<br />
5,9 %<br />
Mobiles Equipment<br />
1 %<br />
Energie<br />
und Chemie<br />
77 %<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 19<br />
Anforderungen an die Qualitätssicherung hat eine interne<br />
Arbeitsgruppe ein für alle Unternehmen der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong><br />
einheitliches Verfahren entwickelt und eingeführt. Die Basis<br />
bilden verschiedene bereits vorhandene Normen, verknüpft<br />
mit einem eigens entwickelten unternehmensspezifischen<br />
Prüfplan. Eine QAP erfolgt mittels Checkliste und Prüfplan<br />
nach so genannten Attribut- und Variablenprüfungen. Sie<br />
finden zum einen bei der Warenannahme in der jeweiligen<br />
Niederlassung und zum anderen auf den Prüfständen der<br />
staatlich anerkannten Prüfstelle WG29 bei der BSIENERGY<br />
statt. Die Prüfstelle in Braunschweig dient außerdem dazu,<br />
Neuentwicklungen beispielsweise von Zählern gemeinsam<br />
mit Produzenten zu testen - ein Vorgehen, das die technologische<br />
Entwicklung fördert.<br />
Die Beschaffung von Wohnungs-, Haus- und Großwasserzählern<br />
wurde <strong>2008</strong> für die gesamte <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe<br />
neu ausgeschrieben. Das Ergebnis erwies sich als durchweg<br />
positiv für die Gruppe, denn es ergaben sich Verbesserungen<br />
gegenüber den bisherigen Verträgen durch:<br />
• einheitliche Vertragslaufzeiten für alle Zählertypen<br />
• verbindliche technische Spezifikationen und Mindestanforderungen<br />
• Aufnahme einer Vertragsstrafenregelung bei Lieferverzug<br />
• die Festschreibung der Konditionen für zwei Jahre.<br />
Beispiel: Schwermetallablösungen bei<br />
<strong>Wasser</strong>zählern<br />
Bei den QAP wird auch die Innenbeschichtung der Zähler untersucht.<br />
Dabei waren in den zurückliegenden Jahren, insbesondere<br />
nach der Novellierung der Trinkwasserverordnung<br />
2006, bei einigen Herstellern fehlerhafte Beschichtungen<br />
aufgefallen, die zu Schwermetallablösungen führen können.<br />
Auf Veranlassung der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> wurden die Produktionsverfahren<br />
umgestellt und die Lieferanten sicherten zu, die<br />
Anforderungen der deutschen Trinkwasserverordnung und<br />
insbesondere die Empfehlungen des DVGW für eine Epoxidharzbeschichtung<br />
zur Vermeidung von Schwermetallablösungen<br />
einzuhalten.
5. Umsetzung in die Tat: Zukunftsorientierte<br />
Beschäftigung<br />
5.1 Status<br />
Per 31.12.<strong>2008</strong> beschäftigte die <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe (ohne<br />
Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe) 2 662 Mitarbeiterinnen und Mitar-<br />
OEW_Fly_azubiBKL_09_RZ 22.01.2009 11:16 Uhr Seite 1<br />
beiter. Die Zahl der Einstellungen entsprach mit 203 C etwa M Y CM MY der<br />
CY CMY K<br />
im Vorjahr (204). Mit 236 Austritten war ein Anstieg gegenüber<br />
168 im Vorjahr zu verzeichnen. Es gab aber Als keine Partner der betriebsbe-<br />
Kommunen und Industrie<br />
sind wir die Spezialisten für die Ver- und<br />
dingten Das Kündigungen. GehaltOEW_Fly_2azubi<strong>Wasser</strong>_09_RZ<br />
Bemerkenswert 22.01.2009 11:27 Uhr Seite 1 ist die Zunahme von<br />
Entlohnung nach firmentariflicher Vereinbarung.<br />
Wechseln innerhalb der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe. Herausforderung Während annehmen, sich immer im<br />
wieder weiterentwickeln wollen und sich<br />
Der Job<br />
für die Umwelt engagieren. Mach mit, wir<br />
Vorjahr 26 Arbeitsplatzwechsel erfolgten, verdoppelte sich<br />
Als Bürokaufmann/-frau erledigst Du alle<br />
unterstützen Dich dabei!<br />
kaufmännisch verwaltenden und organisatorischen<br />
die interne Mobilität im Jahr <strong>2008</strong> auf 52 Wechsel. Der Anteil<br />
Tätigkeiten innerhalb unseres Unternehmens Das Gehalt und<br />
Noch Fragen?<br />
sorgst dafür, dass die betrieblichen Entlohnung Informations- nach und firmentariflicher Vereinbarung.<br />
weiblicher Kommunikationsflüsse Führungskräfte funktionieren. Damit trägst an Du den weiblichen OEWA <strong>Wasser</strong> Beschäftigten<br />
und Abwasser <strong>GmbH</strong><br />
Kristin Goltzsche<br />
im Wesentlichen zum reibungslosen, service- und<br />
T. 0341 241 76-504<br />
stieg von ertragsorientierten 7,1 auf Prozessmanagement 7,7 Prozent. Der Job in unserem Der Anteil der Beschäftigten mit<br />
kgoltzsche@oewa.de<br />
Unternehmen bei.<br />
Als Fachkraft für Abwassertechnik bedienst Du Anlagen<br />
erfolgsabhängiger Entlohnung erhöhte Das Gehalt<br />
zur Abwasserbehandlung, führst Abwasser- undsich<br />
OEWA deutlich <strong>Wasser</strong> und Abwasser von <strong>GmbH</strong> 51<br />
Anja Richter<br />
Die Chancen Schlammuntersuchungen durch und Entlohnung sorgst für einen nach firmentariflicher Vereinbarung.<br />
T. 0341 241 76-433<br />
Prozent im Jahr 2007 einwandfreien auf 96 Betrieb Prozent der Anlagen. Darüber im hinaus Jahr <strong>2008</strong>.<br />
• Ausbilder/-in<br />
5.2 Herausforderungen • Büromanager/-in<br />
und Lösungen<br />
5.2.1 Sicherung der des Rohrleitungssysteme Nachwuchses<br />
zuständig und verlegst<br />
Trinkwasser bei.<br />
Dem Bedarf nach langfristiger Sicherung des Nachwuchses<br />
Die Ausbildungsstätte<br />
begegnet <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> mit einer erstklassigen Berufsausbil-<br />
Die Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik Die Ausbildungsstätte<br />
und<br />
Fachkraft für <strong>Wasser</strong>versorgungstechnik kannst Du in<br />
dung und intensivem Hochschulmarketing.<br />
Die Ausbildung zum/zur Mechatroniker/-in kannst<br />
Ausbildung<br />
Probedruck<br />
• Betriebswirt/-in<br />
• Bilanzbuchhalter/-in<br />
• Fachwirt/-in für Personal<br />
• BA-Studium<br />
• Industriemeister/-in im Rohrnetz und Rohrnetzbetrieb<br />
59 Auszubildende starteten <strong>2008</strong> an den Standorten der<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe in das Berufsleben. Der steigende Bedarf<br />
an hochqualifizierten Mitarbeitern führt zu veränder-<br />
Probedruck<br />
ten Ausbildungsberufen und -formen. So wurde <strong>2008</strong> zum<br />
ersten Mal eine duale Ausbildung in der BS|ENERGY-Gruppe<br />
angeboten. Die Teilnehmer am „Stuprax“ (Studium im Praxisverbund)<br />
werden innerhalb von vier Jahren sowohl den<br />
Berufsabschluss des Mechatronikers vor der Industrie- und<br />
Handelskammer, als auch den Studienabschluss des Bachelor<br />
of Engineering an der Fachhochschule Braunschweig/<br />
Wolfenbüttel ablegen. Die OEWA hat ihre Ausbildung um die<br />
Berufe Elektriker und Mechatroniker erweitert.<br />
Beispiel: Ausbildung bei BS|ENERGY<br />
Entsorgung von Trink- und Abwasser. Damit<br />
das so bleibt, suchen wir ständig engagierte<br />
und motivierte junge Menschen, die diese<br />
Fachkraft für Abwassertechnik<br />
• Abwassermeister/-in<br />
· Industriemeister/-in Elektrotechnik<br />
· Techniker/-in Maschinentechnik, Elektrotechnik<br />
Fachkraft für <strong>Wasser</strong>versorgungstechnik<br />
· Technische/r Fachwirt/-in<br />
• <strong>Wasser</strong>meister/-in<br />
· Ingenieur/-in Mechatronik<br />
OEWA <strong>Wasser</strong> und Abwasser <strong>GmbH</strong><br />
Ein Unternehmen der:<br />
BS|ENERGY verfügt seit 1998 über ein eigenes Ausbildungszentrum<br />
mit modern eingerichteten Werkstätten und Seminarräumen.<br />
Jedes Jahr beginnen hier rund 30 Azubis eine<br />
Ausbildung in den Berufen Industriekaufmann, Elektroniker<br />
gedruckt auf 100% Recyclingpapier · Gestaltung: simons&schreiber WA, Leipzig<br />
für Betriebstechnik, Industriemechaniker und Mechatroniker,<br />
um mit einer erstklassigen Ausbildung erfolgreich ihr<br />
Berufsleben gestalten zu können. So hat der Auszubildende<br />
Florian Timo Rosch im Juni <strong>2008</strong> seine Abschlussprüfung<br />
zum Elektroniker für Betriebstechnik mit der Gesamtnote 1<br />
bestanden und wurde von der IHK in Braunschweig ebenso<br />
wie sein Ausbildungsbetrieb BS|ENERGY für besondere Leistungen<br />
ausgezeichnet.<br />
C M Y CM MY CY CMY K<br />
OEWA <strong>Wasser</strong> und Abwasser <strong>GmbH</strong><br />
Ein Unternehmen der:<br />
Hochschulmarketing<br />
gedruckt auf 100% Recyclingpapier · Gestaltung: simons&schreiber WA, Leipzig<br />
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sind wir die Spezialisten für die Ver- und<br />
Entsorgung von Trink- und Abwasser. Damit<br />
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Herausforderung annehmen, sich immer<br />
wieder weiterentwickeln wollen und sich<br />
für die Umwelt engagieren. Mach mit, wir<br />
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<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> hat <strong>2008</strong> Hochschulpatenschaften zu 15 deutschen<br />
Hochschulen aufgebaut oder intensiviert. Jede dieser<br />
Hochschulen wird von einem Paten aus dem Unternehmen<br />
betreut. Viele der Paten waren selbst Studenten an dieser<br />
Hochschule, kennen die Ansprechpartner und den Studienverlauf.<br />
Um geeignete Studenten kennenzulernen, sie für<br />
Praktika, Abschlussarbeiten, den beruflichen Einstieg und<br />
unser Förderprogramm zu gewinnen, wurde ein Praxiscamp<br />
initiiert.
Beispiel: Praxiscamp<br />
Das erste Praxiscamp der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> fand im November<br />
in Zeulenroda zum Thema „Die Kläranlage der Zukunft: Von<br />
einer Abwasseranlage zur Produktionsanlage“ statt. Bundesweit<br />
waren Studenten der Fachrichtungen Umwelttechnik<br />
und Siedlungswasserwirtschaft aufgefordert, Ideen zum<br />
Thema zu entwerfen und sich mit diesen bei der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong><br />
für das Praxis-Camp zu bewerben. Während der Praxistage<br />
entwickelten die drei ausgewählten Studentengruppen<br />
ihre Ideen mit Paten der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe weiter und<br />
erstellten Präsentationen für die Abschlussveranstaltung.<br />
Schließlich konnte sich das Team von der Technischen Universität<br />
Dresden durchsetzen und sich über eine Siegprämie von<br />
2.000 Euro für die nächste Institutsparty und weitere 300<br />
Euro für jedes Teammitglied freuen.<br />
Siegerteam der Technischen Universität Dresden<br />
In allen Unternehmen der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> wurde <strong>2008</strong> das Studienförderprogramm<br />
„Praemium Uno“ angeboten. Es fördert<br />
junge Mitarbeiter, die einen dualen Studiengang, ein berufsbegleitendes<br />
oder ein Vollzeitstudium aufnehmen, um sie<br />
langfristig an das Unternehmen zu binden. Mit unterschiedlichen<br />
Förderinhalten bis hin zum Bafög-Höchstsatz sorgt<br />
das Programm für optimale Studienbedingungen.<br />
Seit 2007 wird an der Technischen Universität Braunschweig<br />
für Vertiefer der Fachrichtung Siedlungswasserwirtschaft<br />
und für Studenten der Fachrichtung Geoökologie das Prüfungsfach<br />
„Stadthydrologie“ angeboten. Lehrbeauftragter<br />
ist ein Mitarbeiter der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe.<br />
Laut einer unabhängigen Studie des Corporate Research Institutes<br />
gehörte <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> <strong>2008</strong> zu den 88 Top-Arbeitgebern<br />
in Deutschland. Bewertet wurde anhand der Kategorien<br />
Entwicklungsmöglichkeiten, Jobsicherheit, Unternehmens-<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 21<br />
kultur, Marktführer, Image, Vergütung und Work-Life-Balance.<br />
Besonders hoch bewertet wurde <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> in der Kategorie<br />
Entwicklungsmöglichkeiten.<br />
5.2.2 Weiterbildung<br />
Die kontinuierliche und dem individuellen Bedarf angepasste<br />
Weiterbildung für jeden Mitarbeiter gehörte <strong>2008</strong> erneut<br />
zu den Prioritäten der Personalpolitik der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>. Um<br />
diesem hohen Anspruch gerecht zu werden, enthielt das Weiterbildungsprogramm<br />
<strong>2008</strong> mehr als 100 Angebote für interne<br />
Schulungen und 63 externe Kurse. Darüber hinaus wurde<br />
im laufenden Jahr auf zusätzlichen Bedarf reagiert und die<br />
notwendigen Weiterbildungen meist als interne Schulungen<br />
organisiert. <strong>2008</strong> nahmen insgesamt 1 848 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe an Schulungen<br />
teil. Technische Weiterbildung, methodische Fähigkeiten und<br />
Kundenorientierung waren die inhaltlichen Schwerpunkte.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> investierte durchschnittlich je Weiterbildung<br />
742 Euro, je geschultem Mitarbeiter 1.756 Euro.<br />
Weiterbildungszentrum Weißwasser<br />
Das Nachwuchsprogramm der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> wurde <strong>2008</strong><br />
als <strong>Veolia</strong> Potenzial Programm neu aufgelegt. Es vermittelt<br />
gezielt unternehmerisches und methodisches Wissen und<br />
verstärkt die Möglichkeit zur Netzwerkbildung innerhalb der<br />
gesamten Unternehmensgruppe. Es richtet sich vor allem an<br />
neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gruppe, um sie<br />
auf weitere Karriereschritte vorzubereiten. <strong>2008</strong> nahmen 35<br />
Beschäftigte am Programm teil.<br />
Zum ersten Mal Führungsverantwortung zu übernehmen,<br />
ist eine besondere berufliche Herausforderung. Von der<br />
Führungsqualität hängen gleichermaßen die Mitarbeiter-
VIP-Teilnehmer Herbst <strong>2008</strong><br />
motivation und der unternehmerische Erfolg ab. Das Führungskräfte-Entwicklungsprogramm<br />
bietet deshalb neuen<br />
Führungskräften seit <strong>2008</strong> gruppenweit umfangreiche Unterstützung.<br />
Es umfasst sechs Seminare mit den wichtigsten<br />
führungsrelevanten Themen und fördert zugleich systematisch<br />
den kollegialen Erfahrungsaustausch. <strong>2008</strong> nahmen 36<br />
Führungskräfte an diesem Programm teil.<br />
Um den Austausch von Erfahrungen innerhalb der <strong>Veolia</strong><br />
Environnement in Deutschland zu fördern, gemeinsam un-<br />
4,8<br />
9,34<br />
15,85<br />
27,08<br />
ternehmerische Betätigungsfelder zu entdecken und die auf<br />
Nachhaltigkeit ausgerichtete Unternehmenskultur zu diskutieren,<br />
wurde <strong>2008</strong> mit dem <strong>Veolia</strong> Introduction Program<br />
(VIP) eine passgenaue Plattform geschaffen. Am VIP nehmen<br />
zweimal jährlich jeweils 24 Führungs- und Nachwuchskräfte<br />
aus den Sparten <strong>Wasser</strong>, Verkehr, Entsorgung und Energiedienstleistungen<br />
teil.<br />
5.2.3 Mitarbeitermotivation<br />
Die Beschäftigten der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe sind überwiegend<br />
zufrieden mit ihrer Arbeit und identifizieren sich mit<br />
ihrer Abteilung und dem eigenen regionalen Unternehmen.<br />
Dies ist das Ergebnis der Mitarbeiterbefragung <strong>2008</strong>. Insgesamt<br />
rangieren die Ergebnisse im oberen positiven Bereich.<br />
Vor allem die Arbeitszeitregelung, die Karrieremöglichkeiten<br />
und Vielseitigkeit sowie Inhalte der Beschäftigung erhalten<br />
gute Noten. Auch den Mitarbeitergesprächen und Weiterbildungschancen<br />
bescheinigen die Beschäftigten der <strong>Veolia</strong><br />
<strong>Wasser</strong>-Gruppe gute Noten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
wünschen sich aber eine bessere Information durch<br />
die jeweiligen Führungskräfte und mehr Informationen über<br />
Veränderungen in der <strong>Veolia</strong>-Gruppe direkt durch die Geschäftsleitungen.<br />
Auch beim Führungsverhalten gibt es noch<br />
Verbesserungspotenzial. Die Befragten sprachen insbeson-<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> ist aus meiner Sicht ein verantwortungsvoll handelndes Unternehmen -<br />
seinen Beschäftigten gegenüber<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Prozent<br />
1,75 1,66<br />
3,58<br />
10,92<br />
32,39<br />
35,98<br />
10,54<br />
1 2 3 4 5 6<br />
gering hoch<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> ist aus meiner Sicht ein verantwortungsvoll handelndes Unternehmen -<br />
der Umwelt gegenüber<br />
46,11<br />
Erfahrung<br />
Bedeutung<br />
Grad der<br />
Zustimmung
dere den Umgang mit zeitnaher Leistungsanerkennung, die Ihren guten Ruf als Arbeitgeber verdankt die <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-<br />
Förderung der beruflichen Entwicklung der Beschäftigten Gruppe auch dem Umstand, selbst in wirtschaftlich schwie-<br />
durch die <strong>Veolia</strong> Vorgesetzten <strong>Wasser</strong> ist sowie aus meiner die sachliche Sicht ein Kritikfähigkeit<br />
verantwortungsvoll rigem handelndes Umfeld zukunftsfähige Unternehmen Arbeitsplätze - für ihre Beschäf-<br />
der Führungskräfte seinen Beschäftigten an. Reserven gegenüber gibt es auch bei der Prioritigten zu gewährleisten.<br />
tätensetzung durch Vorgesetzte, bei der Arbeitsvorbereitung<br />
Prozent<br />
und beim Durchsetzen von Ideen. Die Beteiligung an der Be- Selbst unter regional wirtschaftlich schwierigen Umständen<br />
fragung lag 50bei<br />
59 Prozent. Erstmals wurde abgefragt, wie die<br />
Unternehmensverantwortung gegenüber Beschäftigten und<br />
Umwelt bewertet<br />
45<br />
wird.<br />
40<br />
Jedes Unternehmen der Gruppe generierte bis Ende <strong>2008</strong><br />
vermag die Unternehmensgrupe angepasste Lösungen im In-<br />
46,11<br />
teresse der Beschäftigten zu entwickeln. Erfahrung So schloss die OTWA<br />
<strong>2008</strong> angesichts des Wegfalls von Verträgen in der Region<br />
Bedeutung<br />
vorbeugend einen Sozialplan, der im Januar 2009 in Kraft<br />
tritt. Zugleich 35,98wurden<br />
innerhalb der Unternehmensgrup-<br />
eigene Schlussfolgerungen 35<br />
und Maßnahmen aus den Ergebpe und 32,39 bei Geschäftspartnern Möglichkeiten zur Weiterbenissen<br />
der Mitarbeiterbefragung, um kritische Punkte vor Ort schäftigung von Mitarbeitern gefunden. Betriebsbedingte<br />
zu korrigieren, 30 aber auch positive Aspekte zu bewahren. Die 27,08 Kündigungen konnten bislang vermieden werden.<br />
Weiterentwicklung der Themen „Führung und Führungsver-<br />
25<br />
halten“ sowie „Information“ betreut die Personalabteilung Bei der MIDEWA wurden die bereits seit dem Einstieg der<br />
zentral. Die 20 Umsetzung erfolgt im Jahr 2009. Die nächste<br />
Mitarbeiterbefragung ist für das Jahr 2011 geplant. 15,85<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Tochtergesellschaft OEWA 1999 geltenden<br />
langfristigen Kündigungsschutzzusagen <strong>2008</strong> nach neuen<br />
15<br />
Tarifverhandlungen um weitere zwei Jahre verlängert.<br />
Seit <strong>2008</strong> erhalten fast alle Beschäftigen 9,34 der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe<br />
einen 10 erfolgsabhängigen Gehaltsbestandteil. Dieser wird<br />
4,8<br />
durch ein unternehmensspezifisches Bewertungssystem 3,58 indivi-<br />
5<br />
duell ermittelt. Für zahlreiche 1,75 Führungskräfte 1,66 fließt die Erfüllung<br />
10,92<br />
10,54<br />
Die für <strong>2008</strong> geplante Neuauflage des Mitarbeiter-Beteiligungsprogramms<br />
Sequoia der <strong>Veolia</strong> Environnement wurde<br />
aufgrund der Kursturbulenzen an den Börsen verschoben.<br />
individuell getroffener 0 Zielvereinbarungen in die Bewertung ein. Das Vorhaben wird wieder aufgenommen, sobald sich die<br />
Zur Steigerung der Motivation 1 sollen 2künftig mindestens 3 auf al- 4<br />
len Leitungsebenen gering Zielvereinbarungen abgeschlossen werden.<br />
Märkte wieder 5 stabilisiert 6 haben. Grad der<br />
hoch Zustimmung<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> ist aus meiner Sicht ein verantwortungsvoll handelndes Unternehmen -<br />
der Umwelt gegenüber<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
2,1<br />
1,86<br />
4,89<br />
2,56<br />
10,74<br />
4,6<br />
24,28<br />
14,32<br />
40,79<br />
34,22<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6<br />
gering hoch<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 23<br />
17,21<br />
42,44<br />
Erfahrung<br />
Bedeutung<br />
Grad der<br />
Zustimmung
5.2.4 Vielfalt als Chance<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> betrachtet die Vielfalt ihrer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter als wichtige Voraussetzung für die gesunde<br />
Weiterentwicklung des Unternehmens. Chancengleichheit,<br />
Familienfreundlichkeit und Gesundheitsförderung sind wichtige<br />
Bausteine dafür.<br />
Der Anteil weiblicher Mitarbeiterinnen stieg von 2007 bis <strong>2008</strong><br />
um 0,6 Prozent. Ebenfalls bemerkenswert für den ingenieurlastigen<br />
<strong>Wasser</strong>- und Energiesektor ist der Anteil von Frauen<br />
in Leitungspositionen: Fast jede vierte Führungskraft ab der<br />
Ebene Teamleiter ist bei <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> eine Frau, wobei dies<br />
auch technisch ausgerichtete Funktionen sind. Das entspricht<br />
23,0 Prozent gegenüber 21,6 Prozent im Jahr 2007. Es gab <strong>2008</strong><br />
keine berechtigten Einwände gegen die Chancengleichheit im<br />
Rahmen von Bewerbungsprozessen.<br />
Die Geschäftsführung der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> positionierte sich bei<br />
einem Strategie-Workshop eindeutig dazu, die Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie zum festen Bestandteil der Unternehmenspolitik<br />
und somit als Auftrag von Führungskräften aller<br />
Ebenen vorzugeben. Alle Unternehmen der Gruppe stehen<br />
dem Thema mit großer Aufgeschlossenheit gegenüber. Durch<br />
die Vereinbarung von konkreten Zielen und Maßnahmen soll<br />
Familienfreundlichkeit zum gelebten Alltag werden.<br />
Familienbewusste Personalpolitik gestalten die Gesellschaften<br />
auf unterschiedliche Art und Weise. Die BS|ENERGY-Gruppe<br />
und die OEWA haben sich beispielsweise entschieden, dem<br />
Zertifizierungsverfahren der berufundfamilie <strong>GmbH</strong> – eine<br />
Initiative der gemeinnützigen Hertie-Stiftung – zu folgen. Ihr<br />
Audit bietet ein Instrumentarium zur Überprüfung und Optimierung<br />
der familienbewussten Personalpolitik im Unternehmen.<br />
BS|ENERGY und OEWA erwarben im November <strong>2008</strong> das<br />
Zertifikat als familienfreundliches Unternehmen. Gleichzeitig<br />
schlossen sie Zielvereinbarungen über drei Jahre ab, die darauf<br />
gerichtet sind, die Attraktivität des Arbeitgebers nach innen<br />
und außen sowie eine ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf<br />
und Freizeit zu unterstützen. Sie verpflichteten sich, jährlich<br />
über den Fortschritt bei der Umsetzung der Maßnahmen<br />
Bericht zu erstatten.<br />
Die MIDEWA nahm nach einer internen Studie zur Entwicklung<br />
der Altersstruktur im Unternehmen das Thema Beruf und<br />
Familie in <strong>2008</strong> in ihre Tarifverhandlung mit der IGBCE auf und<br />
vereinbarte ein entsprechendes Budget. Begleitet von der Gewerkschaft<br />
und einem regionalen Qualifizierungsförderverein<br />
einigten sich Geschäftsführung, Beschäftigte und Betriebsrat<br />
auf mehrere Maßnahmen zu den Schwerpunktthemen altersgerechtes<br />
Arbeiten, junge Familien und Kind-Schule-Beruf, die<br />
sie nun in die Tat umsetzen.<br />
Die OTWA stellt die Flexibilisierung der Arbeitszeit und die<br />
Gesundheitsförderung der Beschäftigten in den Mittelpunkt<br />
ihrer familienfreundlichen Personalpolitik. Die Mitarbeiter<br />
können ab 2009 unter Berücksichtigung eines reibungsfreien<br />
Betriebsprozesses, aber auch unter dem Aspekt der Familienorganisation,<br />
ihre Arbeitszeit täglich zwischen 7:00 und 19:00<br />
Uhr selbständig organisieren. Gleichzeitig entwickelten Beschäftigte,<br />
Betriebsrat und Geschäftsführung im Herbst <strong>2008</strong><br />
ein Konzept zur Gesundheitsförderung. Nach Abschluss einer<br />
Betriebsvereinbarung können in den kommenden zwei Jahren<br />
alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freiwillig an gesundheitsfördernden<br />
Programmen wie Schwimmen, Fitness, Massagen,<br />
Stressbewältigung, Suchtprävention und -entwöhnung<br />
teilnehmen.<br />
5.2.5 Datenschutz<br />
Die Einhaltung der Vorschriften zum Datenschutz wird in allen<br />
Unternehmen von <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> ernst genommen. Um das<br />
Wissen und die Erfahrungen aus den einzelnen Unternehmen<br />
zu bündeln und miteinander zu vernetzen, fand <strong>2008</strong> erstmals<br />
ein Treffen der Datenschutzbeauftragten der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-<br />
Gruppe statt. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen unter<br />
anderem Datenschutz und Datensicherheit bei mobilen Geräten<br />
wie Handy oder Laptop sowie die Absicherung von Datenschutz<br />
und Datensicherheit bei Vertragspartnern. Beispielhaft<br />
wurde die Praxis der Papiervernichtung in Braunschweig überprüft.<br />
Die Treffen werden in regelmäßigen Abständen fortgeführt.<br />
Die Datenschutzbeauftragten der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> begleiten<br />
in Zusammenarbeit mit den IT-Abteilungen und den jeweiligen<br />
Betriebsräten aktiv die Einführung neuer EDV-Systeme<br />
und prüfen ihre Vereinbarkeit mit den einschlägigen Datenschutzbestimmungen.<br />
Es ist vereinbart, dass die Einführung<br />
von EDV-Systemen, die in mehreren Unternehmen der <strong>Veolia</strong><br />
<strong>Wasser</strong>-Gruppe zum Einsatz kommen sollen, durch den Datenschutzbeauftragten<br />
des Pilot-Unternehmens federführend<br />
betreut wird.
6. Umsetzung in die Tat:<br />
Engagement für die Regionen<br />
6.1 Partnerschaft und Dialog<br />
Soziale und kulturelle Aspekte der <strong>Wasser</strong>wirtschaft standen<br />
im Mittelpunkt der Fachtagung <strong>Wasser</strong>wirtschaft im Wandel,<br />
zu der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> und das KWB Kompetenzzentrum<br />
<strong>Wasser</strong> Berlin im November <strong>2008</strong> Kommunalpolitiker, Wissenschaftler<br />
und Experten aus ganz Deutschland ins Berliner<br />
Radialsystem eingeladen hatten. Nachdem bei den zurückliegenden<br />
Veranstaltungen der Reihe bereits die ökonomischen<br />
und ökologischen Aspekte der <strong>Wasser</strong>wirtschaft beleuchtet<br />
worden waren, gingen hochkarätige Referenten dieses Mal<br />
auf die dritte Dimension der Nachhaltigkeit ein und thematisierten<br />
unter anderem die Entwicklung des <strong>Wasser</strong>rechts, die<br />
bedrohlichen und die belebenden Seiten des <strong>Wasser</strong>s, Stadtentwicklung<br />
am <strong>Wasser</strong> und die Erwartungen der Kunden<br />
von <strong>Wasser</strong>versorgern.<br />
Die Referenten der Tagung „<strong>Wasser</strong>wirtschaft im Wandel“<br />
Strategien zum nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen<br />
- unter diesem Motto stand der Parlamentarische<br />
Abend von <strong>Veolia</strong> Environnement, der am 11. November <strong>2008</strong><br />
im Spreepalais in Berlin stattfand. Geladen waren Vertreter<br />
aus Bundes- und Landespolitik, Kunden und Partner von <strong>Veolia</strong>.<br />
Höhepunkt des Abends war die Rede des insbesondere<br />
durch seine Arbeiten für den Club of Rome bekannt gewordenen<br />
US-amerikanischen Ökonoms und Zukunftsforschers<br />
Dennis L. Meadows. Der langfristig drohende Ausverkauf<br />
natürlicher Ressourcen, aber auch Maßnahmen, mit denen<br />
Unternehmen wie <strong>Veolia</strong> diesem entgegen treten können,<br />
standen im Mittelpunkt seiner Ausführungen und der anschließenden<br />
Diskussion mit Geschäftsführern der Unternehmen<br />
der <strong>Veolia</strong> Environnement in Deutschland.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> sucht auch das direkte Gespräch mit kritischen<br />
Interessengruppen. Beispiele dafür sind die Diskussion des<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s mit Vertretern der Fraktionen des<br />
Berliner Abgeordnetenhauses, von Umweltorganisationen<br />
und Gewerkschaften sowie die Unterstützung des Netzwerk21-Kongresses,<br />
zu dem sich Agenda21-Initiativen aus<br />
ganz Deutschland jährlich treffen und bei dem <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong><br />
mit eigenen Redebeiträgen, einem Workshop sowie einem<br />
Informationsstand vertreten war.<br />
<strong>Veolia</strong> Environnement stellte im Frühjahr <strong>2008</strong> die Studie<br />
Urbane Lebensstile zum Lebensgefühl von Großstädtern vor.<br />
Beleuchtet wurden die Verkehrssituation, die Sicherheit und<br />
die Lebensqualität in einem internationalen Vergleich von 14<br />
Metropolen, zu denen auch Berlin gehörte.<br />
6.2 Soziale Verantwortung<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 25<br />
Staatssekretärin Astrid Klug am Stand der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> beim N21-Kongress<br />
Die Unternehmen der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe unterstützen<br />
verschiedene kulturelle, sportliche und gesellschaftliche Anliegen<br />
in den Versorgungsgebieten und übernehmen soziale<br />
Verantwortung für die Menschen in ihrer jeweiligen Region.<br />
So gehörte BS|ENERGY zu den Sponsoren der in Braunschweig<br />
durchgeführten niedersächsischen Auftaktveranstaltung zur<br />
9. UN-Naturschutzkonferenz <strong>2008</strong> in Bonn unter der Leitidee<br />
„Eine Natur – eine Welt – unsere Zukunft“. Die SE|BS förderte<br />
die Aufführung einer Kinderoper im Braunschweiger Dom.<br />
OEWA und MIDEWA beteiligten sich aktiv am Tag der Sach-
sen in Grimma und am Sachsen-Anhalt-Tag in Merseburg.<br />
Die OTWA finanzierte gemeinsam mit den Kollegen von <strong>Veolia</strong><br />
Umweltservice eine <strong>Veolia</strong>-Bühne auf dem Gelände der<br />
Bundesgartenschau in Gera. Die MIDEWA unterstützte eine<br />
Veranstaltung zur Gewaltprävention.<br />
Der Tag der Sachsen, der <strong>2008</strong> in Grimma unter Beteiligung der<br />
OEWA stattfand, lockte mehr als 420 000 Besucher an.<br />
Einen besonderen Stellenwert genießt in der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-<br />
Gruppe die Förderung des Ehrenamts. Ehrenamtlich engagierte<br />
Mitarbeiter prägen mit ihrer Lebenseinstellung eine<br />
Firmenkultur, die ausdrücklich erwünscht ist.<br />
Beispiel: Freiwilligenprogramm von BS|ENERGY<br />
Mit ihrem <strong>2008</strong> initiierten betrieblichen Freiwilligenprogramm<br />
würdigt und unterstützt die BS|ENERGY Gruppe das<br />
ehrenamtliche Engagement ihrer Mitarbeiter. Jeder Beschäftigte,<br />
der sich nachweislich mehr als 100 Stunden jährlich ehrenamtlich<br />
engagiert, kann sich um eine Spende für seinen<br />
Verein bewerben.<br />
Mehr Platz für die Buchkinder in Leipzig, natürliche Lebensräume<br />
am Zingergraben in Berlin, ein Trainingsraum für die<br />
Schulstation der Grundschule Hohestieg in Braunschweig,<br />
ein Elternladen in Hamburg - diese und 30 weitere gute<br />
Ideen konnten <strong>2008</strong> mit Hilfe der <strong>Veolia</strong> Stiftung in die Tat<br />
umgesetzt werden. An vielen Standorten der <strong>Veolia</strong>-Gruppe<br />
trägt die <strong>Veolia</strong> Stiftung mit ihren Förderprojekten dazu bei,<br />
die Umwelt zu bewahren, benachteiligte Menschen zu integrieren<br />
und Beschäftigung zu fördern. Beschäftigte der Unternehmensgruppe<br />
begleiten die Förderprojekte persönlich im<br />
Rahmen von Patenschaften.<br />
Das Stiftungsprojekt „Stadtgut Blankenfelde“ in Berlin fördert<br />
Umweltbildung schon für die Kleinsten.
7. Umsetzung in die Tat: Umwelt<br />
7.1 Anpassung an den Klimawandel<br />
Der sich verstärkende Klimawandel ist auch in Deutschland<br />
feststellbar. Fachleute rechnen mit einer Erhöhung der Jahresdurchschnittstemperatur,<br />
der Zunahme von Winter- und<br />
der Abnahme von Sommerniederschlägen sowie einer größeren<br />
Zahl von Extremereignissen wie Stürmen, Trockenperioden,<br />
Starkregenereignissen oder Hochwässer. Das Maß der<br />
Veränderungen wird regional sehr unterschiedlich erwartet,<br />
so dass die mittel- bis langfristigen Auswirkungen auf die<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft stets lokal geprüft und regionale Lösungsansätze<br />
erarbeitet werden müssen. So können beispielsweise<br />
aufgrund von Starkregenereignissen und Hochwässern<br />
Schutzmaßnahmen für die Anlagen und Erweiterungen der<br />
Ableitungskapazität und des Stauvolumens in den Kanalnetzen<br />
oder Änderungen in der Betriebsweise notwendig werden.<br />
Die Unternehmen der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe können beim Betrieb<br />
und bei der Struktur der Anlagen auf die beschriebenen<br />
Auswirkungen des erwarteten Klimawandels vorbeugend<br />
eingreifen. In Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden<br />
werden bislang insbesondere Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
umgesetzt. So wie in der OEWA Niederlassung Grimma,<br />
die 2002 durch die Jahrhundertflut in Sachsen direkt betroffen<br />
war, werden an verschiedenen Standorten der <strong>Veolia</strong><br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 27<br />
<strong>Wasser</strong> zur Umsetzung von Hochwasserschutzkonzepten<br />
abwassertechnische Anlagen verändert. Dies betrifft insbesondere<br />
Pumpwerke, Regenrückhaltebecken sowie Regenüberlaufbecken.<br />
Auch im Trinkwasserbereich werden vorbeugende Maßnahmen<br />
getroffen. Durch Hochwasser kann die Funktionsweise<br />
der <strong>Wasser</strong>werke beeinträchtigt sein und im schlimmsten<br />
Fall die Versorgung mit Trinkwasser im Versorgungsgebiet<br />
des <strong>Wasser</strong>werkes komplett ausfallen. Um darauf vorbereitet<br />
zu sein, werden Netzstrukturen verändert, so dass die Trinkwasserversorgung<br />
im Notfall auch über andere <strong>Wasser</strong>werke<br />
erfolgen kann.<br />
Beispiel: Pumpwerk Inselwall<br />
Die SE|BS setzte in 2007/<strong>2008</strong> im Auftrag der Stadt Braunschweig<br />
ein wegweisendes Hochwasserschutzkonzept für<br />
die Braunschweiger Innenstadt um. Die Erweiterung des vorhandenen<br />
Pumpwerks Inselwall war der erste Schritt eines<br />
umfangreichen Maßnahmenpakets der SE|BS. Der Schutz<br />
der Innenstadt vor Hochwasser ist nun besser gewährleistet,<br />
sollten starke Regenereignisse in Zukunft heftiger und<br />
häufiger auftreten. Zugleich wird der rechtlich bei kräftigen<br />
Niederschlägen zwar zulässige, im Interesse des Umweltschutzes<br />
aber möglichst zu unterbindende Schmutzwassereintrag<br />
aus Mischwasserüberläufen in die Oker minimiert.<br />
Das Pumpwerk wurde vergrößert und mit einer größeren<br />
Sicherheitsreserve ausgestattet. So wird selbst beim Ausfall<br />
Schematische Darstellung des Pumpwerks Inselwall
eines Teils der Pumpen die Innenstadt zuverlässig vor Hochwasser<br />
geschützt. Dank des zusätzlichen unterirdischen<br />
<strong>Wasser</strong>speichers samt Mischwasserreinigungsanlage kann<br />
ein großer Teil der Schmutzfracht, die bislang bei heftigen<br />
Niederschlägen durch Mischwasserüberläufe in die Oker<br />
gelangte, zurückgehalten und der Kläranlage zur Reinigung<br />
und Verwertung zugeleitet werden.<br />
7.2 Umweltaspekte in Bereich Trinkwasser<br />
und Abwasser<br />
Trinkwasser<br />
Im Bereich des Betriebes der Trinkwasseranlagen und insbesondere<br />
der Trinkwassernetze standen auch <strong>2008</strong> die<br />
Trinkwasserverluste im Fokus der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe. Im<br />
Vergleich zu den Vorjahren wurden die <strong>Wasser</strong>verluste auf<br />
einem konstant niedrigen Niveau gehalten.<br />
Die Leckortungsarbeiten wurden weitergeführt und intensiviert.<br />
Zusätzlich erfolgte die systematische Suche nach<br />
Rohrbrüchen in Hausanschlussleitungen. <strong>2008</strong> fand erstmals<br />
ein Treffen der Leckorter der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe statt, das<br />
künftig regelmäßig die Gelegenheit zum Austausch über<br />
neue Techniken und Erfahrungen bietet. Zugleich wurde<br />
die systematische Wartung der Leckortungstechnik verbessert,<br />
um die Funktionsfähigkeit der eingesetzten Geräte und<br />
die Sicherheit des Auffindens von Rohrbrüchen zu erhöhen.<br />
reale <strong>Wasser</strong>verluste gem. DVGW<br />
W392 [%]<br />
20,0%<br />
18,0%<br />
16,0%<br />
14,0%<br />
12,0%<br />
10,0%<br />
8,0%<br />
6,0%<br />
4,0%<br />
2,0%<br />
0,0%<br />
Entwicklung der <strong>Wasser</strong>verluste bei <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong><br />
2006 2007 <strong>2008</strong><br />
reale <strong>Wasser</strong>verluste gem. DVGW W 392 [%]<br />
spez. reale Netzverluste Trinkwasser [m³/(km x d)]<br />
Durch Vergleiche zwischen älteren Geräten (vor und nach der<br />
Wartung) und Neugeräten wurde insbesondere festgestellt,<br />
dass akustische Leckortungsgeräte eine regelmäßige Funktionsprüfung<br />
und Wartung benötigen, da ihre Leistungsfähigkeit<br />
mit dem Alter abnimmt. In regelmäßigen Abständen<br />
werden nun die Geräuschaufnehmer neu kalibriert oder ausgetauscht.<br />
Die Trinkwasserqualität wird durch die Rohwasserressource,<br />
die Aufbereitung sowie den Aufenthalt des <strong>Wasser</strong>s im<br />
Rohrnetz beeinflusst. Bei der Aufbereitung und Verteilung<br />
stehen diverse technische Möglichkeiten zur Qualitätssicherung<br />
zur Verfügung. Bei der <strong>Wasser</strong>gewinnung ist der Schutz<br />
des Rohwassers insbesondere durch die Ausweisung von<br />
Schutzzonen und deren regelmäßige Kontrollen gewährleistet.<br />
Dennoch können Qualitätsveränderungen auftreten, die<br />
sich möglicherweise nachteilig auf die Trinkwasserqualität<br />
auswirken.<br />
Um diese Veränderungen zu erkennen und, wenn erforderlich,<br />
rechtzeitig Vorsorgemaßnahmen ergreifen zu können,<br />
hat <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> <strong>2008</strong> ein Qualitätsmonitoring aufgebaut.<br />
Dabei wurden diverse Parameter wie Arsen, Fluorid, Nitrat,<br />
Sulfat im Reinwasser der von <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> betriebenen<br />
<strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen mit festgelegten Kontrollwerten<br />
verglichen. Die Kontrollwerte liegen deutlich unterhalb der<br />
Grenzwerte der Trinkwasserverordnung. Kommt es zu einer<br />
Überschreitung dieser Kontrollwerte, werden die Messwerte<br />
des jeweiligen Parameters anhand der vorhandenen Statistik<br />
der Roh- und Reinwasserqualität geprüft. Ist ein Anstieg der<br />
3,00<br />
2,50<br />
2,00<br />
1,50<br />
1,00<br />
0,50<br />
0,00<br />
spez. reale <strong>Wasser</strong>verluste [m 3 /km x d]
Konzentration ableitbar, so wird untersucht, worauf dieser<br />
Anstieg zurückzuführen ist und es wird eine Prognose erstellt,<br />
ab wann eine Grenzwertüberschreitung bei Fortschreibung<br />
des Anstiegs zu erwarten wäre.<br />
In der Auswertung der Kontrollwertüberschreitungen wurden<br />
lediglich bei neun der insgesamt 21 Kontrollparameter<br />
Überschreitungen festgestellt. Am häufigsten wurde der<br />
Kontrollparameter Nitrat überschritten, den <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong><br />
auf 25 Milligramm je Liter - das entspricht 50 Prozent des<br />
Grenzwertes der Trinkwasserverordnung - festgelegt hat.<br />
Hinsichtlich der Entwicklung der Rohwasserqualität gibt es<br />
nur vier Anlagen, bei denen innerhalb der nächsten fünf Jahre<br />
Handlungsbedarf in Bezug auf Nitrat besteht. Bezogen auf<br />
alle Kontrollparameter verfügt der Großteil der Anlagen über<br />
eine gute und stabile Rohwasserqualität.<br />
Maßnahmen bei einer Veränderung der Rohwasserqualität<br />
können zum Beispiel sein, das Förderregime der Brunnenpumpen<br />
zu ändern, problematische Brunnen still zu legen<br />
oder auch neue Aufbereitungsverfahren einzusetzen. Das<br />
Qualitätsmonitoring wird regelmäßig fortgeschrieben, um<br />
die Prognosen zu aktualisieren, neue Veränderungen zu erfassen<br />
und bei Bedarf weitere Parameter zu beobachten.<br />
Im Rahmen der Qualitätsüberwachung im Trinkwasser wurden<br />
entsprechend dem Vorsorgeprinzip auch <strong>2008</strong> Parameter<br />
analysiert, für die es bisher keine Regelungen in der Trinkwasserverordnung<br />
gibt. Dies ist beispielsweise für Uran der<br />
Fall, für den bisher lediglich ein unverbindlicher Leitwert des<br />
Umweltbundesamtes (UBA) von zehn Mikrogramm je Liter<br />
vorliegt. Dass dieses Thema für unsere Kunden von Interesse<br />
ist, zeigte sich nach der Veröffentlichung einer Foodwatch-<br />
Studie im Sommer <strong>2008</strong>. Uran ist ein natürlich vorkommendes<br />
Schwermetall, das aufgrund seiner chemischen Toxizität<br />
gesundheitsrelevant ist. Es kommt in verschiedenen chemischen<br />
Verbindungen, beispielsweise als Karbonat oder Sulfat,<br />
sowohl natürlich, als auch durch den Menschen bedingt,<br />
in Grund- und Oberflächenwasser vor. Das Uran kann aus<br />
dem Boden ins <strong>Wasser</strong> übergehen, wenn das <strong>Wasser</strong> durch<br />
uranhaltige Gesteinsschichten fließt. Dabei kann es je nach<br />
Grundwasserströmung zu deutlichen regionalen Verlagerungen<br />
kommen, so dass auch erhöhte Gehalte an Standorten<br />
anzutreffen sind, an denen selbst kein uranhaltiges Gestein<br />
ansteht.<br />
In Deutschland werden in unbeeinflusstem Grundwasser<br />
Konzentrationen von bis zu 100 Mikrogramm je Liter festgestellt.<br />
Das von <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> aufbereitete Trinkwasser wird<br />
im Rahmen der Qualitätsüberwachung auch auf den Gehalt<br />
an Uran untersucht. Daher ist bekannt, dass lediglich an ei- Uranex-Anlage<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 29<br />
nem Brunnen eine leicht über dem empfohlenen Leitwert<br />
des UBA liegende Uranbelastung vorliegt. Da das aufbereitete<br />
<strong>Wasser</strong> dieses Brunnens zusammen mit dem <strong>Wasser</strong> aus<br />
anderen Brunnen in einem Hochbehälter in einem vorgegebenen<br />
Verhältnis vermischt wird, wird der Leitwert des Bundesumweltamtes<br />
für das in dem Versorgungsgebiet an die<br />
Kunden abgegebene Trinkwasser sicher eingehalten. Für die<br />
dortigen Kunden besteht daher zu keiner Zeit eine gesundheitliche<br />
Gefährdung. Sollte es dennoch zu einer ansteigenden<br />
Entwicklung des Urangehaltes kommen, so kann neben<br />
der Aufgabe dieses Brunnens auch auf in der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-<br />
Gruppe vorhandene wirksame Aufbereitungsverfahren zurückgegriffen<br />
werden.<br />
Beispiel: Uran im Trinkwasser<br />
<strong>Veolia</strong> Water Solutions & Technologies hat das Uranex®-<br />
Verfahren entwickelt, mit dem Uran aus <strong>Wasser</strong> sicher entfernt<br />
werden kann. Das Rohwasser durchströmt hierbei einen<br />
Adsorptionsfilter, in dem in einem hoch selektiven Filtermaterial<br />
das Uran aus dem <strong>Wasser</strong> entfernt wird. Das Filtermaterial<br />
wird in Abhängigkeit von der Beladung oder auf Basis<br />
der Ablaufwerte ausgetauscht. Eine solche Anlage wurde in<br />
der Gemeinde Maroldweisach in Bayern in Betrieb genommen.<br />
Mit fast 40 Mikrogramm Uran pro Liter weist das Brunnenwasser<br />
der Gemeinde laut einer Veröffentlichung der<br />
Verbraucherorganisation Foodwatch den höchsten bislang<br />
bekannten Wert in Deutschland auf. Die Uranex-Anlage wurde<br />
Ende <strong>2008</strong> von der gemeindeeigenen <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
in Betrieb genommen, um das vorhandene Schwermetall im<br />
Ablauf für die Trinkwasserspeisung der Gemeinde dauerhaft<br />
auf unter 0,1 Mikrogramm je Liter zu reduzieren.
Abwasser<br />
Eine interne Arbeitsgruppe der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> beschäftigte<br />
sich <strong>2008</strong> insbesondere mit den Novellierungen der Abfall-,<br />
Klärschlamm- und Düngemittelverordnung, um rechtzeitig<br />
auf mögliche Auswirkungen zu reagieren. Eine Verschärfung<br />
der Grenzwerte bedeutet oftmals, dass bisherige Verwertungswege<br />
für die Klärschlämme nicht mehr möglich sind<br />
und neue Konzepte erforderlich werden. Unter anderem wurde<br />
ein Analysenkataster erstellt, mit dessen Hilfe die Klärschlammanalysen<br />
aller Kläranlagen hinsichtlich der in den<br />
Novellierungsentwürfen genannten neuen und verschärften<br />
Parameter untersucht werden. So können frühzeitig Maßnahmen<br />
ergriffen werden, um die Qualität der Klärschlämme<br />
rechtzeitig zu verbessern sowie mögliche neue Verwertungswege<br />
zu erschließen, um für die auf den von <strong>Veolia</strong> betriebenen<br />
Anlagen anfallenden Klärschlämme jederzeit Entsorgungssicherheit<br />
zu gewährleisten.<br />
In den von den Unternehmen der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> betriebenen<br />
Abwassernetzen wurde in Zusammenarbeit mit den kommunalen<br />
Auftraggebern die Indirekteinleiterkontrolle intensiviert.<br />
Insbesondere durch industrielle Indirekteinleiter<br />
werden Schadstoffe wie Schwermetalle in das Kanalnetz eingeleitet.<br />
Diese lagern sich im Klärprozess in den Klärschlämmen<br />
ab. Dank ihrer jahrelangen Erfahrungen konnte die SE|BS<br />
den anderen Unternehmen der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe im Bereich<br />
der Sielhautanalytik und der Zuordnung von Schwermetallen<br />
im Klärschlamm zu bestimmten Industriezweigen<br />
wertvolle Erfahrungen weitergeben.<br />
Beispiel: Kanalnetzmonitoring Döbeln<br />
In der OEWA Niederlassung Döbeln wurde <strong>2008</strong> im Auftrag<br />
des Abwasserzweckverbandes Döbeln-Jahnatal ein<br />
Kanalnetzmonitoring durchgeführt. Zur Aufnahme eines<br />
Schwermetall- und AOX-Profils im Kanalnetz wurde die<br />
Sielhautanalytik gewählt. Die Sielhaut ist ein Biofilm an der<br />
Kanalnetzwand, in dem sich ähnlich wie beim Klärschlamm<br />
Schwermetalle aus dem Abwasser anreichern. Die Sielhaut<br />
gleicht einem Fingerabdruck des Kanalnetzes. Sie ermöglicht<br />
es, Indirekteinleiter noch besser zu identifizieren und zu<br />
kontrollieren, da die gewöhnlichen Abwasserproben immer<br />
nur eine Momentaufnahme darstellen. In der Niederlassung<br />
Döbeln wurden insgesamt dreizehn Messstellen im Kanal beprobt,<br />
wobei es sich sowohl um Gebietsproben, als auch um<br />
Beprobungen spezieller industrieller Indirekteinleiter handelte.<br />
Der Verband gewann wichtige Erkenntnisse zur künftigen<br />
Kontrolle, kritische Indirekteinleiter wurden ermittelt. Mit<br />
ihnen werden Gespräche geführt, um die Belastung der Einleitung<br />
zu minimieren und vorbeugend Verschärfungen von<br />
Grenzwerten für bestimmte Parameter entgegenzuwirken.<br />
Sielhautprobenahme<br />
Auf dem Gebiet der dezentralen Abwasserentsorgung mittels<br />
Kleinkläranlagen (KKA) haben die Unternehmen der <strong>Veolia</strong><br />
<strong>Wasser</strong> <strong>2008</strong> ihre Aktivitäten weiter vorangetrieben. Entsprechend<br />
den Anforderungen der <strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie sind<br />
alle Abwässer bis spätestens 2015 vollbiologisch zu reinigen.<br />
Aus diesem Grund werden schrittweise alle Kleinkläranlagen<br />
entsprechend ausgerüstet, um die gesetzlich festgesetzten<br />
Ablaufwerte einzuhalten. Nur die regelmäßige Wartung der<br />
KKA garantiert die konstante Einhaltung dieser Ablaufwerte.<br />
Bis Ende <strong>2008</strong> haben die Unternehmen der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe<br />
rund 620 Verträge mit privaten Haushalten zur<br />
Wartung von KKA abgeschlossen. Insbesondere in den Versorgungsgebieten<br />
der MIDEWA Niederlassung Zeitz und der<br />
OEWA Niederlassung Plau am See wurde das Geschäftsfeld<br />
um Errichtung und Nachrüstung von KKA weiter ausgebaut.<br />
Erneut führten MIDEWA und OEWA Kleinkläranlagen-Tage<br />
durch, bei denen sich die Bürger bei kommunalen Aufgaben-<br />
Kleinkläranlagen-Tage
trägern, Verbänden, Bürgermeistern, Behörden, Planern und<br />
Herstellern über das Thema Kleinkläranlagen umfassend informierten.<br />
Effizienter Einsatz von Energie<br />
Energieeffizienz und der Einsatz erneuerbarer Energien gehörten<br />
<strong>2008</strong> erneut zu den Prioritäten der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe.<br />
Untersuchungen zeigen, dass mehr als zwei Drittel des<br />
industriellen Stromverbrauchs auf Elektromotoren entfallen.<br />
Der Energieverbrauch verursacht oftmals über 95 Prozent der<br />
Lebenszykluskosten eines Produkts. Vor diesem Hintergrund<br />
wurden verschiedene Anlagen auf Optimierungspotenziale<br />
hin analysiert. Dabei wurde insbesondere darauf geachtet,<br />
dass die Aggregate im hydraulisch optimalen Bereich laufen<br />
und Motoren mit der Energieeffizienzklasse 1 eingesetzt<br />
werden. Motoren der Effizienzklasse 1 erreichen die gleichen<br />
Ergebnisse wie andere Motoren, sie benötigen dafür jedoch<br />
weniger Energie. Durch Erneuerung von Pumpen im Trinkwasserbereich<br />
konnten Einsparungen erzielt werden.<br />
Die Anpassung der Aggregatleistung an den tatsächlichen<br />
Bedarf, beispielsweise durch den Einsatz von drehzahlgeregelten<br />
Antrieben, erwies sich als besonders wirkungsvoll. Im<br />
Abwasserbereich wurden deutliche Einsparungen im Bereich<br />
der Belebung durch den Einsatz von Frequenzumrichtern an<br />
Rührwerken und Gebläsen realisiert. Zudem wurde die Steuerung<br />
von Gebläsen optimiert. Die Ergebnisse der Optimierungen<br />
wurden dokumentiert und bewertet, um die Methoden<br />
weiter zu verbessern. Das neu gegründete Arbeitsnetzwerk<br />
Energieeffizienz erleichtert die Kommunikation zu diesen<br />
Fragen innerhalb der Unternehmensgruppe und treibt die<br />
Anwendung der Optimierungsmaßnahmen auf anderen Anlagen<br />
voran.<br />
Beispiel: OEWA <strong>Wasser</strong>werk Paudritzsch<br />
Im <strong>Wasser</strong>werk Paudritzsch der OEWA Niederlassung Döbeln<br />
wurden drei Reinwasserpumpen erneuert. Sie sind nun besser<br />
den Betriebsbedingungen angepasst und auf eine energetisch<br />
optimale Arbeitsweise unter Nutzung des Vordrucks<br />
umgerüstet. Die elektrische Leistung der Anlage wurde bei<br />
Beibehaltung der Fördermenge und des Drucks von 26 Kilowatt<br />
auf zwölf Kilowatt reduziert. So werden jährlich rund<br />
35 000 Kilowattstunden eingespart.<br />
Die Potenzialstudien zum Einsatz erneuerbarer Energien in<br />
Kläranlagen und <strong>Wasser</strong>werken wurden weitergeführt. Besonderer<br />
Schwerpunkt der Analysen war die anlagenspezifische<br />
Nutzung von Wärme aus Trink- und Abwasser.<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 31<br />
Optimierung Pumpen im <strong>Wasser</strong>werk Paudritzsch<br />
Zusätzlich zu den sechs bereits installierten Trinkwasserwärmepumpen<br />
der OEWA wurde eine weitere im <strong>Wasser</strong>werk<br />
Reichenbach bei den Stadtwerken Görlitz eingebaut. Neben<br />
der Umstellung des Heizsystems von Flüssiggas oder Heizöl<br />
auf Wärmepumpen wurden alle Standorte thermisch optimiert.<br />
Veränderte Raumnutzungskonzepte der Anlagen<br />
reduzierten die erforderliche Wärmeerzeugungskapazität.<br />
Zudem wurden Gebäudeteile gedämmt und die Mitarbeiter<br />
für die richtige Nutzung sensibilisiert. Dank dieser Maßnahmen<br />
erwartet <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> Einsparungen von etwa 292 000<br />
Kilowattstunden pro Jahr für alle Standorte. Eine Trinkwasserwärmepumpe<br />
stößt im Vergleich zu einer Elektroheizung<br />
70 Prozent weniger Kohlendioxid aus. Die Installation weiterer<br />
Trinkwasserwärmepumpen ist geplant, beispielsweise im<br />
<strong>Wasser</strong>werk Frohburg der OEWA Niederlassung Grimma.<br />
Bei den eingesetzten Wärmepumpen der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> wird<br />
die Wärme aus Trinkwasser gewonnen. Zur sicheren Anwendung<br />
dieser Technologie entwickelte die OEWA in Zusammenarbeit<br />
mit einem Installationsbetrieb einen Sicherheitswärmekreislauf<br />
zur Kombination von Wärmepumpen und<br />
öffentlichen Trinkwassernetzen. Für diese Technologie wurde<br />
bereits die Anmeldung für ein internationales Patent eingereicht.<br />
Damit die Trinkwasserwärmepumpen bereits heute<br />
angewendet werden können, bietet <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> ihren Partnern<br />
seit <strong>2008</strong> Anwendungslizenzen in Form von Patent- und<br />
Know-how-Verträgen an.
Wärmequelle Wärmepumpe Wärmeverteilung<br />
Reinwasserbehälter<br />
Sicherheitswärmeübertrager<br />
Trinkwasserabgabe<br />
ins Netz<br />
Verdampfen<br />
Verdichten<br />
Die Nutzung von Abwasserwärme aus dem Kanalnetz wurde<br />
im Rahmen einer internen Arbeitsgruppe der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong><br />
genauer betrachtet. Die Übertragung der im Abwasser enthaltenen<br />
Wärmeenergie erfolgt mittels Wärmetauscher. Die<br />
gewonnene Wärme wird über eine Wärmepumpe für das<br />
Betreiben von Fußboden- und Wandheizungen oder zur Erzeugung<br />
von Kälte für eine Raum-Klimatisierung genutzt.<br />
Sinnvoll ist die Wärmegewinnung aus Abwasser erst, wenn<br />
technische und wirtschaftliche Anforderungen erfüllt sind.<br />
Dazu gehören ein Mindestquerschnitt des Kanals von DN<br />
800, ein mittlerer Trockenwetterabfluss von 12 bis 15 Litern je<br />
Sekunde und hydraulische Reserven zur schadlosen Ableitung<br />
des Abwassers. Wichtig ist ebenso ein geeigneter Wärmenutzer,<br />
der maximal 200 Meter entfernt von der Wärmequelle<br />
sein darf und einen möglichst kontinuierlichen Wärme- oder<br />
Kältebedarf von mindestens 150 Kilowatt haben sollte. Angesichts<br />
dieser Anforderungen und der hohen Investitionen<br />
erlauben nur große Anlagen einen wirtschaftlichen Betrieb.<br />
Auch Kläranlagen können einen erheblichen Beitrag zur<br />
Verringerung klimarelevanter CO 2 -Emissionen leisten. Die<br />
Mitbehandlung von Bio-Abfällen im Faulbehälter stellt eine<br />
Möglichkeit dar, regenerative Energien zu erzeugen und zu<br />
nutzen, ohne dass zusätzliche Anlagen gebaut werden müssen.<br />
Bei der Co-Vergärung gibt man anaerob abbaubare Stoffe<br />
in den Faulturm der Klärwerke zu. Das sind unter anderem<br />
Fettabscheiderinhalte aus Gaststätten und Großküchen,<br />
hygienisiert vorbehandelte pflanzliche oder tierische Fette,<br />
homogenisierte und thermisch vorbehandelte Bio-Abfälle<br />
oder Getränkeabwässer aus der Getränkeherstellung. Das<br />
Entspannen<br />
Verflüssigen<br />
gewonnene Biogas wird mittels Blockheizkraftwerk (BHKW)<br />
in Strom und Wärme umgewandelt, was Strom- und Wärmebezugskosten<br />
reduziert. Nicht ausgelastete Faulturmkapazitäten<br />
können auf diese Weise genutzt werden. Aufgrund der<br />
vorhandenen Anlagentechnik sind nur noch geringe Investitionen<br />
wie beispielsweise der Bau einer Annahmestation<br />
notwendig.<br />
In allen Kläranlagen der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe mit Faulturmkapazitäten<br />
werden seit 2005 erfolgreich Co-Substrate in der<br />
Faulung angenommen. Zunächst erfolgte dies im Rahmen<br />
von Versuchsanlagen. Entsprechend der Erfahrungen und<br />
der geplanten Menge an Co-Substraten wird für 2009 mit<br />
einer Erhöhung der Biogasmenge um 1 720 000 Kubikmeter<br />
gerechnet. Bei der derzeit installierten BHKW-Leistung<br />
entspricht dies einer Stromproduktion von 2 590 000 Kilowattstunden.<br />
Für 2009 sollen weitere Verträge geschlossen<br />
werden, um durch eine gesteigerte Annahme von Co-Substraten<br />
die Biogasausbeute weiter zu erhöhen und die Anlagen<br />
besser auszulasten. Der Standort der SE|BS in Braunschweig<br />
dient zudem als Forschungsstandort. Die Untersuchungen<br />
fokussieren sich auf die Annahme neuer Co-Fermente wie<br />
beispielsweise Gras und die Nutzung von Überschusswärme.<br />
Beispiel: Kläranlage Gera<br />
Kreislauf Trinkwasserwärmepumpe<br />
Im Zuge der Faulturmsanierung im Klärwerk Gera installierte<br />
die OTWA in Teilabschnitten mehrere neue Rohrleitungen<br />
und Armaturen, so dass seit Mitte <strong>2008</strong> großtechnisch Co-
Substrate angenommen werden können. Der vorhandene<br />
Zentratwasserspeicher wird nun als Vorlagebehälter für Co-<br />
Substrate genutzt. Aus diesem kann der Faulturm direkt beschickt<br />
werden. Bereits <strong>2008</strong> konnten mit mehreren regionalen<br />
Firmen Lieferverträge abgeschlossen werden.<br />
Klärwerk Gera<br />
Beispiel: Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe<br />
Bereits seit Jahren erzeugen die Klärwerke der Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe<br />
43 Prozent der benötigten Energie selbst. Neben<br />
der Verwertung von Klärschlamm zur Herstellung von Biogas<br />
und Strom ist auch Fett eine wertvolle Energiequelle. Fette<br />
biogenen Ursprungs, wie etwa Speisefette aus Gastronomiebetrieben,<br />
werden im Klärwerk Waßmannsdorf mit dem Klärschlamm<br />
vergärt. Das dadurch zusätzlich entstehende Biogas<br />
wird direkt in Strom umgewandelt oder anstelle von Erdgas<br />
in der Klärschlammtrocknung eingesetzt. Je nach Substratkonzentration<br />
entspricht das einer CO 2 -Einsparung von gut<br />
1 000 Tonnen pro Jahr. Die Versuche liefen erfolgreich, die Kapazität<br />
der Anlage wird ausgebaut. Am Kläranlagenstandort<br />
Ruhleben entsteht eine andere Aufbereitungsanlage. Dort<br />
wird im ersten Schritt die kalorienreiche Masse verfeinert,<br />
indem <strong>Wasser</strong>moleküle herausgelöst werden. Wenn das Fett<br />
schließlich nur noch fünf Prozent <strong>Wasser</strong> enthält, wird es anstelle<br />
von Heizöl für die Stützfeuerung der Klärschlammverbrennung<br />
genutzt. Dieser Prozess erzeugt Strom. Eine Tonne<br />
reines Fett ersetzt eine Tonne Heizöl. Pro Jahr kann diese Anlage<br />
damit künftig den CO 2 -Ausstoß um bis zu 6 000 Tonnen<br />
senken.<br />
7.3 Umweltschutz im Bereich Stadtwerke und Energie<br />
Im Bereich Stadtwerke und Energie ist die Gestaltung der eigenen<br />
Produktionskapazitäten eine wichtige Stellschraube<br />
für umweltgerechtes Unternehmenshandeln.<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 33<br />
<strong>2008</strong> wurde eine wichtige Investitionsentscheidung getroffen.<br />
BS|ENERGY baut in Braunschweig ein neues Gas- und Dampf-<br />
Kraftwerk (GuD) am Standort des Heizkraftwerks Mitte. Mit<br />
dieser Anlage wird besonders klimafreundlich Strom und<br />
Fernwärme in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt. Die maximale<br />
elektrische Leistung wird bei 76,6 Megawatt und die maximale<br />
Fernwärmeleistung bei 67,2 Megawatt liegen. Die GuD-Technik<br />
in Kombination mit KWK zeichnet sich durch sehr hohe<br />
Wirkungsgrade aus. So wird ein optimaler Gesamtwirkungsgrad<br />
von 89,5 Prozent erreicht. Vergleicht man die CO 2 -Emissionen<br />
der Anlage mit dem deutschen Strommix und einer<br />
Wärmeerzeugung in dezentralen Heizungen, ergibt sich eine<br />
CO 2 -Einsparung von über 80 000 Tonnen pro Jahr. Im Klimaschutzprogramm<br />
für Deutschland wurde die KWK-Technik auf<br />
Platz 1 der vorgeschlagenen Klimaschutzmaßnahmen gestellt.<br />
Der Anteil von KWK-Strom an der Gesamtstromerzeugung soll<br />
entsprechend der Novelle des KWK-Gesetzes bis 2020 auf 25<br />
Prozent verdoppelt werden. BS|ENERGY erzeugt Strom bereits<br />
heute zu einem erheblichen Teil aus KWK und wird diesen mit<br />
der neuen GuD-Anlage weiter ausbauen.<br />
Gas- und Dampf-Kraftwerk in Braunschweig im Modell<br />
Bei den Stadtwerken Görlitz wurde, um die eigenen Erzeugungskapazitäten<br />
der <strong>Wasser</strong>kraftanlage Vierradenmühle<br />
langfristig zu sichern, im Jahr <strong>2008</strong> die gesamt Anlage umfassend<br />
überholt. Die Turbine war seit 1993 fast ohne größere<br />
Unterbrechungen gelaufen und hatte seitdem unter<br />
dem <strong>Wasser</strong> der Neiße etwa 15 Millionen Kilowattstunden<br />
Strom erzeugt. Nach sieben Wochen erneuerungsbedingten<br />
Stillstands können nunmehr wieder rund 290 Haushalte mit<br />
Strom aus <strong>Wasser</strong>kraft versorgt werden. Neben der Anlagenüberholung<br />
wurden auch konstruktive Veränderungen vorgenommen,<br />
um die Stromproduktion zu erhöhen.
Zudem erzeugen die Stadtwerke mehr als 35 Prozent ihres<br />
jährlichen Strombedarfs in den umweltfreundlichen Kraft-<br />
Wärme-Kopplungs-Anlagen der drei eigenen Blockheizkraftwerke<br />
Königshufen, Weinhübel und Rauschwalde sowie der<br />
des Klärwerks (Strom aus Klärgas).<br />
Vierradenmühle<br />
Auch BS|ENERGY erhöhte die Erzeugung regenerativer Energien.<br />
<strong>2008</strong> war das erste volle Betriebsjahr für das Biogasnetz.<br />
Die Biogasanlage des Abwasserverbandes in Hillerse erzeugte<br />
Biogas, das über die 20 Kilometer lange Biogasleitung<br />
nach Braunschweig in das Blockheizkraftwerk-Ölper geleitet<br />
wird, um dort Strom und Wärme zu produzieren. Die Anlage<br />
erzeugte mehr als 13 Millionen Kilowattstunden Strom und<br />
fast zehn Millionen Kilowattstunden Wärme. Gegenüber der<br />
erdgasbasierten Produktion dieser Energiemenge ergibt sich<br />
eine CO 2 -Einsparung von rund 6 000 Tonnen. Wie bei Biogasanlagen<br />
häufiger zu beobachten, gab es anfangs Schwierigkeiten<br />
mit der Einstellung der Biologie, so dass nicht ganz die<br />
erwartete Menge Gas produziert wurde. Nachdem die Anlage<br />
nun stabil läuft, wird für 2009 eine noch höhere Biogaspro-<br />
Biogas-BHKW Ölper<br />
duktion erwartet. Die Biogasmotoren im Blockheizkraftwerk<br />
liefen störungsfrei.<br />
Die Analyse zum Einsatz von Photovoltaikanlagen in <strong>Wasser</strong>werken<br />
und Kläranlagen hat gezeigt, dass diese in der Regel<br />
nicht wirtschaftlich betrieben werden können. Der Vorteil der<br />
umweltfreundlichen Energieversorgung, der nicht monetär<br />
bewertet werden kann, steht dem Nachteil hoher Investitionen<br />
sowie steigender Kosten für das Betreiben der Anlagen<br />
durch Alter und Effizienzverlust gegenüber. Die Stadtwerke<br />
Görlitz entschieden sich dennoch für die umweltfreundliche<br />
Technologie und nahmen auf dem Dach des <strong>Wasser</strong>werks im<br />
Oktober <strong>2008</strong> die größte Photovoltaik-Anlage der Stadt in<br />
Betrieb. Die Stadtwerke tragen damit zu einem zukunftsorientierten<br />
Energiemix bei. In den kommenden 20 Jahren wird<br />
die Anlage rund 1,37 Millionen Kilowattstunden Solarstrom<br />
erzeugen, was dem Verbrauch von 25 Görlitzer Haushalten<br />
entspricht. Die Stadtwerke Görlitz haben etwa 315.000 Euro<br />
in die Anlage investiert.<br />
Der zweite wichtige Aspekt umweltfreundlicher Unternehmenspolitik<br />
im Bereich Stadtwerke und Energie ist die Gestaltung<br />
der verkauften Produkte.<br />
Seit dem 1. April <strong>2008</strong> bieten die Stadtwerke Görlitz zertifizierten<br />
Ökostrom aus 100 Prozent <strong>Wasser</strong>kraft an. 0,6 Prozent<br />
des Görlitzer Strombedarfs werden im <strong>Wasser</strong>kraftwerk<br />
Vierradenmühle erzeugt. Damit können etwa 290 Haushalte<br />
versorgt werden. Das Ökostromzertifikat des TÜV Süd bestätigt,<br />
dass der zusätzlich eingekaufte Strom ausschließlich in<br />
Laufwasserkraftwerken erzeugt wird.<br />
BS|ENERGY hat sich mit dem Tarif BS|Naturstrom Gold in<br />
einem Test des Freiburger Öko-Instituts für nachhaltigen<br />
Konsum unter den EcoTopTen, den zehn besten Ökostrom-<br />
Angeboten in Deutschland, platziert. Untersucht wurden 82<br />
bundesweite, regionale oder lokale Ökostromangebote, die<br />
die ökologischen Anforderungen und Kostenkriterien der<br />
EcoTopTen erfüllten. Dazu zählen insbesondere Zusammensetzung<br />
aus erneuerbaren Energien, Label und ökologischer<br />
Zusatznutzen, der über die staatliche Förderung durch das<br />
Erneuerbare Energien-Gesetz hinausgeht, sowie Preise, die<br />
diejenigen für konventionellen Strom um maximal 20 Prozent<br />
übersteigen. BS|Naturstrom kam im Preisvergleich unter<br />
zwölf bundesdeutschen Anbietern auf den 6. Platz.<br />
7.4 Umweltschutz in der Verwaltung und im Fuhrpark<br />
Das Management des Fuhrparks ist ein weiterer Schlüssel zu<br />
mehr Umweltschutz im Unternehmensalltag. Das beginnt<br />
bereits bei der Fahrzeugauswahl. Ein erdgasbetriebenes<br />
Fahrzeug erzeugt rund 25 Prozent weniger Kohlendioxid als
ein benzinbetriebenes und etwa zehn Prozent weniger als ein<br />
dieselbetriebenes Fahrzeug. Auch bei den sonstigen Schadstoffemissionen<br />
sind Erdgasfahrzeuge als deutlich umweltfreundlicher<br />
einzustufen.<br />
Beispiel: erdgasbetriebene Fahrzeuge<br />
45 erdgasbetriebene VW Caddy fahren seit September <strong>2008</strong><br />
für BS|ENERGY. In Braunschweig wurden im ersten Halbjahr<br />
<strong>2008</strong> bereits 49 Prozent mehr Erdgasfahrzeuge als im Vorjahreszeitraum<br />
zugelassen. Damit künftig noch mehr Autofahrer<br />
Erdgas tanken, fördert BS|ENERGY jedes neu in Braunschweig<br />
zugelassene Erdgasfahrzeug mit einem Tankgutschein für<br />
500 Kilogramm Gas.<br />
Die Sensibilisierung der Beschäftigten trägt ebenfalls zu umweltfreundlichem<br />
Fahren bei.<br />
Übergabe der Erdgas-Caddys an BS|ENERGY<br />
Beispiel: MIDEWA-Initiative<br />
Die MIDEWA startete <strong>2008</strong> eine umfassende Kampagne, um<br />
den Spritverbrauch ihrer Fahrzeuge zu senken. Die Beschäftigten<br />
wurden sowohl für spezifischen, als auch den gesamten<br />
Spritverbrauch sensibilisiert, die Einflussfaktoren wie Fahrstil,<br />
Reifendruck, geschlossene Fenster und Logistik erläutert.<br />
Für jedes Fahrzeug wurde der spezifische Spritverbrauch ermittelt<br />
sowie eine Zielvorgabe pro Fahrzeugtyp festgelegt<br />
und kommuniziert. Alle Fahrzeuge von Gewerblichen sind<br />
mit Kühlbox, Akkus und <strong>Wasser</strong>behälter ausgestattet, um<br />
Pausen auf der Baustelle zu ermöglichen und Rückfahrten zu<br />
vermeiden. Auf diese Weise konnte die MIDEWA ihren Spritverbrauch<br />
insgesamt um 2,5 Prozent verringern. Ähnliche<br />
Maßnahmen gab es in anderen Unternehmen der Gruppe.<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 35<br />
Auch in der Verwaltung wurden weitere Schritte zu mehr<br />
Umweltschutz unternommen.<br />
<strong>2008</strong> führte die <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe ein Dokumenten-<br />
Management-System (DMS) ein. Nach der Überwindung der<br />
Anlaufschwierigkeiten, die bei der Einführung eines solchen<br />
Systems üblicherweise eintreten, erleichtert es die digitale<br />
Verwaltung und Archivierung von ursprünglich in Papierform<br />
vorliegenden Dokumenten. Neben einer Zeitersparnis reduziert<br />
es auch den Papierverbrauch im Unternehmen.<br />
Beispiel OEWA Döbeln<br />
Nach einer Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
werden bei der OEWA Döbeln Dokumente konsequent gescannt<br />
statt kopiert, zweiseitig gedruckt und kopiert sowie<br />
digital abgelegt. Mit diesen Maßnahmen verringerten die<br />
Beschäftigten ihren Papierverbrauch <strong>2008</strong> um mehr als 25<br />
statt der angestrebten zehn Prozent.<br />
7.5 Forschung zu Umweltthemen<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> ist Hauptgesellschafter der gemeinnützigen<br />
Forschungsgesellschaft KWB Kompetenzzentrum <strong>Wasser</strong><br />
Berlin, die mit umfangreichen Forschungsvorhaben zur Förderung<br />
der Prinzipien von Vorsorge und Nachhaltigkeit in<br />
der <strong>Wasser</strong>wirtschaft beiträgt. Schwerpunkte sind neben<br />
der Entwicklung von Innovationen in <strong>Wasser</strong>versorgung und<br />
Siedlungsentwässerung gerade auch Projekte zur Erarbeitung<br />
von Kenntnissen und Verfahren zum Schutz des Oberflächenwassers<br />
und Grundwassers. Die aktuellen Forschungsprojekte<br />
sind an dieser Stelle kurz zusammengefasst:<br />
Naturnahe <strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />
Uferfiltration ist in Berlin die bewährte Praxis zur Trinkwassergewinnung.<br />
Das Grundprinzip dieses Verfahrens beruht<br />
darauf, Fluss- oder Seewasser über die Uferzonen der Gewässer<br />
aktiv zu filtrieren. Die hier ablaufenden komplexen Reinigungsprozesse<br />
im Boden wurden in einem großen Verbundvorhaben<br />
des KWB grundlegend erforscht. Die Ergebnisse<br />
sollen jetzt dazu beitragen, Uferfiltration an neuen Standorten<br />
weltweit als naturnahes Verfahren zur Trinkwassergewinnung<br />
nutzen zu können. Erster Ort für die Überprüfung<br />
der Übertragung auf andere Standortbedingungen ist die<br />
Hauptstadtregion Delhi in Indien.
Innovationen für die Trinkwasserversorgung<br />
KWB koordiniert den Arbeitsbereich <strong>Wasser</strong>technik im<br />
EU-Vorhaben TECHNEAU, an dem sich 30 Universitäten,<br />
Forschungsinstitute und Anwender aus Europa und Entwicklungsländern<br />
beteiligen. Mit Förderung dieses Projektverbundes<br />
hat sich die EU dazu entschieden, die anwendungsorientierte<br />
Entwicklung von neuen Kosten sparenden<br />
Technologien in der <strong>Wasser</strong>versorgung voranzutreiben.<br />
Schutz von <strong>Wasser</strong>ressourcen<br />
Die Eutrophierung von Gewässern durch erhöhten Nährstoffeintrag<br />
aus Landwirtschaft und Kläranlagen ist immer noch<br />
ein weltweites Problem. In mehreren Vorhaben wird untersucht,<br />
welche Gefährdungspotentiale diese Probleme, beispielsweise<br />
Algentoxine, für Badegewässer und Trinkwasserreservoirs<br />
darstellen und wie sie reduziert werden können.<br />
Neue Sanitärkonzepte<br />
Häusliche Abwässer werden in der herkömmlichen Sanitärtechnik<br />
und im Betrieb der Schwemmkanalisation mit <strong>Wasser</strong><br />
verdünnt und anderen Abwässern vermischt. Eine Rückgewinnung<br />
von Nährstoffen aus diesem Mischabwasser ist<br />
sehr aufwendig. Im Rahmen eines durch das LIFE-Programm<br />
der EU geförderten Demonstrationsvorhabens wurde untersucht,<br />
inwieweit sich durch Trennung der Abwässer am Ort<br />
des Entstehens eine Wertstoffwirtschaft entwickeln lässt.<br />
Membrantechnologie zur Behandlung von Abwässern<br />
Die Membran-Bioreaktor-Technologie (MBR) gilt als Schlüsseltechnologie<br />
für künftige Abwasserbehandlungssysteme.<br />
Zur Weiterentwicklung von MBR-Systemen koordiniert KWB<br />
ein großes europäisches Verbundprojekt mit 12 Partnern, darunter<br />
mehrere kleine und mittelständische Unternehmen<br />
aus Europa. Im Rahmen des Projekts sollen praxisnah Lösungen<br />
entwickelt werden, die zur Senkung der Investitions- und<br />
Betriebskosten beitragen.<br />
Demonstrationsanlage zur Reinigung häuslicher Abwässer<br />
mit Membran-Bioreaktor-Technologie<br />
In kleindörflichen Strukturen großer Flächenländer gestaltet<br />
sich die Erschließung mit zentralen Ableitungssystemen<br />
unverhältnismäßig teuer. Dies führt zur Nachfrage nach<br />
ökonomisch tragfähigeren Abwasserreinigungsystemen für<br />
Kleinsiedlungen, die den Qualitätsanforderungen der Großklärwerke<br />
entsprechen oder sogar darüber hinausgehen.<br />
Antworten dazu liefert ein gemeinsam mit den Berliner <strong>Wasser</strong>betrieben<br />
durchgeführtes Demonstrationsvorhaben. Hier<br />
werden die häuslichen Abwässer eines kleinen Siedlungsgebietes<br />
im Norden von Berlin in einer Membran-Kläranlage<br />
dezentral gereinigt.<br />
Integriertes Abwassermanagement<br />
Bei Regenwetter kann es im Innenstadtbereich zur Überlastung<br />
der Berliner Kanalisation kommen. Mischwasser aus<br />
Niederschlägen und häuslichem Abwasser gelangt insbesondere<br />
bei starken Regenfällen teilweise in die Berliner Gewässer.<br />
KWB untersucht mit den Berliner <strong>Wasser</strong>betrieben und<br />
Berliner Forschungseinrichtungen, wie durch gezielte Steuerung<br />
der Abwasserströme das Kanalvolumen besser ausgenutzt<br />
werden kann. Durch Kopplung bereits entwickelter Modelle<br />
mit Wetterdaten sollen bereits nachgewiesene Erfolge<br />
weiter optimiert werden.<br />
Auch an anderen Standorten fördert <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> Forschungsinitiativen.<br />
So ist seit Mai <strong>2008</strong> am Institut für<br />
Siedlungswasserwirtschaft der Technischen Universität<br />
Braunschweig eine Promotionsstelle besetzt. Der Diplom-<br />
Geoökologe Daniel Klein widmet sich dem Fragenkomplex<br />
des Abwasserrecyclings und erforscht dessen Chancen und<br />
Risiken. Die Personalkosten trägt die SE|BS.
7.6 Artenvielfalt<br />
Die Tätigkeit von <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> hat einen engen Bezug zu<br />
natürlichen Ökosystemen, insbesondere durch die Entnahme<br />
von <strong>Wasser</strong> aus der Natur und dessen Rückführung. Deshalb<br />
ist der Schutz der Artenvielfalt für <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> auch ein<br />
Thema. Um dies zu fördern, unternimmt <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> folgende<br />
Anstrengungen:<br />
• <strong>Wasser</strong>kreisläufe werden integriert gemanagt, um die Ressourcen<br />
langfristig zu bewahren.<br />
• Kommunen und Industrieunternehmen werden bei der Erreichung<br />
oder Erhaltung des guten ökologischen Zustands<br />
von Gewässern bis 2015 im Zuge der Umsetzung der Europäischen<br />
<strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie fachkundig begleitet.<br />
• Es wird die Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren, wie<br />
Anliegern, Konsumenten, Umweltschützern, öffentlicher<br />
Hand, Unternehmen und Wissenschaft gesucht.<br />
Beispiel: Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe - Tegeler See<br />
Bis vor wenigen Jahren litt der Tegeler See in Berlin unter<br />
einer hohen Nährstoffanreicherung, die zu einem übermäßigen<br />
Wachstum von <strong>Wasser</strong>pflanzen und einer Sichttiefe<br />
von nur wenigen Zentimetern führte. 2005 ging im Klärwerk<br />
Schönerlinde die siebente Beckenlinie für die biologische<br />
Abwasserreinigung in Betrieb. Der neue Anlagenkomplex erhöht<br />
die biologische Reinigungsleistung um täglich 20 000<br />
Kubikmeter. Dadurch kann das Abwasser länger in dieser Reinigungsstufe<br />
verweilen, dabei werden vor allem Stickstoffverbindungen<br />
deutlich reduziert. Das gereinigte Abwasser<br />
gibt das Klärwerk über den Nordgraben in den Tegeler See ab.<br />
Zuvor passiert es die Oberflächenwasseraufbereitungsanlage<br />
in Tegel, wo die im Klärwerk nicht völlig abgebauten Phosphate<br />
dem <strong>Wasser</strong> weitestgehend entzogen werden. Die Investition<br />
von 20 Millionen Euro erspart den Havelgewässern<br />
jährlich rund 146 Tonnen Stickstoff - ein wichtiger Beitrag zur<br />
Erreichung der von der EU bis 2015 geforderten Gewässergüteklasse<br />
II im gesamten Spree-Havel-Flusssystem. In den vergangenen<br />
20 Jahren konnte die Sichttiefe in dem früher stark<br />
algentrüben See auf rund drei Meter verzehnfacht werden.<br />
7.7 Umwelt und Gesellschaft<br />
Auf vielfältige Weise setzte sich <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> auch <strong>2008</strong> dafür<br />
ein, ihr Fachwissen mit der breiten Öffentlichkeit zu teilen<br />
und noch mehr Menschen für umweltfreundliches Verhalten<br />
zu motivieren.<br />
Die Besonderheiten der Berliner Trinkwassergewinnung aus<br />
Uferfiltrat wurden <strong>2008</strong> im Deutschen Pavillon auf der unter<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 37<br />
dem Motto „Nachhaltige Entwicklung“ veranstalteten EXPO<br />
in Zaragoza in einem anschaulichen Modell dargestellt. Dieses<br />
Modell hatte das KWB Kompetenzzentrum <strong>Wasser</strong> Berlin<br />
BWB-Vorstandsvorsitzender Jörg Simon vor dem EXPO-Modell<br />
zusammen mit <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> und den Berliner <strong>Wasser</strong>betrieben<br />
entwickelt. Es zeigt interaktiv, wie mit Hilfe der Uferfiltration<br />
Rohwasser ohne chemische Aufbereitung naturnah zu<br />
Trinkwasser hoher Qualität aufbereitet wird. In Berlin werden<br />
zirka 60 Prozent des Trinkwassers anhand dieses Verfahrens<br />
gewonnen.<br />
Die Stadtwerke Görlitz informierten die Bürger der Region<br />
mit der Faltblatt-Serie „Wie funktioniert meine Stadt?“ über<br />
Trink- und Abwasser, Gasversorgung, Fernwärme und öffentlichen<br />
Nahverkehr. Insgesamt gab es fünf Faltblätter, in denen<br />
die jeweiligen Versorgungskreisläufe für Görlitz schematisch<br />
dargestellt sowie Hinweise zum <strong>Wasser</strong>- und Energiesparen<br />
gegeben wurden.<br />
Beim Sächsischen Landeswettbewerb zur Umsetzung der<br />
Agenda 21 in der beruflichen Ausbildung belegten die OEWA-<br />
Azubis <strong>2008</strong> den zweiten Platz. Ihre Idee: 6 500 Bäume auf<br />
den Grundstücken wasserwirtschaftlicher Anlagen oder auf<br />
anderen Flächen in einem geschätzten Wertumfang von<br />
etwa 40.000 Euro als Kompensationsbeitrag zur bei der Energienutzung<br />
entstehenden CO 2 -Emission zu pflanzen. Mit der<br />
Umsetzung wurde bereits begonnen, zum Beispiel im Garten<br />
der Kindertagesstätte Kinder-Lehm-Haus in Bahren.
20 000 Berlinerinnen und Berliner sowie Gäste der Stadt<br />
lernten beim Langen Tag der StadtNatur die grünen Seiten<br />
Berlins kennen. Die Stiftung Naturschutz Berlin richtete den<br />
Tag gemeinsam mit rund 400 Akteuren zum zweiten Mal<br />
aus. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> unterstützt das Naturerlebnis als Offizieller<br />
Partner.<br />
Dank eines Förderschecks der <strong>Veolia</strong> Stiftung in Höhe von<br />
20.000 Euro kommt die Aller-Oker-Lachsgemeinschaft dem<br />
Bau einer Fischinformations- und Kontrollstation am Fischpass<br />
in Meinersen einen Schritt näher. Andreas Sommer, Mitarbeiter<br />
der BS|ENERGY und Pate des Projekts, übergab im<br />
April <strong>2008</strong> den Förderscheck an die Aller-Oker-Lachsgemeinschaft.<br />
Die Kontrollstation soll es Kindern und Jugendlichen<br />
ermöglichen, den Lebensraum <strong>Wasser</strong> noch besser kennen zu<br />
lernen.
8. Anhang<br />
Berichtsrahmen<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> berichtet seit 2006 jährlich über die Wahrnehmung<br />
ihrer gesellschaftlichen Verantwortung.<br />
Der <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> umfasst die<br />
gesamte Unternehmensgruppe einschließlich ihrer Beteiligungen<br />
an operativ tätigen Unternehmen in Deutschland.<br />
Aufgrund der Minderheitsbeteiligung werden die Berliner<br />
<strong>Wasser</strong>betriebe nur teilweise in die Berichterstattung einbezogen.<br />
Auf Abweichungen von diesem Grundsatz wird in<br />
Einzelfällen ausdrücklich hingewiesen.<br />
Die Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) waren<br />
eine der Grundlagen für die Definition des Berichtsumfangs.<br />
Der aktuelle Stand der Berücksichtigung ist in einer Übersicht<br />
auf der Website der <strong>Veolia</strong>-<strong>Wasser</strong>-Gruppe dargestellt.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> wird sich schrittweise stärker an den GRI-<br />
Richtlinien (G3) orientieren.<br />
Redaktionelle Anmerkung<br />
Die Berichterstattung erfolgt auf der Grundlage verschiedener<br />
unternehmensinterner Quellen. Nach unserem Kenntnisstand<br />
entsprechen die enthaltenen Informationen, Zahlen<br />
und Daten der Wahrheit. Eine Haftung für die Richtigkeit und<br />
Vollständigkeit der Daten wird jedoch nicht übernommen.<br />
Wenn bei bestimmten Begriffen, die sich auf Personengruppen<br />
beziehen, nur die männliche Form gewählt wurde, so ist<br />
dies ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit erfolgt.<br />
Der Bericht ist auf der Website der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe als<br />
Download verfügbar.<br />
Kontakt<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 39<br />
Der <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> Gruppe wird<br />
von der internen Arbeitsgruppe Gesellschaftliche Verantwortung<br />
der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> <strong>GmbH</strong> erarbeitet. Ihr gehören<br />
Beschäftigte der Tochtergesellschaften der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-<br />
Gruppe mit verschiedenen Funktionen an. Die Arbeitsgruppe<br />
wird koordiniert von der Beauftragten für Gesellschaftliche<br />
Verantwortung der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>, Sylke Freudenthal. Nachfragen<br />
richten Sie bitte an sfreudenthal@veoliawasser.de.
Kennzahlen <strong>2008</strong><br />
Umsatz 1<br />
Trinkwasserversorgung<br />
versorgte Einwohner<br />
<strong>Wasser</strong>werke<br />
Trinkwassernetzlänge<br />
produzierte Trinkwassermenge<br />
ausgeteilte Trinkwassermenge<br />
Eigenverbrauch an <strong>Wasser</strong><br />
verkaufte Trinkwassermenge<br />
reale <strong>Wasser</strong>verluste gem. DVGW W 392<br />
spez. reale Netzverluste Trinkwasser<br />
Stromverbrauch Trinkwasser<br />
Stromverbrauch je m³ ausgeteiltes Trinkwasser<br />
Einhaltung aller Grenzwerte der TrinkwVO<br />
Einhaltung bakteriolog. Grenzwerte der TrinkwVO<br />
Abwasserentsorgung<br />
entsorgte Einwohnerwerte<br />
Klärwerke<br />
Abwasserkanallänge<br />
behandelte Zulaufmenge<br />
Reinigungsgrad der Groß-Kläranlagen (> 3t BSB 5 -Abbau/d)<br />
BSB 5<br />
CSB<br />
N ges.<br />
P ges.<br />
Stromverbrauch Abwasser<br />
Stromverbrauch je m³ gereinigtes Abwasser<br />
Reststoffaufkommen:<br />
Klärschlamm<br />
Anteil Landwirtschaftliche Ausbringung<br />
Anteil Co-Verbrennung<br />
Anteil Kompostierung/ Rekultivierung<br />
Anteil Verregnung<br />
Anteil Sonstiges<br />
Rechengut, Sandfanggut, Kanalräumgut (t)<br />
Anteil mech.-biolog. Aufbereitungs-/<br />
Müllverbrennungsanlagen<br />
Anteil Kompostierung<br />
Anteil Verwertung z.B. Rekultivierung<br />
Anteil Verwertung als Baumaterial<br />
Stromversorgung<br />
Zähler im Netz<br />
Stromleitungsnetz<br />
versorgte Kunden<br />
Erzeugungskapazitäten eigener Anlagen<br />
davon Erzeugungskapazitäten KWK<br />
davon Erzeugungskapazitäten EEG<br />
Stromerzeugung aus Eigenanlagen<br />
davon erzeugter KWK-Strom<br />
davon erzeugter EEG-Strom<br />
Stromzukauf zur Kundenversorgung<br />
Stromabsatz ohne Handel<br />
Stromhandel<br />
Netzverluste Strom<br />
Fernwärmeversorgung<br />
Zähler im Netz<br />
versorgte Kunden<br />
Fernwärmenetz<br />
Einheit<br />
Mio €<br />
Anz.<br />
Anz.<br />
km<br />
m³<br />
m³<br />
m³<br />
m³<br />
%<br />
m³/(km d)<br />
kWh<br />
kWh/m³<br />
%<br />
%<br />
EW<br />
Anz.<br />
km<br />
m³<br />
%<br />
%<br />
%<br />
%<br />
kWh<br />
kWh/m³<br />
tTS/a<br />
%<br />
%<br />
%<br />
%<br />
%<br />
t/a<br />
%<br />
%<br />
%<br />
%<br />
Anz.<br />
km<br />
Anz.<br />
MW<br />
MW<br />
MW<br />
GWh<br />
%<br />
%<br />
GWh<br />
GWh<br />
GWh<br />
%<br />
Anz.<br />
Anz.<br />
km<br />
2007 <strong>2008</strong><br />
1.186<br />
1.058.631<br />
55<br />
9.035<br />
16.163.195<br />
57.184.838<br />
195.086<br />
49.559.127<br />
11,7<br />
2,03<br />
19.032.300<br />
0,333<br />
95,1<br />
97,8<br />
982.253<br />
94<br />
4.953<br />
61.235.907<br />
99<br />
96<br />
92<br />
93<br />
57.321.961<br />
0,936<br />
16.566<br />
32,2<br />
18,8<br />
31,1<br />
16,8<br />
1,1<br />
6.589<br />
20,4<br />
43,3<br />
35,4<br />
0,9<br />
233.301<br />
3.102<br />
224.651<br />
227<br />
105<br />
7<br />
1.089<br />
37,8<br />
1,8<br />
1.655<br />
2.063<br />
1.936<br />
3,9<br />
5.921<br />
5.041<br />
297<br />
1.369<br />
1.038.301<br />
53<br />
8.976<br />
16.076.919<br />
56.168.491<br />
208.169<br />
48.985.252<br />
11,1<br />
1,90<br />
18.683.971<br />
0,333<br />
99,2<br />
99,0<br />
1.025.815<br />
97<br />
5.373<br />
62.474.938<br />
99<br />
98<br />
92<br />
96<br />
62.317.641<br />
0,997<br />
16.047<br />
35,8<br />
20,5<br />
23,1<br />
16,2<br />
1,2<br />
4.407<br />
23,5<br />
61,0<br />
14,5<br />
1,0<br />
233.746<br />
3.110<br />
216.047<br />
244<br />
100<br />
7<br />
832<br />
43,7<br />
3,5<br />
1.600<br />
2.001<br />
1.912<br />
3,5<br />
5.972<br />
5.042<br />
299<br />
Veränderung in %<br />
1) inkl. OEWA, MIDEWA, OTWA, SWG, SWW, BS|ENERGY mit SE|BS, EN|BS, BS ENERGY NETZ, Stadtwerke Thale und KWM, MHWA, AC, AQUAssist, Globalis, BFG<br />
Nohra, Introtec Schwarza, Citelum und 50% konsolidierter Umsatz Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe<br />
2) Ursache: zweieinhalb Monate revisionsbedingter Stillstand des Kraftwerks Mehrum, an dem BS|ENERGY mit 16,7% beteiligt ist<br />
15,4<br />
-1,9<br />
-3,6<br />
-0,7<br />
-0,5<br />
-1,8<br />
6,7<br />
-1,2<br />
-5,0<br />
-6,1<br />
-1,8<br />
0,0<br />
4,2<br />
1,2<br />
4,4<br />
3,2<br />
8,5<br />
2,0<br />
0,0<br />
1,5<br />
0,0<br />
2,7<br />
8,7<br />
6,6<br />
-3,1<br />
11,3<br />
9,0<br />
-25,8<br />
-3,1<br />
8,7<br />
-33,1<br />
15,5<br />
40,8<br />
-59,0<br />
9,5<br />
0,2<br />
0,3<br />
-3,8<br />
7,5<br />
-5,5<br />
0,0<br />
-23,6 2<br />
15,5<br />
93,4<br />
-3,3<br />
-3,0<br />
-1,2<br />
-10,7<br />
0,9<br />
0,0<br />
0,7
Erzeugungskapazitäten eigener Anlagen<br />
davon Erzeugungskapazitäten KWK<br />
davon Erzeugungskapazitäten EE<br />
Wärmeerzeugung aus Eigenanlagen<br />
davon erzeugter KWK-Wärme<br />
davon erzeugter EE-Wärme<br />
Wärmezukauf zur Kundenversorgung<br />
Wärmeabsatz<br />
Netzverluste Wärme<br />
Gasversorgung<br />
Zähler im Netz<br />
versorgte Kunden<br />
Gasleitungsnetz<br />
Erdgasabsatz ohne Handel<br />
Erdgashandel<br />
Netzverluste Gas<br />
Verwaltung<br />
Stromverbrauch<br />
Papierverbrauch<br />
davon Recyclingpapier<br />
Anzahl Kopien<br />
Emissionen<br />
4<br />
CO -Emission direkt 2 produziert<br />
CO -Emission indirekt 2 zugekauft<br />
CO -Emission je Produkteinheit 2 4<br />
CO -Emission direkt 2 KFZ<br />
NOx-Emission je Produkteinheit5 Staubemission je Produkteinheit5 SO -Emission je Produkteinheit 2 5<br />
Engagement in der Region<br />
<strong>Veolia</strong> Stiftung<br />
Sponsoring<br />
Wissenschaft und Forschung<br />
Personal 6<br />
Beschäftigte inkl. Auszubildende<br />
davon Männer<br />
davon Frauen<br />
Auszubildende inkl. Berufsakademie<br />
Altersdurchschnitt<br />
Anteil männliche Führungskräfte (ab Gruppenleiter) an<br />
männlichen Beschäftigten<br />
Anteil weibliche Führungskräfte (ab Gruppenleiter) an<br />
weiblichen Beschäftigten<br />
Anteil der Beschäftigten mit erfolgsabhängigen Lohn-/<br />
Gehaltsbestandteilen<br />
Einstellungen<br />
Austritte und Pensionierungen<br />
davon Mitarbeitermobilität innerhalb <strong>Veolia</strong>-Unternehmen<br />
Teilnehmer an Schulungen<br />
Weiterbildungsquote<br />
Ausgaben je Weiterbildung<br />
Ausgaben Weiterbildung zu Lohn- und<br />
Gehaltskosten VJ<br />
Teilnehmer an Mitarbeiterbeteiligungsprogramm<br />
(Sequoia)<br />
Anteil Teilnehmer an Sequoia an zeichnungsberechtigten<br />
Beschäftigten<br />
Unfälle je 1000 Beschäftigte<br />
Einheit<br />
MW<br />
MW<br />
MW<br />
GWh<br />
%<br />
%<br />
GWh<br />
GWh<br />
%<br />
Anz.<br />
Anz.<br />
km<br />
GWh<br />
GWh<br />
%<br />
kWh/ MA<br />
kg/ MA<br />
%<br />
Anz./ MA<br />
t<br />
t<br />
g/kWh<br />
kg<br />
g/kWh<br />
g/kWh<br />
g/kWh<br />
T€<br />
T€<br />
T€<br />
Anz.<br />
Anz.<br />
Anz.<br />
Anz.<br />
a<br />
%<br />
%<br />
%<br />
Anz.<br />
Anz.<br />
Anz.<br />
Anz.<br />
%<br />
€/ WB<br />
%<br />
Anz.<br />
%<br />
Anz.<br />
2007 <strong>2008</strong><br />
563<br />
411<br />
2,78<br />
931<br />
94,1<br />
0,2<br />
70<br />
905<br />
11,8<br />
68.412<br />
67.861<br />
1.084<br />
2.027<br />
0<br />
0,7<br />
734<br />
25<br />
20<br />
1.801<br />
1.133.652<br />
1.355.237<br />
644<br />
4.152<br />
0,57<br />
0,035<br />
0,30<br />
215<br />
3.397<br />
2.059<br />
2.715<br />
1.937<br />
778<br />
237<br />
41,1<br />
10,3<br />
7,1<br />
51<br />
204<br />
168<br />
26<br />
2.021<br />
92<br />
610<br />
3,0<br />
638<br />
24,0<br />
18,9<br />
678 3<br />
330<br />
2,78<br />
961<br />
96,4<br />
1,1<br />
77<br />
924<br />
11,6<br />
67.719<br />
66.951<br />
1.084<br />
2.434<br />
144<br />
0,0<br />
777<br />
24<br />
47<br />
1.896<br />
889.672<br />
1.341.769<br />
589<br />
4.227<br />
0,48<br />
0,028<br />
0,29<br />
198<br />
3.195<br />
2.249<br />
2.662<br />
1.883<br />
779<br />
221<br />
42,1<br />
10,7<br />
7,7<br />
96<br />
203<br />
236<br />
52<br />
1.848<br />
81<br />
742<br />
3,2<br />
0<br />
0,0<br />
19,3<br />
Veränderung in %<br />
3) seit <strong>2008</strong>: installierte Leistung<br />
4) Kraftwerk Mehrum zu einem Sechstel berücksichtigt, jedoch nur beschränkte Einflussmöglichkeiten<br />
5) ohne Kraftwerk Mehrum<br />
6) inkl. OEWA, MIDEWA, OTWA, SWG, SWW, BS|ENERGY mit SE|BS, EN|BS, BS ENERGY NETZ und Stadtwerke Thale, MHWA, AC, Introtec Schwarza, BFG Nohra,<br />
Citelum<br />
20,4<br />
-19,8<br />
0,0<br />
3,2<br />
2,5<br />
-<br />
10,0<br />
2,1<br />
-1,9<br />
-1,0<br />
-1,3<br />
0,0<br />
20,1<br />
-<br />
-<br />
5,8<br />
-1,4<br />
135,1<br />
5,3<br />
-21,5<br />
-1,0<br />
-8,5<br />
1,8<br />
-15,3<br />
-19,1<br />
-1,8<br />
-7,9<br />
-6,0<br />
9,2<br />
-2,0<br />
-2,8<br />
0,1<br />
-6,8<br />
2,3<br />
3,9<br />
9,0<br />
87,0<br />
-0,5<br />
40,5<br />
100,0<br />
-8,6<br />
-12,0<br />
21,6<br />
6,7<br />
-<br />
-<br />
1,7
Zielerfüllung <strong>2008</strong> und Ziele 2009<br />
Seite<br />
Ökonomie 2009<br />
Status<br />
Ökonomie <strong>2008</strong><br />
7<br />
Das Integrierte Managementsystem (IMS) ist das übergreifende Instrument zur Steuerung<br />
der Unternehmensprozesse in der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> Gruppe. Die Gesellschaften<br />
SE|BS, OEWA, OTWA, SWG, SWW, BS|ENERGY, MHWA und MIDEWA wurden in <strong>2008</strong><br />
nach den drei Regelwerken DIN EN ISO 9001 Qualitätsmanagement, 14001 Umweltmanagement<br />
und BS OHSAS 18001 Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement im<br />
Rahmen des Gruppenzertifikates der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> zertifiziert. Die EN|BS baute <strong>2008</strong><br />
ihr IMS auf und strebt in 2009 die Zertifizierung nach allen drei Normen an.<br />
1. Im Zuge der Weiterentwicklung des Integrierten Managementsystems<br />
für Qualität, Umwelt, Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
streben erstmalig alle Gesellschaften, die<br />
in die Gruppenzertifizierung <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> eingebunden<br />
sind, die Bestätigung der Erfüllung der Anforderungen an<br />
ein Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystem<br />
nach BS OHSAS 18001 an.<br />
5<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> strebt gemeinsam mit kommunalen<br />
Partnern an, die regionale Versorgungs- und<br />
Entsorgungsinfrastruktur an die demografische<br />
Entwicklung anzupassen.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe: Bedarfsgerechte Dimensionierung der Pumpwerke und des<br />
Reinigungsregimes der Kanäle, Anpassung im Zuge von Erneuerungsmaßnahmen. Zusammenarbeit<br />
mit regionalen Wohnungsgesellschaften und kommunalen Aufgabenträgern<br />
bzgl. Rückbau nicht mehr benötigter Versorgungsleitungen.<br />
MIDEWA: Teilnahme an einem Workshop mit der Stadt Merseburg zur Infrastrukturentwicklung.<br />
2. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> strebt gemeinsam mit kommunalen Partnern<br />
an, die regionale Versorgungs- und Entsorgungsinfrastruktur<br />
an die demografische Entwicklung anzupassen.<br />
6, 13,<br />
27 ff, 33<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> ist bestrebt, durch vorbeugende<br />
Maßnahmen negative Auswirkungen des<br />
Klimawandels auf die Ver- und Entsorgung zu<br />
verhindern.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe: Ereignisorientierte Dimensionierung der wasserwirtschaftlichen<br />
Anlagen, Schaffung von Redundanzen bei Druckleitungen und Pumpwerken.<br />
SE|BS: Planung des Umbaus der Okerwehre zur Verbesserung der Abflusssteuerung<br />
SWG: Energieeinsparcontracting mit Stadt (11 Objekte), Beteiligung mit zwei Blockheizkraftwerken<br />
am Emissionshandel<br />
3. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> ist bestrebt, durch vorbeugende Maßnahmen<br />
negative Auswirkungen des Klimawandels auf die<br />
Ver- und Entsorgung zu verhindern.<br />
8, 9, 17ff<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> setzt den Prozess der<br />
Harmonisierung der Einkaufspolitik der Unternehmensgruppe<br />
im Interesse hoher sozialer<br />
Standards und Umweltstandards fort.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe: Zusammenarbeit in interner Arbeitsgruppe Einkauf. Vor dem<br />
Einkauf von umweltgefährdenden Arbeitsstoffen Prüfung, ob umweltfreundlicher<br />
Ersatzstoff gewählt werden kann. Präqualifikation von Drittfirmen, die in Leistungsverzeichnissen<br />
gelistet sind.<br />
BS|ENERGY und EN|BS: Bevorzugung regionaler Unternehmen bei der Auftragsvergabe.<br />
4. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> setzt den Prozess der Harmonisierung<br />
der Einkaufspolitik der Unternehmensgruppe im Interesse<br />
hoher sozialer Standards und Umweltstandards fort.<br />
17<br />
neu:<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> strebt an, im Interesse der Profilierung<br />
als kundenfreundlicher Dienstleister<br />
weitere Mindeststandards für den Kundenservice<br />
zu vereinheitlichen.<br />
Ab Januar 2009 gelten für die <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe einheitliche Fristen für die Bearbeitung<br />
von Kundenanfragen, Herstellung von Hausanschlüssen oder Reaktion im<br />
Havariefall, die in der Servicegarantie / im Qualitätsversprechen selbstverpflichtend<br />
verankert sind.<br />
Die interne AG Kundenservice arbeitet zudem an der Entwicklung und Harmonisierung<br />
weiterer Mindeststandards in der Kundenbetreuung. <strong>2008</strong> konnten die Teilprojekte<br />
Hilfe bei finanziellen Schwierigkeiten und vorrübergehenden Notlagen sowie systematische<br />
Mitteilung über den Vorjahresverbrauch als Mehrwert für die Kunden etabliert<br />
werden. In der Untersuchung befinden sich beispielsweise aktive Rückmeldung bei<br />
Problemlösung durch die Mitarbeiter im Kundenservice oder zeitnahe Benachrichtigung<br />
bei außerordentlichen Ereignissen.<br />
5. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> schließt <strong>2008</strong> den Prozess der Einführung<br />
einheitlicher Mindeststandards für den Kundenservice ab.
Seite<br />
Ökonomie 2009<br />
Status<br />
Ökonomie <strong>2008</strong><br />
16<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe: Kommunikationstraining der Mitarbeiter, Verbesserung Corporate<br />
Identity in den Regionen, Standards und Transparenz in der Kommunikation.<br />
Entsprechend den Erfordernissen in den Gesellschaften erfolgten beispielsweise die<br />
Umgestaltung von Empfangsbereichen (OEWA, MIDEWA, SWW), die Modernisierung<br />
der Telefonanlagen (OTWA, OEWA, MIDEWA, SWW), die Einrichtung von Fahrradstellplätzen<br />
(MIDEWA, OTWA) sowie die Umstellung von Prozessen zur Verkürzung von<br />
Warte- und Bearbeitungszeiten (SE|BS, SWG). BS|ENERGY eröffnete ein neues Kundenzentrum<br />
in der Innenstadt.<br />
6. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> wertet die Ergebnisse der Kundenservice-<br />
Studie detailliert aus und leitet daraus konkrete unternehmensbezogene<br />
Maßnahmen ab.<br />
Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotphase bei der MIDEWA erfolgt die schrittweise<br />
Umsetzung in den Gesellschaften der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe.<br />
BS|ENERGY: Einführung CRM-System zur Verbesserung des Kundenbeziehungsmanagements,<br />
Bereitstellung von Informationen im Internet über Bautätigkeiten<br />
7. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> führt in <strong>2008</strong> ein Kundeninformationssystem<br />
ein.<br />
neu:<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> richtet ihre Vertragsmodelle kontinuierlich<br />
entsprechend den Erfordernissen der<br />
Wandlungsprozesse in Umwelt und Gesellschaft<br />
aus.<br />
5<br />
neu:<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> nutzt die operativen Erfahrungen<br />
bei Betriebsführungs- und Kooperationsmodellen<br />
im Bereich <strong>Wasser</strong> und Abwasser verstärkt für<br />
die Gestaltung von Kooperationen im Bereich<br />
Stadtwerke.<br />
Seite<br />
Umwelt 2009<br />
Status<br />
Umwelt <strong>2008</strong><br />
9, 35<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> wirkt auf eine kontinuierliche Senkung<br />
des Papier- und Energieverbrauchs in der<br />
Verwaltung der Unternehmensgruppe hin.<br />
Bis auf die Stadtwerke Weißwasser, die im Januar 2009 starten, nutzen alle Gesellschaften<br />
der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe seit <strong>2008</strong> das Dokumentenmanagementsystem<br />
(DMS), das eine elektronische Rechnungsbearbeitung und damit erhebliche Papiereinsparungen<br />
ermöglicht.<br />
SE|BS: Optimierung der Gebührenerstattung (weitgehend papierlose Bearbeitung / Erstattung),<br />
Drucker an einzelnen Arbeitsplätzen durch zentrale Druckeinheiten ersetzt<br />
MHWA: Umstellung auf Recyclingpapier<br />
8. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> wirkt auf eine kontinuierliche Senkung<br />
des Papier- und Energieverbrauchs in der Verwaltung der<br />
Unternehmensgruppe hin.<br />
Ziel aufgegeben<br />
Ziel erfüllt Ziel weiter<br />
verfolgt
Seite<br />
Umwelt 2009<br />
Status<br />
Umwelt <strong>2008</strong><br />
14, 28<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> strebt eine weitere Senkung der<br />
Netzverluste an.<br />
Die <strong>Wasser</strong>verluste konnten <strong>2008</strong> auf dem niedrigem Niveau des Vorjahres gehalten<br />
oder gesenkt werden. In allen Unternehmen werden moderne Leckortungsmethoden<br />
zur schnelleren Lokalisierung von Rohrbrüchen eingesetzt.<br />
OTWA: Senkung der <strong>Wasser</strong>verluste um ca. 5% (von 20,5% auf 15,5%)<br />
9. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> strebt eine weitere Senkung der Verluste<br />
in Trinkwassernetzen an.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> wird weiterhin nach wirtschaftlichen<br />
Verwertungslösungen für Reststoffe suchen,<br />
um den Verwertungsanteil weiter zu erhöhen.<br />
An dezentralen Standorten ist eine weitere Erhöhung des Verwertungsanteils von<br />
Reststoffen nur schwer möglich. <strong>2008</strong> wurde in der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe erstmals<br />
eine einheitliche Abfalldatenerfassung für die wesentlichen Abfallströme durchgeführt.<br />
SE|BS: neues Abfallkonzept auf Kläranlage und in Verwaltung<br />
OEWA/OTWA: Abschluss eines Rahmenvertrages über drei Jahre für die Kompostierung<br />
von Rechen- und Sandfanggut, erhöhter Anteil im Bereich der Kompostierung<br />
BS|ENERGY und EN|BS: Alle verwertbaren Reststoffe werden der Verwertung zugeführt.<br />
In den Beschaffungsrichtlinien ist verankert, dass möglichst umweltfreundliche<br />
Produkte gekauft werden.<br />
MHWA: Erhöhter Anteil landwirtschaftlicher Klärschlammausbringung<br />
10. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> wird weiterhin nach wirtschaftlichen<br />
Verwertungslösungen für Reststoffe suchen, um den<br />
Verwertungsanteil weiter zu erhöhen.<br />
30<br />
Aufgrund der unterschiedlichen Vertragslage in den Gesellschaften wird die Verstärkung<br />
der Indirekteinleiterkontrolle künftig nicht mehr als einheitliches gemeinsames<br />
Ziel verfolgt.<br />
- in einzelnen Unternehmen verstärkte Indirekteinleiterkontrollen (beispielsweise über<br />
Sielhautanalysen)<br />
- Aktualisierung und Verbesserung der Indirekteinleiterkataster in den Standorten<br />
11. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> prüft die Möglichkeiten der Übertragung<br />
der Erfahrungen in den Bereichen Indirekteinleiterkontrolle<br />
und Qualitätssicherung von Klärschlamm von SE|BS in<br />
anderen Unternehmenseinheiten der Gruppe.<br />
31<br />
neu:<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> strebt an, den Energieverbrauch<br />
beim Betrieb eigener Anlagen zu reduzieren.<br />
Verschiedene Analysen zur Energieoptimierung wurden <strong>2008</strong> durchgeführt und einige<br />
daraus abgeleitete Maßnahmen bereits umgesetzt. Die Energieoptimierung wird 2009<br />
fortgeführt, so dass der Energieverbrauch der Anlagen weiter gesenkt werden kann.<br />
SE|BS: Senkung des Energieverbrauchs insbesondere im Bereich der Belüftung und<br />
Biofilter durch Außerbetriebnahme einer Straße, Optimierung der Pumpwerke hinsichtlich<br />
Energieverbrauch<br />
OEWA: Reduzierung Energieverbrauch unter anderem durch Überprüfung der Motoreffizenzklassen<br />
und Erneuerung sowie Optimierung der Verfahrenstechnik<br />
MIDEWA: Senkung des Stromverbrauchs um 2%<br />
OTWA: 5% Energieeinsparung (10 000kWh) im Bereich Betrieb, wie im Hofwiesenbad<br />
durch Optimierung für Lüftung des E-Raumes und der <strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />
SWG: in der Kläranlage Rothenburg wurde der Energieverbrauch um ca. 10%<br />
(36 000kWh) gesenkt. Im <strong>Wasser</strong>werk Weinhübel wurde eine Einsparung von<br />
132 000kWh erreicht.<br />
SWW: Analyse der Fernwasser-Pumpen zur Energieoptimierung Ende <strong>2008</strong> abgeschlossen,<br />
2009 Investition; Netzanalyse Strom durchgeführt zur optimalen Fahrweise<br />
der Trafostationen<br />
12. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> strebt an, den Energieverbrauch in der<br />
Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung durch<br />
Optimierung der Anlagen zu reduzieren.
Seite<br />
Umwelt 2009<br />
Status<br />
Umwelt <strong>2008</strong><br />
10, 13, 31f.<br />
neu:<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> strebt an, den spezifischen CO - 2<br />
Ausstoß zu senken durch mehr eigene Stromerzeugung<br />
aus KWK und regenerativen Quellen<br />
sowie durch einen höheren Anteil regenerativer<br />
Energien am Eigenverbrauch.<br />
SE|BS: Untersuchung von Kombinationslösungen mit BHKW Ölper zur besseren Energienutzung<br />
OEWA: Einsatz von Wärmepumpen<br />
BS|ENERGY: Fertigstellung Biogas-BHKW in <strong>2008</strong>, weitere Umrüstung eines Heizkessels<br />
auf Biogas geplant<br />
OTWA: Optimierung Faulturm der Kläranlage Gera und Prüfung der optimalen Nutzung<br />
der erzeugten Energie, Prüfung der Nutzung von Erdwärme über Brunnen für<br />
Heizzwecke des Hofwiesenbades<br />
SWG: Photovoltaikanlage auf dem <strong>Wasser</strong>werk Weinhübel 75kW; Untersuchungen,<br />
die Fernwärmeversorgung mit erneuerbaren Energien zu ergänzen, Wärmepumpe<br />
<strong>Wasser</strong>werk Reichenbach<br />
13. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> prüft weitere Möglichkeiten zum Einsatz<br />
erneuerbarer Energien.<br />
34<br />
neu:<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> strebt an, durch die Optimierung<br />
des Fuhrparkmanagements und Regelungen für<br />
Dienstfahrten die mobilitätsbezogenen Emissionen<br />
der Gruppe zu verringern.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe: Einführung einer ökonomisch-ökologischen Bewertung des<br />
Fuhrparks bei Neuanschaffung. Einsatz von Gasfahrzeugen, wo der Einsatz möglich<br />
ist. Optimierung der Touren- und Baustellenplanung. Auswertung des Durchschnittsverbrauchs<br />
pro Fahrzeug<br />
BS|ENERGY: 40% des Transporter-Fuhrparks wurde <strong>2008</strong> auf Erdgasbetrieb umgestellt.<br />
14. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> analysiert mögliche weitere Maßnahmen<br />
zur Reduzierung der Emissionen des Fuhrparks der<br />
Unternehmensgruppe.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> integriert das Thema Nachhaltigkeit<br />
konsequent in die Weiterbildungsangebote<br />
für die Beschäftigten der Unternehmensgruppe.<br />
Bei Eignung wird das Thema Nachhaltigkeit in Weiterbildungsveranstaltungen integriert.<br />
Beispiele: Thematisierung bei der Weiterbildung für Kundendienstmitarbeiter<br />
und beim Fahrspartraining für die Niederlassung Döbeln.<br />
15. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> integriert das Thema Nachhaltigkeit konsequent<br />
in die Weiterbildungsangebote für die Beschäftigten<br />
der Unternehmensgruppe.<br />
neu:<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> strebt an, die Energieberatung für<br />
private Haushalte auszubauen.<br />
Seite<br />
Soziales 2009<br />
Status<br />
Soziales <strong>2008</strong><br />
Nach Gesprächen mit der Arbeisgemeinschaft der Betriebsräte wird eine gruppenweit<br />
einheitliche Lösung nicht mehr angestrebt.<br />
BS|ENERGY / SWG: bisher werden alle Azubis für ein Jahr / ein halbes Jahr übernommen,<br />
bei Bedarf auch unbefristet.<br />
OEWA, MIDEWA, OTWA, SWW: eigene Regelungen vorhanden<br />
MHWA: <strong>2008</strong> erster Azubi eingestellt<br />
16. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> erarbeitet eine Vereinbarung zur gruppenweit<br />
einheitlichen, leistungsabhängigen<br />
Übernahme von Auszubildenden.<br />
Ziel aufgegeben<br />
Ziel erfüllt Ziel weiter<br />
verfolgt
Seite<br />
Soziales 2009<br />
Status<br />
Soziales <strong>2008</strong><br />
20f.<br />
neu:<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> führt ihr Hochschulmarketing fort<br />
und verstärkt es insbesondere im Bereich Energie.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe: Beteiligung an Bondingmessen, <strong>Veolia</strong>-Praxis-Camp, Einladung<br />
von Studenten zu Standortbesichtigungen und Messebesuchen, Angebot von Praktika<br />
und Diplomarbeiten.<br />
Partnerschaften mit regionalen Hochschulen:<br />
SE|BS: Sponsoring einer Doktorandenstelle an der TU Braunschweig, Dozententätigkeit<br />
der Geschäftsführung, Vorsitz im Förderverein des Instituts für Siedlungswasserwirtschaft<br />
der TU<br />
MIDEWA: Integrationsfrühstück der Hochschule Merseburg<br />
BS|ENERGY, EN|BS: Studium im Praxisverbund (ein Ausbildungsplatz Mechatroniker/<br />
Bachelor of Engineering ab <strong>2008</strong>)<br />
SWG: Kooperation mit Fachhochschule Zittau-Görlitz und TU Bergakademie Freiberg<br />
17. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> verstärkt ihr Hochschulmarketing durch<br />
zusätzliche Kooperationen.<br />
21f.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> setzt ihre konsequente und qualifizierte<br />
Weiterbildungspolitik fort und entwickelt<br />
effiziente Werkzeuge, um jedem Beschäftigten<br />
die benötigte Weiterbildung zu ermöglichen.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe: Förderprogramm Praemium Uno für studierwillige Auszubildende<br />
und Mitarbeiter, <strong>Veolia</strong> Introduction Program (VIP), Anpassung <strong>Veolia</strong> Potenzial<br />
Programm, Führungskräftetraining für alle Gesellschaften<br />
SE|BS: Weiterbildungsquote 2,28% statt vertraglich vorgegebener 1,3%, Vorbereitung<br />
der Weiterbildungsorganisation und -kontrolle über SAP<br />
MIDEWA: Entwicklung personalisierter Weiterbildungsmaßnahmen (Coaching)<br />
BS|ENERGY: Quartalsweise Statusberichte über Weiterbildung der Mitarbeiter<br />
18. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> setzt ihre konsequente und qualifizierte<br />
Weiterbildungspolitik fort und entwickelt effiziente Werkzeuge,<br />
um jedem Beschäftigten die benötigte Weiterbildung<br />
zu ermöglichen.<br />
24<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe: Im Berichtsjahr keine Beschwerde über Einschränkungen der<br />
Chancengleichheit bei Stellenausschreibungen<br />
SE|BS: Finanzierung des Aufbaustudiums für zwei Mitarbeiterinnen<br />
MIDEWA, OTWA, SWG: Erfüllung der Behindertenquote<br />
19. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> entwickelt die Rahmenbedingungen für<br />
Chancengleichheit im Unternehmen weiter.<br />
24<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> profiliert sich auch künftig als<br />
familienfreundliches Unternehmen und fördert<br />
die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe: <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> gehört als Teil der <strong>Veolia</strong> Environnement-Gruppe<br />
in Deutschland erneut zu den Top Arbeitgebern.Bei der Bewertung punktete das Unternehmen<br />
insbesondere in Sachen Vergütung, Jobsicherheit und Work-Life-Balance.<br />
OEWA, BS|ENERGY, SE|BS, EN|BS: Auditierung Beruf und Familie, Anstreben der Zertifizierung<br />
als familienfreundliches Unternehmen<br />
MIDEWA: Gründung einer AG Beruf und Familie in Zusammenarbeit mit IGBCE mit<br />
einem Budget von 50.000€<br />
OTWA: familienfreundliche und flexible Arbeitszeiten, Angebot von Teilzeit, Betreuung<br />
von jungen Müttern im Mutterschutz<br />
SWG: Audit Top-Arbeitgeber, Arbeitszeitmodell-Gleitzeit<br />
20. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> profiliert sich auch künftig als familienfreundliches<br />
Unternehmen und fördert die Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie.<br />
22f<br />
Die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung wurden in allen Unternehmen der <strong>Veolia</strong><br />
<strong>Wasser</strong>-Gruppe ausgewertet und Maßnahmen festgelegt.<br />
OEWA: Schwerpunkte Informationsfluss und Führung von Mitarbeitern<br />
21. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> wird die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung<br />
<strong>2008</strong> unternehmensspezifisch auswerten und<br />
erforderliche Maßnahmen daraus ableiten.
Seite<br />
Soziales 2009<br />
Status<br />
Soziales <strong>2008</strong><br />
SE|BS: Handlungsfelder gemeinsam mit Betriebsrat bestimmt: Informationsverarbeitung,<br />
Arbeitsvorbereitung, Weiterbildung, Führung und Mitarbeitergespräche sowie<br />
Identifikation mit SE|BS<br />
OTWA: Schwerpunkte sind Gesundheitsförderprogramm zur Senkung der Fehlzeiten<br />
und zur angemessenen Auslastung der Arbeitszeit, Tariferhöhung des Arbeitnehmerentgeltes,<br />
Förderung der unmittelbaren Leistungsanerkennung durch Vorgesetzte<br />
SWG: Schwerpunkte u.a. Führungsrolle und Persönlichkeit<br />
11f., 14, 24<br />
neu:<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> strebt den Ausbau der Gesundheitsförderung<br />
für ihre Beschäftigten an.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe: Klare Positionierung der Geschäftsführung. Konkrete Umsetzung<br />
in den Gesellschaften:<br />
OEWA, BS|ENERGY, MIDEWA, MHWA, SE|BS: kostenlose Grippeschutzimpfung<br />
OEWA: Zeckenkarte, finanzielle Unterstützung bei Brille für Bildschirmarbeitsplätze,<br />
Rückenschule<br />
MIDEWA: Gesundheitskurse (Rückenschule, Aquatraining…). Rauchentwöhnungskurs<br />
BS|ENERGY: Freizeit-Seminare (Rückenfit, Lauftreff, Yoga, autogenes Training, Ernährung)<br />
22. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> strebt die kontinuierliche Weiterführung<br />
der Gesundheitsförderung für Beschäftigte an.<br />
25f, 37<br />
neu:<br />
Durch eine offensive und vielseitige Kommunikation<br />
erweist sich <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> als transparentes,<br />
engagiertes und verantwortungsvolles Unternehmen.<br />
Die Gesellschaften der <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe informieren ihre externen Interessengruppen<br />
wie Kunden und Presse regelmäßig über aktuelle Aktivitäten und richten dabei<br />
den Fokus insbesondere auf das verantwortungsvolle Handeln des Unternehmens.<br />
SE|BS: Tag der offenen Tür, neuer Internetauftritt, neue Imagebroschüre<br />
BS|ENERGY: neuer Internetauftritt, Kundenzeitschrift, Eröffnung neues Kundenzentrum<br />
mit Café in der Innenstadt<br />
MHWA: Erstellung Flyer<br />
SWG: Umsetzung Marketing-Konzept<br />
SWW: Kundenzeitung, Tag der offenen Tür<br />
23. Durch eine offensive und vielseitige Kommunikationspolitik<br />
erweist sich <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> als transparentes,<br />
engagiertes und attraktives Unternehmen.<br />
25f.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> setzt die gezielte Unterstützung<br />
für soziale und kulturelle Anliegen in den Versorgungsgebieten<br />
kontinuierlich fort.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong>-Gruppe: 34 neue Förderprojekte der <strong>Veolia</strong> Stiftung in Deutschland.<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> ist Offizieller Partner des Langen Tags der Stadtnatur Berlin und<br />
Hauptsponsor des Netzwerk21-Kongresses. An allen Standorten wird durch Sponsoring<br />
die regionale Entwicklung gefördert.<br />
OEWA: Baumpflanzaktionen, Tag der Sachsen<br />
SE|BS: Jugendveranstaltung Braunschweiger Dom, Vereinsförderung, Schulprojekte<br />
MIDEWA: Bildungsmessen für Schüler<br />
MHWA: Unterstützung für Reitverein und Synagoge Romrod<br />
SWG: Patenschaft für Naturkundemuseum, Schulprojekte, <strong>Veolia</strong>-Malwettbewerb,<br />
Erdgaspokal der Schülerköche<br />
24. <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> setzt die gezielte Unterstützung für soziale<br />
und kulturelle Anliegen in den Versorgungsgebieten<br />
kontinuierlich fort.<br />
10f<br />
neu:<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> strebt an, die Zahl der meldepflichtigen<br />
Arbeitsunfälle auf Null zu senken.<br />
7, 23<br />
neu:<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> strebt den Abschluss von Zielvereinbarungen<br />
auf allen Leitungsebenen an.
Abkürzungsverzeichnis<br />
AOX adsorbierbare organische Halogenverbindungen im <strong>Wasser</strong> (X steht in der organischen Chemie<br />
für die Halogene Fluor, Chlor, Brom und Jod)<br />
BWB Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe AöR<br />
DVGW Deutsche Vereinigung des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e.V.<br />
EEG Erneuerbare Energien Gesetz<br />
EN|BS Energienetze Braunschweig <strong>GmbH</strong><br />
GuD Gas und Dampf<br />
IG BCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie<br />
KKA Kleinkläranlagen<br />
KWB Kompetenzzentrum <strong>Wasser</strong> Berlin g<strong>GmbH</strong><br />
KWK Kraft-Wärme-Kopplung<br />
MHWA Mittelhessische <strong>Wasser</strong> und Abwasser <strong>GmbH</strong><br />
MIDEWA <strong>Wasser</strong>versorgungsgesellschaft in Mitteldeutschland mbH<br />
OEWA OEWA <strong>Wasser</strong> und Abwasser <strong>GmbH</strong><br />
OTWA Ostthüringer <strong>Wasser</strong> und Abwasser <strong>GmbH</strong><br />
SE|BS Stadtentwässerung Braunschweig <strong>GmbH</strong><br />
SWG Stadtwerke Görlitz AG<br />
SWW Stadtwerke Weißwasser <strong>GmbH</strong><br />
QAP Qualitätsüberwachung und Annahmeprüfung<br />
Papier: gedruckt auf Recyclingpapier<br />
Fotonachweis: <strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Gestaltung: Black Point Koch GbR
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2008</strong> 49<br />
<strong>Veolia</strong> <strong>Wasser</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Lindencorso<br />
Unter den Linden 21<br />
10117 Berlin<br />
T: +49 30 20 62 95 670<br />
F: +49 30 20 62 95 631<br />
mail:info@veoliawasser.de<br />
www.veoliawasser.de