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AWA09001 Aum.hle Wohltorf Aktuell 09/0, S. - Kurt Viebranz Verlag

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Otto-von-Bismarck-Stiftung veröffentlicht Dokumente<br />

Chinas Vizekönig besuchte Reichskanzler<br />

<strong>Aum</strong>ü<strong>hle</strong> (br) – Der Modernisierung<br />

auf der Spur schien der damalige<br />

Vizekönig Chinas Li Hung<br />

Chang gewesen zu sein, als er im<br />

Juni 1896 im Rahmen einer Weltreise<br />

den Reichskanzler Otto von<br />

Bismarck in Friedrichsruh aufsuchte.<br />

Beweise für dieses Treffen<br />

befinden sich in Form von Original-Schriftwechseln<br />

und -Fotos<br />

im Archiv der Otto-von-Bismarck-<br />

Stiftung, die diese Dokumente<br />

erstmalig in ihrer Ausstellung präsentiert.<br />

Eher zufällig entdeckte der in<br />

<strong>Aum</strong>ü<strong>hle</strong> lebende Journalist Dr.<br />

Auf dem Balkon des Schlosses in Friedrichsruh<br />

zeigen sich im Juni 1896 Reichskanzler<br />

Otto von Bismarck und sein chinesischer<br />

Gast, der Vizekönig Li Hung Chang<br />

der Öffentlichkeit. Foto: <strong>Viebranz</strong> <strong>Verlag</strong><br />

Thomas Kiefer bei Recherchen für<br />

die China-Wochen erste Hinweise<br />

über den hohen asiatischen Besuch<br />

im Sachsenwald. Weitere<br />

Nachforschungen im Archiv der<br />

Bismarck-Stiftung förderten dann<br />

die historischen Originale zutage.<br />

»Das Thema interessierte mich<br />

sehr, weil China damals wie heute<br />

in einem enormen Reform- und<br />

Modernisierungsprozess stand<br />

bzw. steht,« begründet Kiefer seine<br />

Anstrengungen. Er stellte<br />

schnell einen Kontakt zwischen<br />

der Chinesich-Deutschen-Gesellschaft<br />

(CHDG) und der Bismarck-<br />

Stiftung her und organisierte Ende<br />

August ein Treffen interessierter<br />

Mitglieder in Friedrichsruh.<br />

Hans-Bernd Giesler, Vorsitzender<br />

der CHDG und VietnamesischerHonorargeneralkonsul<br />

erklärt die Begeisterung:<br />

»Es ist erstaunlich, dass schon vor<br />

über 100 Jahren Kontakte zwischen<br />

Deutschland und China<br />

aufgenommen wurden. Unsere<br />

Gesellschaft fördert auch den Dialog<br />

beider Länder. Wir organisieren<br />

regelmäßig Veranstaltungen<br />

im Bereich von Kultur, Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Politik. Wir<br />

freuen uns sehr über die gegenwärtige<br />

Entwicklung in China.«<br />

Professor Hans Stumpfeldt, Sinologe<br />

an der Hamburger Universität,<br />

folgte auch der Einladung<br />

Kiefers. Als Kenner der Materie erläutert<br />

er die möglichen Hintergründe<br />

zum Treffen der beiden<br />

Staatsmänner: »Li Hung Chang<br />

galt Mitte des 19. Jahrhunderts als<br />

der Reformer Chinas. Allerdings<br />

hegte die damals herrschende<br />

Fremddynastie große Widerstände<br />

gegen seine Pläne und befürchtete,<br />

dass China durch eine<br />

mögliche Verwestlichung sein Wesen<br />

verlieren könnte. Im Anschluss<br />

an die von Li Hung Chang<br />

geführten Nachkriegsverhandlungen<br />

mit Japan, bei denen China<br />

verschiedene Provinzen abtreten<br />

musste, entschied sich der<br />

Reformer Li Hung Chang seine<br />

politische Laufbahn zu beenden,<br />

bevor er rausgeschmissen wurde.<br />

Da kam der damalige chinesische<br />

Gesandte in Berlin gerade richtig.<br />

Er bewunderte das preußische Militär<br />

und konnte sich vorstellen,<br />

auch in China so eine Armee<br />

zu installieren. Wahrscheinlich<br />

steckte er hinter dem Treffen.«<br />

Ob sich aus dem ersten Fund<br />

ein Forschungsprojekt entwickeln<br />

wird, ließen sowohl Kiefer als<br />

auch Stumpfeldt offen. Der China-Experte<br />

hofft, dass »im Rahmen<br />

von Magisterarbeiten sowohl<br />

in Deutschland als auch in China<br />

Archive weiter durchforstet und<br />

die Hintergründe des Besuchs gefunden<br />

werden. Es ist durchaus<br />

spannend zu erfahren, wie die<br />

Chinesen damals über das Treffen<br />

der Staatsmänner gedacht haben.«<br />

Die deutschen Medien scholten<br />

Li Hung Chang damals als gescheiterten<br />

Reformer, der zwar<br />

klug war, dem allerdings »die unbeugsame<br />

Energie und der feste<br />

Glaube Bismarcks an seine Sache«<br />

fehlte. »Ferner standen wirtschaftliche<br />

Themen im Zentrum der Gespräche«,<br />

vermutet Dr. Michael<br />

Epkenhans, Geschäftsführer der<br />

Otto-von-Bismarck-Stiftung, anhand<br />

der ersten Auswertung.<br />

Nach Angaben von Professor<br />

Stumpfeldt resümierte Li Hung<br />

Chang die Reise nach Norddeutschland<br />

auf seine Weise:<br />

»Hamburg war schön, aber so<br />

ganz chinesich war es hier noch<br />

nicht!«<br />

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