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Lokale Verantwortungsgemeinschaften für Bildung - Deutsche ...

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dass ein Regierungsprogramm auf nationaler Ebene Anstoß war für<br />

eine weitreichende Reformbewegung in den Schulen. Ein Katalysator<br />

für diese Entwicklung und hilfreich für die Kooperation der verschiedenen<br />

Institutionen und Menschen vor Ort war, dass festgelegt wurde,<br />

wie ein für alle verbindliches Programm konkret auszugestalten ist. Die<br />

gemeinsame Sprache, ein Programm und Leitbild waren entscheidende<br />

Gelingensbedingungen für die erfolgreiche Umsetzung.<br />

2. Ein anderer Punkt betrifft die Frage der Qualitätssicherung. Wie organisiert<br />

man zum Beispiel Schulwahlen Wie entstehen aus der Wahl<br />

und Entscheidung von Eltern eine Verteilung von Kindern auf bestimmte<br />

Orte und Schulen Das ist eine wesentliche Bedingung für die<br />

weitere Schul- und Stadtteilentwicklung. Die Auswahl kann man auf<br />

zwei verschiedene Arten und Weisen beeinflussen: Man kann zurückkehren<br />

zu dem klassischen Modell von Zwangsregelungen, also einer<br />

Festlegung von Schulbezirken, in denen die dort lebenden Kinder in<br />

die Schulen gehen müssen, die vorhanden sind. Heute ist diese Umsetzung<br />

nicht mehr zeitgemäß und damit auch nicht mehr realisierbar.<br />

Das heißt, man muss andere Mechanismen finden, wie man Eltern<br />

und Stadtteile darüber informieren kann, wie gut Schulen sind und<br />

wie man vernünftige Entscheidungen zur Schulwahl treffen kann. Dazu<br />

sollten Schulen Evaluationen nutzen, gleichzeitig als eine Art Anreiz zur<br />

Selbstdarstellung, nicht nur im Sinne von Selbstevaluation. Das ist die<br />

andere Option, um sich anzuschauen, was Schulen, was <strong>Bildung</strong>sstandorte<br />

leisten. Selbstverständlich muß dann auch sicher gestellt werden,<br />

dass gerade Schulen in „Problemgebieten“ wirklich ein gutes Angebot<br />

machen können.<br />

3. In beiden Beispielen wurde deutlich, dass es vor allen Dingen um die<br />

Kooperation von Schule und Jugendhilfe geht. Die ist kompliziert genug.<br />

Was man braucht und was die Beispiele aus Holland und England<br />

zeigen, ist jedoch, dass Kooperationen in einem viel weiteren Zusammenhang<br />

verstanden werden müssen. Was an fachlichen, an professionellen<br />

Ressourcen notwendig ist, wenn man biografische Orientierung<br />

ernst nehmen, wenn man Stärken stärken und nicht Defizitorientierung<br />

an den Schulen betreiben will, muss darauf hinauslaufen, viele andere<br />

Kompetenzen einzubeziehen. Wenn man Professionalität von Kompetenzen<br />

in den Schulbetrieb, in die Entwicklung von <strong>Bildung</strong>sprozessen<br />

integrieren kann, ist das eine wichtige Ergänzung und Erweiterung von<br />

<strong>Bildung</strong>smöglichkeiten und <strong>Bildung</strong>slandschaften.<br />

Diskussion<br />

Fragen an die Kommunen:<br />

Was kann man tun, um Kinder, die faktisch schlechte Ausgangschancen<br />

haben, mitzunehmen Ich sehe die Probleme der Kinder, dass sie in<br />

der Schule nicht mitkommen, ich sehe Sprachprobleme, Aggressionen<br />

und frage mich, was kann man denn tun von außen, aber auch von innen,<br />

um die Situation zu verbessern<br />

Die Stadt Dortmund hat einen Lernmittelfonds aufgelegt. Schulen,<br />

die besondere Belastungen haben, bekommen Mittel, um armen<br />

Kindern zu helfen, bestimmte Materialien oder zusätzliche Fördermaterialien<br />

anzuschaffen. Das Zweite ist, dass die Schulsozialarbeit<br />

in Stadtteilen verstärkt wird, die besondere Schwierigkeiten haben.<br />

Die Schulen erhalten zum Beispiel vermehrt Mittel für Schulsozialarbeit,<br />

für Personal und Ressourcen. Allerdings bekommen sie nur<br />

zusätzliche Gelder, wenn sie vor Ort ein passendes Konzept entwickeln.<br />

Einzelne Träger der Jugendhilfe haben festgestellt, dass ihnen ihre Klientel<br />

abhanden kommt durch die Entwicklung der Ganztagsschule. Es<br />

gab die Überlegung, was machen wir jetzt Sollen wir aufhören zu arbeiten<br />

oder wie können wir welche Projekte anbieten, damit wir bestehen<br />

bleiben Wie arbeiten die thematischen Werkstätten in Berlin<br />

Ein Quadratkilometer <strong>Bildung</strong> oder mehrere Quadratkilometer <strong>Bildung</strong><br />

funktionieren nicht ohne kommunale Begleitung. Man braucht<br />

„Kümmerer“ und Unterstützung, denn mit der Veränderung der<br />

Räumlichkeit, der Umfeldsituation allein entsteht keine soziale<br />

Stadt entwicklung, man muss in die <strong>Bildung</strong>ssysteme hineingehen, in<br />

ihre Qualitäten investieren. Ohne ein Top-down an Rahmenbedingungen<br />

ist gar nichts oder wenig zu machen. Ein wichtiger Punkt ist,<br />

dass man mit Menschen vor dem Hintergrund der sozial, kulturell<br />

relativ homogen, professionell organisierten Schule und mit Schlüsselpersonen<br />

aus den Communitys zusammenarbeitet. Die thematische<br />

Werkstatt ist ein Ort, solche Vernetzungen gemeinsam mit<br />

Akteuren aus Kindertagesstätten und Schulen herzustellen. Sie lebt<br />

davon, dass Eltern, pädagogische Fachkräfte, Schulleitungen ausgebildet<br />

werden und mit Erzieherinnen in Kindertagesstätten Projekte<br />

durchführen, die während des gesamten Prozesses durch Experten<br />

begleitet werden.<br />

20<br />

Eine Frage an das Dortmunder <strong>Bildung</strong>smonitoring. Es interessiert<br />

mich, ob dieser <strong>Bildung</strong>sbericht in Kooperation mit Projekten, Einrichtungen<br />

entstanden ist, wenn ja mit welchen und welche Kriterien hatten<br />

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