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Lokale Verantwortungsgemeinschaften für Bildung - Deutsche ...

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Mit den folgenden Inputs haben wir uns auf eine Reise<br />

durch die <strong>Bildung</strong>srepublik begeben und das Thema lokaler<br />

<strong>Verantwortungsgemeinschaften</strong> aus Perspektive<br />

des Bundes, der Länder und Kommunen in den Blick genommen.<br />

<strong>Bildung</strong>spolitische Perspektiven<br />

Wie der Bund mit „Lernen vor Ort“ neue<br />

bildungs politische Akzente setzt<br />

Corinna Maria Brüntink<br />

Bundesministerium für <strong>Bildung</strong> und Forschung (BMBF)<br />

Die Umsetzung des Lebenslangen Lernens braucht Konzepte, die über<br />

Ressortgrenzen hinausgehen; Lebenslanges Lernen ist eine Querschnittsaufgabe<br />

und erfordert darüber hinaus Kooperationen mit externen<br />

regionalen Partnern der <strong>Bildung</strong>, wie den Kammern und Unternehmen,<br />

nicht kommunalen <strong>Bildung</strong>strägern, Hochschulen,<br />

Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften und Vereinen und nicht zuletzt<br />

regionalen <strong>Bildung</strong>snetzwerken.<br />

Das Bundesministerium für <strong>Bildung</strong> und Forschung (BMBF) hatte deshalb<br />

gemeinsam mit den Län dern im Jahr 2000 das im Bereich des Lebenslangen<br />

Lernens bisher größte <strong>Bildung</strong>sprogramm „Ler nende Regionen<br />

– Förderung von Netzwerken“ initiiert. Im Rahmen dieses<br />

Programms wurden in insgesamt rund 75 solcher „Lernender Regionen“<br />

innovative Ansätze für <strong>Bildung</strong>sarbeit in Netzwerken entwickelt<br />

und erprobt. Ziel war es, die Verwirklichung des Lebenslangen Lernens<br />

direkt mit der Standort- und Regionalentwicklung zu verknüpfen.<br />

Durch die Optimierung des <strong>Bildung</strong>shandelns sollten entscheidende<br />

kommunale Innovationen zur Anpassung der Daseinsfürsorge an die<br />

sich rapide wan delnden gesellschaftlichen Herausforderungen erreicht<br />

werden. Dabei identifizierte man vielerorts Elemente der Standort- und<br />

Regionalentwicklung als Lernanlässe für die beteiligten Institutionen<br />

und auch – in inno vativen Beteiligungsverfahren – für die Bürgerinnen<br />

und Bürger.<br />

Bei der Umsetzung des Programms wurde – durch die Ergebnisse der<br />

fortlaufenden Evaluie rung - deutlich, dass die Kommunen in vielen<br />

„Lernenden Regionen“ zwar beteiligt waren oder noch sind, aber eben<br />

nicht in allen und vor allem nicht überall im notwendigen Ausmaß.<br />

Viele „Lernende Regionen“ hätten sonst noch erfolgreicher sein können,<br />

als sie es durchaus waren und zum Teil ja noch sind.<br />

Die Bundesministerin für <strong>Bildung</strong> und Forschung hat im Jahre 2006<br />

aufgrund der vorliegenden Ergeb nisse des Programms und der bisherigen<br />

Aktivitäten im Bereich der Weiterbildung einen Innovations kreis<br />

Weiterbildung ins Leben gerufen, der neue Akzente im Feld der Weiterbildung<br />

setzen und für den Bund weiterführende Empfehlungen abgeben<br />

sollte. Es wurden Arbeits- und Fachkreise zu zen tralen Fragen<br />

der Weiterbildung eingerichtet, unter anderem auch zum Thema „Lernen<br />

in der Stadt/in der Region“. Dabei wurde deutlich, dass neben der<br />

notwendigen wissenschaftlichen Diskussion um Forschungsfragen und<br />

Desiderata in der Weiterbildung insbesondere die Vertreter der Stiftungen<br />

sich aktiv mit einem handlungsorientierten Ansatz einbringen<br />

wollten. Ziel sollte es sein, in einer öffentlich-privaten Partnerschaft des<br />

BMBF gemeinsam mit Stiftungen kommunales <strong>Bildung</strong>smanagement<br />

zu initiieren und implementieren. Stärker als bisher sollen nunmehr die<br />

<strong>Bildung</strong>sangebote aufeinander abgestimmt und miteinander verzahnt<br />

werden. Sie sollen allen zugänglich, übersichtlich und bezahlbar sein.<br />

Gefragt sind nachhaltige, auch in der Zukunft tragfähige Ideen und<br />

Konzepte. Sie können von ausgefeilten Kooperationen aller <strong>Bildung</strong>sinstitutionen<br />

zur Optimierung der <strong>Bildung</strong>sinfrastruktur bis hin zur noch<br />

stärkeren Einbindung des <strong>Bildung</strong>sgedankens in die Städteplanung reichen.<br />

Ein gutes <strong>Bildung</strong>smanagement basiert auf klaren Fakten, erfasst<br />

mit rationalen Messverfahren und einem Be richtssystem die Situation<br />

vor Ort. Insbesondere im Bereich der Weiterbildung bestehen aber<br />

noch große Probleme in der Datenbeschaffung. Dies hat der letzte nationale<br />

<strong>Bildung</strong>sbericht erneut deutlich aus gewiesen. Auch die Einbeziehung<br />

der non-formalen und informellen Lernwelten wird zunehmend<br />

wichtiger - einhergehend mit der Frage, wie es gelingen kann, diese abzubilden.<br />

Die Entwicklung eines regionalen <strong>Bildung</strong>smonitorings wird<br />

deshalb elementarer Bestandteil des Programms „Lernen vor Ort“ sein.<br />

Wir werden nicht sofort, aber auf längere Sicht den Kommunen mit<br />

dem <strong>Bildung</strong>smonitoring ein wesentliches Instrument für erfolgreiches<br />

<strong>Bildung</strong>smanagement als Dienstleistung zur Verfügung stellen.<br />

Auf einem funktionierenden Berichtssystem vor Ort aufbauend, bietet<br />

ein gutes <strong>Bildung</strong>smanagement professionelle <strong>Bildung</strong>sberatung, die<br />

auch Familien sowie ältere Bürgerinnen und Bürger als wichtige Zielgruppen<br />

im Auge hat. Es entwickelt Strukturen, die <strong>Bildung</strong>sübergänge<br />

gestalten und erleichtern, etwa von der Kindertagesstätte in die Schule,<br />

von der Schule in den Beruf, von einem Beruf zu einem anderen, von<br />

einer Qualifizierungsmaßnahme in eine berufliche Tätigkeit und von<br />

dort in eine Karriere fördernde Fortbildung. Der Austausch zwischen<br />

den Institutionen ist erforderlich, ebenso die Abstimmung der <strong>Bildung</strong>sinhalte.<br />

Die Ziele der Initiative sind – zusammengefasst – folgendermaßen definiert:<br />

6<br />

• Erhöhung der <strong>Bildung</strong>sbeteiligung,<br />

• Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit,<br />

• Verbesserung der Angebotsstrukturen im Sinne einer stärkeren Nutzenorientierung,<br />

• Verbesserung der Transparenz von <strong>Bildung</strong>sangeboten,

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