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Download Ausgabe 3 2013 - Wiener Seniorenbund

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www.ab5zig.at GESUNDHEIT 25<br />

Eine „Kalkschulter" lässt sich erfolgreich behandeln<br />

Hilfe bei höllischen Schulterschmerzen<br />

Ein plötzlich einschießender, fast unerträglicher Schmerz im Schultergelenk. Von einer Minute zur anderen ist<br />

die Beweglichkeit des Gelenks blockiert und jede kleinste Veränderung der Armposition schmerzt extrem. Für<br />

den erfahrenen Orthopäden ist die Diagnose angesichts solcher Beschwerden zumeist rasch klar: Verdacht auf<br />

Kalkschulter, eine Erkrankung, von der 7 Prozent aller Erwachsenen zumindest einmal im Leben geplagt werden.<br />

Frauen trifft es häufiger als Männer.<br />

entgeltliche Einschaltung<br />

Fotos: © EKH-Wien/Ch. Richter<br />

So entsteht die Kalkschulter<br />

Vorweg: Die Kalkschulter hat nichts<br />

mit Arteriosklerose (im Volksmund<br />

Adernverkalkung) zu tun. Ursache<br />

der Erkrankung sind Kalkablagerungen<br />

im Schultergelenk und zwar in<br />

den Sehnen der Rotatorenmanschette<br />

(Muskelgruppe, die für die Drehbewegungen<br />

des Arms zuständig ist).<br />

„Diese Ablagerungen beginnen meist<br />

symptomlos, also vom Patienten unbemerkt,<br />

zwischen dem 20. und 40.<br />

Lebensjahr. Oft werden sie überhaupt<br />

nur zufällig bei einer Röntgenuntersuchung<br />

entdeckt", berichtet Primaria<br />

Dr. Sabine Junk-Jantsch, Leiterin der<br />

Abteilung für Orthopädie und Rheuma-Chirurgie<br />

am Evangelischen Krankenhaus<br />

Wien.<br />

Patientin mit akuten Kalkschulter-<br />

Beschwerden, Prim. Dr. Sabine Junk-Jantsch.<br />

Was die Schmerzen verursacht<br />

Bei manchen Betroffenen bleiben die<br />

Kalkablagerungen ruhend und verursachen<br />

nur wenige oder gar keine Beschwerden.<br />

Bislang unauffällige Kalkdepots<br />

können sich jedoch plötzlich<br />

verflüssigen, die Sehne durchbrechen<br />

und eine milchige Konsistenz annehmen.<br />

Primaria Junk-Jantsch: „Diese<br />

Kalkmilch erzeugt dann eine Fremdkörperreaktion<br />

im Schleimbeutel, der<br />

die Sehnen bedeckt. Dadurch entsteht<br />

der plötzliche und fast unerträgliche<br />

Schmerz im Gelenk.“<br />

Hilfe in der Akutphase<br />

Die extrem schmerzhafte Auflösung<br />

eines Kalkdepots in der Schulter stellt<br />

eine Art Selbstheilungsprozess dar.<br />

Löst sich der Kalk zur Gänze auf, ist<br />

der Patient danach beschwerdefrei.<br />

Betroffene benötigen in dieser Phase<br />

mit hohem Leidensdruck aber rasche<br />

Hilfe. Durch die gezielte Gabe<br />

bestimmter, schmerzstillender Medikamente,<br />

oft in Kombination mit<br />

entzündungshemmenden und anästhesierenden<br />

Infiltrationen, gelingt es<br />

heute, den sehr schmerzhaften Schub<br />

rasch zu überwinden.<br />

Hilfe bei chronischen Beschwerden<br />

Bei manchen Patienten löst sich das<br />

Kalkdepot jedoch nicht zur Gänze<br />

auf. Dadurch kann es erneut, oft erst<br />

nach Jahren, zu einem weiteren, akuten<br />

Schmerzanfall kommen. Oder es<br />

verbleiben nach der ersten Schmerztherapie<br />

noch Restbeschwerden wechselnder<br />

Intensität, die dann weitere<br />

Behandlungen erfordern. Diese reichen<br />

von physikalischen Maßnahmen,<br />

Heilgymnastik, entzündungshemmenden<br />

und schmerzstillenden Medikamenten<br />

bis zur Stoßwellentherapie,<br />

bei der die verbliebenen Kalkkristalle<br />

zertrümmert werden.<br />

Gute Erfolge mit neuer<br />

Stoßwellentherapie<br />

„Besonders vielversprechende Ergebnisse<br />

erzielen wir jetzt mit einer neuen<br />

Form der Stoßwellentherapie. Sie<br />

ist gewebsschonender, wirkt gezielter<br />

und benötigt weniger Anwendungen<br />

als bisherige Stoßwellen-Systeme", berichtet<br />

Prim. Dr. Peter Biowski, Facharzt<br />

für physikalische Medizin. Das<br />

innovative High-Tech-Gerät kommt<br />

im Evangelischen Krankenhaus-Wien<br />

als erster Klinik in Österreich für<br />

Patienten mit Kalkschulter-Beschwerden<br />

sowie bei Schmerzen im Kniegelenk<br />

zum Einsatz.<br />

„Helfen weder Medikamente, Heilgymnastik<br />

noch Stoßwellentherapie,<br />

so empfehlen wir die Durchführung<br />

eines operativen Eingriffs, der die<br />

schmerzfreie Schulterfunktion wiederherstellt.<br />

Denn bei zu langem Zuwarten<br />

drohen bleibende Schäden für<br />

die Schultersehnen“, warnt Primaria<br />

Sabine Junk-Jantsch.<br />

Prim. Dr. Peter Biowski und Patientin bei der<br />

Stoßwellentherapie.<br />

Danach beginnt für viele Betroffene<br />

ein nahezu neues Leben: „Ich kann<br />

endlich Haare föhnen, Wäsche aufhängen<br />

oder den Pullover über den<br />

Kopf ziehen, ohne dass es ständig<br />

weh tut“, berichtet eine mittlerweile<br />

schmerzfreie Patientin.<br />

INFOS<br />

Kontakt: Evangelisches Krankenhaus Wien<br />

Tel.: 01/40422-508<br />

Prim. Dr. Sabine Junk-Jantsch<br />

01/505 35 81, www.jantsch.at<br />

Prim. Dr. Peter Biowski<br />

01/409 27 19

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