PDF-Download - GBW Gruppe
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Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen ist die durch die Bewertungsgutachterin angesetzte<br />
Marktrisikoprämie als angemessen zu beurteilen.<br />
Betafaktor<br />
Die Höhe des Betafaktors reflektiert gemäß dem Bewertungskalkül des CAPM das Ausmaß<br />
des systematischen, nicht durch Kapitalmarkttransaktionen diversifizierbaren Risikos<br />
einer Aktie. Je höher der Betafaktor ist, desto höher ist die von den Kapitalmarktteilnehmern<br />
geforderte Risikoprämie der Anleger. Er berechnet sich aus dem Zusammenhang<br />
zwischen der Renditeschwankung der konkreten Aktie und der Marktrenditeschwankung.<br />
Die Bewertungsgutachterin hat den unverschuldeten Betafaktor auf Basis von börsennotierten<br />
Vergleichsunternehmen (sog. Peer Group) bestimmt und in Höhe von 0,44 der<br />
Bewertung der <strong>GBW</strong> zugrunde gelegt. Zur Ermittlung der Betafaktoren wurden Daten<br />
über einen Zeitraum von fünf Jahren bis inkl. 30.09.2013 zugrunde gelegt und als Referenzindex<br />
jeweils auf den CDAX abgestellt. Hierbei hat die Bewertungsgutachterin Kapitalmarktdaten<br />
des Finanzinformationsdienstleisters Bloomberg verwendet.<br />
Wir haben die Ableitung des Betafaktors durch die Bewertungsgutachterin nachvollzogen.<br />
Hinsichtlich der Auswahl von Vergleichsunternehmen ist auf solche abzustellen, die hinsichtlich<br />
ihres Geschäftsmodells und des operativen Risikos vergleichbar zum Bewertungsobjekt<br />
sind. Werden die Kriterien sehr eng gesetzt, so ergeben sich meistens nur<br />
sehr kleine <strong>Gruppe</strong>n von sehr gut vergleichbaren Unternehmen, während bei breiter ausgelegten<br />
Kriterien der Umfang der Peer Group auf Kosten der Vergleichbarkeit erhöht<br />
wird. Vor diesem Hintergrund haben wir die Vergleichbarkeit und Vollständigkeit der von<br />
der Bewertungsgutachterin verwendeten Vergleichsunternehmen hinterfragt.<br />
Auf Basis unserer Analysen erachten wir die von der Bewertungsgutachterin verwendete<br />
<strong>Gruppe</strong> von Vergleichsunternehmen für die Ableitung des Betafaktors grundsätzlich für<br />
geeignet. Wir halten es im vorliegenden Fall ferner für angemessen, auf eine Peer Group<br />
und nicht allein auf den unternehmenseigenen Betafaktor abzustellen. Den aus dem Börsenkurs<br />
der <strong>GBW</strong> abgeleiteten Betafaktor erachten wir allein als nicht repräsentativ, weil<br />
im Vorfeld von Konzernierungsmaßnahmen sowie bei konzernierten oder beherrschten<br />
Unternehmen regelmäßig zu beobachten ist, dass die Aktienkurse dieser Unternehmen eine<br />
geringere Volatilität aufweisen, da die Schwankungen des Börsenkurses (als Grundlage<br />
für die Berechnung des Betafaktors) vom Risiko des operativen Geschäfts losgelöst sind.<br />
So kann empirisch nachgewiesen werden, dass ein negativer Zusammenhang zwischen<br />
dem Grad des Konzerneinflusses und den beobachtbaren Betafaktoren von börsennotier-