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Ausgabe 0802.pdf - Theater-Zytig

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Premieren ı Spotlicht<br />

Weinlandbühne Andelfingen<br />

Hotel zu den zwei Welten<br />

der Musikliebhaber auch die Libretti der<br />

zwei Mozartopern «Don Giovanni» und<br />

«Figaros Hochzeit» brillant ins Französische.<br />

Er wurde für seine Werke mit zahlreichen<br />

Preisen bedacht. «Hotel zu den<br />

zwei Welten» erlebte seine Uraufführung<br />

1999 in Paris.<br />

bilder: zvg<br />

pd. 45 Jahre – und noch kein bisschen<br />

müde Oh doch, gewisse Abnützungserscheinungen<br />

sind schon spürbar, nachdem<br />

die Weinlandbühne von 1963 - 1981<br />

durchgehend und von 1986 bis letzten<br />

Sommer mit einer Ausnahme jedes Jahr<br />

eine Produktion auf die Bühne gebracht<br />

hat. Mit Erfolg wurde das Publikum mit<br />

geistreichen Komödien und spannenden<br />

Kriminalstücken unterhalten. Auch<br />

wurde das eine oder andere ernste Stück<br />

gespielt, gleichwohl war vor allem leichtere<br />

Kost angesagt.<br />

Nach der letzten Produktion wollten<br />

sich einige «altgediente» Mitglieder eine<br />

Auszeit gönnen, so standen wir im Sommer<br />

2007 plötzlich vor der Frage: «Wie<br />

weiter» Ein glücklicher Zufall wollte es,<br />

dass uns junge <strong>Theater</strong>begeisterte anfragten,<br />

ob sie bei uns mittun dürften. So<br />

entschlossen wir uns, diesen kleinen Neu-<br />

Ämmitaler <strong>Theater</strong>lüt<br />

Chrampf im Altersheim<br />

pd. Die Oberschwester des Altersheims versucht, mit Strafmassnahmen<br />

die Senioren einzuschüchtern und so für Ruhe<br />

und Disziplin zu sorgen. Fred Müller, sein «verwirrter» Zimmernachbar<br />

Paul und die schwerhörige Irma wollen jedoch nicht<br />

kuschen. Maria, die quirlige italienische Putzfrau, hilft den<br />

Heimbewohnern. Probleme hat Fred auch mit seinem krankhaft<br />

geizigen Sohn Hermann und dessen Frau Berta. Ihre alleinige<br />

Sorge ist, dass der alte Herr immer noch kein Testament<br />

gemacht hat. Einzig in seiner Enkeltochter Karin hat Fred eine<br />

treue und hilfreiche Verbündete, die ihn unterstützt. Karin findet<br />

anfang mit einem eher grossen Schritt zu<br />

wagen und das besinnliche Stück «Hotel<br />

zu den zwei Welten» von Eric-Emmanuel<br />

Schmitt zur Aufführung zu bringen. Unser<br />

Urgestein Vreny Hafner hat die verantwortungsvolle<br />

Aufgabe übernommen, die<br />

von ihr selbst in die Mundart übersetzte<br />

Fassung mit der gemischten Truppe aus<br />

Jung und Alt einzustudieren.<br />

Man darf auf die Premiere Anfang März<br />

in Andelfingen gespannt sein.<br />

Über den Autor<br />

Der 1960 geborene Eric-Emmanuel<br />

Schmitt promovierte in Philosophie,<br />

machte sich zuerst einen Namen als <strong>Theater</strong>autor,<br />

widmete sich in der Folge auch<br />

dem Roman und wurde innert weniger<br />

Jahre zu einem der meistgespielten und<br />

meistgelesenen französischsprachigen<br />

Autoren weltweit. Daneben übersetzte<br />

Zum Stück<br />

in ihrem Grossdaddy einen treuen Ratgeber, der ihr bei Problemen<br />

mit List und Tücke zur Seite steht.<br />

Als Karins Freund, der Rocker Alex, in eine Schlägerei verwickelt<br />

wird, versteckt ihn Opa Müller in seinem Zimmer. Mitten<br />

in diese missliche Situation platzt nun auch noch sein Sohn, der<br />

Möchtegern-Macho Josef, der seit 12 Jahren verschollen war.<br />

Er will auch an Freds Geld. Aber Fred ist einfach zu clever.<br />

Daten siehe Inserat S. 26 und Spielplan<br />

Die Menschen, die im «Hotel zu den zwei<br />

Welten» auf den Ausgang ihres Schicksals<br />

warten, könnten verschiedener nicht<br />

sein. Angesichts des jederzeit möglichen<br />

Todes sind sie hier jedoch alle gleich.<br />

Irdische Privilegien, aber auch irdische<br />

Leiden haben hier keine Bedeutung. Ein<br />

Fahrstuhl fährt sie entweder nach unten,<br />

zurück in das alte Leben, oder nach oben,<br />

einem unbestimmten unergründlichen<br />

Ziel entgegen. Welche Instanz endlich<br />

entscheidet, wann und wohin die Fahrt<br />

geht, bleibt ungewiss – die Figuren warten<br />

ratlos zwischen den zwei Welten. Die<br />

«Hotelgäste» kennen sich nicht, sprechen<br />

notgedrungen miteinander und erzählen<br />

sich ihr Leben, von ihren Niederlagen und<br />

Hoffnungen. Sie philosophieren über den<br />

Tod, den Nahtod, über die Gelassenheit,<br />

Unausweichliches zu akzeptieren und<br />

nicht zuletzt über die Liebe.<br />

Ein Stück, das zum Nachdenken anregt<br />

und trotz seiner Ernsthaftigkeit mit feinem<br />

Humor durchzogen ist – Vollkorn für<br />

den Geist.<br />

Daten siehe Inserat S. 26 und Spielpan<br />

oder weinlandbuehne.ch<br />

16<br />

<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 0802

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