Ehrenamtliche bilden
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Überlebensstrategien<br />
Sexuell ausgebeutete Menschen entwickeln Überlebensstrategien, um mit den seelischen Erschütterungen<br />
und Verletzungen fertig zu werden. Typisch sind folgende Mechanismen und Einreden:<br />
• verharmlosen (sich einreden: „Das war gar nicht so schlimm.”)<br />
• rationalisieren (Vernunftgründe suchen: „Vielleicht habe ich ja signalisiert, dass ich zu<br />
haben bin”)<br />
• verleugnen der Erfahrungen, sie ungeschehen machen<br />
• verdrängen und vergessen<br />
Die Psyche des Menschen besitzt eine sehr große Verdrängungskraft. Viele Kinder können<br />
den Missbrauch vergessen, sogar während er geschieht. Man spricht dann von Abspalten<br />
oder Dissoziieren. Unter „Abspaltung” oder „Dissoziation” versteht man einen seelischen<br />
Vorgang, bei dem die betroffene Person ihr Bewusstsein von ihrem Körper trennt oder ihren<br />
Körper „verlässt”. Viele Betroffene erzählen zum Beispiel, dass sie in dem Augenblick, als sie<br />
den Missbrauch erlitten, im Zimmer über dem Bett schwebten.<br />
Sexueller Gewalt gegenüber herrscht vielfach Ratlosigkeit, Sprachlosigkeit und Hilflosigkeit.<br />
Deshalb werden in Einheit 3 die wichtigsten Tipps zur Hilfestellung vorgestellt.<br />
Abschluss:<br />
Nochmals auf die Einstiegsübung eingehen.<br />
Einheit 3 – Krisenpläne und Selbstverpflichtung<br />
Einstieg<br />
Übung 12 Fragen (CD-Rom) durchführen.<br />
Reflexionsgespräch<br />
Im Plenum Fragen stellen und durch Handzeichen beantworten lassen.<br />
• Welche Frage war zu intim<br />
• Hatte jemand ein unangenehmes Gefühl bei einer Frage Eventuell nach dem Warum fragen.<br />
• Ist jemand sitzen geblieben, obwohl er die Frage mit Ja beantworten hätte können<br />
Anmerkung: Wichtig ist, dass die Mitarbeitenden lernen, ihr Bauchgefühl (auch Intuition) wahrzunehmen<br />
und zu beachten. Dieses „Instrument” brauchen sie im Umgang mit missbrauchten<br />
Kindern und Jugendlichen.<br />
Signale erkennen und reagieren<br />
Viele Signale, die Kinder und Jugendliche senden, müssen nicht auf sexuelle Gewalterfahrungen<br />
hinweisen. Dennoch ist es wichtig, die Mitteilungsversuche nicht zu ignorieren, sondern sie zu<br />
verstehen versuchen.<br />
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