MissioNsdieNst BolivieN - DWG Radio
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Kurzzeiteinsatz<br />
und übergab dem Arzt den Hörer. Nach kurzer<br />
Zeit gab er ihn zurück und ich hörte nur<br />
wie Rudi mich fragte: „Ist dein Blinddarm<br />
noch drin?“ Ich bejahte und das nächste<br />
war: „Der muss raus!“ Ich musste mich erstmal<br />
wieder hinlegen, weil mir jetzt wieder<br />
schlecht wurde.<br />
Schnell machte sich die Frage nach dem<br />
„Warum jetzt Gott?“ in mir breit. „Ich bin<br />
doch NUR zwei Monate hier!?“ Die Blutprobe<br />
bestätigte nochmal, dass der Blinddarm<br />
entfernt werden musste und wir mussten<br />
jetzt schnell handeln. Unser Anliegen war es<br />
die OP in Cochabamba durchzuführen, aufgrund<br />
der moderneren Krankenhäuser, aber<br />
alle Bemühungen einen Platz im Flugzeug<br />
für Freitagabend zu ergattern schlugen fehl.<br />
Was sich im Nachhinein als Gottes Führung<br />
herausstellte. Die OP musste also doch hier<br />
im Krankenhaus durchgeführt werden und<br />
ein wenig Angst machte sich breit. Dennoch<br />
bin ich erstaunt und dankbar, dass Gott mir<br />
doch die notwendige Ruhe schenkte. Um<br />
18:30 Uhr wurde die OP angesetzt. Wir beteten<br />
noch kurz vorher mit Heinrich und ich<br />
wusste, dass Zuhause in Deutschland auch<br />
sehr viele für mich beteten, das gab Kraft<br />
und Mut. Leider verlief die OP nicht ganz<br />
ohne Komplikationen. Wie sich herausstellte<br />
war innen alles sehr stark entzündet und<br />
es dauerte bis man den „Appendix“ hervor<br />
gekramt hatte. Zu allem Übel ist der „Appendix“<br />
dann auch noch geplatzt, was heißt,<br />
dass quasi pures „Gift“ in meinem Körper<br />
war. Gott sei dank bekam ich davon während<br />
der OP nichts mit. Wir wussten jetzt aber<br />
auch warum wir keinen Flug bekommen<br />
hatten. Wenn der Blinddarm während dem<br />
Flug geplatzt wäre? ... Die erste Nacht nach<br />
Missionsdienst Bolivien 2/2013<br />
der OP war für mich nicht leicht. Alles tat<br />
mir weh und die Gedanken schwirrten nur<br />
so durch den Kopf. „Wenn ich in einer Woche<br />
halbwegs auf den Beinen bin, und mich<br />
anschließend weitere 5 bis 6 Wochen aktiv<br />
schonen muss, wo bleibt dann mein Einsatz<br />
auf der Missionsstation???“ Ich konnte und<br />
wollte es nicht verstehen, warum gerade<br />
jetzt? Ganz langsam ging es wieder bergauf<br />
mit mir, trotz starker Übelkeit und Erbrechen,<br />
aber ich hatte nicht mehr die starken<br />
Bauchschmerzen. Essen konnte ich aber<br />
nicht, da mein Magen sich immer so zusammenzog<br />
und es dann wieder alles raus kam.<br />
Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken, auch<br />
darüber, dass „denen, die Gott lieben, dienen<br />
alle Dinge zum Besten“, weil es mir oft gesagt<br />
wurde. Am Donnerstag, dem letzten Tag vor<br />
meiner Entlassung, machte der Herr mir<br />
dann einen Vers wichtig, der mich von da<br />
an während meinem Aufenthalt begleitete.<br />
Es ist der Vers aus Psalm 43,5: „Was betrübst<br />
du dich meine Seele, und bist so unruhig in<br />
mir? Harre auf Gott, denn ich werde ihm noch<br />
danken, dass er meines Angesichts Hilfe und<br />
mein Gott ist“.<br />
Nachdem ich wieder auf der Missionsstation<br />
war (10 Tage lag ich im Krankenhaus),<br />
mussten wir jeden Morgen zum Säubern der<br />
Wundnaht ins Krankenhaus fahren. Eine<br />
Woche lang machten wir es, aber die Wunde<br />
wurde zunehmend schlechter und das<br />
Loch im Bauch immer größer, was für mich<br />
wiederum ein Rückschlag war. Aber wieder<br />
und wieder kam mir der Vers aus Psalm 43<br />
in den Sinn und ich durfte ruhig werden.<br />
Wir entschieden uns dann, dass ich nach<br />
Cochabamba fliege und mich dort weiterbehandeln<br />
lasse. Das Klima dort und die gute<br />
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