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CRUISER08

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CRUISER 0708<br />

unternehmen<br />

Seite 17<br />

Das Laby zieht Bilanz<br />

Die Macher schauen<br />

auf ein bewegtes,<br />

erfreuliches erstes<br />

Halbjahr zurück<br />

Am 8. 8. 08 ist es exakt sechs Monate<br />

her, seit das Labyrinth nach beinahe<br />

zweijähriger Schliessung wiedereröffnet<br />

wurde. Zeit, um Bilanz<br />

zu ziehen. Mit einer Nacht der besonderen<br />

Klasse wird das erste Halbjahr<br />

gefeiert. Und dies einen Tag vor der<br />

Street Parade.<br />

Die Macher, vier an der Zahl, schauen<br />

auf ein bewegtes, erfreuliches<br />

erstes Halbjahr zurück. Die Party-<br />

Zeiten in der Stadt Zürich haben sich<br />

verändert. Dessen waren sie sich bereits<br />

bei der Wiedereröffnung des<br />

Clubs bewusst: Die Stadt diktierte<br />

den Betreibern strengere Auflagen,<br />

die Partyszene schien in alle Winde<br />

verstreut. Fraglich war auch, ob<br />

etwas, was für eine bestimmte Ära<br />

gut und richtig war, beim Publikum<br />

erneut auf Resonanz stossen würde.<br />

Der gelungene Neustart wird nun<br />

am 8. August gefeiert: DJ Kasey Taylor<br />

aus Australien wird dabei sein;<br />

frisch Vermählte, egal, ob schwul<br />

oder hetero, werden eingeladen, ihre<br />

Nacht bei Gratis-Prosecco im Laby zu<br />

verbringen und ein Auftritt des Live-Acts<br />

Craze wird die Nacht bereichern.<br />

Rolf Burkhardt hat für den Cruiser<br />

mit Reto Frey, einem der neuen<br />

Macher, ein Gespräch geführt:<br />

Rolf Burkhardt: Sechs Monate sind seit<br />

der Wiedereröffnung des Labyrinths vergangen<br />

– wurden bis jetzt eure Erwartungen<br />

bzgl. Besucherzahlen erfüllt?<br />

Es gibt eine Menge Leute, die haben<br />

uns seit der Wiedereröffnung noch<br />

nicht besucht, glauben jedoch, der<br />

Laden sei eh immer zum Bersten voll.<br />

Das stimmt so nicht: Wir arbeiten<br />

hart daran, unser Publikum zu erreichen.<br />

Meist schaffen wir‘s auch,<br />

ganz vernünftige Besucherzahlen hinzukriegen.<br />

Aber von nichts kommt<br />

nichts. Besonders freut uns, dass das<br />

Laby an besonderen Anlässen, wie z.B.<br />

dem CSD, nach wie vor als die erste<br />

Adresse gilt, wo die Nacht hindurch<br />

gefeiert wird. Der Ansturm war riesig,<br />

die Stimmung gigantisch. So auch<br />

am ‚Frühlingserwachen’ oder am<br />

Pfingstsamstag. An «normalen» Wochenenden<br />

würden wir uns jedoch<br />

über etwas mehr Besucher freuen.<br />

Hat denn das Laby an Sogkraft verloren?<br />

Oder woran liegt es?<br />

Nein. Im Gegenteil. Wir gehören<br />

nach wie vor zu den Gewinnern auf<br />

dem Platz Zürich. Wenn wir unsere<br />

Besucherzahlen sowie die Clubkultur,<br />

wie sie in unserem Laden gelebt<br />

wird, mit anderen vergleichen, können<br />

wir uns nach wie vor glücklich<br />

schätzen. Das Laby geniesst noch<br />

immer einen starken Namen, bei<br />

dem man weiss, was einen an einem<br />

Wochenende erwartet. Dementsprechend<br />

verhält sich bei uns das Publikum<br />

– das wiederum wirkt sich auf<br />

die Stimmung im ganzen Labyrinth<br />

aus – und die ist friedvoll, offen und<br />

gut gelaunt.<br />

Das Thema «Club und Drogen» reisst<br />

nicht ab. Nach der Wiedereröffnung habt<br />

ihr eine strengere Handhabe proklamiert<br />

(wer zu zweit auf der Toilette erwischt<br />

wird, fliegt raus / wer komatös im Sofa<br />

hängt, wird von den Securities aufgegriffen<br />

/ Handel und Konsum von Drogen absolut<br />

tabu). Ist dies überhaupt möglich?<br />

Wir sind sehr froh darüber, dass sich<br />

die meisten unserer Gäste absolut<br />

bewusst sind, dass es sich im Laby<br />

nicht um einen rechtsfreien Raum<br />

handelt. Bei Situationen, in denen<br />

wir streng durchgreifen müssen,<br />

sind die Widersacher meist nicht<br />

aus Zürich. Die Zürcher scheinen<br />

wirklich dazugelernt zu haben. Die<br />

städtische Präventionsarbeit sowie<br />

unsere strickte Handhabe, scheinen<br />

Früchte zu tragen.<br />

Gab es denn auch schon brenzlige Situationen?<br />

Peter und Luca sind «alte Club-<br />

Hasen», die vermutlich jeder Situation<br />

gewachsen sind. Wie steht es mit dir und<br />

Kris, den beiden Neulingen im Team?<br />

Für mich ist die Abendleitung jedes<br />

Mal eine Herausforderung, um die<br />

Sicherheit sowie das Amüsement<br />

unserer Gäste zu garantieren. Es gab<br />

durchaus mal eine Situation im Anschluss<br />

an eine andere Veranstaltung,<br />

in der ich am liebsten die Musik<br />

abstellen wollte, um in die Runde<br />

zu rufen: So, jetzt geht ihr alle heim<br />

und schlaft dort euren Kater aus!<br />

Solch einen Moment gab es bis jetzt<br />

aber erst einmal. Ich hatte einfach<br />

Angst, dass die Party aus dem Ruder<br />

läuft. Aber es ging schlussendlich<br />

doch alles gut. Wie gesagt, das Publikum<br />

verhält sich meist diszipliniert.<br />

Peter Breitenmoser und Reto Frey<br />

Einzelne Personen, die sich nicht an<br />

die Regeln halten, werden von unseren<br />

äusserst aufmerksamen Securities<br />

freundlich, aber bestimmt aus<br />

dem Lokal verwiesen.<br />

Wie steht es um die Musik. Ist es noch<br />

immer der gute, alte Labysound, der die<br />

Leute verzückt, oder haben eure angekündigten<br />

Neuerungen Platz?<br />

Zum einen ist das Laby das Laby und<br />

dem wollen wir auch gerecht werden.<br />

Da gehören ein bestimmtes Ambiente<br />

sowie die passende Musik, die<br />

sich über Jahre hinweg bei unserem<br />

Publikum etabliert hat, dazu. Auf<br />

der anderen Seite ist es uns wichtig,<br />

einen Hauch von London, Berlin<br />

und Amsterdam in unsere Räumlichkeiten<br />

zu tragen. Nicht, weil wir<br />

kopieren wollen, sondern, weil wir<br />

von Trends, wie sie dem Joystick oder<br />

den Parties im Berghain entspringen,<br />

überzeugt sind. Ein Versuch<br />

ist es alleweil wert, neue Musik zu<br />

bringen. Aber es gibt nun mal so<br />

und so viele Gäste, die sich an den<br />

musikalischen Neuerungen, die wir<br />

sehr dosiert an den Labyraner tragen,<br />

stossen. Ich selber finde dazu<br />

nur: Ist das nicht ein wenig allzu<br />

schweizerisch, sich immer nur das<br />

zu Gemüte zu führen, was man eh<br />

schon kennt...?<br />

Wie sieht es mit der Aufgabenteilung<br />

innerhalb des Teams aus?<br />

Nun, Peter Breitenmoser ist sicherlich<br />

derjenige, der nach wie vor am<br />

stärksten die Fäden in der Hand hat –<br />

und das ist auch gut so. Er kennt das<br />

Laby und seine Entwicklung sowie<br />

die DJs und unsere Gäste seit über<br />

zehn Jahren, während ich aus der<br />

Kommunikation «Handgriffe» einbringen<br />

kann, die wiederum für<br />

Peter und Luca neu sind. Kris ist für<br />

Dinge wie Computeranimationen sowie<br />

musikalische Inputs zuständig –<br />

ich denke, wir ergänzen uns gut.<br />

Wie geht es denn nun weiter? Die ersten<br />

6 Monate sind vergangen – hat euch<br />

bereits eine gewisse Sättigung vom Cluballtag<br />

eingeholt, oder ist die Euphorie<br />

ungebremst?<br />

Ich glaube mal, die heikelste Zeit<br />

ist nun vorbei. Von Müdigkeit keine<br />

Spur. Erst jetzt kennen wir all unsere<br />

Aufgaben, haben dadurch wieder<br />

den Kopf frei, weiter nach vorne zu<br />

planen, Events zu organisieren, die<br />

über den «normalen» Clubbetrieb<br />

hinausgehen. Finanziell sind wir so<br />

weit so gut drin, dass das eine oder<br />

andere Goody, das wir unseren Gästen<br />

weitergeben möchten, drin liegt<br />

– daher auch das Fest am 8. August,<br />

mit dem wir uns bei unseren Gästen<br />

bedanken möchten. Des Weiteren<br />

steht die Streetparade an – für uns<br />

einer der grössten Events, da dieser<br />

Samstag im Volkshaus und nicht in<br />

unseren eigenen Räumen stattfindet.<br />

Die Afterhour am Sonntagmorgen<br />

sowie unser Fest am Freitag geben<br />

alle Hände voll zu tun.<br />

Auf ein weiteres frivoles, friedvolles,<br />

durchtanztes halbes Jahr und alles Gute<br />

für die fernere Zukunft. Danke für das<br />

Gespräch.<br />

Interview: Rolf Burkhardt<br />

Für den Samstag im Volkshaus<br />

(9.8.08) sowie die Afterhour am Sonntag<br />

(10.8.08) wird empfohlen, den<br />

Vorverkauf in der Lobby-Bar oder im<br />

Lotus-Club zu benutzen. Mit einem<br />

Kombiticket (Volkshaus & Afterhour)<br />

gibt’s ermässigten Eintritt.<br />

Online-Verkauf: www.starticket.ch<br />

Infos: www.labyrinth.ch

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