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FAIR WOHNEN Nr.1 2015

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<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> SPEZIAL<br />

Jeden<br />

TROPFEN<br />

doppelt nutzen!<br />

Am 22. März wird wieder international dazu aufgerufen, bewusster mit dem kostbaren Gut<br />

Wasser umzugehen. Gleichzeitig geht es darum, die weltweite Situation um diese in vielen<br />

Teilen der Welt knappe Ressource aufzuzeigen. TEXT: THOMAS SCHLATTE<br />

Alle Jahre wieder wird seit mittlerweile<br />

1993 im März der Weltwassertag<br />

begangen. Heuer unter dem<br />

Motto „Wasser und nachhaltige Entwicklung”.<br />

Die Vereinten Nationen wollen<br />

mit diesem Thema darauf aufmerksam<br />

machen, dass Trinkwasser und<br />

Energie weltweit die Grundlage für ein<br />

menschenwürdiges Leben sind.<br />

Welt-Wasser<br />

Während wir im Durchschnitt in Österreich<br />

täglich 130 Liter sauberes reinstes<br />

Trinkwasser pro Person für das WC, Waschen,<br />

Putzen, Kochen und Trinken verbrauchen,<br />

haben nach Schätzungen der<br />

Weltgesundheitsorganisation mehr als eine<br />

Milliarde Menschen weltweit keinen<br />

Zugang zu sauberem Wasser. Dabei steht<br />

uns Wasser scheinbar zum Überfluss zur<br />

Verfügung. Das Problem ist nur, dass es<br />

weltweit ungleich verteilt ist und nur ein<br />

geringer Anteil des vorhandenen Wassers<br />

tatsächlich als Trinkwasser genutzt werden<br />

kann. So ist nur 1 % des verfügbaren<br />

Wassers als Trinkwasser verfügbar – der<br />

überwiegende Teil ist Salzwasser oder in<br />

Gletschern gebunden. Und so ist Wassermangel<br />

heute für einen von sechs Menschen<br />

bittere Realität. Unsauberes Wasser<br />

und fehlende sanitäre Einrichtungen wie<br />

Toiletten verursachen und verbreiten<br />

Krankheiten und sind ein extrem hohes<br />

Gesundheitsrisiko.<br />

Knapp und knapper<br />

Doch die bereits jetzt vorherrschende<br />

dramatische Situation an Wassermangel<br />

in vielen Teilen unserer Erde wird sich<br />

weiter verschärfen. Die Gründe sind<br />

vielfältig: Steigendes Bevölkerungswachstum,<br />

Wasserverschmutzung und<br />

der globale Klimawandel werden weitere<br />

Wasserkrisen auslösen. Laut Schätzungen<br />

zu Folge, könnten in Zukunft<br />

bis zu 700 Mio. Menschen aufgrund<br />

von Wasserarmut zu Flüchtlingen werden.<br />

Und auch der Kampf ums Wasser<br />

ist nicht nur ein sprichwörtlicher: Über<br />

50 gewaltsame Konflikte um sauberes<br />

Wasser sind jährlich zu registrieren.<br />

Tu felix Austria?<br />

Aufgrund unserer geografischen Lage<br />

können wir uns in Österreich glücklich<br />

schätzen, täglich ausreichend Wasser<br />

zur Verfügung zu haben. Und dabei<br />

kann die Bevölkerung zu 100 % aus<br />

hochwertigem Grund- und Quellwasser<br />

versorgt werden. Und während insgesamt<br />

der Wasserverbrauch weltweit stetig<br />

steigt, stagniert der Verbrauch in den<br />

meisten Industrieländern bzw. ist sogar<br />

rückläufig. So auch in Österreich. Doch<br />

so paradox das klingen mag, durch die<br />

ungleiche geografische Verteilung des<br />

nutzbaren Wassers bringt ein verringerter<br />

Wasserverbrauch in Österreich auch<br />

keine Verbesserung in den wasserarmen<br />

Staaten dieser Welt. Durch einen geringeren<br />

Wasserverbrauch lassen sich auch<br />

keine Wasserreserven für etwaige künftige<br />

Wasserknappheiten in Österreich<br />

aufbauen. Auch ist aufgrund des Klimawandels<br />

aus der zu erwartenden Temperaturerhöhung<br />

und den veränderten<br />

Niederschlagsverhältnissen kaum eine<br />

Veränderung der gesamten Jahreswasserabgabe<br />

zu erwarten (abgesehen von<br />

regionalen und zeitlichen Verschiebungen).<br />

Doch dies soll kein Aufruf zur<br />

Wasserverschwendung sein, wir müssen<br />

sorgsam und bewusst mit dem Gut<br />

Wasser umgehen und die Verschmutzung<br />

durch Abwässer vermeiden.<br />

Für eine klare Zukunft<br />

Gedanken machen sollten wir uns um<br />

die langfristige Qualitätssicherung der<br />

österreichischen Wasserressourcen selbst.<br />

Die Art, wie wir zum Beispiel Landwirtschaft<br />

betreiben, Düngemittel einsetzen,<br />

industriell genutztes Brauchwasser in den<br />

Kreislauf zurückführen, das Wasser durch<br />

Leitungen und Armaturen belasten oder<br />

wie wir mit Arzneimittelrückständen und<br />

Schadstoffeinträgen umgehen. Vielmehr<br />

müssen wir unser Konsumverhalten von<br />

produktions-wasser-intensiven Waren<br />

und Lebensmitteln aus wasser-armen Regionen<br />

hinterfragen. Und als Land mit<br />

ungeheurem Wasser-Know-How können<br />

wir einen weltweiten Technologiebeitrag<br />

hinsichtlich Brunnenerrichtung, Wasseraufbereitung,<br />

Bewässerung oder Grundwasseranreicherung<br />

usw. liefern. Für eine<br />

Zukunft mit klarem, sauberen Wasser.<br />

Foto: iStock<br />

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