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<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> REPORTAGE<br />
Durchnummeriert. Den einzelnen Fraktionen wie Wurzeln,<br />
Reifen oder Sperrmüll wurden zur leichteren Orientierung der<br />
Mistplatz-Kunden Nummern zugeordnet.<br />
mer, mit der alle gefährlichen Stoffe<br />
und Güter klassifiziert werden. Motoröl<br />
zählt mit der UN-Nummer 3082 zu<br />
den umweltgefährdenden Flüssigstoffen,<br />
Spraydosen und Druckgas -<br />
packungen sind mit der Nummer<br />
1950 gekennzeichnet. „Den richtigen<br />
Umgang damit und was wohin gehört,<br />
lernen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
bei internen Schulungen“, sagt<br />
Alexander Sauer. Auch Altöl (in den<br />
„Wöli“-Sammelbehältern), Lithiumund<br />
Autobatterien, Handys, Röntgenden<br />
Entsorgungsplätzen fahren und<br />
ihre Sachen entsorgen“, sagt der Platzmeister,<br />
während er einen Blick in einen<br />
Kleinbus voller Holzreste wirft.<br />
„Wir haben den sogenannten Fraktionen<br />
(Anm.: den Entsorgungskategorien)<br />
Nummern zugeteilt, die merken<br />
sich die Leute leichter.“ Die Mulden<br />
mit den Nummern eins bis sechs sind<br />
für Sperrmüll vorgesehen, in neun bis<br />
elf kommt Bauschutt, Metall in Nummer<br />
18, Kühlgeräte in Nummer 25<br />
und Ölradiatoren sind bei Nummer<br />
28 abzuliefern. „Insgesamt unterscheiden<br />
wir 27 unterschiedliche Fraktionen“,<br />
sagt Alexander Sauer, „wobei es<br />
natürlich bei den einzelnen Fraktionen<br />
auch noch Unterschiede gibt.“<br />
Vielfältige Problemstoff-Welt<br />
Metall ist eben nicht gleich Metall und<br />
Batterie nicht gleich Batterie. Das zeigt<br />
sich besonders anschaulich im Problemstoff-Bereich,<br />
der einige Meter<br />
neben dem zentralen Container und<br />
vis-à-vis der Mulden hinter einer<br />
Glastür in den Räumlichkeiten eines<br />
umgebauten Schlachthofes untergebracht<br />
ist. Im rückwärtigen Teil des<br />
Raums werden in zwei belüfteten Sicherheitsschränken<br />
Lösungsmittel wie<br />
Nitroverdünner, Farben, Lacke und<br />
Chemikalien gesammelt. Gekennzeichnet<br />
sind sie mit Stoffnummern,<br />
einer von den Vereinten Nationen<br />
(UN) festgelegten, vierstelligen Num-<br />
Mächtiger Greifarm.<br />
Hoch über der Einfahrt<br />
zum Mistplatz in der<br />
Grinzingerstraße hängt<br />
dieser alte Greifarm, der<br />
früher in einer Müllverbrennungsanlage<br />
seinen<br />
Dienst versah.<br />
ALT, ABER GUT<br />
Auf den Wiener Mistplätzen werden pro Jahr, laut Statistik, von 2,55 Millionen Besuchern<br />
nicht nur 180.000 Tonnen Holzreste, Sperrmüll, Problemstoffe und andere Gegenstände<br />
entsorgt, sondern auch alte, aber noch weiterverwendbare Gegenstände<br />
abgegeben: Bücher etwa, aber auch Musikinstrumente, Kleidung, Möbel, Elektrogeräte,<br />
Geschirr, Autoreifen, Sportartikel oder Spielwaren. Diese werden von den Mitarbeitern<br />
an den jeweiligen Standorten vorsortiert, bei Bedarf auf ihre Funktionalität getestet<br />
und repariert (TV-Geräte beispielsweise) und dann entweder an Hilfseinrichtungen<br />
wie die Gruft weitergegeben<br />
oder beim<br />
sogenannten 48er-<br />
Basar verkauft. Dieser<br />
Verkauf von schönen<br />
Altwaren findet von<br />
Dienstag bis Samstag<br />
jeweils von 9.00 bis<br />
15.00 Uhr in der<br />
Stadlauer Straße 41a,<br />
Hof 3 im 22. Bezirk<br />
statt. Weitere Informationen<br />
unter<br />
www.abfall.wien.at<br />
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