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FAIR WOHNEN Nr.1 2015

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<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> REPORTAGE<br />

Durchnummeriert. Den einzelnen Fraktionen wie Wurzeln,<br />

Reifen oder Sperrmüll wurden zur leichteren Orientierung der<br />

Mistplatz-Kunden Nummern zugeordnet.<br />

mer, mit der alle gefährlichen Stoffe<br />

und Güter klassifiziert werden. Motoröl<br />

zählt mit der UN-Nummer 3082 zu<br />

den umweltgefährdenden Flüssigstoffen,<br />

Spraydosen und Druckgas -<br />

packungen sind mit der Nummer<br />

1950 gekennzeichnet. „Den richtigen<br />

Umgang damit und was wohin gehört,<br />

lernen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

bei internen Schulungen“, sagt<br />

Alexander Sauer. Auch Altöl (in den<br />

„Wöli“-Sammelbehältern), Lithiumund<br />

Autobatterien, Handys, Röntgenden<br />

Entsorgungsplätzen fahren und<br />

ihre Sachen entsorgen“, sagt der Platzmeister,<br />

während er einen Blick in einen<br />

Kleinbus voller Holzreste wirft.<br />

„Wir haben den sogenannten Fraktionen<br />

(Anm.: den Entsorgungskategorien)<br />

Nummern zugeteilt, die merken<br />

sich die Leute leichter.“ Die Mulden<br />

mit den Nummern eins bis sechs sind<br />

für Sperrmüll vorgesehen, in neun bis<br />

elf kommt Bauschutt, Metall in Nummer<br />

18, Kühlgeräte in Nummer 25<br />

und Ölradiatoren sind bei Nummer<br />

28 abzuliefern. „Insgesamt unterscheiden<br />

wir 27 unterschiedliche Fraktionen“,<br />

sagt Alexander Sauer, „wobei es<br />

natürlich bei den einzelnen Fraktionen<br />

auch noch Unterschiede gibt.“<br />

Vielfältige Problemstoff-Welt<br />

Metall ist eben nicht gleich Metall und<br />

Batterie nicht gleich Batterie. Das zeigt<br />

sich besonders anschaulich im Problemstoff-Bereich,<br />

der einige Meter<br />

neben dem zentralen Container und<br />

vis-à-vis der Mulden hinter einer<br />

Glastür in den Räumlichkeiten eines<br />

umgebauten Schlachthofes untergebracht<br />

ist. Im rückwärtigen Teil des<br />

Raums werden in zwei belüfteten Sicherheitsschränken<br />

Lösungsmittel wie<br />

Nitroverdünner, Farben, Lacke und<br />

Chemikalien gesammelt. Gekennzeichnet<br />

sind sie mit Stoffnummern,<br />

einer von den Vereinten Nationen<br />

(UN) festgelegten, vierstelligen Num-<br />

Mächtiger Greifarm.<br />

Hoch über der Einfahrt<br />

zum Mistplatz in der<br />

Grinzingerstraße hängt<br />

dieser alte Greifarm, der<br />

früher in einer Müllverbrennungsanlage<br />

seinen<br />

Dienst versah.<br />

ALT, ABER GUT<br />

Auf den Wiener Mistplätzen werden pro Jahr, laut Statistik, von 2,55 Millionen Besuchern<br />

nicht nur 180.000 Tonnen Holzreste, Sperrmüll, Problemstoffe und andere Gegenstände<br />

entsorgt, sondern auch alte, aber noch weiterverwendbare Gegenstände<br />

abgegeben: Bücher etwa, aber auch Musikinstrumente, Kleidung, Möbel, Elektrogeräte,<br />

Geschirr, Autoreifen, Sportartikel oder Spielwaren. Diese werden von den Mitarbeitern<br />

an den jeweiligen Standorten vorsortiert, bei Bedarf auf ihre Funktionalität getestet<br />

und repariert (TV-Geräte beispielsweise) und dann entweder an Hilfseinrichtungen<br />

wie die Gruft weitergegeben<br />

oder beim<br />

sogenannten 48er-<br />

Basar verkauft. Dieser<br />

Verkauf von schönen<br />

Altwaren findet von<br />

Dienstag bis Samstag<br />

jeweils von 9.00 bis<br />

15.00 Uhr in der<br />

Stadlauer Straße 41a,<br />

Hof 3 im 22. Bezirk<br />

statt. Weitere Informationen<br />

unter<br />

www.abfall.wien.at<br />

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