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NR. 01 | März <strong>2015</strong><br />
MAGAZIN DER MIETERVEREINIGUNG ÖSTERREICHS<br />
<strong>WOHNEN</strong><br />
Seite 50<br />
Aufregerthema<br />
Thermenwartung<br />
DAS BRINGT DIE<br />
WOHNRECHTSNOVELLE<br />
P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien, Postzul.Nr. 02Z033986M, ZVR-Nr. 563290909<br />
FRISCH<br />
IN DEN FRÜHLING<br />
Mit klugem Putzplan<br />
FIT MIT<br />
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Die Wiener<br />
Gesundheitsstadträtin<br />
Sonja Wehsely im<br />
Gespräch<br />
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<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> INHALT<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser!<br />
04<br />
Fotos: Johannes Zinner; Sebastian Freiler; Nadja Meister<br />
04 Georg Niedermühlbichler im<br />
Gespräch mit Sonja Wehsely, Wiener<br />
Stadträtin für Gesundheit und Soziales<br />
08 Termine, Bücher, News.<br />
10 NEU: Die MVÖ klärt auf, was die<br />
Wohnrechtsnovelle <strong>2015</strong> bringt.<br />
12 Der aktuelle Fall: 9000 Euro Mietrück<br />
zahlung für Frau G.!<br />
13 Lieblingsstück: Zu Besuch bei<br />
ORF-Lady Alice Tumler.<br />
14 Aufgeräumt mit Hygiene-Mythen!<br />
Alles rund um Bakterien und Schimmel<br />
18 Blumig: Vorboten des Frühlings<br />
20 Nicht immer möglich: Weitergabe<br />
des Mietrechts<br />
21 Pantone-Trendfarbe <strong>2015</strong>: Marsala.<br />
22 Wohnungseigentum: Wann stimmt<br />
die Jahresabrechnung?<br />
23 Leser fragen – die MVÖ antwortet.<br />
04<br />
Interview. Georg<br />
Niedermühlbichler (MVÖ)<br />
sprach mit der Wiener<br />
Stadträtin Sonja Wehsely<br />
über ihr Lieblingsthema:<br />
Gesundheit!<br />
Reportage.<br />
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> auf<br />
Besuch bei der<br />
Döblinger MA 48<br />
24 OGH-Bescheid: Rauchen in der<br />
eigenen Wohnung.<br />
26 Achtung, Aufräumarbeiten:<br />
Mit Plan an den Frühjahrsputz.<br />
29 Hilfreiche Ordnungshüter<br />
30 Spezial: Tag des Wassers<br />
32 Heute reden wir mal Müll: Besuch auf<br />
dem Döblinger Mistplatz der MA 48.<br />
38 Guten Morgen! Frühstücksrezepte.<br />
42 Do it yourself: Glamouröse Ostereier.<br />
44 Reise: In Tel Aviv mit Journalistin<br />
Julia Kaldori.<br />
46 Die Mietervereinigung Österreichs:<br />
Wo Sie uns erreichen können.<br />
48 MVÖ intern: Neues aus den<br />
Bundesländern.<br />
50 Gewinnspiel. Tickets für „Elvis–<br />
das Musical” gewinnen.<br />
Mietrecht – nächst Runde bitte!<br />
„Wir brauchen ein neues faires<br />
Mietrecht” – ich weiß gar nicht, wie<br />
oft ich diesen Satz schon gesagt<br />
bzw. geschrieben habe. Aber es geht<br />
ja immerhin auch etwas weiter.<br />
Nachdem im Jahr 2009 – damals<br />
noch unter der sozialdemokratischen<br />
Justizministerin Maria Berger<br />
– über zwei Punkte (Kaution<br />
und Erhöhung der Richtwertmieten<br />
nurmehr alle zwei Jahre) eine<br />
kleine Mietrechtsnovelle beschlossen<br />
wurde, ist seit heuer nun endlich<br />
auch die leidige Thermen-Frage<br />
gelöst. Es ist jetzt klar, dass für<br />
die Reparatur der Therme der Vermieter<br />
verantwortlich ist.<br />
Als gutes Zeichen werte ich ebenfalls,<br />
dass es nun Verhandlungen<br />
unter den Regierungsparteien gibt,<br />
dessen Ziel eine echte Wohnrechtsreform<br />
ist. Wichtig dabei: Es muss<br />
eine deutliche Entlastung für wohnende<br />
Menschen geben! Dafür sind<br />
unbedingt klare Mietzinsobergrenzen<br />
und eine Entrümpelung des<br />
Betriebskostenkatalogs notwendig.<br />
Die Mietervereinigung hat ihre<br />
Vorschläge seit langem deponiert,<br />
bei einigermaßen gutem Willen<br />
sollte einer vernünftigen Wohnrechtsreform<br />
also nichts mehr im<br />
Weg stehen. Die MVÖ wird jedenfalls<br />
die Verhandlungen genau beobachten<br />
und wenn nötig auch dazu<br />
Stellung nehmen – im Sinne unserer<br />
Mieterinnen und Mieter.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
Georg Niedermühlbichler<br />
Österreichische<br />
ÖAK<br />
Auflagenkontrolle<br />
PEFC/06-39-28<br />
Impressum: Herausgeber: Mietervereinigung Österreichs,<br />
Reichsratsstraße 15, 1010 Wien, Tel. 05 01 95, Fax DW 92000, www.qmm.at<br />
Medieninhaber: QMM Quality Multi Media GmbH, Beatrixgasse 32, 1030 Wien,<br />
Redaktion: Mariahilfer Str. 51, 5. Stiege, 1060 Wien,<br />
Tel. 01/34 22 42-0, E-Mail: office@qmm.at,<br />
Chefredaktion: Nicole Spilker, Produktion: Susanne Dressler, Artdirektion: Gottfried Halmschlager, Mitarbeiter: Nadja Shah<br />
Anzeigenleitung: Georg Klausinger: Tel. 01/34 22 42-30, E-Mail: g.klausinger@qmm.at<br />
Hersteller: NP-Druck Niederösterreichisches Pressehaus<br />
Gesamtauflage: 69.700 Exemplare (44.700 Exemplare ÖAK, 1. Halbjahr 2014, 25.000 E-Paper)<br />
Coverfoto: Gettyimages<br />
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15 3
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> IM GESPRÄCH<br />
Schritt für Schritt<br />
Sonja Wehsely, Stadträtin für<br />
Gesundheit und Soziales in<br />
Wien, spricht mit MVÖ- Präsident<br />
Georg Niedermühlbichler<br />
über Pflegewohnhäuser,<br />
medizinische Versorgung und<br />
ihren frühmorgendlichen Sport.<br />
Protokoll: Susanne Dressler, Fotos: Nadja Meister<br />
4 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15<br />
Georg Niedermühlbichler: Über Krankheiten<br />
will eigentlich niemand nachdenken,<br />
ganz klar. Aber wer krank ist,<br />
schätzt ein gut funktionierendes Gesundheitssystem.<br />
Wie ist es darum in<br />
Wien bestellt?<br />
Wir haben ein exzellent funktionierendes<br />
Gesundheitssystem. Für mich ist besonders<br />
wichtig, dass diese gute medizinische<br />
Versorgung für alle Menschen<br />
gleich ist, egal wie viel jemand verdient,<br />
wie alt er ist, woher er kommt<br />
und welches Geschlecht er hat. Das<br />
klingt alles so selbstverständlich, aber<br />
wenn wir manche Nachbarstaaten<br />
betrachten, oder auch Nachbarbundesländer,<br />
dann stellen wir fest: das<br />
ist es nicht. Übrigens, gut 20 Prozent<br />
der Patienten und Patientinnen, die in<br />
Wien behandelt werden, sind nicht<br />
aus Wien. Das zeigt doch auch, dass es<br />
hier sehr gut funktioniert.
Verbesserungen sind allerdings immer notwendig.<br />
Was ist derzeit Dein größtes Projekt?<br />
Die Wiener Spitäler sind im Durchschnitt rund achtzig<br />
Jahre alt und haben eine alte Bausubstanz. Zum<br />
Teil verfügen sie über wunderschöne Architektur, aber<br />
heute würde man Krankenhäuser so nicht mehr bauen.<br />
Ein großes Projekt derzeit ist der Bau des Krankenhauses<br />
Nord in der Brünner Straße, das 2016<br />
fertiggestellt wird. Hier handelt es sich nicht einfach<br />
nur um die Errichtung eines neuen Spitals, an diesen<br />
Standort werden gleich drei ganze Krankenhäuser<br />
übersiedeln. Das Orthopädische Krankenhaus Gersthof,<br />
das Krankenhaus Floridsdorf und die Semmelweis-Frauenklinik.<br />
Außerdem wird zum Beispiel die<br />
Herzchirurgie aus Hietzing hier einen neuen Standort<br />
finden und wir planen eine Abteilung für Kinderund<br />
Jugendpsychiatrie. Der Bedarf dafür ist<br />
sehr groß. Der 21. und 22. Bezirk ist einfach<br />
eine riesige Region, größer als Graz,<br />
und da braucht es auch eine entsprechende<br />
Versorgung für die Menschen.<br />
Mit dem Krankenhaus<br />
Nord bringen wir modernere<br />
Strukturen ins Krankenhaussystem,<br />
mehr denn je soll sich alles<br />
um die Patienten und Patientinnen<br />
drehen.<br />
Große Spitäler sind für Wien<br />
wichtig, hier können auch<br />
Patienten weit über die<br />
Landesgrenzen versorgt<br />
werden. Aber wie gewährleistet<br />
ist die Versorgung<br />
durch praktische Ärzte ?<br />
Ein ganz wichtiger Punkt<br />
der letzten Gesundheitsreform<br />
ist es, dass der<br />
niedergelassene Bereich,<br />
also die Arztpraxen, und<br />
der Spitalsbereich gemeinsam<br />
geplant werden.<br />
Der wichtigste Arzt<br />
ist der, der da ist. Viele<br />
Patienten und Patientinnen<br />
kommen nicht<br />
in die Spitalsambulanzen,<br />
weil sie so schwer<br />
krank sind, sondern weil<br />
dort Ärzte und Ärztinnen<br />
auch außerhalb der klassischen<br />
Praxisöffnungszeiten vor<br />
Ort sind. Krankheiten richten<br />
sich nicht nach Öffnungszeiten<br />
und von Freitag Nachmittag<br />
bis Montag in der Früh ist es<br />
oft schwer eine offene Praxis<br />
zu finden. Wir arbeiten hier<br />
eng mit der Wiener Gebiets-<br />
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15 5
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> IM GESPRÄCH<br />
krankenkasse zusammen. Ich<br />
bin schon ein bisserl stolz darauf,<br />
dass wir in Wien Vorreiter<br />
der Gesundheitsreform<br />
sind.<br />
Was wird gerade umgesetzt?<br />
Vis à vis vom Donauspital wird<br />
eine Primärversorgung eingerichtet,<br />
in der nicht nur Ärzte<br />
und Ärztinnen zur Verfügung<br />
stehen, sondern auch diplomierte<br />
Krankenpflegerinnen und -<br />
Pfleger. Ein zweites dieser Art eröffnen<br />
wir im innerstädtischen<br />
Bereich, in Mariahilf. Und das<br />
dritte ist im 15. Bezirk geplant.<br />
Mehr Berufsgruppen unter einem<br />
Dach für eine bestmöglichste Versorgung.<br />
Es ist ganz einfach, die<br />
Qualität muss stimmen und der<br />
Arzt und die Ärztin vor Ort sein.<br />
Schritt für Schritt wird es uns gelingen,<br />
die Versorgung im niedergelassenen Bereich<br />
zu verbessern.<br />
Du bist auch Stadträtin für Soziales<br />
und dadurch für Pflegewohnhäuser<br />
zuständig. Jeder will so lange wie möglich<br />
in seiner Wohnung bleiben. Wie<br />
kann die Stadt Wien das ermöglichen?<br />
Wir bieten maßgeschneiderte Konzepte:<br />
Das Angebot der mobilen Dienste ist in<br />
den letzten Jahren sehr stark erweitert<br />
worden; Heimhilfen, Besuchsdienste<br />
können wir schnell, bereits im Spital,<br />
organisieren. Binnen 24 Stunden stehen<br />
Helfer und Helferinnen nach einer<br />
Krankenhausentlassung zur Verfügung.<br />
Wir bieten Tageszentren für pflegebedürftige<br />
ältere Menschen, insbesondere,<br />
um die Angehörigen zu entlasten. Wenn<br />
man eine nahestehende Person pflegt,<br />
braucht es nicht nur ein großes Herz,<br />
sondern auch Kompetenz und viel Unterstützung.<br />
2007 habe ich angekündigt,<br />
dass wir <strong>2015</strong> kein einziges altes Pflegeheim<br />
mehr in der Stadt sehen werden.<br />
Und das Schöne an der Kommunalpolitik,<br />
aber auch das Anspruchsvolle, daran<br />
ist, dass Versprechen gut prüfbar<br />
sind. Wenn man jetzt, <strong>2015</strong>, durch Wien<br />
fährt, dann kann man es sehen: Es gibt<br />
kein altes städtisches Pflegeheim mehr,<br />
sondern nur mehr moderne Pflegewohnhäuser.<br />
Und auch meine persönliche<br />
Vorgabe wurde erfüllt: Von außen<br />
sollen sich Pflegewohnhäuser nicht<br />
mehr von den Genossenschaftswohnanlagen<br />
unterscheiden. Innen wird<br />
Wohnlichkeit verströmt und gleichzeitig<br />
die beste medizinische und pflegerische<br />
Betreuung geboten.<br />
Gemeinsamkeiten<br />
Stadträtin Sonja Wehsely und<br />
MVÖ-Chef Georg Niedermühlbichler<br />
kennen sich seit 1998 und suchen<br />
stets nach Lösungen bei den für<br />
Menschen so wichtigen Themen wie<br />
Wohnen und Gesundheit.<br />
SONJA WEHSELY<br />
Geboren 1970 in Wien-Leopoldstadt. 1995 Sponsion<br />
zur Magistra der Rechtswissenschaften,<br />
Gerichtsjahr, Personalmanagerin in einer Versicherung<br />
und seit 1992 aktiv in der Wiener Politik<br />
tätig: Vorsitzende der SJ Wien, Bezirksrätin in<br />
Wien-Leopoldstadt, Abgeordnete zum Wiener<br />
Landtag und Mitglied des Gemeinderates der<br />
Stadt Wien, Stadträtin für Integration, Frauenfragen,<br />
KonsumentInnenschutz und Persona, seit<br />
2007 stellvertretende Vorsitzende der SPÖ-Wien<br />
und amtsführende Stadträtin für Gesundheit und<br />
Soziales in Wien. Die Mutter eines Sohnes ist seit<br />
2013 auch Vorsitzende der SPÖ-Leopoldstadt.<br />
Die Jüngeren wiederum kämpfen oft<br />
mit fehlendem Geld für Miete und<br />
Heizkosten. Welche Maßnahmen<br />
stehen hier zur Verfügung?<br />
Zum Beispiel die Wiener Energieunterstützung.<br />
Hier helfen wir nachhaltig.<br />
Wenn Bezieherinnen und Bezieher einer<br />
Mindestsicherung oder Mindestpensionistinnen<br />
und Mindestpensionisten<br />
mit Mobilpass die Heizungsrechnung<br />
nicht zahlen können, dann wird<br />
diese nach Prüfung der sozialen Bedürftigkeit<br />
beglichen, vor allem aber kommt<br />
ein Energieberater oder eine Energieberaterin<br />
ins Haus. Diese überprüfen die<br />
Energiefresser in der Wohnung, suchen<br />
zum Beispiel nach schlecht isolierten<br />
Fenstern oder alten Kühlschränken und<br />
Waschmaschinen. Vor allem aber beraten<br />
die Expertinnen und Experten wie<br />
man es besser machen kann, und die<br />
Stadt Wien unterstützt auch finanziell<br />
bei der Umsetzung der Maßnahmen.<br />
Das ist viel effektiver als eine verhältnismäßig<br />
geringe Summe zu verteilen.<br />
Du sprichst den ehemaligen Heizkostenzuschuss<br />
an?<br />
Genau. Der Heizkostenzuschuss betrug<br />
100 Euro, die im Jänner ausbezahlt<br />
wurden. Wenn im August aber die<br />
Nachzahlung von der Fernwärme gekommen<br />
ist, hatten die wenigsten die<br />
100 Euro parat und schon gab es wieder<br />
ein Problem. Mit der Wiener Energieunterstützung<br />
bekämpfen wir Energiearmut<br />
zielgerichtet und treffsicher.<br />
Und wenn nun doch jemand in eine<br />
Notlage gerät?<br />
Die bedarfsorientierte Minderstsicherung<br />
unterstützt hier. Aber auch begleitende<br />
Maßnahmen sind extrem wichtig.<br />
Denn Ziel muss es sein, dass eine Arbeit<br />
gefunden wird. Raus aus der Mindestsicherung,<br />
denn die beste Bekämpfung<br />
der Armut ist natürlich ein Arbeitsplatz.<br />
Wir haben derzeit nicht die einfachsten<br />
Zeiten, wir wissen zwei Drittel derjenigen,<br />
die eine Mindestsicherung beziehen,<br />
haben maximal einen Pflichtschulabschluss.<br />
Bildung, Fort- und Ausbildung<br />
und lebensbegleitende Maßnahmen<br />
sind der Schlüssel zu einem Leben,<br />
in dem man von seiner Arbeit auch tatsächlich<br />
leben kann.<br />
Zum Schluss noch eine private Frage:<br />
Wie hältst Du Dich fit?<br />
Laufen und ins Fitnesscenter gehen, dafür<br />
muss Zeit sein. Diese Termine stehen<br />
fix in meinem Kalender. Allerdings<br />
zu Zeiten, wo ohnehin wenige Termine<br />
anstehen: Nämlich etwa um sechs Uhr<br />
in der Früh.<br />
6 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15
Cremona<br />
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und noch viel mehr auf über 1000 m 2<br />
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Info: 01 4891881 | www.leder-appel.at
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Grünes<br />
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Blühender Trend für Großstadtbewohner.<br />
Blüten und Blätter, Farben und Düfte bereichern jedes<br />
Zuhause, und sei es noch so klein. Und Gärtnern sorgt<br />
bekanntermaßen für Entspannung pur. Wer weder über<br />
einen eigenen Garten noch über eine üppige Balkon- oder<br />
Terrassenfläche verfügt, kann sich diesen Luxus aber auch<br />
direkt in die eigenen vier Wände holen. Wie das geht,<br />
zeigt die Londoner Gardenista Isabelle Palmer. Sie liefert in<br />
ihrem neuen Buch „Indoor Gärtnern” (siehe auch Buchbesprechung<br />
rechte Seite) jede Menge Anregungen für eigene<br />
grüne Projekte mitten in Küche, Wohn- oder Schlafzimmer:<br />
Mini-Zen-Gärten, Indoor-Wassergärten, hängende<br />
Himbeerpflanzen oder Wandbilder aus Moos. Außerdem<br />
gibt Isabelle praktische Tipps zu Pflanzenauswahl und<br />
-pflege, zu Werkzeugen und Pflanztechniken.<br />
Lust auf Biogemüse aus eigenem Anbau?<br />
Morgentaugärten vermietet Parzellen, die man ab April nach<br />
eigenen Wünschen bebauen kann. Momentan nur in Linz,<br />
weitere Standorte in Planung! Info: www.morgentaugaerten.at<br />
Voll im Trend:<br />
Nachbarschaftsnetzwerke.<br />
Verzicht macht glücklich! Wer aber<br />
doch von Zeit zu Zeit Dinge wie Kabeltrommel,<br />
Waffel eisen oder ein Transportmittel<br />
für den nächsten IKEA-Einkauf<br />
braucht, setzt am besten auf Kollaborativen<br />
Konsum, kurz: Ko-Konsum. Dabei handelt es<br />
sich um den Austausch von Gütern mit den Menschen im eigenen<br />
Haus oder in der Umgebung. Wie das praktisch funktioniert, zeigen<br />
Plattformen wie fragnebenan.com oder pumpipumpe.ch. Übrigens:<br />
Das amerikanische „Time”-Magazin bezeichnet die Ökonomie des<br />
Teilens als einen von zehn Trends, die die Welt nachhaltig verändern<br />
werden.<br />
Ein Urwald auf Etagen<br />
Vorbildliche Bebauung dichter Gebiete erhält Hochhaus-Preis<br />
Unsere Stadt soll grüner werden – ein Wunsch, der sich im Norden Mailands bereits<br />
erfüllte. Knapp 800 Bäume zieren die Außenfassaden zweier Hochhäuser, dazu 5000<br />
Sträucher und 11.000 Bodendeckerpflanzen. Dem Grün hat das Projekt auch seinen<br />
Namen zu verdanken: „Bosco Verticale” – der vertikale Wald. Das Studio von Architekt<br />
Stefano Boeri erhielt für diese Symbiose aus Natur und Architektur nun den<br />
Internationalen Hochhaus Preis der Stadt Frankfurt. www.stefanoboeriarchitetti.net<br />
8 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15
Fotos: Helen Cathcart, Clemens Pürstinger, Paolo Rosselli, ANREI-Reisinger GmbH, Paul Kranzler / magdas KANTINE, AllesWirdGut / Guilherme Silva da Rosa<br />
Magdas eben!<br />
Retro-Chic und guter Zweck.<br />
Gleich zwei tolle Projekte mit sozialem<br />
Ansatz wurden jetzt in Wien<br />
realisiert: „Magdas Hotel” bietet<br />
nicht nur Wien-Reisenden ein elegantes<br />
und günstiges Dach über<br />
dem Kopf, sondern auch Flüchtlingen<br />
Arbeit. Die Minderjährigen, die<br />
von der Caritas betreut werden,<br />
leben in Wohngemeinschaften in<br />
dem Komplex und stellen einen<br />
Großteil des (somit auch vielsprachigen) Personals. Ebenso<br />
von der Caritas initiiert ist „Magdas Kantine” in der Alten Ankerbrotfabrik.<br />
Hier betreiben erfahrene Profis und Menschen,<br />
auf dem Weg dahin (Arbeitslose, Flüchtlinge, Jugendliche, ...)<br />
eine Kantine mit regionalen, saisonalen Produkten inkl. Kiosk<br />
und Catering. magdas-hotel.at, magdas-kantine.at<br />
TIPP<br />
Save the date!<br />
Toller Schwerpunkt der diesjährigen<br />
Messe „Wohnen &<br />
Interieur“: Sie widmet sich<br />
dem Tischlerhandwerk. Zu<br />
sehen sind heimische Tischler,<br />
oft auch die alte und die<br />
junge Generation, und deren<br />
unterschiedliche Design -<br />
lösungen.<br />
7.–15. 3., Messe Wien,<br />
wohnen-interieur.at<br />
NEUERSCHEINUNGEN: ERLESEN LEBEN<br />
Für Neugierige<br />
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Inspirationssuchende,<br />
Einrichtende und alle<br />
Neugierigen, die gerne<br />
Blicke in die Wohnungen<br />
anderer werfen. Mit 443<br />
Einrichtungs- und DIY-<br />
Ideen und einem passenden<br />
Blog: solebich.de.<br />
„Das neue SoLebIch<br />
Buch“, DVA, € 29,99<br />
Für Teenager<br />
Bye-bye Kinderzimmer!<br />
Mehr als 45 kreative<br />
Projekte für Teenager, ihr<br />
eigenes Reich zu gestalten.<br />
An die Hand nimmt sie<br />
dabei Marlies Schiller,<br />
Berliner Designerin und<br />
eine ausgewiesene Do-ityourself-Expertin.<br />
„Style<br />
Dein Zimmer“, Edition<br />
Michael Fischer, €17,50<br />
Für Gärtner<br />
Die Londonerin Isabelle Palmer<br />
hat sich mit ihrer Online-Firma<br />
„The Balcony<br />
Gardener” auf kleine und<br />
winzige Gärten in der Stadt<br />
spezialisiert. Hier zeigt sie<br />
ihre schönsten Umsetzungen<br />
für Indoor (s. a. linke<br />
Seite). „Indoor-Gärtnern“,<br />
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Die renommierte Farbund<br />
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Annie Sloan erklärt, wie<br />
Akzente gesetzt, passende<br />
Lichtquellen ausgewählt<br />
und ideale Farbschemata<br />
gefunden werden.<br />
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€ 30,90, ab 27. 4.<br />
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15 9
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> AKTUELL<br />
Wohnrechtsnovelle <strong>2015</strong><br />
Nach sechs Jahren uneinheitlichem<br />
Mietrechts ist es seit 1. 1. <strong>2015</strong> endlich<br />
so weit. Die Wohnrechtsnovelle<br />
<strong>2015</strong> ist in Kraft getreten und schafft einen<br />
einheitlichen Rechtsraum zum Thema<br />
Übernahme der Kosten für Erhaltung<br />
und Ersatz von Thermen und Warmwasserboiler.<br />
Was bringt die lang ersehnte Wohnrechtsnovelle<br />
zum Thema Thermenwartung? Die MVÖ beantwortet<br />
hier die wichtigsten Fragen.<br />
Für wen gilt die Wohnrechtsnovelle<br />
zur Thermenwartung?<br />
Die Wohnrechtsnovelle <strong>2015</strong> ist auf<br />
ALLE Wohnungen, AUSSER Ein- oder<br />
Zweifamilienhäuser anzuwenden, in denen<br />
eine Heizgelegenheit bzw. Warmwasser<br />
mitvermietet wurde. Mitvermietet bedeutet,<br />
dass Ihr Vermieter Ihnen eine<br />
Therme, Heizung bzw. Warmwasser zur<br />
Verfügung gestellt hat.<br />
Was beinhaltet eine mitvermietete<br />
Therme nicht?<br />
Die Kosten für den Betrieb bzw. Verbrauch<br />
Ihrer Heizung/Warmwasser müssen<br />
nicht im Mietpreis berücksichtigt sein.<br />
Ebensowenig muss die vorhandene Heizung<br />
zu einem höheren Mietzins geführt<br />
haben. Beispiel: Eine beheizbare Wohnung<br />
mit Klo am Gang ist an sich eine<br />
Kategorie-D-Wohnung. Wenn ein D-<br />
Mietzins vereinbart wurde, bleibt das so,<br />
die Therme muss dennoch vom Vermieter<br />
erhalten werden, wenn sie bei Anmietung<br />
vorhanden war.<br />
Die Wohnung bleibt kalt? Die Kosten der Thermenreparatur übernimmt ab jetzt der Vermieter<br />
Welche Pflichten muss Ihr Vermieter<br />
ab sofort übernehmen?<br />
In allen Fällen ist Ihr Vermieter verpflichtet<br />
mitvermietete Thermenheizung, Reparaturen<br />
oder den Austausch der Therme<br />
finanziell zu tragen.<br />
Sie ist auch auf alle bestehenden Ver-<br />
Für welche Mietvertragsarten gilt<br />
die Mietrechtsnovelle?<br />
•<br />
ABGB-Verträge<br />
•<br />
träge anwendbar<br />
•<br />
Die Novelle gilt für MRG, WGG und<br />
Es gelten alle Sachverhalte, die ab<br />
dem 1.1.<strong>2015</strong> entstehen<br />
Wie verhalten Sie sich, wenn eine<br />
Therme beim Service schadhaft ist/wird?<br />
Gibt es keine Gefahr der Kälte, beenden<br />
Sie das Service normal. Dann informieren<br />
Sie Ihren Vermieter schriftlich vom Scha-<br />
den und verlangen die zeitnahe Behebung<br />
des Thermenschadens. Grundsätzlich<br />
ist es ratsam, das Service außerhalb<br />
der Heizperiode durchzuführen, damit<br />
Sie nicht unter Druck kommen, wenn<br />
Reparaturbedarf entsteht.<br />
Wann sollten Sie als Mieter<br />
dennoch aktiv werden?<br />
Nur für den Fall, dass Gefahr in<br />
Verzug ist, also auch wenn Sie sonst<br />
keine Heizmöglichkeiten (z.B. während<br />
der kalten Jahreszeit) haben, können<br />
Sie auftauchende Reparaturarbeiten im<br />
Rahmen eines Services in Auftrag geben.<br />
In diesem Fall sind die entstandenen<br />
Kosten für die Thermenreparatur<br />
einklagbar.<br />
Was umfasst ein Service bzw.<br />
die Thermenwartung?<br />
Wartung bedeutet, dass Ihre Therme gereinigt<br />
und auf Funktionstüchtigkeit<br />
überprüft wird. Sie dient der Lebensverlängerung<br />
der Geräte. Üblicherlicherweise<br />
halten Installateure ein Wartungsintervall<br />
von zwei Jahren für vernünftig<br />
– das Intervall hängt vom Alter und Zustand<br />
der Geräte ab. Für die Wartung ist<br />
der Mieter zuständig und hat auch deren<br />
Kosten zu tragen.<br />
Was gibt es bei der Thermenwartung<br />
noch zu beachten?<br />
Wir raten dazu, die Wartungsprotokolle<br />
zu sammeln und aufzuheben!<br />
Thermen, die um die 15 Jahre alt sind,<br />
haben in der Regel ihr wirtschaftliches<br />
„Lebensende“ erreicht. Wenn hier keine<br />
regelmäßige Wartung vorhanden war<br />
bzw. nachgewiesen werden kann, wird<br />
Ihr Vermieter nachweisen müssen, dass<br />
die Therme aufgrund mangelnder Wartungspflicht<br />
kaputt gegangen ist.<br />
Foto: 123rf<br />
10 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15
8010 Graz | Conrad-von-Hötzendorf-Straße 63/neben Stadthalle | T +43 316 831183<br />
1010 Wien | Schellinggasse 1/Ecke Weihburggasse | T +43 1 698 14 40
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> DER AKTUELLE FALL<br />
Kontrolle ist besser<br />
Frau G. ist glücklich. Rund 9.000<br />
Euro hat sie zurückbekommen.<br />
Lange hat es gedauert, aber nun ist<br />
es fix: Ein Mietzinsüberprüfungsverfahren,<br />
das sie mit Hilfe der Mietervereinigung<br />
eingeleitet hat, ergab, dass sie in<br />
den vergangenen fünf Jahren monatlich<br />
an die 150 Euro zu viel Nettomiete bezahlt<br />
hat. Ihre 34m² Wohnung, die sie<br />
zunächst auf drei Jahre, dann auf fünf<br />
Jahre befristet angemietet hatte, kostete<br />
laut Mietvertrag inklusive Umsatzsteuer<br />
und Betriebskosten 432 Euro im Monat.<br />
Das ist teuer, hatten ihr viele immer wieder<br />
gesagt. Schließlich hat Frau G. sich<br />
ein Herz gefasst und den Mietzinsrechner<br />
der Mietervereinigung ausprobiert.<br />
Über 9000 Euro bekommt Frau G. zurückerstattet. Sie<br />
hatte nicht nur jahrelang eine viel zu hohe Miete für ihre<br />
befristetete Wohnung bezahlt, der verminderte Zins schlug<br />
sich auch nachträglich noch auf die Maklerprovision nieder.<br />
Befristung mindert Mietzins<br />
Sie staunte nicht schlecht, als statt den<br />
rund 430 Euro ein Mietpreis von weniger<br />
als 300 Euro herauskam. Ein Termin<br />
war dann schnell vereinbart, denn dieses<br />
Rechenergebnis hatte Frau G. nun neugierig<br />
werden lassen. Die Rechtsexpertin<br />
der MVÖ erklärte ihr den Ablauf und es<br />
dauerte fast zwei Jahre bis das Verfahren<br />
beendet war, denn ihr Vermieter ging bis<br />
zum Landesgericht. Doch nun steht es<br />
fest: 9.000 Euro waren zu viel bezahlt<br />
worden und für die noch verbleibenden<br />
drei Jahre Mietzeit zahlt Frau G. nur<br />
mehr rund 280 Euro Gesamtmiete. Der<br />
Befristungsabschlag von 25% hat beim<br />
Vermieten seinen Preis für Vermieter.<br />
Auch Maklerprovision zurückgeholt!<br />
Nachdem die Rechtsberaterin Frau G.<br />
über den rechtskräftigen Gerichtsbeschluss<br />
informiert hat, kam dann eine<br />
überraschende Frage: „Haben Sie Maklerprovision<br />
bezahlt?“ Natürlich hatte<br />
das Frau G., denn ohne Makler war es in<br />
den vergangenen Jahren fast unmöglich,<br />
an Wohnungen ranzukommen.<br />
„Nun, wenn die Miete zu hoch ist, dann<br />
haben Sie auch zu viel Maklerprovision<br />
bezahlt, denn die Höhe der Provision<br />
errechnet sich nach der Miethöhe. Da<br />
hier noch keine Verjährung stattgefunden<br />
hat, können Sie auch die zu hoch<br />
bezahlte Maklerprovision zurückfordern“,<br />
klärte die Rechtsexpertin Frau G.<br />
auf und nahm einen Rechner sowie einen<br />
Stift zur Hand. Nach einigen<br />
Minuten stand fest: Auch hier waren<br />
rund 120 Euro zu viel bezahlt worden.<br />
Frau G. freut sich: Die Mieterin bekommt zu viel gezahlten Mietzins retour. In ihrem Fall lohnt es<br />
sich: über 9000 Euro konnte sie via MVÖ zurückfordern.<br />
„Und wie steht es mit der Vergebührung?<br />
Bekomme ich da nun auch was<br />
zurück? Da habe ich ja auch zu viel bezahlt“,<br />
fragte Frau G. berechtigterweise<br />
nach. Doch hier musste sie die Rechtsexpertin<br />
enttäuschen. Auch wenn zuviel<br />
Vergebührungskosten bezahlt worden<br />
waren, einen Rückzahlungsanspruch<br />
gibt es hier nicht. „Eine langjährige<br />
Forderung der Mietervereinigung ist es,<br />
die Mietvertragsgebühren ganz abzuschaffen,<br />
denn anders als bei anderen<br />
Gebühren gibt es hier keine Gegenleistung<br />
des Staates.“<br />
Schöner Solidarbeitrag<br />
„Mit ihrem Mitgliedsbeitrag unterstützen<br />
Sie unseren Einsatz für die Abschaffung<br />
der Mietvertragsgebühr“, erklärt die<br />
Rechtsberaterin abschließend.<br />
Am Heimweg malt sich Frau G. aus, was<br />
sie alles mit dem zurückerhaltenen Geld<br />
anfangen wird können. Und freut sich<br />
darüber, dass sie mit ihrem Mitgliedsbeitrag<br />
nicht nur für sich selbst einen Vorteil<br />
erzielen konnte, sondern damit gleichzeitig<br />
die Arbeit der MVÖ unterstützen und<br />
so auch ein klein wenig für andere Mieterinnen<br />
und Mieter tun kann.<br />
Foto: Shutterstock<br />
12 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> LIEBLING<br />
ALICE TUMLER<br />
moderiert seit 2013 das ORF-Format<br />
„Die große Chance”. Im Mai <strong>2015</strong> wird sie<br />
gemeinsam mit Mirjam Weichselbraun und<br />
Arabella Kiesbauer durch den Eurovision Song<br />
Contest führen. Eine vorzügliche Wahl für das größte<br />
Musikevent des Jahres, denn die gebürtige<br />
Innsbruckerin, die mittlerweile in Frankreich lebt, bringt<br />
beste Voraussetzungen mit: Als Tochter eines österreichischen<br />
Vaters mit slowenisch-italienischer Abstammung<br />
und einer französischen Mutter aus Martinique spricht<br />
sie ganze sechs Sprachen fließend!<br />
„60. Eurovision Song Contest“,<br />
23. 5. <strong>2015</strong>, 21:00 Uhr,<br />
ORFeins<br />
BOSSA NOVA<br />
MEISTERIN<br />
Foto: Comcharis<br />
„Ich mag Objekte, die eine Geschichte erzählen. Diese Gitarre habe ich im argentinischen Salta beim Trödler gefunden. In<br />
dem Geschäft spielte ein Freund des Besitzers unglaublich schönen Bossa Nova auf einer Gitarre. Meinem Freund und mir<br />
blieb vor Bewunderung fast der Atem weg. Am gleichen Abend lud uns Benjamin, der Gitarrist, zu einem unvergesslichen<br />
Abendessen in seiner kleinen Hacienda ein. Danach gab es von ihm und seiner Frau noch eine wunderschöne Stadtbesichtigung<br />
bei Nacht. Am nächsten Tag besuchten wir noch einmal den Trödler und kauften die Gitarre, auf der Benjamin am<br />
Vortag gespielt hatte. Ich habe mir fest vorgenommen, eines Tages auch eine Meisterin des Bossa Novas zu werden.“<br />
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15 13
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> THEMA<br />
Achtung, Schmusetiger!<br />
Haustiere übertragen eine Reihe<br />
Bakterien durchs Schmusen, dazu<br />
kommt die Ansteckungsgefahr mit<br />
Parasiten wie Würmern. Die Gefahr<br />
lässt sich aber deutlich reduzieren:<br />
mit regelmäßigem Händewaschen.<br />
14 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15
Aufgeräumt mit<br />
Hygiene-Mythen<br />
Was bei der Haushalts-Hygiene alles schief laufen kann und<br />
warum man trotzdem auf „antibakteriell“ und „desinfizierend“<br />
verzichten kann: <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> beantwortet aufkeimende Fragen<br />
zum Thema Bakterien, Pilze & Co. TEXT: NICOLA SCHWENDINGER<br />
Foto: 123rf<br />
Prinzipiell kann man Herrn<br />
und Frau Österreicher ein<br />
gesundes Hygiene-Bewusstsein<br />
attestieren. Beim<br />
Umgang mit rohem Fleisch<br />
– insbesondere Geflügel –<br />
sind wir achtsam, das Schneidebrett<br />
wird auch während des Kochens getauscht<br />
bzw. abgespült und das Händewaschen<br />
gehört sowieso ganz selbstverständlich<br />
dazu. Wie kommt es denn<br />
dann, dass der Bauch trotzdem ab und<br />
an verrückt spielt? Und wie werden wir<br />
Keime, Hausstaubmilben und andere<br />
unwillkommene Gäste los?<br />
„Es gibt den Mythos, dass<br />
die Ablagerungen in der<br />
Teekanne den Geschmack<br />
verbessern – dann dürften<br />
wir allerdings auch Rotweingläser<br />
nie ausspülen.“<br />
Christian Kruselburger,<br />
Gebäudereinigungsmeister bei Attensam<br />
sen: die Füße richtig gut abzutrocknen<br />
ist das Um und Auf – egal, ob im<br />
Schwimmbad oder nach der Dusche zuhause.<br />
IM WOHN- UND SCHLAFZIMMER<br />
Seit einigen Jahren feiern Sie ein fulminantes<br />
Comeback: Teppiche! Der klassische<br />
Perserteppich hat zwar ein wenig an<br />
Boden verloren, dafür erfreuen sich graphische<br />
Motive – oft aus Skandinavien<br />
stammend – größter Beliebtheit. Die<br />
schlechte Nachricht: Teppiche sind und<br />
bleiben Staubfänger. Weniger ist mehr,<br />
ist auch das Credo von Dr. Magda Diab-<br />
El Schahawi, Fachärztin für Hygiene an<br />
der Meduni Wien. „Es wird nicht möglich<br />
sein, die Wohnung völlig frei von<br />
Hausstaubmilben zu bekommen, aber<br />
man kann sie verringern, indem man etwa<br />
auf Vorhänge und Teppiche verzichtet,<br />
die nicht regelmäßig gewaschen werden<br />
können.“ Die Expertin weiter:<br />
„Raumtemperaturen um die 25 Grad<br />
Celsius bieten optimale Lebensbedin-<br />
IM BADEZIMMER<br />
Vorweg: Nicht alle Bakterien sind böse,<br />
ganz im Gegenteil. Im Darm helfen sie<br />
der Verdauung, auf der Haut bilden sie<br />
einen Schutz. Der menschliche Körper<br />
trägt mehr Bakterien in und an sich, als<br />
er Körperzellen hat!<br />
Fakt ist aber auch, dass sich Bakterien in<br />
warmen feuchten Räumen pudelwohl<br />
fühlen. Die erste Regel daher: das Badezimmer<br />
immer gut lüften! Geputzt wird<br />
mit Allzweck-, Haushaltsreiniger oder<br />
einem milden Säurereiniger. Hygienereiniger<br />
oder desinfizierende Mittel sollten<br />
Krankenhäusern, Arztpraxen oder<br />
Lebensmittelfabriken vorbehalten sein<br />
und haben im privaten Haushalt nichts<br />
verloren, sie schaden nur unnötig der<br />
Umwelt und eventuell sogar der eigenen<br />
Gesundheit. Einzige Ausnahme: bei der<br />
Pflege von kranken Angehörigen können<br />
verschärfte Maßnahmen sinnvoll<br />
sein. Wer übrigens glaubt, dass er sich<br />
im Fitness-Studio oder in der Therme<br />
einen Fußpilz zugezogen hat, sollte wisgungen<br />
für Hausstaubmilben.“ Ein oder<br />
zwei Grad weniger wirken sich also nicht<br />
nur auf die Heizkosten positiv aus.<br />
Um eine Mär handelt es sich anscheinend<br />
bei der These, dass sich der Lurch<br />
in Altbauten schneller bildet, als in neu<br />
errichteten Wohnungen. „Lurch entsteht<br />
durch Luftzug“, erklärt etwa Christian<br />
Kruselburger, Gebäudereinigungsmeister<br />
bei Attensam. „In Altbauten gibt es<br />
natürlich öfter undichte Fenster …“.<br />
Christian Reiger von der Hausbetreuung<br />
Wiener Wohnen ergänzt: „Lurch richtet<br />
sich eher nach der Anzahl der Personen,<br />
die im Haushalt leben – und der Haustiere.“<br />
Aber auch zu viel Fleißarbeit wird nicht<br />
unbedingt belohnt. Wer eine Hausstaubmilben-Allergie<br />
hat, sollte so etwa<br />
nicht gleich nach dem Aufstehen die<br />
Betten machen, denn dadurch würde<br />
man den Milben nur ein angenehmes<br />
Klima schaffen. Lieber ein oder zwei<br />
Stunden mit dem Ausschütteln der Betten<br />
warten.<br />
IN DER KÜCHE<br />
Der wichtigste, weil für Keime anfälligste<br />
Raum zum Schluss: Die Küche. Die<br />
meisten Österreicher sind in der Küche<br />
achtsam, wie eine Studie der AGES<br />
(Österreichische Agentur für Gesundheit<br />
und Ernährungssicherheit) vermuten<br />
lässt. So waschen sich 80 % der Befragten<br />
vor oder auch während des Kochens<br />
die Hände und sogar 86 % wechseln<br />
das Schneidebrett nach Verwendung.<br />
Dass rohes Fleisch nicht mit anderen<br />
Zutaten in Berührung kommen<br />
sollte, scheint also allgemein hin bekannt.<br />
Dass man Spülbürsten und<br />
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15 15
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> THEMA<br />
Achtsame Österreicher. Laut einer Studie der AGES waschen sich 80% aller Teilnehmer vor und während des Kochens die Hände.<br />
TIPPS ZUM THEMA<br />
Saubere Sache<br />
Der Folder „Nein zur Desinfektion im<br />
Haushalt“ lässt sich gratis unter<br />
www.oekokauf.wien.at downloaden.<br />
Tox-App<br />
Sollte es doch Chemikalien im Haushalt<br />
geben, hilft im Vergiftungsfall als<br />
Erste Hilfe das Download auf<br />
www.toxhelp.at<br />
Schwammtücher regelmäßig auswechseln,<br />
bzw. im Geschirrspüler bzw. der<br />
Waschmaschine oder auch in der<br />
Mikrowelle (siehe Kasten rechts) reinigen<br />
sollte, klingt zwar logisch, wird<br />
aber in der Praxis gerne vergessen (siehe<br />
auch Kasten auf der nächsten Seite).<br />
Die Studie ortet hier Verbesserungspotenzial.<br />
Jetzt zu einem heiklen Thema: der<br />
Kühlschrank. Knapp ein Viertel der<br />
Studienteilnehmer reinigen diesen nur<br />
maximal einmal im Jahr. Das ist eindeutig<br />
zu wenig. Dazu kommt: Weniger<br />
als ein Drittel hat seinen Kühlschrank<br />
bis maximal 5 oder 6 Grad eingestellt,<br />
die Mehrzahl liegt darüber – und das ist<br />
schlecht. Die Lebensmittel sollten auch<br />
nicht in Tetris-Manier geschlichtet werden.<br />
Gemüse und Obst gehören getrennt,<br />
Fleisch, Fisch und Wurst sollten<br />
ganz unten, in der kältesten Zone, lagern.<br />
Besonders in den USA – und den<br />
von dort stammenden TV-Serien, ist<br />
der „5 Sekunden“-Mythos verbreitet,<br />
der besagt: Lebensmittel, die auf den<br />
Boden gefallen sind, können noch gegessen<br />
werden, insofern man sie innerhalb<br />
von fünf Sekunden aufhebt. Die<br />
Antwort von Diab-El Schahawi fällt wenig<br />
überraschend nüchtern aus: „Das<br />
stimmt so nicht, es kommt natürlich<br />
darauf an, ob die Unterlage feucht,<br />
trocken, rein oder unrein ist.“<br />
ABSCHLIESSEND<br />
„Die bloße Existenz von Mikroorganismen<br />
ist kein Grund zur Beunruhigung“,<br />
betont die Ärztin der Meduni. „Werbekampagnen,<br />
in denen mit Bakterien<br />
Angst gemacht wird, entbehren häufig<br />
jeglicher Grundlage.“ Sauber, aber<br />
nicht rein, lautet der Grundsatz. Auch<br />
wenn wir uns bis zu 20 Mal in der Minute<br />
ins Gesicht fassen; Schwangere,<br />
kleine Kinder und ältere Menschen reagieren<br />
empfindlicher auf Keime, so gilt<br />
es dennoch, nicht zu übertreiben. Auch<br />
nicht, wenn es darum geht, die Schuld<br />
für die Magenverstimmung dem Würstelstand<br />
ums Eck zuzuschieben. 80 %<br />
gaben bei der AGES-Befragung an, die<br />
Quelle von Lebensmittelvergiftungen<br />
außerhalb der Wohnung zu vermuten.<br />
Und das ist eher unwahrscheinlich.<br />
BAKTERIEN<br />
UNTERWEGS<br />
Krankheitsüberträger Geld?<br />
Jeder Euro wird in Österreich schätzungsweise<br />
vierzig Mal im Jahr von Hand<br />
zu Hand weitergegeben. Da könnte die<br />
Vermutung naheliegen, dass Geldscheine<br />
und Münzen auch Krankheiten übertragen.<br />
Tatsächlich ist das aber nicht der<br />
Fall. Zwar kommen Geldscheine und<br />
Münzen mit vielen Bakterien in Berührung,<br />
aber die Mikroben überleben dort<br />
nicht lange. Bei Untersuchungen fanden<br />
australische Forscher Bakterien in so kleinen<br />
Mengen, dass eine Ansteckung eher<br />
unwahrscheinlich ist. Auf Münzen geht<br />
es Bakterien übrigens noch schlechter. In<br />
den Euros steckt nämlich Kupfer – und<br />
das tötet die Bakterien ab.<br />
Fotos: 123rtf<br />
16 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15
KEIMLICHE HOT SPOTS<br />
Keine große Überraschung: Bakterien lümmeln am liebsten auf Gegenständen herum ,die im Haushalt am häufigsten benutzt werden.<br />
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> hat eine Top Drei der beliebtesten Keim-Hotspots erstellt und verrät, wie man diese Orte sauber hält.<br />
SCHWAMM DRÜBER<br />
In Amerika sind Schwämme in Großküchen<br />
verboten. Zurecht, sind es doch –<br />
im Vergleich mit schneller trocknenden<br />
Lappen – Sammelplätze für unzählige<br />
Bakterien. Beides sollte jedoch in jedem<br />
Fall nach dem Benützen an einem gut<br />
belüfteten Platz getrocknet werden oder<br />
nass (!) für eine Minute in die Mikrowelle<br />
gepackt und sowieso regelmäßig nach<br />
einigen Tagen ausgetauscht werden.<br />
FERNGESTEUERT<br />
Da Computer-Tastaturen, -Mäuse und<br />
Fernbedienungen ein Wohlfühlgebiet für<br />
Keime sind, sollten sie auch regelmäßig<br />
gereinigt werden. Im ausgeschaltenen<br />
Zustand ggf. mit einem Staubsauger absaugen<br />
und/oder mit einem weichen,<br />
feuchten Tuch (geht auch mit mildem<br />
Desinfektionsmittel) säubern. Für Touch -<br />
screens gibt es z.B. eine antibakterielle<br />
Reinigungsmasse (cybercleanshop.de).<br />
TROCKENE TÜCHER<br />
Schon 20 Minuten in klammen Zustand<br />
kann in Handtüchern zu vermehrter Bakterien-<br />
und Schimmelbildung führen. Daher<br />
Tücher immer gut nach Gebrauch<br />
trocknen. Wer ganz sicher gehen will:<br />
Gesamte Handtuchladung nach dem Duschen<br />
in den Trockner werfen, etwa nach<br />
dem vierten Gebrauch dann im Kochprogramm<br />
waschen. Der Schimmelgeruch ist<br />
nicht zu killen? Zeit für neue Handtücher.<br />
█FÜR EUR 10 KÖNNEN█SIE█<br />
█IHRE PAKETE JETZT█<br />
█IM PYJAMA ABHOLEN.<br />
█<br />
Der gelbe Zettel gehört jetzt der Vergangenheit an: Denn wenn<br />
Sie nicht zu Hause sind, werden Pakete einfach in die neue Post<br />
Empfangsbox gelegt – und sind jederzeit für Sie zu entnehmen.<br />
Wenn Sie Fragen zur Empfangsbox haben, stehen wir Ihnen<br />
jederzeit gerne unter 0810 / 010101 zur Verfügung.<br />
Wenn’s wirklich wichtig ist, dann lieber mit der Post.<br />
www.post.at/empfangsbox<br />
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15 17
Der Frühling steht ins Haus! Und <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> gibt schon<br />
einmal einen Vorgeschmack auf unsere Lieblingsjahreszeit<br />
Vorboten<br />
1<br />
5<br />
BLUMEN IM ABO<br />
Einen wöchentlichen Frühlingsgruß<br />
ins Haus gibt es ab € 22,90, über<br />
www.bloomerei.at<br />
4<br />
GARTEN AUF DEM<br />
FENSTERBRETT<br />
Arche Noah Handbuch<br />
Bio-Balkongarten<br />
(Andrea Heistinger),<br />
€ 29,90 über<br />
www.arche-noah.at<br />
2<br />
GUTE HANG-LAGE<br />
Handgefertigte Blumenampel<br />
„The Fenchurch” aus<br />
Makrame, um 55,– Euro,<br />
www.arumfellow.com<br />
GRUPPEN GRÜN<br />
Vasen „Lovlig“ um € 1,99<br />
pro Stück über www.ikea.at<br />
FIXTERMIN FÜR PFLANZENFREUNDE<br />
Zum 15. Mal findet die Raritätenbörse der<br />
Universität Wien statt. 17.–19. 4., 9.30–18.00<br />
Uhr, Botanischer Garten, Mechelg./Praetoriusg.,<br />
1030 Wien, www.botanik.univie.ac.at<br />
EVENT<br />
TIPP<br />
5<br />
3<br />
LIEGEN UND LIEGEN LASSEN<br />
Erstes Sonnenbad im Liegestuhl aus Buchenholz, um € 198,–,<br />
über www.manufactum.de<br />
Fotos: Hersteller, Petra Rautenstrauch<br />
18 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> WIEN<br />
Die Mieterhilfe ist eine<br />
kostenlose Beratungsstelle<br />
der Stadt Wien. Das Team<br />
der Mieterhilfe berät bei<br />
allen rechtlichen Fragen.<br />
Mieterhilfe – Beratung an erster Stelle<br />
Soforthilfe bei Wohnproblemen jeglicher<br />
Art bietet die Mieterhilfe von<br />
Wohnservice Wien. BewohnerInnen<br />
von geförderten Wohnungen, aber<br />
auch MieterInnen von Gemeindebauund<br />
Privat-Wohnungen finden hier<br />
rasche und unkomplizierte Unterstützung.<br />
Die Themenpalette reicht von<br />
Wohn- und Mietrecht über das Wohnungsgemeinnützigkeitsrecht<br />
(geförderte<br />
Wohnungen) bis zu Wohnungseigentumsrecht.<br />
Wer also Fragen zur Betriebskostenabrechnung,<br />
zu Mietverträgen<br />
hat, die letzte Mietzinserhöhung<br />
nicht nachvollziehen kann oder sich<br />
über Wohnungsweitergaben informieren<br />
möchte, ist hier gut aufgehoben.<br />
Der Wiener Betriebskostenrechner –<br />
überprüfen zahlt sich aus!<br />
Welche Kosten in der Betriebskostenrechnung<br />
enthalten sein dürfen, ist im<br />
Mietrechtsgesetz festgehalten. Der Betriebskostenrechner<br />
der Mieterhilfe ermöglicht<br />
eine Überprüfung der einzelnen<br />
Positionen per Mausklick. Er ermittelt<br />
nach Eingabe der einzelnen<br />
Werte der Betriebskostenabrechnung,<br />
ob diese niedrig, mittel oder hoch ist.<br />
Die ExpertInnen helfen weiter.<br />
www.betriebskostenrechner.wien.at<br />
Mieterhilfe: kostenfrei,<br />
kompetent, konsequent<br />
Wiener Mietenrechner<br />
Mit wenigen Mausklicks kann überprüft<br />
werden, ob die Miete angemessen<br />
oder zu hoch ist. Die Mieten in Wien<br />
sind im Vergleich zu anderen Städten<br />
deutlich niedriger – nicht zuletzt Dank<br />
der rund 220.000 Gemeindewohnungen<br />
und der mehr als 200.000 geförderten<br />
Wohnungen, die preisdämpfend<br />
auf den gesamten Wiener Wohnungsmarkt<br />
wirken.<br />
Mehr als 60 Prozent der WienerInnen<br />
wohnen in Gemeindewohnungen oder<br />
geförderten Wohnungen! Im Gegensatz<br />
zu geförderten Wohnungen ist besonders<br />
bei privaten Mietverträgen, die innerhalb<br />
der letzten drei Jahre abgeschlossen<br />
wurden, ein beträchtlicher<br />
Mietanstieg zu beobachten. Nicht immer<br />
lassen sich diese Mietpreise durch<br />
berechtigte Zuschläge auf einer gesetzlichen<br />
Basis erklären.<br />
www.mietenrechner.wien.at<br />
Wiener Ablöserechner<br />
Erfahren Sie, für welche Mietgegenstände<br />
oder Inventargüter Sie bei<br />
Wohnungswechsel Ablöse erhalten<br />
können - und in welcher Höhe! Mit<br />
dem Wiener Ablöserechner können<br />
Sie einfach und schnell Rechnungsbeträge<br />
der einzelnen Gegenstände – so<br />
noch Rechnungen vorhanden sind –<br />
in die jeweiligen Eingabefelder des<br />
Rechners eintragen.<br />
www.abloeserechner.wien.at<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Foto: WohnserviceWien_Stefan Zamisch<br />
Online-Mietenrechner jetzt auch als<br />
App!Mit der neuen Applikation des Wiener<br />
Mietenrechners kann dieses Servicetool auch<br />
bequem unterwegs am Smartphone oder Tablet<br />
angewandt werden – so etwa unmittelbar bei oder<br />
nach einer Wohnungsbesichtigung. Die Wiener<br />
Mietenrechner-App steht für iOS und Android<br />
kostenlos zur Verfügung.<br />
SERVICE-ANGEBOTE RUND UMS <strong>WOHNEN</strong><br />
Mieterhilfe<br />
Tel.: 01/4000-25900<br />
E-Mail: mieterhilfe@wohnservice-wien.at<br />
1010 Wien, Rathausstraße 2<br />
Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr<br />
www.mieterhilfe.at<br />
InfoCenter<br />
Tel.: 01/4000 8000<br />
E-Mail: infocenter@wohnservice-wien.at<br />
1010 Wien, Bartensteingasse 9<br />
Telefonische Auskünfte: Montag bis Freitag<br />
von 8 bis 19 Uhr<br />
Persönliche Informationen: Montag bis<br />
Freitag von 8 bis 17 Uhr<br />
www.wohnservice-wien.at<br />
Wohnberatung Wien<br />
Terminvereinbarung und Information<br />
Montag bis Freitag 7 bis 20 Uhr<br />
Tel.: 01/24 111, Fax: 01/24 111 -76100<br />
Persönliche Beratung:<br />
1030 Wien, Guglg. 7-9/Ecke Paragonstr.<br />
Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag<br />
von 8 bis 19 Uhr, Mittwoch von 8 bis<br />
12 Uhr<br />
E-Mail: wohnberatung@wohnberatungwien.at<br />
www.wohnberatung-wien.at<br />
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15 19
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> AKTUELL<br />
Der Nächste, bitte?<br />
Grundsätzlich unterscheidet das<br />
Mietrechtsgesetz zwischen zwei<br />
Gruppen: nämlich einerseits zwischen<br />
Hauptmietern und ihren direkten<br />
blutsverwandten Mitbewohnern, die bei<br />
der Weitergabe von Mietrechten begünstig<br />
werden, und andererseits zwischen<br />
Lebensgemeinschaften, Stief- und Pflegekindern.<br />
Die Weitergabe von Mietrechten unter Lebenden ist in<br />
Österreichs Mietrechtsgesetzgebung nicht ohne weiteres<br />
möglich. Entscheidend ist letztlich der Familienstand.<br />
Die Weitergabe von Mietrechten<br />
unter Lebenden<br />
Die Abtretung von Mietrechten ist unter<br />
Lebenden nur in der direkten Verwandtschaftslinie<br />
möglich sowie bei Ehegatten,<br />
eingetragenen Partnerschaften, Wahl-<br />
/Adoptivkindern und Geschwistern. Ausgeschlossen<br />
sind Lebensgefährten, Stiefkinder<br />
und Pflegekinder.<br />
ABER: Lebensgefährten können im Todesfall<br />
in Mietrechte eintreten.<br />
Erfüllen Lebensgefährten im Todesfall<br />
folgende Bedingungen, so gehen die<br />
Mietrechte an den Hinterbliebenen<br />
automatisch per Gesetz über:<br />
•<br />
gemeinsamer Haushalt zum Todeszeitpunkt<br />
entweder durch gemeinsamen<br />
Bezug der Mietwohnung oder einer mindestens<br />
dreijährigen Dauer der Lebensgemeinschaft<br />
•<br />
ein dringendes Wohnbedürfnis des<br />
Hinterbliebenen liegt vor<br />
Keine Unterscheidung zwischen<br />
Hetero- oder Homosexuellen!<br />
Seit der Entscheidung des Europäischen<br />
Gerichtshofes gibt es keinen Unterschied<br />
zwischen homo- und heterosexuellen Lebensgefährten<br />
mehr.<br />
Wie hat die Rechtssprechung eine<br />
Lebensgemeinschaft definiert?<br />
Eine klare Definition des Gesetzgebers<br />
steht noch immer aus. Laut OGH muss<br />
die Lebensgemeinschaft einer Ehe ähnlich<br />
sein. Das bedeutet, dass neben einer<br />
Wohn- und Wirtschaftsgemeinschaft auch<br />
eine sexuelle Lebensgemeinschaft bestehen<br />
muss! Reine Freundschaftsbeziehungen<br />
oder Mutter-Tochter ähnliche oder<br />
auch Vater-Sohn ähnliche Beziehungen<br />
sind daher keine Lebensgemeinschaft!<br />
Du bist dran? Wohnungen können – manchmal auch im Todesfall – nicht einfach<br />
weitergegeben werden.<br />
Wie kann eine Lebensgemeinschaft<br />
überprüft werden?<br />
Richter müssen sich auf die Glaubwürdigkeit<br />
der Aussagen verlassen. Letztendlich<br />
wäre es sinnvoll, eine gültige Definition<br />
der Lebensgemeinschaft gesetzlich zu<br />
definieren. Eine Möglichkeit wäre z.B. eine<br />
Registrierung, so dass sich Gerichte<br />
nicht mit dem sexuellen Privatleben von<br />
Mietern beschäftigen müssen.<br />
Gibt es Möglichkeiten bei einem<br />
freundschaftlichem Verhältnis?<br />
Sie sollten sich gemeinsam mit ihren<br />
Freunden/Lebenspartnern unbedingt vor<br />
der Zusammenlegung Ihrer Wohnsitze<br />
juristisch beraten lassen und sich genau<br />
über Konsequenzen informieren, damit<br />
es später kein böses Erwachen gibt. Denn<br />
so lange der Gesetzgeber keine Abhilfe<br />
schafft, sind Hinterbliebene, die nicht<br />
verwandt sind, völlig schutzlos einem<br />
Wohungsverlust im Todesfall des Hauptmieters<br />
ausgeliefert, wenn keine sexuelle<br />
Beziehung nachweisbar ist.<br />
Können Lebensgefährten einen Mietvertrag<br />
bei Trennung weiter nutzen?<br />
Grundsätzlich haben Sie keine Möglichkeit,<br />
einen Mietvertrag ohne Zustimmung<br />
Ihres Vermieters weiterzugeben.<br />
AUSNAHME: Es besteht ein vertraglich<br />
vereinbartes Weitergaberecht oder Sie<br />
sind mit dem Hauptmieter verwandt<br />
oder verheiratet (in eingetragener Partnerschaft).<br />
ACHTUNG: Wenn Sie den<br />
Mietvertrag gemeinsam abgeschlossen<br />
haben, kann sich das auch rächen. Sollte<br />
die Lebensgemeinschaft beendet werden,<br />
so bleiben die ehemaligen Lebenspartner<br />
dennoch im Vertrag. Dieser Vertrag ist<br />
mit drei Parteien (zwei Mieter + ein Vermieter)<br />
zustande gekommen, daher müssen<br />
alle drei Parteien einstimmig Veränderungen<br />
im Vertrag beschließen.<br />
Wenn solche Änderung nicht gelingt,<br />
hat es zur Folge, dass der ausgezogene<br />
Mitmieter bis zur rechtskräftigen Beendigung<br />
des Vertrages für alle Pflichten<br />
(vor allem die Miete!) des Vertrages<br />
mithaftet.<br />
Foto: Fotolia<br />
20 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15
Auf „Radiant Orchid” folgt der warme<br />
Rotton Marsala: Das Pantone Color Institute<br />
hat die Trendfarbe für <strong>2015</strong> ausgewählt.<br />
1<br />
TRANSPORTESEL<br />
Ein Klassiker mit Front-Gepäckkiste, Korkhand -<br />
griffen, Ledersattel und cremefarbenen Reifen:<br />
Das Road Transport von Roetz, ab<br />
€ 640, –, roetz-bikes.com<br />
MARSALA<br />
MANIE<br />
TANSANISCHES FEUER<br />
Die Kerze „Masaii Spirit” von Baobab duftet herrlich<br />
nach Amber und brennt ca. 60 Stunden lang.<br />
Um € 55, –, über ausliebezumduft.de<br />
6<br />
2<br />
HEISSE SACHE<br />
Designpreisgekrönte<br />
Thermoskanne „Geo”<br />
von Normann Copenhagen.<br />
Um € 66, 50,<br />
über artvoll.de<br />
4<br />
3<br />
LICHT & SCHATTEN<br />
Lampenhängeschirm<br />
„Nymö” von IKEA für<br />
stimmungsvolles Licht.<br />
€ 29,99, ikea.at<br />
Fotos: Hersteller<br />
5<br />
GUTE SITZGELEGENHEIT<br />
Lässt sich kombinieren: Hocker „Osaka”<br />
mit Firenze-Stoff bezogen. Von Bo<br />
Concept, um € 523, –, boconcept.com<br />
SOUND? CHECK!<br />
Kopfhörer „Plattan“ der skandinavischen<br />
Marke Urbanears. € 69, –,<br />
über urbanoutfitters.com<br />
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15 21
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> EIGENTUM<br />
Wohnungseigentum:<br />
Wann ist eine Jahresabrechnung<br />
ordentlich und richtig gelegt?<br />
Immobilienverwalter veruntreut Kundengelder“,<br />
„Verwalter in Konkurs,<br />
Kundengelder futsch“– derartige<br />
Schlagzeilen sind selten, doch sie kommen<br />
vor. Für die Betroffenen ist das bitter,<br />
denn meist ist in solchen Fällen das Geld<br />
für immer verloren und Instandhaltungsfonds<br />
sind leer oder sogar im Minus.<br />
Wohnungseigentümer können dem aber<br />
vorbeugen. Denn sie haben einerseits das<br />
Recht, eine ordentliche und richtige Abrechnung<br />
zu erhalten und andererseits die<br />
Möglichkeit, die eingezahlten Gelder auf<br />
einem Eigenkonto der Eigentümergemeinschaft<br />
verwalten zu lassen.<br />
Damit Immobilienverwalter keine Kundengelder veruntreuen<br />
können, hat der OGH sehr genau festgelegt, wie seine<br />
Informations- und Offenlegungspflicht auszusehen hat.<br />
Übersichtliche Abrechnung<br />
Ab wann eine Abrechnung richtig gelegt<br />
wurde, beschäftigt auch immer wieder das<br />
Gericht, da Verwalter oft der Ansicht sind,<br />
eine kurze Übersicht über den Geldfluss<br />
reicht aus, um ihrer Abrechnungspflicht<br />
Genüge zu tun. Dem ist aber nicht so. In<br />
zahlreichen Gerichtsentscheidungen des<br />
OGH kann man deutlich nachlesen, wie<br />
tiefgehend die Informations- und Offenlegungspflichten<br />
des Verwalters sind.<br />
So heißt es zusammengefasst unter anderem<br />
in den Leitsätzen des OGH: „Eine ,ordentliche’<br />
Abrechnung ist eine solche, die<br />
eine systematische, übersichtliche und einer<br />
Nachprüfung leicht zugängliche Gliederung<br />
der Einnahmen und Ausgaben<br />
enthält. Dies hat durch eine detaillierte<br />
Aufstellung der Einnahmeposten und<br />
Ausgabeposten zu erfolgen, wobei sowohl<br />
auf Einnahmenseite als auch Ausgabenseite<br />
der Zeitpunkt der Zahlung, ihr Verwendungszweck<br />
und der Zahlungsempfänger<br />
beziehungsweise der Leistende zu bezeichnen<br />
sind. Darüber hinaus muss die gelegte<br />
Abrechnung inhaltlich richtig sein. Die<br />
Überprüfung der inhaltlichen Richtigkeit<br />
beschränkt sich nicht auf die Kontrolle<br />
der Vollständigkeit und Richtigkeit der<br />
Zahlen und Belege.“<br />
Auch Prüfung ist notwendig<br />
In der Folge beschreibt der OGH auch<br />
noch etwas genauer, was er unter „richti-<br />
Überblick verloren? Eine Abrechnung muss eine „systematische, übersichtliche und einer<br />
Nachprüfung leicht zugängliche Gliederung der Einnahmen und Ausgaben enthalten”<br />
ger“ Abrechnung versteht: „Es genügt<br />
nicht, sich mit der Kontrolle der Vollständigkeit<br />
und Richtigkeit der Zahlen und<br />
Belege zu begnügen, sondern es ist bei jeder<br />
in Frage gestellten Ausgabe oder Einnahme<br />
auch zu prüfen, ob sie pflichtgemäß<br />
getätigt wurde, also dem durch Gesetz<br />
und Vereinbarung definierten Auftrag<br />
einer ordentlichen Verwaltung entspricht.“<br />
ÖNORM nicht bindungswirksam<br />
Mitunter verweisen Verwaltungen auf die<br />
ÖNORM, wenn Wohnungseigentümer<br />
nur eine zusammengefasste Kurzübersicht<br />
erhalten. Doch dieser Verweis geht<br />
ins Leere, denn: „Die ÖNORM A 4000<br />
wurde nicht im Sinne des § 34 Abs 5<br />
WEG für rechtsverbindlich erklärt. Der<br />
Bundesminister für Justiz hat bislang von<br />
dieser Verordnungsermächtigung keinen<br />
Gebrauch gemacht. Den Abrechnungsregeln<br />
der genannten ÖNORM kommt daher<br />
allenfalls informelle Bedeutung, aber<br />
keine Bindungswirkung zu.“<br />
Letztlich sind in der Abrechnung auch die<br />
Einnahmen auszuweisen und damit auch<br />
etwaige Rückstände anderer Wohnungseigentümer<br />
und seien es auch nur kurzfristig<br />
bestehende zum Zeitpunkt der<br />
Rechnungslegung. Datenschutz gibt es<br />
hier verständlicherweise keinen: „Jeder<br />
einzelne Mit- und Wohnungseigentümer<br />
hat ein Anrecht darauf, zu erfahren, wie<br />
hoch die Erträgnisse der Liegenschaft<br />
sind und in welchem Umfang jedes Gemeinschaftsmitglied<br />
zu den Aufwendungen<br />
der Liegenschaft beiträgt.”<br />
Foto: 123rf<br />
22 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> SERVICE<br />
Fotos: 123rf<br />
Wie ist das<br />
eigentlich …<br />
Sie haben Fragen rund um<br />
das Wohnen? Unsere Experten aus<br />
dem Team der Mietervereinigung<br />
Österreichs geben gerne Auskünfte.<br />
FRAGE Der Durchlauferhitzer<br />
meiner Mietwohnung<br />
ist defekt. In einer<br />
telefonische Beratung mit<br />
einem MVÖ-Rechtsexperten<br />
habe ich die Auskunft<br />
erhalten, dass seit 1. 1.<br />
<strong>2015</strong> der Vermieter dafür<br />
zuständig ist, wenn der<br />
Durchlauferhitzer bei Anmietung<br />
der Wohnung<br />
schon vorhanden war. Daher<br />
habe ich die Hausverwaltung<br />
per E-mail gebeten,<br />
sich um Erneuerung<br />
des Durchlauferhitzers zu<br />
kümmern. Leider hat diese<br />
geantwortet, dass dieses<br />
Gesetz im Falle einer Kategorie-D-Wohnung<br />
nicht gilt<br />
und ich selbst die Gastherme<br />
erneuern muss. Ist das<br />
wahr?<br />
Diese Auskunft Ihres<br />
ANTWORT Vermieters ist dann<br />
falsch, wenn wie in Ihrem Fall die<br />
Warmwasseraufbereitung mitvermietet<br />
wurde. Das neue Gesetz gilt zwar<br />
nur für Thermen und Wärmebereitungsgeräte,<br />
aber es ist nicht erforderlich,<br />
dass eine bestimmte Wohnungskategorie<br />
vorhanden sein muss. Auch<br />
bei einer D-Wohnung in der der<br />
Durchlauferhitzer oder die Gastherme<br />
schon bei Anmietung vorhanden war<br />
und daher mitvermietet wurde, muss<br />
der Vermieter im Falle eines Schadens<br />
tätig werden und Reparatur oder Erneuerung<br />
finanzieren (siehe a. S. 10).<br />
FRAGE<br />
Ich wohne in einer<br />
WG und bin auf der Suche<br />
nach neuen Mitbewohnern.<br />
Noch stehe ich als einer von<br />
zwei Hauptmietern im Mietvertrag.<br />
Der zweite Hauptmieter<br />
zieht jetzt aber aus.<br />
Wie kann ich ohne den Vertrag<br />
zu kündigen, alleiniger<br />
Hauptmieter bleiben?<br />
Eine Änderung der Inhalte<br />
im Mietvertrag<br />
ANTWORT<br />
ist nur mit Zustimmung aller Vertragsparteien<br />
möglich. Dabei ist es dann<br />
aber auch zu erwarten, dass sonstige<br />
Vertragsbestimmungen geändert werden,<br />
daher ist Vorsicht geboten. Eine<br />
neuerliche Vergebührung des Mietvertrages<br />
wird dann fällig.<br />
FRAGE Wir sind Hauptmieter<br />
in einer Dreizimmer-<br />
Wohnung. Bisher haben wir<br />
das dritte Zimmer ohne Untermietvertrag<br />
vermietet.<br />
Da ich in Zukunft wahrscheinlich<br />
alleine für die<br />
Wohnung verantwortlich<br />
sein werde, frage ich mich,<br />
ob es sinnvoll ist, schriftliche<br />
Untermietverträge zu<br />
haben.<br />
Aus Beweiszwecken ist<br />
ANTWORT es grundsätzlich immer<br />
besser, schriftliche Verträge abzuschließen.<br />
Es ist aber ein Irrtum zu<br />
glauben, ein Untermietvertrag komme<br />
nur Zustande, wenn er schriftlich aufgesetzt<br />
wird. Ein Vertrag entsteht immer<br />
dann, wenn es zu einer übereinstimmenden<br />
Willenserklärung beider<br />
Vertragsparteien kommt. Mündlichkeit<br />
reicht. Bei einem Mietvertrag sind<br />
die wesentlichen Vertragsinhalte die<br />
Einigung über das Mietobjekt und die<br />
Höhe des Mietpreises. Wenn man keine<br />
zusätzlichen Vertragsinhalte vereinbart,<br />
dann gilt für alles Offengelassene<br />
das allgemeine bürgerliche Gesetzbuch<br />
sowie unter Umständen das Mietrechtsgesetz.<br />
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15 23
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> OGH<br />
OGH Entscheidung zum Thema<br />
Derzeit ein heißes Thema:<br />
Kann das Rauchen in der<br />
eigenen Wohnung oder<br />
auf dem Balkon eigentlich<br />
gesetzlich untersagt werden?<br />
Rauchen<br />
Gerichtsurteile in Österreich und<br />
Deutschland deuten darauf hin,<br />
dass rauchende MieterInnen, deren<br />
Rauchgewohnheiten für andere Mitbewohner<br />
belästigend sind, umdenken müssen.<br />
Die „Büchse der Pandora” zwischen<br />
Rauchern und Nichtrauchern sollte durch<br />
klare Definitionen z.B. in der Hausordnung<br />
oder in Mietvertragsklauseln schnell<br />
wieder geschlossen werden.<br />
Das Wahrnehmungsproblem zwischen<br />
Rauchern und Nichtrauchern<br />
Jeder Nichtraucher kennt ihn und nur<br />
wenige Raucher können ihn wahrnehmen;<br />
den beißenden Geruch von Tabakqualm,<br />
der sich schnell in der Luft verteilt.<br />
Je nach Empfindlichkeit können Nichtraucher<br />
den Rauch über einige Meter riechen.<br />
Manchen wird schlecht, andere haben<br />
langfristige körperliche Beeinträchtigung<br />
durch passives Rauchen.<br />
Ein Blick nach Deutschland als<br />
möglicher Lösungsansatz? Das Gebot<br />
der gegenseitigen Rücksichtnahme<br />
Das höchste deutsche Bundesgericht setzt<br />
durch seine Entscheidung vom<br />
16. 1. <strong>2015</strong> (Pressemeldung des BGH) ein<br />
erstmaliges höchstrichterliches Zeichen<br />
zum Thema Rauchen auf dem Balkon einer<br />
Mietwohnung. Es stellt Folgendes fest:<br />
1. Einem Mieter steht auch gegenüber<br />
Mitmietern, die seinen Besitz durch Immissionen<br />
stören, ein Unterlassungsanspruch<br />
zu<br />
2. Nur wesentliche mit Tabakrauch verbundene<br />
Beeinträchtigungen begründen<br />
einen solchen Unterlassungsanspruch<br />
3. Für den Fall eines Unterlassungsanspruches<br />
gilt dieser nicht uneingeschränkt,<br />
da er mit dem Anspruch auf<br />
freie Entfaltung von Lebensbedürfnissen<br />
(also auch Rauchen) kollidiert<br />
4. Es bedarf daher einer zeitlichen Vereinbarung<br />
(z.B. Zeitabschnitte) über das<br />
Rauchen auf dem Balkon zwischen<br />
Raucher und Nichtraucher<br />
5. Für den Fall, dass Gefahren für die<br />
Gesundheit drohen, besteht lt. BGH<br />
auch ein Unterlassungsanspruch gegenüber<br />
dem Immisionsverursacher<br />
In einer aktuellen österreichischen Entscheidung<br />
konnte ein Mitmieter keinen<br />
eigenen Unterlassungsanspruch gegen<br />
einen Zigarrenraucher erwirken. Anders<br />
als im Fall aus Deutschland, wohnte der<br />
Kläger zuvor im gleichen Haus und<br />
hätte somit Kenntnis vom aufsteigenden<br />
Zigarrenrauch haben müssen.<br />
Doch er war ideenreich und ließ sich<br />
den Anspruch des Vermieters abtreten<br />
und klagte daher für den „Vermieter”<br />
einen Unterlassungsanspruch ein.<br />
Erstgericht gab dem Anspruch Recht<br />
wegen „nachteiligem Gebrauchs”<br />
Dem Zigarrenraucher wurde in erster Instanz<br />
(Urteil nicht rechtskräftig) auf eine<br />
generelle Unterlassung störenden Rauchens<br />
in der eigenen Wohnung verklagt.<br />
Das Gericht begründete dies u.a. damit,<br />
dass schon die Vormieter des klagenden<br />
Mieters den Mietvertrag vorzeitig aufgelöst<br />
hatten, da seine Kinder wiederholt<br />
unter Atemwegserkrankungen litten und<br />
der Vermieter daher durch diese Art des<br />
Wohnungsgebrauchs einen Nachteil erleidet,<br />
den er nicht dulden muss. Ob das<br />
Urteil in den nächsten Instanzen halten<br />
wird, muss abgewartet werden. Derzeit ist<br />
es jedenfalls als Einzelfall zu beurteilen<br />
und kann nicht generalisiert werden.<br />
Raucher dürfen daher weiterhin in der<br />
eigenen Wohnung oder auf dem Balkon<br />
rauchen. Gegenseitige Rücksichtnahme<br />
im Sinne des deutschen Urteils hilft jedoch,<br />
Eskalationen zu vermeiden.<br />
Foto: 1123rf<br />
24 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> MEDIA<br />
Im Netz der<br />
Selbermacher<br />
Für echte Heimwerker und Heimwerkerinnen gibt es<br />
bekanntlich immer etwas zu tun. <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong><br />
liefert einen Überblick über Hilfestellungen im<br />
Netz und was Baumärkte online bieten.<br />
TEXT: RUDOLF PREYER<br />
Foto: 1123rf<br />
Welches Werkzeug ist wofür nötig?<br />
Wie gehe ich eigentlich genau<br />
gegen Schimmel im Badezimmer<br />
vor? Und von welchen Reperaturen<br />
sollte ich doch lieber die Finger lassen?<br />
Wer die Dinge gerne selbst in die Hand<br />
nimmt, dem stellen sich auch viele Fragen.<br />
Die schnellsten Antworten darauf<br />
gibt das Internet. Es ist eine Fundgrube<br />
für Heimwerker, allerdings auch eine<br />
unendlich große. <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> zeigt<br />
einige der wichtigsten Anlaufstellen.<br />
PROFESSIONALISTEN<br />
„Meisterschmiede“ lautet die kleine Online-Fernakademie<br />
bei Hornbach. In kurzen<br />
Videokursen wird hier – etwa für den<br />
Bau eines freistehenden Carports oder<br />
Badezimmerregals – jeder Arbeitsschritt<br />
genau erläutert, ebenso gibt es eine<br />
schriftliche Anleitung mit passenden<br />
Illustrationen und eine praktische Liste<br />
aller benötigten Materialien und Werkzeuge.<br />
Der „Stammtisch“ wiederum ist<br />
ein gut betreutes Forum, in dem Selbermacher<br />
praktische Tipps austauschen.<br />
www.hornbach.at<br />
OBI hat für seine „Ratgeberwelt” über 300<br />
Schritt-für-Schritt-Anleitungen (samt der<br />
jeweiligen Dauer bzw. des Schwierigkeitsgrades,<br />
Werkzeug- und Material listen)<br />
sowie Kaufentscheidungen und Basiswissen<br />
zusammengetragen. Teils werden die<br />
Projekte auch via Video-Tutorial erklärt.<br />
Geprüfte Markengeräte können stundenoder<br />
tageweise gemietet werden und lassen<br />
sich online ordern. www.obi.at<br />
Baumax bietet vor allem gute Grundlagen<br />
für die Heimwerkerei: Welche Werkzeug-Grundausstattung<br />
brauche ich, wie<br />
pflege ich meine Tools und wie setze ich<br />
sie ein? Wer sich Werkzeug beim Baumarkt<br />
ausleihen möchte, kann es online<br />
reservieren. Auch interessant: Der Fliesen-<br />
sowie der Tapetenrechner.<br />
www.baumax.com<br />
Mit wenigen Klicks frischen Wind in die<br />
eigenen vier Wände bringen? Bauhaus<br />
macht es via Online-Videoworkshops sowie<br />
den Objektplaner möglich. Hier können<br />
beispielsweise die Wirkungen von<br />
Laminaten und Farben aufeinander<br />
abgestimmt werden. Sehr beliebt ist die –<br />
allerdings nicht virtuelle, sondern reale! –<br />
„Womenʼs Night“. Geboten werden dort<br />
kostenfreie Handwerkerkurse für Frauen,<br />
Termine und Möglichkeit zur Anmeldung<br />
gibt es online auf:<br />
www.bauhaus.at<br />
PRIVATE PORTALE<br />
Auf dem österreichischen Heimwerker-<br />
Portal www.diybook.at wird Schritt für<br />
Schritt in Bild und Ton gezeigt, wie man<br />
Projekte im Bereich Bauen, Wohnen,<br />
Energie und Garten selbst verwirklichen<br />
kann. Ein weiteres goldwertes Service:<br />
www.diybook.at bietet die Möglichkeit,<br />
kompetente Heim- & Handwerker in<br />
der Umgebung zu finden.<br />
www.selbst.de liefert Testberichte, Bauanleitungen<br />
und Baupläne. Der eigene<br />
YouTube-Kanal bringt Praxistests und<br />
vor allem -tipps, über die Suchfunktion<br />
findet sich die benötigte Video-Bauanleitung<br />
jeweils unproblematisch.<br />
www.mach-mal.de sorgt unter „machmalwasduwillst“<br />
wiederum für den interessantesten<br />
Facebook-Auftritt. Neugestaltung<br />
ist hier genauso Thema wie<br />
Wiederverwertung, oder wie es auf<br />
Neudeutsch heißt: „Upcycling“.<br />
www.heimwerker.de punktet mit<br />
Grundwissen, Anleitungen und Anregungen.<br />
Das gut besuchte Forum<br />
bietet für gegenseitige Hilfestellungen<br />
Platz.<br />
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15 25
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> THEMA<br />
CHECKLISTE<br />
Was Wie oft<br />
Bettwäsche wechseln 2 – 4 x pro Monat<br />
Waschmaschine reinigen 1 x pro Monat<br />
Geschirrspüler reinigen 4 x pro Jahr<br />
Kühlschrank abtauen 1 – 2 x pro Jahr<br />
Backofen reinigen ca. 4 x pro Jahr<br />
Fenster putzen ca. 4 x pro Jahr<br />
Achtung!<br />
Aufräumarbeiten<br />
Küche<br />
Wenn die Sonne wieder stärker wird und<br />
schmutzige Fenster & Co so richtig gut sichtbar<br />
macht, ist es Zeit für einen Frühjahrsputz.<br />
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> hat für Sie einen sauberen<br />
Plan geschmiedet. TEXT: EVA BAUMGARDINGER<br />
Ende der Eis-Zeit<br />
Regelmäßiges Kühlschrank-Abtauen<br />
steht bei vielenLeuten ganz oben auf der<br />
Liste der unliebsamen Haushaltsaufgaben.<br />
Trotzdem sollte man sich überwinden,<br />
denn eine Eiskruste im Kühlschrank<br />
mindert Kühlleistung und erhöht die<br />
Stromrechnung. Wenn die Eisschicht am<br />
Verdampfer drei bis vier Millimeter dick<br />
ist, sollte man aktiv werden. Der alljährliche<br />
Frühjahrsputz ist dazu ein guter<br />
Anlass. Wohin aber mit den gekühlten<br />
Lebensmitteln? Wie oft sollte man abtauen?<br />
Wie wird man Eiskrusten am besten<br />
los? Ein paar Tipps rund ums richtige<br />
Schmelzen.<br />
Gutes Timing<br />
Abtauen geht mit etwas Planung einher.<br />
Ideal sind ein- bis zweimal pro Jahr. Zunächst<br />
sollten möglichst viele Lebensmittel<br />
verbraucht werden, damit nur die<br />
Reste während des Abtauens zwischengelagert<br />
werden müssen. Wichtig ist, dass die<br />
Kühlkette nicht unterbrochen wird. In der<br />
kalten Jahreszeit sind Balkon, Terrasse<br />
oder Garten ein idealer Ort. Für den Inhalt<br />
des Gefrierfachs reicht das allerdings<br />
nicht. Dafür kann man eine Iso-Tasche<br />
oder Plastikbox mit reichlich Kühlakkus<br />
auslegen, bevor man das Gefriergut darin<br />
lagert – zur Sicherheit wickelt man das<br />
26 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15
Fotos: 123rf; Fotolia<br />
Ganze noch in Decken ein. Oder man<br />
fragt einfach bei den Nachbarn, ob sie die<br />
Lebensmittel vorübergehend unterbringen<br />
können.<br />
Wasserdampf, Salz,<br />
heiße Luft<br />
Es reicht beim Abtauen natürlich, den<br />
Kühlschrank abzuschalten und die Tür<br />
zu öffnen. Um die Prozedur zu beschleunigen,<br />
kann man aber nachhelfen. Das<br />
effektivste Mittel ist Haushaltssalz, das<br />
auf die Eiskruste gestreut wird. Das Salz<br />
löst das Eis auf, mit einem Lappen kann<br />
der Rest einfach entfernt werden. Sehr<br />
stark vereiste Stellen löst man am besten<br />
vorsichtig mit einem Holz- oder Plastikschaber<br />
von den Wänden ab. Aber Achtung:<br />
Auf keinen Fall mit einem Messer<br />
im Gefrierfach herumkratzen. Schon ein<br />
Haarriss an den offen liegenden Leitungen<br />
kann das Gerät dauerhaft schädigen.<br />
Eine Alternative zum Salz-Trick ist ein<br />
Topf mit heißem Wasser, der – bei geschlossener<br />
Kühlschranktür – im Eiskasten<br />
steht. Der Wasserdampf bringt das<br />
Eis schneller zum Schmelzen. Die zwei<br />
Varianten können natürlich kombiniert<br />
werden. Sehr ungeduldige können auch<br />
mit einem Fön nachhelfen. Nachteil: Ihn<br />
muss man während der gesamten Zeit in<br />
der Hand halten.<br />
Tauwasser<br />
Um das Wasser zu sammeln, verwendet<br />
man bei dünneren Eisschichten ein paar<br />
Handtücher am Kühlschrankboden, bei<br />
dickeren ein tiefes Backblech oder eine<br />
große Schüssel, die ins unterste Fach gestellt<br />
wird. Bei sehr stark verkrusteten<br />
Geräten empfiehlt es sich, dicke Tücher<br />
unter den Kühlschrank zu legen, da viel<br />
Wasser abfließt – im Extremfall kann das<br />
zu einem Wasserschaden führen. Wenn<br />
der Kühlschrank schon einmal leer und<br />
aufgewärmt ist, ist die Gelegenheit günstig,<br />
ihn auch gleich zu reinigen. Schon<br />
ein sanftes Reinigungsmittel wie Geschirrspülmittel<br />
oder warmes Wasser mit<br />
etwas Essig reichen. Und nach dem Abtauen<br />
ist gleich vor dem Abtauen. Damit<br />
sich das Eis nicht so leicht festsetzen<br />
kann, ist es hilfreich, das leere Fach mit<br />
Backpapier auzulegen. Dann ist das<br />
nächste Abtauen gleich viel leichter.<br />
Vordenken<br />
Wer häufiges Abtauen vermeiden will,<br />
sollte das Thema schon beim Kauf eines<br />
Kühlschranks mitdenken. So genannte<br />
Bad<br />
Boxenstopp für die Waschmaschine<br />
Warum etwas reinigen, was sich ohnehin ständig durchspült? Falsch gedacht.<br />
Wird die Waschmaschine nicht regelmäßig gereinigt, entstehen nach einigen<br />
Waschgängen an verschiedenen Stellen Rückstände. Nutzen Sie den Frühjahrsputz<br />
als Anlass für ein Tuning dieses intensiv genutzten Haushaltsgefährten.<br />
1. Gummidichtung säubern<br />
Schlechter Geruch und eine schmierige Schicht unter der Türgummidichtung<br />
sind der Wake-Up-Call für eine Waschmaschinen-Reinigung. Die Dichtung mit<br />
einem feuchten Lappen und etwas Spülmittel (eventuell zusätzlich ein Spritzer<br />
Essigessenz oder Zitronensäure) putzen. Danach die Tür offen lassen, damit die<br />
Feuchtigkeit verdunsten und die Gummidichtung abtrocknen kann.<br />
2. Flusensieb reinigen<br />
Das Flusensieb wird – wie das Waschmittelfach – oft vergessen, aber hin und<br />
wieder brauchen auch diese Waschmaschinenteile Zuwendung. Das Flusensieb,<br />
das dafür sorgt, dass Textilfasern und Gegenstände wie abgetrennte Knöpfe den<br />
Wasserablauf nicht verstopfen, befindet Sie in der Regel ganz unten, am Sockel<br />
des Gerätes. Bleibt das Sieb ungereinigt, bilden sich Schlick und Schimmel.<br />
3. Entkalken<br />
Nicht zuletzt sollten Sie das Gerät regelmäßig entkalken. Geben Sie einen<br />
Schuss Zitronensaft oder Essig ins Spülwasser oder verwenden Sie handelsüblichen<br />
Entkalker. Mit dieser kleinen Aufmerksamkeit verhindern Sie ungewollte<br />
Ablagerungen, Waschmaschinenteile werden geschont, schwarze Flecken vermieden,<br />
die Wäsche wird strahlender und Sie sparen Energie – also bares Geld.<br />
Stop-Frost, No-Frost oder Low-Frost Geräte<br />
sollen durch den Einsatz spezieller<br />
Techniken verhindern, dass sich Luftfeuchtigkeit<br />
als Reif und schließlich als Eis<br />
niederschlägt. No-Frost Geräte kühlen mit<br />
einem kalten Luftstrom und haben außerdem<br />
noch eine „Heizung”, die die Kühlrippen<br />
enteist. Diese Technik kostet natürlich<br />
Strom – 10 bis 20 Prozent mehr im<br />
Vergleich zu herkömmlichen Geräten (im<br />
Energieeffizienz-Label ist dieser zusätzliche<br />
Verbrauch schon berücksichtigt).<br />
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15 27
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> THEMA<br />
Schlafzimmer<br />
Bettfrische<br />
Über ein Liter Schweiß landet Nacht für<br />
Nacht in unserem Bett. Dazu kommen<br />
noch Hautschuppen, Haare und Speichel.<br />
Das macht die Schlafstätte zum<br />
Paradies für Bakterien und Milben.<br />
Aber Angst ist unbegründet, an diese<br />
„Mitbewohner“ ist unser Körper gewöhnt.<br />
Trotzdem sollte etwa alle zwei<br />
Wochen die Bettwäsche gewaschen werden,<br />
idealerweise mit Colorwaschmittel<br />
bei maximal 60 °C oder mit Voll- bzw.<br />
Universalwaschmittel bei 40 °C. Kissen<br />
und Betten selbst verschmutzen durch<br />
die tägliche Benutzung ebenfalls. Auch<br />
sie sollten regelmäßig gewaschen und<br />
ausgelüftet werden.<br />
Um die Bettwäsche möglichst schnell zu<br />
trocknen, sollte man beim Waschen einen<br />
hochtourigen Schleudergang wählen.<br />
Wer keinen Wäschetrockner hat,<br />
stellt seinen Wäscheständer am besten<br />
in die Nähe eines Heizkörpers. Nicht zu<br />
dicht behängt, ist die Wäsche im Nu<br />
trocken. Die meisten Wäscheständer<br />
bieten Platz für knapp eine Waschmaschinenmenge.<br />
Endlich wieder freie Sicht! <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> gibt<br />
Tipps für ein erfreuliches Fensterputzen<br />
Wohnzimmer<br />
Durchblick behalten!<br />
Fensterputzen gehört zu<br />
den unbeliebtesten Hausarbeiten.<br />
Fünf Tipps für ein<br />
schlierenfreies Ergebnis<br />
1. Es muss nicht der innovative Dampfstrahler<br />
oder Spezial-Scheibenreiniger<br />
sein. Der Klassiker „Spülwasser und<br />
Gummiabzieher“ ist der Fensterputz-<br />
Klassiker – schnell, einfach und günstig.<br />
2. Die Gummilippe des Abziehers muss<br />
gerade aufliegen und nach jeder Bahn mit<br />
einem sauberen, fusselfreien Tuch abgewischt<br />
werden. Arbeiten Sie zügig und<br />
ohne den Gummiabzieher abzusetzen.<br />
So verhindern Sie Schlieren.<br />
3. Putzen Sie auf der Fenster-Innenseite<br />
in senkrechte Richtung, außen waagrecht<br />
– oder umgekehrt – so sehen Sie<br />
auf einen Blick, auf welcher Seite übrige<br />
Schlieren sind.<br />
4. Vermeiden Sie Fensterputzen bei Sonnenschein.<br />
Wenn die Scheiben schnell<br />
trocknen, bleiben meist unschöne<br />
Schlieren.<br />
5. Kalkflecken auf der Scheibe löst man<br />
am besten mit Essig im Putzwasser. Etwa<br />
drei Esslöffel pro Kübel.<br />
6. Vermeiden Sie lieber raue Spülschwämme<br />
– auf Fensterscheiben<br />
hinterlassen diese feine Kratzer.<br />
Vereinzelte Streifen lassen sich mit<br />
einem Microfasertuch oder Fensterleder<br />
wegpolieren.<br />
7. Tipp für ein sogenanntes „kleines<br />
Service“: Auch Glasreiniger und ein<br />
flusenfreies Tuch wie eine Stoffwindel<br />
oder ein altes T-Shirt eignen sich zum<br />
schnellen Abreiben des Fensters.<br />
Aufgepasst bei Zeitungspapier: Die<br />
Druckerschwärze kann dunkle Spuren<br />
auf den hellen Kunststoffrahmen hinterlassen.<br />
Fotos: 123rf, fotolia<br />
28 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15
Ist alles in Ordnung?<br />
Diese Produkte helfen Ihnen gerne dabei,<br />
zu Hause den Überblick nicht zu verlieren.<br />
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amerikanischen Designer Charles & Ray<br />
Eames aus dem Hause Vitra, € 249,–,<br />
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29 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15<br />
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doppelt nutzen!<br />
Am 22. März wird wieder international dazu aufgerufen, bewusster mit dem kostbaren Gut<br />
Wasser umzugehen. Gleichzeitig geht es darum, die weltweite Situation um diese in vielen<br />
Teilen der Welt knappe Ressource aufzuzeigen. TEXT: THOMAS SCHLATTE<br />
Alle Jahre wieder wird seit mittlerweile<br />
1993 im März der Weltwassertag<br />
begangen. Heuer unter dem<br />
Motto „Wasser und nachhaltige Entwicklung”.<br />
Die Vereinten Nationen wollen<br />
mit diesem Thema darauf aufmerksam<br />
machen, dass Trinkwasser und<br />
Energie weltweit die Grundlage für ein<br />
menschenwürdiges Leben sind.<br />
Welt-Wasser<br />
Während wir im Durchschnitt in Österreich<br />
täglich 130 Liter sauberes reinstes<br />
Trinkwasser pro Person für das WC, Waschen,<br />
Putzen, Kochen und Trinken verbrauchen,<br />
haben nach Schätzungen der<br />
Weltgesundheitsorganisation mehr als eine<br />
Milliarde Menschen weltweit keinen<br />
Zugang zu sauberem Wasser. Dabei steht<br />
uns Wasser scheinbar zum Überfluss zur<br />
Verfügung. Das Problem ist nur, dass es<br />
weltweit ungleich verteilt ist und nur ein<br />
geringer Anteil des vorhandenen Wassers<br />
tatsächlich als Trinkwasser genutzt werden<br />
kann. So ist nur 1 % des verfügbaren<br />
Wassers als Trinkwasser verfügbar – der<br />
überwiegende Teil ist Salzwasser oder in<br />
Gletschern gebunden. Und so ist Wassermangel<br />
heute für einen von sechs Menschen<br />
bittere Realität. Unsauberes Wasser<br />
und fehlende sanitäre Einrichtungen wie<br />
Toiletten verursachen und verbreiten<br />
Krankheiten und sind ein extrem hohes<br />
Gesundheitsrisiko.<br />
Knapp und knapper<br />
Doch die bereits jetzt vorherrschende<br />
dramatische Situation an Wassermangel<br />
in vielen Teilen unserer Erde wird sich<br />
weiter verschärfen. Die Gründe sind<br />
vielfältig: Steigendes Bevölkerungswachstum,<br />
Wasserverschmutzung und<br />
der globale Klimawandel werden weitere<br />
Wasserkrisen auslösen. Laut Schätzungen<br />
zu Folge, könnten in Zukunft<br />
bis zu 700 Mio. Menschen aufgrund<br />
von Wasserarmut zu Flüchtlingen werden.<br />
Und auch der Kampf ums Wasser<br />
ist nicht nur ein sprichwörtlicher: Über<br />
50 gewaltsame Konflikte um sauberes<br />
Wasser sind jährlich zu registrieren.<br />
Tu felix Austria?<br />
Aufgrund unserer geografischen Lage<br />
können wir uns in Österreich glücklich<br />
schätzen, täglich ausreichend Wasser<br />
zur Verfügung zu haben. Und dabei<br />
kann die Bevölkerung zu 100 % aus<br />
hochwertigem Grund- und Quellwasser<br />
versorgt werden. Und während insgesamt<br />
der Wasserverbrauch weltweit stetig<br />
steigt, stagniert der Verbrauch in den<br />
meisten Industrieländern bzw. ist sogar<br />
rückläufig. So auch in Österreich. Doch<br />
so paradox das klingen mag, durch die<br />
ungleiche geografische Verteilung des<br />
nutzbaren Wassers bringt ein verringerter<br />
Wasserverbrauch in Österreich auch<br />
keine Verbesserung in den wasserarmen<br />
Staaten dieser Welt. Durch einen geringeren<br />
Wasserverbrauch lassen sich auch<br />
keine Wasserreserven für etwaige künftige<br />
Wasserknappheiten in Österreich<br />
aufbauen. Auch ist aufgrund des Klimawandels<br />
aus der zu erwartenden Temperaturerhöhung<br />
und den veränderten<br />
Niederschlagsverhältnissen kaum eine<br />
Veränderung der gesamten Jahreswasserabgabe<br />
zu erwarten (abgesehen von<br />
regionalen und zeitlichen Verschiebungen).<br />
Doch dies soll kein Aufruf zur<br />
Wasserverschwendung sein, wir müssen<br />
sorgsam und bewusst mit dem Gut<br />
Wasser umgehen und die Verschmutzung<br />
durch Abwässer vermeiden.<br />
Für eine klare Zukunft<br />
Gedanken machen sollten wir uns um<br />
die langfristige Qualitätssicherung der<br />
österreichischen Wasserressourcen selbst.<br />
Die Art, wie wir zum Beispiel Landwirtschaft<br />
betreiben, Düngemittel einsetzen,<br />
industriell genutztes Brauchwasser in den<br />
Kreislauf zurückführen, das Wasser durch<br />
Leitungen und Armaturen belasten oder<br />
wie wir mit Arzneimittelrückständen und<br />
Schadstoffeinträgen umgehen. Vielmehr<br />
müssen wir unser Konsumverhalten von<br />
produktions-wasser-intensiven Waren<br />
und Lebensmitteln aus wasser-armen Regionen<br />
hinterfragen. Und als Land mit<br />
ungeheurem Wasser-Know-How können<br />
wir einen weltweiten Technologiebeitrag<br />
hinsichtlich Brunnenerrichtung, Wasseraufbereitung,<br />
Bewässerung oder Grundwasseranreicherung<br />
usw. liefern. Für eine<br />
Zukunft mit klarem, sauberen Wasser.<br />
Foto: iStock<br />
30 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> PROMOTION<br />
Wenn die eigenen vier Wände<br />
krank machen<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Der Experte: Thomas Schlatte,<br />
Geschäftsführer der AQA GmbH<br />
Teil 5 der Expertenserie. Die Serie<br />
zu einem gesünderen Wohnumfeld<br />
beschäftigt sich diesmal mit Wassserleitungen<br />
und Armaturen als Quelle<br />
von Verunreinigungen – und Nitrat<br />
und Keime belasten Hausbrunnen.<br />
Österreich ist in der glücklichen Lage, ausreichend<br />
Grund- und Quellwasser in sehr hoher<br />
Qualität zur Verfügung zu haben. Doch<br />
leider kommt diese Qualität nicht immer beim<br />
Konsumenten im Wasserglas an.<br />
WASSER TESTEN LASSEN!<br />
Fotos: beigestellt; Shutterstock<br />
Schwermetalle im Trinkwasser<br />
Wasser ist ein Stoff, der mit seiner Umwelt reagiert.<br />
So können Schwermetalle wie z.B. Blei oder<br />
Nickel aus Leitungen und Armaturen ausgelöst<br />
werden und unser Trinkwasser in einen „chemischen<br />
Wassercocktail“ verwandeln. Auch das oft<br />
empfohlene „Ablaufen lassen“ von Wasser bringt<br />
nicht immer den gewünschten Erfolg. Einerseits<br />
wird dabei unnötig Wasser verbraucht und andererseits<br />
können Belastungen selbst nach längerem<br />
Ablaufen noch auftreten und das Wasser kann sich<br />
auch rasch wieder mit Schwermetallen anreichern.<br />
So zeigen beispielsweise Ergebnisse aus den AQA<br />
WasserChecks, dass mehr als jede vierte Wasserprobe<br />
aus Wien, die zur Analyse ins Forschungslabor<br />
eingesandt wurde, eine Bleiüberschreitung<br />
gegenüber dem Grenzwert aufweist.<br />
Land der Hausbrunnen<br />
Eine knappe Million Menschen in Österreich versorgen<br />
sich über einen Hausbrunnen selbst mit<br />
ihrem Trinkwasser. Bei den durch die AQA<br />
WasserChecks untersuchten Wasserproben aus<br />
Hausbrunnen stellt sich dabei die Situation als besonders<br />
drastisch dar. Nahezu jede zweite eingelangte<br />
und untersuchte Wasserprobe ist aus hygienischer<br />
Sicht als „nicht genusstauglich“ anzusehen<br />
und die Nitratwerte werden bei über 20 % der<br />
Hausbrunnen in Niederösterreich, Burgenland<br />
und Wien überschritten.<br />
Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel.<br />
Um sich von der Wasserqualität direkt<br />
beim Wasserhahn ein Bild zu machen, bietet<br />
AQA WasserChecks an, die einfach<br />
selbst durchgeführt werden können. Der<br />
Kunde erwirbt dabei ein Testpaket mit dem<br />
eine entsprechende Wasserprobe zu Hause<br />
selbst entnommen werden kann. Diese<br />
Wasserprobe wird ins größte außeruniversitäre<br />
Labor Österreichs – ins AIT - Austrian<br />
Institute of Technology (vormals Forschungszentrum<br />
Seibersdorf) - gesandt<br />
und dort qualitätsgesichert auf chemische/physikalische<br />
und<br />
bakteriologische Parameter<br />
untersucht. Nach<br />
zirka drei bis vier Wochen<br />
wird das Ergebnis<br />
der Analyse inkl. hilfreicher<br />
Informationen direkt<br />
vom Forschungsunternehmen<br />
übermittelt.<br />
Wasseranalysen – qualitätsgesichert,<br />
unabhängig,<br />
einfach und günstig:<br />
www.aqa.at<br />
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15 31
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> REPORTAGE<br />
Heute<br />
MULL<br />
reden wir mal<br />
Pro Jahr werden auf den Wiener Mistplätzen 180.000 Tonnen Alt- und Problemstoffe<br />
gesammelt und wiederverwertet. Wie das im Detail abläuft, erklärt Platzwart Herbert<br />
Hirsch am Mistplatz der MA48 in Wien Döbling. TEXT: JÜRGEN ZACHARIAS FOTOS: SEBASTIAN FREILER<br />
Es gibt nicht viel auf dieser<br />
Welt, woran man<br />
sich halten kann, singen<br />
die Toten Hosen in ihrem<br />
Song „Bayern“.<br />
Vielleicht die Liebe?<br />
Oder Gott? Das Wetter<br />
ist es jedenfalls nicht. Gestern noch<br />
hatte es Plusgrade und heute fliegen<br />
uns hier im Norden Wiens die<br />
Schneeflocken entgegen, dass es nur<br />
so eine Art ist. Sie bleiben nicht flauschig<br />
auf Haar, Haube und Schulter<br />
32 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15<br />
liegen wie sonst bei Schneefall üblich,<br />
sondern brennen scharf im Gesicht.<br />
Der Wind treibt sie pfeifend durch die<br />
Straßen und Gassen und auch sonst<br />
lädt an diesem Tag nichts zum Verlassen<br />
der Wohnung ein.<br />
Trotz Sauwetter viel Arbeit<br />
Platzwart Herbert Hirsch und sein<br />
Team vom Mistplatz der MA48 in<br />
Wien Döbling müssen aber trotzdem<br />
die Stellung halten. Um sieben Uhr<br />
haben sie heute Früh die Tore an der<br />
Batterie ist nicht gleich Batterie.<br />
Im Problemstoffbereich werden Autobatterien<br />
getrennt von anderen Batterien gesammelt.
Entsorgen oder weiterverwenden?<br />
Alte, aber noch brauchbare, Bücher, Möbel,<br />
Instrumente oder Elektrogeräte werden von<br />
den Mitarbeitern der MA48 gesammelt und<br />
verkauft, Leuchtstoffröhren werden entsorgt.<br />
Einfahrt von der Grinzinger Straße geöffnet,<br />
viel Besuch hatten sie noch<br />
nicht. „Kein Wunder“, meint Herbert<br />
Hirsch, „bei dem Wetter würde ich<br />
auch nicht auf den Mistplatz fahren.“<br />
Das bedeutet aber nicht, dass er und<br />
seine Mitarbeiter nun die Füße hochlegen<br />
und das Schneetreiben bequem<br />
durch die Fenster ihres beheizten Containers<br />
im Zentrum des Mistplatzes<br />
verfolgen könnten. Im Gegenteil. Herbert<br />
Hirsch lächelt. „Nachdem bei uns<br />
auch Müllabfuhr, Straßenreinigung<br />
und Winterdienst untergebracht sind,<br />
wird uns auch bei diesem Wetter nicht<br />
langweilig.“<br />
Schneeräumung gibt Vollgas<br />
Rund 50 Meter vom Container entfernt,<br />
am anderen Ende des etwa<br />
10.000 Quadratmeter großen und erst<br />
Reifen, Sperrmüll & Co. Am Mistplatz werden 27 unterschiedliche<br />
Fraktionen unterschieden, gesammelt werden sie sortenrein in Containern.<br />
im Frühjahr 2014 nach einem Umbau<br />
neueröffneten Areals, ist zu sehen, warum:<br />
In einer langen Schlange drängen<br />
sich dort städtische wie private<br />
Streu- und Räumfahrzeuge vor mehreren<br />
Siloanlagen. Unimogs, Traktoren<br />
in allen Größen und LKW warten darauf,<br />
dass ihre Ladeflächen von den<br />
Mitarbeitern des Mistplatzes über einen<br />
Schlauch mit Salz befüllt werden.<br />
„Wir fahren jetzt mit allem, was wir<br />
haben – mehr geht nicht“, sagt Alexander<br />
Sauer, der als Leiter der Straßenreinigung<br />
und des Winterdienstes<br />
nicht nur Herbert Hirschs Vorgesetzter,<br />
sondern auch dafür verantwortlich<br />
ist, dass die Wiener Straßen selbst bei<br />
heftigstem Schneesturm befahrbar<br />
bleiben. „Bei einem Straßennetz von<br />
2.800 Kilometern Länge – zählt man<br />
die einzelnen Fahrspuren extra,<br />
kommt man sogar auf 6.000 Kilometer<br />
– ist das aber nicht einfach“, sagt<br />
Sauer, während er die Befüllung der<br />
Streufahrzeuge beobachtet. „Ist entsprechendes<br />
Wetter angekündigt, bringen<br />
wir schon in den Stunden, bevor<br />
es zu schneien beginnt, Feuchtsalz auf<br />
die Straßen aus. Ziel bei solchen<br />
Schneemengen ist es, dass sich dadurch<br />
eine Matschschicht direkt auf<br />
dem Asphalt bildet. Darauf bleibt<br />
dann der Schnee liegen und optisch<br />
sieht das auch nach einer Schneefahrbahn<br />
aus. Die Matschschicht verhindert<br />
aber, dass der Schnee anfriert. Das<br />
erleichtert die weitere Räumung und<br />
nach Ende des Schneefalls sind die<br />
Straßen dann innerhalb weniger Stunden<br />
vollständig schneefrei.“ Ob das<br />
nicht auch schneller geht? „Nein, leider<br />
nicht bei so intensivem Schneefall“,<br />
sagt Alexander Sauer und schüttelt<br />
den Kopf, „trotz Volleinsatz mit<br />
1.300 Einsatzkräften und 350 Fahrzeugen.“<br />
Immer der Nummer nach<br />
Zurück zu Herbert Hirsch, der nun<br />
auch am Mistplatz etwas zu tun bekommt.<br />
Zwei Männer trotzen mit ihrem<br />
roten Kombi Wind und Wetter<br />
und wollen Kartons, Sperrmüll und<br />
Batterien sowie Altglas entsorgen. Sie<br />
haben vor dem Container angehalten,<br />
Herbert Hirsch schickt sie nach kurzem<br />
Gespräch mit ihrem Fahrzeug die<br />
Rampe wenige Meter weiter hoch zu<br />
den Entsorgungsmulden. „Da können<br />
die Leute mit ihrem Auto direkt zu<br />
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15 33
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> REPORTAGE<br />
Durchnummeriert. Den einzelnen Fraktionen wie Wurzeln,<br />
Reifen oder Sperrmüll wurden zur leichteren Orientierung der<br />
Mistplatz-Kunden Nummern zugeordnet.<br />
mer, mit der alle gefährlichen Stoffe<br />
und Güter klassifiziert werden. Motoröl<br />
zählt mit der UN-Nummer 3082 zu<br />
den umweltgefährdenden Flüssigstoffen,<br />
Spraydosen und Druckgas -<br />
packungen sind mit der Nummer<br />
1950 gekennzeichnet. „Den richtigen<br />
Umgang damit und was wohin gehört,<br />
lernen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
bei internen Schulungen“, sagt<br />
Alexander Sauer. Auch Altöl (in den<br />
„Wöli“-Sammelbehältern), Lithiumund<br />
Autobatterien, Handys, Röntgenden<br />
Entsorgungsplätzen fahren und<br />
ihre Sachen entsorgen“, sagt der Platzmeister,<br />
während er einen Blick in einen<br />
Kleinbus voller Holzreste wirft.<br />
„Wir haben den sogenannten Fraktionen<br />
(Anm.: den Entsorgungskategorien)<br />
Nummern zugeteilt, die merken<br />
sich die Leute leichter.“ Die Mulden<br />
mit den Nummern eins bis sechs sind<br />
für Sperrmüll vorgesehen, in neun bis<br />
elf kommt Bauschutt, Metall in Nummer<br />
18, Kühlgeräte in Nummer 25<br />
und Ölradiatoren sind bei Nummer<br />
28 abzuliefern. „Insgesamt unterscheiden<br />
wir 27 unterschiedliche Fraktionen“,<br />
sagt Alexander Sauer, „wobei es<br />
natürlich bei den einzelnen Fraktionen<br />
auch noch Unterschiede gibt.“<br />
Vielfältige Problemstoff-Welt<br />
Metall ist eben nicht gleich Metall und<br />
Batterie nicht gleich Batterie. Das zeigt<br />
sich besonders anschaulich im Problemstoff-Bereich,<br />
der einige Meter<br />
neben dem zentralen Container und<br />
vis-à-vis der Mulden hinter einer<br />
Glastür in den Räumlichkeiten eines<br />
umgebauten Schlachthofes untergebracht<br />
ist. Im rückwärtigen Teil des<br />
Raums werden in zwei belüfteten Sicherheitsschränken<br />
Lösungsmittel wie<br />
Nitroverdünner, Farben, Lacke und<br />
Chemikalien gesammelt. Gekennzeichnet<br />
sind sie mit Stoffnummern,<br />
einer von den Vereinten Nationen<br />
(UN) festgelegten, vierstelligen Num-<br />
Mächtiger Greifarm.<br />
Hoch über der Einfahrt<br />
zum Mistplatz in der<br />
Grinzingerstraße hängt<br />
dieser alte Greifarm, der<br />
früher in einer Müllverbrennungsanlage<br />
seinen<br />
Dienst versah.<br />
ALT, ABER GUT<br />
Auf den Wiener Mistplätzen werden pro Jahr, laut Statistik, von 2,55 Millionen Besuchern<br />
nicht nur 180.000 Tonnen Holzreste, Sperrmüll, Problemstoffe und andere Gegenstände<br />
entsorgt, sondern auch alte, aber noch weiterverwendbare Gegenstände<br />
abgegeben: Bücher etwa, aber auch Musikinstrumente, Kleidung, Möbel, Elektrogeräte,<br />
Geschirr, Autoreifen, Sportartikel oder Spielwaren. Diese werden von den Mitarbeitern<br />
an den jeweiligen Standorten vorsortiert, bei Bedarf auf ihre Funktionalität getestet<br />
und repariert (TV-Geräte beispielsweise) und dann entweder an Hilfseinrichtungen<br />
wie die Gruft weitergegeben<br />
oder beim<br />
sogenannten 48er-<br />
Basar verkauft. Dieser<br />
Verkauf von schönen<br />
Altwaren findet von<br />
Dienstag bis Samstag<br />
jeweils von 9.00 bis<br />
15.00 Uhr in der<br />
Stadlauer Straße 41a,<br />
Hof 3 im 22. Bezirk<br />
statt. Weitere Informationen<br />
unter<br />
www.abfall.wien.at<br />
34 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15
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Österreichs haben, finden Sie unter<br />
www.mietervereinigung.at
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> REPORTAGE<br />
Grosse Vielfalt. Gerade im Problemstoffbereich<br />
sind die Mitarbeiter der MA48 mit<br />
vielen unterschiedlichen Materialien<br />
konfrontiert.<br />
bilder, alte Waschmittel, Medikamente,<br />
Druckertoner, CDs, Gaskartuschen,<br />
Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen<br />
können im Problemstoff-Bereich<br />
abgegeben werden.<br />
Voll im Einsatz. Alexander Sauer hat<br />
als Leiter des Winterdienstes bei Schneefall<br />
alle Hände voll zu tun.<br />
Sammlung für den 48er-Basar<br />
Was das Außergewöhnlichste ist, was<br />
am Mistplatz abgegeben wurde? Herbert<br />
Hirsch denkt lange nach. Schlichtet<br />
Leuchtstoffröhren in die dafür vorgesehene<br />
Tonne und beginnt dann zu<br />
schmunzeln. „Menschliches Gehirn“,<br />
sagt er und das Schmunzeln wird zum<br />
Lachen. Wie bitte? „Ja, richtig gehört“,<br />
sagt der Platzwart. „Als vor vielen Jahren<br />
die Sammlung eines Mediziners<br />
aufgelöst wurde, hat jemand auch versucht<br />
bei uns in Alkohol eingelegtes<br />
menschliches Gehirn zu entsorgen.<br />
Genommen haben wir das natürlich<br />
nicht.“ Auch radioaktive Abfälle, die<br />
etwa in alten Brandmeldern enthalten<br />
sind, Gasflaschen, Sprengmittel, Munition,<br />
Feuerwerkskörper oder Nachtspeicheröfen<br />
werden am Mistplatz<br />
nicht angenommen. Herbert Hirsch<br />
lacht immer noch und zählt dann mit<br />
Pianinos und anderen Musikinstrumenten<br />
weitere Gegenstände auf, die<br />
hier am Mistplatz zu Besonderheiten<br />
zählen. Was damit passiert? „Sind sie<br />
kaputt, entsorgen wir sie in den dafür<br />
vorgesehenen Mulden“, sagt Herbert<br />
Hirsch. „Wenn die Geräte aber noch<br />
funktionsfähig sind, kommen sie zu<br />
unserem Flohmarktbereich.“ Dort<br />
werden auch Bücher, Möbel, Elektrogeräte<br />
und andere gebrauchte, aber<br />
noch funktionsfähige Gegenstände gesammelt,<br />
die dann anschließend beim<br />
48er-Basar (siehe auch weitere Informationen<br />
weiter unten auf dieser Seite)<br />
zu günstigen Preisen verkauft werden.<br />
Und das bei jedem Wind und<br />
Wetter.<br />
„Menschliches Gehirn“. Platzwart Hirschs<br />
Antwort auf die Frage nach außergewöhnlichen<br />
Dingen, die jemand am Mistplatz abgeben wollte.<br />
36 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15<br />
Prüfender Blick. Bei der Einfahrt zum Mistplatz müssen die<br />
Kunden kurz anhalten. Platzwart Herbert Hirsch informiert sie dann<br />
darüber, in welche Container der Müll entsorgt werden muss.
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nicht mit anderen Rabatten und Aktionen kombinierbar,<br />
keine Barablöse, nur 1 Gutschein pro Person,<br />
gültig bis 31. 07. <strong>2015</strong> mit dieser Seite
DAS BUCH<br />
Im dritten Kochbuch der Food-<br />
Bloggerin finden sich allerhand<br />
leckere Rezepte – ob selbst gebackener<br />
Laugenzopf, herzhaftes<br />
Kräuteromelette oder süße<br />
Pancakes mit Zimt. So wird<br />
selbst der größte Morgenmuffel<br />
zum Frühstücksfan.<br />
„Frühstücksglück – 45 leckere<br />
Gründe morgens aufzustehen”<br />
(Hölker), € 19,95<br />
Guter<br />
Morgen!<br />
Gebackene Eier in Avocado<br />
ZUTATEN (Für 4 Personen):<br />
8 Scheiben Frühstücksspeck, 2 reife Avocados,<br />
4 Eier (Größe M) oder Wachteleier (wenn die<br />
Avocados sehr klein sind), Chilisalz (alternativ<br />
normales Salz), Pfeffer<br />
AUSSERDEM: Eine Handvoll glatte Petersilie,<br />
4 Scheiben Toastbrot, getoastet<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Die Speckscheiben nebeneinander auf ein Back -<br />
blech mit Alufolie legen und in den kalten Ofen<br />
schieben. Den Ofen sodann auf 190 °C Ober- und<br />
Unterhitze heizen und den Speck 15–20 Minuten<br />
knusprig braten. Den Ofen angeschaltet lassen.<br />
Währenddessen die Avocados halbieren und entsteinen.<br />
Die Steinlöcher ggf. mithilfe eines Esslöffels<br />
noch etwas weiter aushöhlen, damit ein Ei<br />
hineinpasst. Die Avocadohälften auf ein mit Backpapier<br />
ausgelegtes Backblech legen. Sollten sie<br />
nicht gerade stehen, einfach etwas von der Unterseite<br />
abschneiden, um sie zu stabilisieren. Die Eier<br />
nacheinander zuerst in ein kleines Glas schlagen<br />
(dabei aufpassen, dass die Eigelbe ganz bleiben)<br />
und dann in die Avocadomitte gleiten lassen. Mit<br />
Chilisalz und Pfeffer bestreuen und 15–20 Minuten<br />
bis zum gewünschten Ei-Gargrad im heißen<br />
Ofen backen. Mit Petersilie bestreuen und mit<br />
Speck und Toastbrot servieren.<br />
TIPP: Die Avocados vor dem Backen noch mit<br />
etwas Fetakäse oder gehackter Chilischote bestreuen.<br />
38 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15
Frühstückstarte<br />
ZUTATEN (für drei Portionen):<br />
1/2 Zwiebel (geschält und fein gewürfelt), 2 EL Olivenöl,<br />
400 g frischer Spinat (geputzt), 200 g Creme fraîche,<br />
3 EL Parmesan (gerieben), Salz, Pfeffer, 2 EL Speckwürfel,<br />
1 Rolle Blätterteig (aus dem Kühlregal, nicht TK),<br />
5 Cherrytomaten (halbiert), 3 Eier<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Die Zwiebelwürfel in einer Pfanne mit dem Olivenöl glasig<br />
dünsten. Spinat zugeben und ca. zwei Minuten mitdünsten,<br />
bis er zusammen fällt. Aus der Pfanne nehmen, kurz abtropfen<br />
lassen und grob durchhacken. Creme fraîche in einer<br />
Schüssel mit Parmesan mischen, mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
Speckwürfel in einer beschichteten Pfanne knusprig braten.<br />
Den Backofen auf 220 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Ein<br />
Backblech mit Backpapier auslegen. Blätterteig ausrollen und<br />
auf das Backblech legen. Mit einem scharfen Messer rund um<br />
das Teigrechteck herum einen feinen Rand von ca. 1 cm Breite<br />
einritzen, dabei den Teig nicht durchschneiden. Die Mitte<br />
des Teiges mehrmals mit einer Gabel einstechen. Den Blätterteig<br />
mit Parmesancreme bestreichen, den Rand aussparen.<br />
Spinat-Zwiebel-Mischung, Tomaten und Speckwürfel darauf<br />
verteilen und die Tarte ca. 15 Minuten im heißen Ofen backen.<br />
Währenddessen die Eier nacheinander aufschlagen und<br />
in je ein Glas füllen (aufpassen, dass das Eigelb ganz bleibt).<br />
Die Tarte aus dem Ofen nehmen und die Eier vorsichtig darauf<br />
gleiten lassen (es hilft hier übrigens, die Eier mit einem<br />
kleinen Löffel in Zaum zu halten). Die Tarte weitere 7–10<br />
Minuten fertig backen.<br />
Fotos: Camilla Jensen / „Frühstück” (Verlag Freies Geistesleben); Virginia Horstmann/ „Frühstücksglück (Verlag Hölker)<br />
Ofenpfannkuchen mit Orangenzucker<br />
Aus:„Frühstücksglück”<br />
ZUTATEN (Für 1 Pfannkuchen):<br />
Abrieb von 1 Bio-Orange, 1 EL Zucker,<br />
2 zimmerwarme Eier (Größe M), 125 ml Milch, 60 g Mehl, 1 Prise Salz,<br />
1/4 TL Zimt, 1 TL Butter, Ahornsirup oder frische Beeren zum Servieren<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Den Backofen auf 220 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Orangen-Abrieb<br />
und Zucker in einem Mörser oder mit den Fingern zu Orangenzucker verreiben,<br />
dann beiseitestellen. Eier, Milch, Mehl, Salz und Zimt in einer Schüssel<br />
zu einem glatten, flüssigen Teig verrühren. Butter in eine ofenfeste Pfanne<br />
(Ø ca. 20 cm) geben und diese kurz in den Ofen stellen, bis die Butter<br />
geschmolzen ist. Den Teig einfüllen und ca. 15 Minuten im heißen Ofen<br />
ba-cken. Den Pfannkuchen aus dem Ofen holen und nicht enttäuscht sein,<br />
wenn er nach dem Aufbäumen wieder in sich zusammensinkt. Den Pfann -<br />
kuchen mit Orangenzucker bestreuen und mit Ahornsirup beträufelt oder<br />
mit frischen Beeren garniert servieren.<br />
Aus:„Frühstücksglück”<br />
<strong>FAIR</strong> WAHNONEN 1/15 39
Kardamomknäcke mit Datteln und Honig<br />
ZUTATEN:<br />
2 Tassen feine Haferflocken, ½ Tasse zerstoßene Leinsamen,<br />
¼ Tasse ungeschälte Sesamkörner, 1 Tasse fein gehackte<br />
Datteln, 1 TL zerstoßener Kardamom, 350 ml lauwarmes<br />
Wasser mit 2 EL eingerührtem Honig<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Heizen Sie den Backofen auf 160 °C vor. Die trockenen Zutaten<br />
in einer Schüssel mischen, Wasser darübergießen, gut verrühren,<br />
die Masse ein paar Minuten quellen lassen und auf einem<br />
mit Backpapier ausgelegten Backblech ausstreichen – am besten<br />
mit einem Teigschaber, damit sie schön gleichmäßig und<br />
glatt wird. Teilen Sie den Teig mit einem Messer oder Pizzarad in<br />
Stücke, ehe Sie das Blech (oder die Bleche) in den Ofen schieben.<br />
50 bis 60 Minuten backen und zwischendurch die Blechplätze<br />
tauschen, wenn Sie mehr als eines in einem gewöhnlichen<br />
Ofen ohne Umluftfunktion backen. Diese Variante<br />
braucht wegen der Datteln eine etwas längere Trockenzeit. Lassen<br />
Sie den Backofen eine halbe oder ganze Stunde<br />
bei 75 °C weiter heizen, das Knäckebrot mit dem<br />
Backpapier bleibt währenddessen auf einem Rost im<br />
Backofen, die Klappe leicht geöffnet.<br />
1<br />
TROMMELWIRBEL<br />
Stapelbare Brottrommel mit abnehmbaren<br />
Bambus-Schneidbrett von WMF. € 124, –, wmf.at<br />
2<br />
DAS BUCH<br />
Anregungen für das extra lange Wochenendfrühstück<br />
mit Genuss und gutem Gewissen.<br />
Zahlreiche verlockende Rezepte zeigen,<br />
wie man verschiedenste Arten von Frühstück<br />
bereiten kann – natürlich mit hochwertigen,<br />
gesunden Zutaten. „Frühstück”<br />
(Verlag Freies Geistesleben), € 19,90<br />
WAL-JA<br />
Weiße Keramikbutterdose<br />
von Jonathan Adler. Um<br />
€ 79, –, über desiary.de BITTE ZUR BROTZEIT<br />
Tischset „Brot, Butter, Salz” von Raumgestalt.<br />
Um € 97, –, über nostalgieimkinderzimmer.de<br />
3
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> DO IT YOURSELF<br />
Glamour<br />
im Nest<br />
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> zollt den<br />
fleißigen Hühnern Respekt<br />
und verpasst ihren Eiern<br />
zu Ostern ein wahrhaft<br />
festliches Outfit.<br />
Wie es funktioniert:<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Zutaten bereit legen: Eier mit verschiedenen<br />
Schalenfarben (es können gerne auch kleine<br />
Wachteleier sein) nach Belieben kochen, bis<br />
sie hart sind. Wer möchte, kann die Eier auch<br />
einfärben (siehe Kasten, rechte Seite).<br />
Außerdem brauchen wir: Verschiedene Glitterfarben<br />
aus dem Bastelbedarf, Maskingtape,<br />
ein Schälchen mit verdünntem, ungiftigen<br />
Bastelleim (ca. 1 Teelöffel auf 200 ml), Eierbecher<br />
oder ähnliches als Ablagefläche für<br />
die dekorierten Eier.<br />
Mit dem Maskingtape Muster auf die Schale<br />
kleben.<br />
4<br />
5<br />
Die Fläche auf der Schale, die später mit<br />
Glitter versehen werden soll, mit möglichst<br />
wenig verdünntem Bastelleim einstreichen.<br />
Für Tupfen nur ganz wenig von<br />
der Leimmischung mit der Fingerspitze<br />
auf die Schale tupfen (es darf nichts die<br />
Schale herunterlaufen!).<br />
Glitter auf die geleimte Schale schütten.<br />
Achtung: Unterlage zum Schutz vor abstaubendem<br />
Glitter nicht vergessen!<br />
Eier zum Trocknen vorsichtig auf einen<br />
Eierbecher o.ä. legen.<br />
3<br />
1<br />
5<br />
4 2<br />
Fotos: Gunda Dittrich / www.gundadittrich.com<br />
42 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15
In bunte Schale<br />
geschmissen<br />
Wer seinen Ostereiern natürliche<br />
Farbe verpassen möchte,<br />
wird in der Küche fündig:<br />
Lila Im Farbsud aus 500<br />
Gramm Rotkohl und einem<br />
Liter Wasser werden gekochte<br />
Eier blassviolett. Intensiver,<br />
aber auch fleckiger fällt die<br />
Farbe aus, wenn die Eier direkt<br />
in den gekochten Kohl gelegt<br />
werden.<br />
Grün Pastellige Grüntöne<br />
bekommt man durch die<br />
Zugabe von Spinat, Brennnesselblätter<br />
oder Petersilie.<br />
Rot Hübsche Rottöne ergeben<br />
Rote Bete und rote<br />
Zwiebelschalen.<br />
Sud 1/2 Liter Wasser, ein<br />
Schuss Essig und je 250<br />
Gramm Gemüse 30 bis 45 Minuten<br />
kochen, bevor die Eier<br />
hineinkommen. Damit die Farbe<br />
gut angenommen wird, Eier<br />
vorher mit Essig abreiben.<br />
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15 43
STIMMUNGSVOLL<br />
In Tel Aviv gehört der<br />
Strand zum quirligen<br />
Stadtleben dazu und ist<br />
beileibe nicht nur<br />
Touristen-Magnet<br />
TIPP<br />
Kunst-Fixstarter Das Tel Aviv<br />
Museum of Arts (tamuseum.org.il,<br />
Bild) beeindruckt durch seine<br />
Sammlung klassischer und zeitgenössischer<br />
Kunst, speziell von israelischen<br />
Künstlern. Das Design<br />
Museum Holon schafft das alleine<br />
durch die Gestaltung von Star-<br />
Architekt Ron Arad (dmh.org.il)<br />
44 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15<br />
Prächtige Boulevards Gehört<br />
zu jedem Besuch dazu: Ein geführter<br />
Spaziergang durch das Unesco-<br />
Weltkulturerbe mit seiner spektakulären<br />
Architektur. Am besten zu<br />
Buchen über das Bauhaus Center<br />
(bauhaus-center.com), das auch<br />
Ausstellungen zeigt und einen klasse<br />
Shop für Souvenirs hat<br />
Nationalgericht Tel Aviv ist ein<br />
klasse Ort für Gourmets. Wer es<br />
bodenständig (aber gut & günstig!)<br />
mag, bestellt sich einfach an einem<br />
der vielen Stände eine Falafel.<br />
Auch gut: Das quirlige Lokal<br />
Suzana mit hübscher Terrasse<br />
(suzana.rest-e.co.il) und die kleine<br />
Kaffeestation Cafelix (cafelix.de)<br />
Fotos: goisrael.at/Dana Friedlander, Mauritius Images, beigestellt
Unsere Reiseleiterin im Frühjahr:<br />
JULIA KALDORI, Chefredakteurin des<br />
jüdischen Stadtmagazins WINA, führt<br />
uns durch Israels Weiße Stadt.<br />
Buntes Treiben<br />
Bestes Kontrastprogramm zum<br />
Flanieren über die prachtvollen<br />
Boulevards der Stadt bieten die<br />
vielen bunten Obst- und<br />
Gemüsemärkte der Stadt. Der<br />
größte, lebhafteste und zurecht<br />
berühmteste ist der Shuk<br />
Ha’Carmel, der Carmel Markt.<br />
Gesundes Leben Vitamin -<br />
mangel ist in Tel Aviv wohl ein<br />
Fremd wort, schließlich bekommt<br />
man an jeder Straßenecke günstig<br />
frischgepressten Orangen saft. Die<br />
saftigen Apfelsinen sind übrigens<br />
nach der nahen Hafenstadt Jaffa<br />
benannt, die 1950 mit Tel Aviv<br />
zusammengeschlossen wurde<br />
Das sind ja gute Aussichten<br />
Shrimps, Krabben, Cocktails –<br />
und dazu der (be)rauschende<br />
Soundtrack der Wellen: Das Manta<br />
Ray am Alma Beach ist zurecht<br />
eines der beliebtesten Seafood- und<br />
Strandlokale der Stadt. Auch zu<br />
empfehlen: Das Frühstück, serviert<br />
bis 12 Uhr mittags (mantaray.co.il)<br />
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15 45
Unsere<br />
Servicestellen<br />
in<br />
Österreich<br />
Zentrale Servicestelle<br />
WIEN<br />
Zentrale Servicestelle<br />
1010 Wien, Reichsratsstraße 15<br />
Telefon: 050 195-3000 Fax: 050 195-93000<br />
E-Mail: zentrale@mietervereinigung.at<br />
Montag und Mittwoch 8.30 bis 19.00 Uhr<br />
Dienstag und Donnerstag von 8.30 bis 17.00<br />
Uhr, Freitag von 8.30 bis 14.00 Uhr<br />
Terminvereinbarung ist notwendig<br />
AUSSENSTELLEN WIEN<br />
1020 Leopoldstadt/1200 Brigittenau<br />
Praterstern 1, 1. Stock<br />
E-Mail: leopoldstadt@mietervereinigung.at<br />
Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch von<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
1040 Wieden<br />
Wiedner Hauptstr. 60b (Hof)<br />
Öffnungszeiten: jeden letzten Dienstag im<br />
Monat von 17.00 bis 19.00 Uhr<br />
1050 Margareten und 1060 Mariahilf<br />
Spengergasse 30–32, 1050 Wien<br />
Öffnungszeiten: jeden 3. Donnerstag im<br />
Monat von 18.15 bis 20.00 Uhr<br />
1090 Alsergrund<br />
Marktgasse 2<br />
Telefon: 01/53 42 71 09<br />
E-Mail: alsergrund@mietervereinigung.at<br />
Termine nur nach vorheriger telefonischer<br />
Terminvereinbarung<br />
46 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15<br />
1100 Favoriten<br />
Laxenburger Str. 8–10/Jagdgasse 1B<br />
(Rückseite) Öffnungszeiten: jeden 2. und<br />
letzten Dienstag im Monat von 16.30<br />
bis 18.00 Uhr<br />
Achtung: Beratung nur für Gemeindemieter<br />
1110 Simmering<br />
Simmeringer Hauptstraße 96a EKZ/ II. Stock<br />
Telefon: 01/749 05 41<br />
E-Mail: simmering@mietervereinigung.at<br />
Öffnungszeiten: jeweils nach vorheriger<br />
telefonischer Terminvereinbarung jeden<br />
1. Dienstag im Monat von 17.00 bis 19.00 Uhr<br />
1120 Meidling<br />
Hufelandgasse 1B<br />
E-Mail: zentrale@mietervereinigung.at<br />
Öffnungszeiten: Montag 16.00 bis 18.00 Uhr<br />
1130 Hietzing<br />
Hietzinger Kai 1–3, Tel. 01/878 34 13 265<br />
Öffnungszeiten: jeden 3. Donnerstag im Monat<br />
von 17.00 bis 18.00 Uhr<br />
1140 Penzing/<br />
1150 Rudolfsheim-Fünfhaus<br />
Johnstraße 59, Tel.: 0680/507 44 10<br />
E-Mail: rudolfsheim-fuenfhaus@mietervereinigung.at<br />
Öffnungszeiten:<br />
Donnerstag von 17.30 bis 19.00 Uhr<br />
Für Beratungen in türkischer,<br />
serbischer und kroatischer Sprache wird um<br />
eine telefonische Voranmeldung gebeten.<br />
1160 Ottakring<br />
Schuhmeierplatz 17–18, Tel.: 01/493 16 88<br />
Öffnungszeiten: jeden 1. und 3. Mittwoch von<br />
17.00 bis 19.00 Uhr<br />
1180 Währing/1190 Döbling<br />
Billrothstr. 34, Telefon: 01/3684279, E-Mail:<br />
waehring-doebling@mietervereinigung.at<br />
Öffnungszeiten: Mittwoch 16.30 bis 18.30 Uhr<br />
1210 Floridsdorf<br />
Brünner Str. 34–38, E-Mail:<br />
floridsdorf@mietervereinigung.at<br />
Öffnungszeiten:<br />
Donnerstag von 17.00 bis 19.00 Uhr<br />
1220 Donaustadt<br />
Donaufelder Str. 259, Tel.: 01/203 76 94, E-Mail:<br />
donaustadt@mietervereinigung.at<br />
Öffnungszeiten: Mittwoch von 18.00 bis 19.00<br />
Uhr<br />
1230 Liesing<br />
HdB Liesing, Liesinger Platz 3, 2. Stock<br />
Tel. 0660/463 90 27<br />
E-Mail: liesing@mietervereinigung.at<br />
Öffnungszeiten: jeden 3. Dienstag im Monat<br />
von 16.00 bis 18.30 Uhr<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
Landessekretariat Niederösterreich<br />
3100 St. Pölten,<br />
Niederösterreichring 1A<br />
Telefon: 02742/225 53 33<br />
Fax: 02742/225 53 35<br />
E-Mail:<br />
niederoesterreich@mietervereinigung.at<br />
Sprechstunden: jeden Dienstag<br />
von 14.00 bis 17.00 Uhr, nur nach<br />
vorheriger telefonischer Vereinbarung<br />
Termine in den Außenstellen nur nach<br />
vorheriger telefonischer Terminvereinbarung<br />
Telefon: 02742/225 53 33<br />
1010 Wien, Reichsratsstraße 15<br />
2320 Schwechat, Sendnergasse 6<br />
2340 Mödling, Hauptstraße 42a<br />
2500 Baden, Wassergasse 31<br />
2700 Wr. Neustadt, Wienerstraße 42<br />
3180 Lilienfeld, Babenbergerstraße 38<br />
3300 Amstetten, Rathausstraße 1<br />
3390 Melk, Abt-Karl-Straße 7<br />
3502 Krems/Lerchenfeld, Hofrat-Erben-Str. 1,<br />
BURGENLAND<br />
Die Beratungen finden in den Außenstellen<br />
Wiener Neustadt, Mödling, Schwechat und<br />
Baden, sowie in der Zentrale der MVÖ,<br />
statt.<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Landessekretariat<br />
4020 Linz<br />
Noßbergerstraße 11 , Telefon: 0732/77 32<br />
29, Fax: 0732/79 44 61, E-Mail:<br />
oeberoesterreich@mietervereinigung.at<br />
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von<br />
8.30 bis 12.00 Uhr, 14.00 bis 16.30 Uhr<br />
Freitag von 8.30 bis 13.30 Uhr, um telefonische<br />
Terminvereinbarung wird gebeten.<br />
Ein Jurist der Mietervereinigung und ein<br />
Dolmetscher für Serbisch, Kroatisch, Bosnisch<br />
und Türkisch stehen im Verein „migrare<br />
– Zentrum für MigrantInnen OÖ“ zur Verfügung:<br />
14-tägig, jeweils am Donnerstag<br />
von 16.00 bis 18.00 Uhr, Tel. 0732/66 73 63<br />
4320 Perg<br />
Herrenstraße 22<br />
Telefon: 07262/52 57 90<br />
Öffnungszeiten: Sprechtage nach Bedarf<br />
und telefonischer Vereinbarung<br />
4400 Steyr<br />
Leopold-Werndl-Straße 10/1. Stock<br />
Telefon: 05772/612-00<br />
Öffnungszeiten: 14-tägig jeweils<br />
am Donnerstag von 16.30 bis 18.00 Uhr
4560 Kirchdorf an der Krems<br />
Hauptplatz 7, Telefon: 07582/620 56<br />
Öffnungszeiten: Sprechtage nach Bedarf und<br />
telefonischer Vereinbarung<br />
4600 Wels<br />
Bahnhofstraße 22, Telefon: 07242/462 53<br />
Fax: 07242/21 18 14<br />
E-Mail: wels@mietervereinigung.at<br />
Öffnungszeiten: Dienstag 8.00 bis 12.00 Uhr<br />
4810 Gmunden<br />
Herakhstraße 15b (Arbeiterkammer)<br />
Öffnungszeiten: jeden 2. Montag im Monat<br />
von 16.30 bis 18.00 Uhr<br />
4840 Vöcklabruck<br />
Parkstraße 27, Telefon: 05/7726 1400<br />
Öffnungszeiten: jeden 1. Dienstag im Monat<br />
9.00 bis 11.00 Uhr, telefonische Voranmeldung<br />
SALZBURG<br />
Die Salzburger Mietervereinigung bietet<br />
einmal im Monat persönliche Beratungen an.<br />
5020, Wartelsteinstraße 1<br />
Sie können Ihre Anfrage auch per E-Mail oder<br />
telefonisch an uns richten:<br />
E-Mail: zentrale@mietervereinigung.at<br />
Tel. 050 195-2003, Fax: 050 195-92003<br />
Montag 9.30–12.30 Uhr, Di 14.00–17.00 Uhr<br />
STEIERMARK<br />
LANDESGESCHÄFTSSTELLE GRAZ<br />
8020 Graz , Feuerbachgasse 1<br />
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag<br />
9.00–12.00 und 13.00–<br />
16.00 Uhr, Freitag 9.00–12.00 Uhr<br />
Telefon: 050195-4300, Fax:<br />
050195-94300<br />
Mobil: 0664/4833838,<br />
E-Mail: steiermark@mietervereinigung.at<br />
Homepage: www.mietervereinigung.at<br />
Rat und Hilfe in allen Wohnrechtsfragen!<br />
REGION WEST<br />
8940 Liezen<br />
AK Ausseerstraße 42, Terminvereinbarung unter<br />
Tel.: 05-77994000 notwendig;<br />
Tel.: 050195-4300<br />
Sprechstunden: von 10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Termine: 16. März, 20. April, 18. Mai, 15. Juni<br />
8793 Trofaiach<br />
Stadtgemeindeamt, Luchinettigasse 9, Besprechungszimmer<br />
1. Stock, Tel.: 050195-4300<br />
Sprechstunden 9.00 bis 10.30 Uhr<br />
Termine: 17. März, 21. April, 19. Mai, 16. Juni<br />
8790 Eisenerz<br />
Freiheitsplatz 1, Parterre links<br />
Termine: siehe Trofaiach<br />
8700 Leoben<br />
BAWAG Hauptplatz 18, Tel.: 050195-4300<br />
Sprechstunden: 14.00–15.00 Uhr<br />
Termine: 17. März, 21. April, 19. Mai, 16. Juni<br />
REGION MURTAL<br />
8740 Zeltweg<br />
ÖGB / AK Gebäude, Hauptstraße 82,<br />
Tel.: 050195-4300<br />
Sprechstunden: 11.15–13.00 Uhr<br />
Termine: 17. März, 21. April, 19. Mai, 16. Juni<br />
REGION NORD<br />
8600 Bruck an der Mur<br />
ÖGB / AK Gebäude, Schillerplatz 22,<br />
Tel.: 050195-4300<br />
Sprechstunden: 12.00–14.00 Uhr<br />
Termine <strong>2015</strong>: 7. April, 5. Mai, 2. Juni<br />
8680 Mürzzuschlag<br />
Arbeiterkammer, Bleckmanngasse 8,<br />
Tel.: 050195-4300,<br />
Sprechstunden: 10.00–11.00 Uhr<br />
Termine: 7. April, 5. Mai, 2. Juni<br />
REGION OST<br />
8200 Gleisdorf<br />
Rathaus-Rathauspl. 3 (Service-Center), Tel.:<br />
050195-4300, Sprechstunden: 9.30–10.30<br />
Uhr, Termine: 23. März, 18. Mai, 27. Juli<br />
8280 Fürstenfeld<br />
Rathaus Fürstenfeld – Besprechungszimmer<br />
Augustinerplatz 1, Tel.: 050195-4300<br />
Sprechstunden: 11.30–12.30 Uhr<br />
Termine: 23. März, 18. Mai, 27. Juli<br />
8330 Feldbach<br />
Volkshaus Feldbach (Parterre)<br />
Ringstraße 5, Tel.: 050195-4300<br />
Sprechstunden: 14.00–15.00 Uhr<br />
Termine: 23. März, 18. Mai, 27. Juli<br />
REGION SÜD-WEST<br />
8430 Leibnitz<br />
Karl-Morre-Straße 8 (BZ-Büro der SPÖ),<br />
Tel.: 0664/4833838<br />
Sprechstunden: 9.30–11.30 Uhr<br />
Termine: 11. März, 8. April, 13. Mai, 10. Juni<br />
8530 Deutschlandsberg<br />
Rathausgasse 3 (Arbeiterkammer),<br />
Tel.: 0664/4833838<br />
Sprechstunden: 9.00–11.00 Uhr<br />
Termine: 12. März, 9. April, 21. Mai, 11. Juni<br />
8580 Köflach<br />
Barbarasiedlung B6, WAG-Kanzlei,<br />
Tel.: 0676/6062434<br />
Sprechstunden: 14.30–16.00 Uhr<br />
Termine: 2. April, 7. Mai, 11. Juni<br />
STUDENTEN:<br />
Sprechstunden an der Österreichischen Hochschülerschaft<br />
8010 Graz, Schubertstraße 6a – Sozialreferat,<br />
Tel.: 050195-4300<br />
Sprechstunden: 14.00–15.00 Uhr<br />
Termine: 11. März, 8. April, 13. Mai, 10. Juni<br />
KÄRNTEN<br />
Derzeit kann nur eine telefonische Beratung<br />
bzw. Schriftverkehr angeboten werden.<br />
Telefon: 050 195-2003, Fax: 050 195-92003<br />
Bürozeiten: Montag 9.30–12.30 Uhr,<br />
Di 14.00–17.00 Uhr<br />
E-Mail: kaernten@mietervereinigung.at<br />
TIROL<br />
Landessekretariat<br />
6020 Innsbruck, Adamgasse 9<br />
Telefon: 0512/58 24 31, Fax: 0512/58 24 31-14<br />
E-Mail: tirol@mietervereinigung.at<br />
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10.00–<br />
12.00 Uhr und Dienstag 17.00–19.00 Uhr, um<br />
telefonische Terminvereinbarung wird gebeten<br />
6060 Hall<br />
Oberer Stadtplatz 8<br />
Öffnungszeiten: jeden 1. Mittwoch im Monat<br />
von 17.00 bis 18.30 Uhr<br />
6330 Kufstein<br />
Kempterstraße 1,Telefon: 05372/626 82<br />
(Anmeldung über das ÖGB-Sekretariat)<br />
Öffnungszeiten: jeden 1. Dienstag im<br />
Monat von 9.00 bis 12.00 Uhr<br />
VORARLBERG<br />
Landessekretariat<br />
6900 Bregenz, St.-Anna-Straße 1<br />
Telefon: 050 195-4550, Fax: 050 195-94550<br />
E-Mail: vorarlberg@mietervereinigung.at<br />
Montag bis Donnerstag 9.00 bis 11.00 Uhr<br />
(nur mit telefonischer Voranmeldung)<br />
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15 47
<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> INTERN<br />
Schauplatz MVÖ<br />
Experten aus dem Team der MVÖ stehen<br />
Hilfe suchenden in kniffligen Rechtsfällen zur<br />
Seite und berichten über Aktuelles.<br />
Gemeinsam<br />
stark. Peter<br />
Steger, Ludwig<br />
Weinold und<br />
Eduard Fleischhacker<br />
von der<br />
MVÖ Tirol.<br />
TIROL<br />
Neubau oder Sanierung?<br />
Diese Frage beschäftigt zur Zeit eine<br />
Mietergemeinschaft von 120 Haushalten<br />
in Sparchen, Tirol, und damit<br />
auch die Mietervereinigung.<br />
Die Wohnhausanlage gehört der Neuen<br />
Heimat Tirol (NHT) und wird<br />
auch von dieser verwaltet, allerdings<br />
derzeit sehr zum Missfallen der Bewohner,<br />
die mittlerweile schon eine<br />
lange Liste an Mängeln zusammen gestellt<br />
haben, die auf eine Sanierung<br />
warten: rund 64% der Fenster sind<br />
defekt oder undicht, an die 40% der<br />
Eingangs- bzw. Balkontüren schließen<br />
nicht mehr ordentlich oder sind defekt.<br />
Schimmelbefall und Mauerrisse<br />
wurden in 53% der Wohnungen entdeckt.<br />
Seit 30 Jahren soll in die Anlage<br />
kein Geld mehr geflossen sein. Das beweist<br />
die lange Liste an Mängeln an<br />
den allgemeinen Teilen der Häuser.<br />
Im Jahr 2014 offenbarte die NHT in<br />
einer öffentlichen Präsentation , dass<br />
man die Häuser lieber ganz abreißen<br />
möchte, anstatt Geld zu investieren.<br />
Doch davon wollen die Mieter und<br />
Mierterinnen der Häusern selbtverständlich<br />
nichts wissen. Viele haben<br />
größere Beträge in ihre Wohnungen<br />
gesteckt, die bei einem Umzug verloren<br />
wären. Auch befürchten die Mieter<br />
und Mieterinnen höhere Mieten in<br />
neuen Wohnungen, die sie sich dann,<br />
nach einem Umzug, nicht leisten können.<br />
Hinzu kommt, dass viele leere<br />
Wohnungen in der Anlage, bevor sie<br />
zur Vermietung wieder freigegeben<br />
worden sind, aufwändig saniert wurden.<br />
Für die Mieter ist es daher nicht<br />
ganz nachvollziehbar, warum plötzlich<br />
ein Abriss die wirtschaftlichere Variante<br />
sein soll. Dann hätte man sich die<br />
Sanierungen der Wohnungen auch ersparen<br />
können und viel Geld wäre in<br />
der Anlage geblieben. Geld, das vielleicht<br />
sogar an die Mieter und Mieterinen<br />
zurückgezahlt hätte werden<br />
müssen.<br />
Peter Steger von der MVÖ Tirol engagiert<br />
sich gemeinsam mit Eduard<br />
Fleischhacker und Ludwig Weinold in<br />
der Beratungsstelle Kufstein für eine<br />
mieterfreundliche Lösung in dem<br />
Konflikt und die nennt sich vorerst<br />
Durchführung einer umfassenden Sanierung<br />
mit Wärmedämmung, um<br />
auch das Schimmelproblem in den<br />
Griff zu bekommen. Auch die Behebung<br />
der bestehenden Mängel, die<br />
den Alltag der Bewohner und Bewoh-<br />
Problemfall Die Wohnhausanlage der Neuen<br />
Heimat Tirol in Aparchen weist zahlreiche<br />
Mängel auf.<br />
Fotos: MVÖ/TIrol/Steiermark<br />
48 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 1/15
nerinnen schwer machen, steht ganz<br />
oben auf der Wunschliste. Gemeinsam<br />
waren die Mietervertreter bereits im<br />
Jahr 2013 bei der vollständigen Geschäftsleitung<br />
der NHT persönlich<br />
vorstellig, um die Wünsche zu präsentieren.<br />
Dabei wurde den Mietervertretern<br />
versprochen, ein Sanierungskonzept<br />
mit Kostenvergleich zu eventuellen<br />
Neubaukosten vorzulegen. Die<br />
Kosten einer Sanierung zu Mietzinserhöhungen<br />
würden zwischen 1,50 und<br />
2 Euro pro Quadratmeter netto liegen.<br />
Bei einer Pressekonferenz im Herbst<br />
2014 wurde plötzlich von 3 Euro pro<br />
Quadratmeter gesprochen. Das MVÖ<br />
Team sieht sich diese Berechnungen<br />
derzeit genauer an und vertritt die Interessen<br />
der Mietergemeinschaft in einem<br />
etwaigen Mietzinserhöhungsverfahren.<br />
Fair Wohnen wird über den<br />
weiteren Verlauf des Falls berichten.<br />
MVÖ Steiermark<br />
Hans Heinz<br />
Plaschka stellte<br />
sich einer erfolgreichen<br />
Wahl zum<br />
Vorsitzenden der<br />
Mietervereinigung<br />
Steiermark.<br />
STEIERMARK<br />
Wiederwahl<br />
Hans Heinz Plaschka, seines Zeichens<br />
auch Vizepräsident der Mietervereinigung<br />
Österreichs, wurde Ende November<br />
2014 mit 100%-iger Zustimmung<br />
zum Vorsitzenden der Mietervereinigung<br />
Steiermark gewählt. Nebenbei<br />
wurde von den Delegierten<br />
auch der Vorstand einstimmig gewählt,<br />
die Mietervereinigung Steiermark<br />
ist somit fit für die nächsten vier<br />
Jahre. Hans Heinz Plaschka blickt auf<br />
mehr als 25 Jahre Miet- und Wohnrechtserfahrung<br />
sowohl auf Bundesals<br />
auch auf Landesebene zurück. Seit<br />
dem Jahr 2007 lenkt er höchst erfolgreich<br />
als Vorsitzender die Geschicke<br />
der Mietervereinigung Steiermark. Mit<br />
einem eingespielten Team von einem<br />
Landesgeschäftsführer, vier Vollzeitbeschäftigten<br />
Juristen und Juristinnen,<br />
zwei halbtags beschäftigten Sekretärinnen<br />
und zahlreichen ehrenamtlichen<br />
Funktionären und Funktionärinnen<br />
bietet die Mietervereinigung Steiermark<br />
flächendeckend Rechtsberatung<br />
in allen Miet- und Wohnrechtsfragen<br />
an. Jährlich erteilen die Experten<br />
und Expertinnen der Mietervereinigung<br />
Steiermark über 20.000<br />
Rechtsauskünfte und können Beträge<br />
von über 200.000 Euro für deren Mitglieder<br />
rückfordern.<br />
Gerade in einer Zeit wo das Mietrecht<br />
immer komplizierter und ein großer<br />
Wurf hinsichtlich einer Mietrechtsreform<br />
noch nicht in Sicht ist, ist das<br />
Motto des wiedergewählten Vorsitzenden<br />
„Fair Wohnen! Leistbares, sicheres<br />
und kostenbewusstes Wohnen für Alle!“<br />
von ungebrochener Aktualität.<br />
WIEN<br />
Neuwahl<br />
Der Bezirkszweigverein Liesing informiert<br />
über die Neuwahl des Bezirksvorstandes,<br />
die am 21. April <strong>2015</strong> um<br />
18 Uhr 30 am Liesinger Platz 3/2.<br />
Stock, 1230 Wien stattfinden wird.
Gut beraten rund ums Wohnen<br />
Wohnservice Wien/J. Fetz<br />
Information und Service<br />
InfoCenter „Alles rund ums Wohnen“<br />
Zentrale Anlaufstelle für alle Wienerinnen und<br />
Wiener bei sämtlichen Fragen rund um den<br />
Themenbereich Wohnen<br />
Bartensteingasse 9, 1010 Wien<br />
Tel.: 01/4000-8000<br />
Telefonische Beratung: Mo – Fr: 8 – 19 Uhr<br />
Persönliche Beratung: Mo – Fr: 8 – 17 Uhr<br />
www.wohnservice-wien.at<br />
Wohnungssuche<br />
Wohnberatung Wien<br />
Angebot, Beratung und Anmeldung für alle<br />
Wienerinnen und Wiener, die sich für eine Gemeindewohnung<br />
oder eine geförderte Wohnung interessieren<br />
Guglgasse 7-9/Ecke Paragonstraße, 1030 Wien<br />
Tel.: 01/24 111<br />
Telefonische Beratung und Terminvereinbarung:<br />
Mo– Fr: 7–20 Uhr<br />
Persönliche Beratung:<br />
Mo, Di, Do, Fr: 8 – 19 Uhr, Mi: 8 – 12 Uhr<br />
www.wohnberatung-wien.at<br />
Förderungen<br />
Sanierung<br />
Informationen über förderbare Sanierungen: Sanitär,<br />
Heizung, Wärmedämmung, Schall isolierung,<br />
behindertengerechter Umbau<br />
Info-Point für Wohnungsverbesserung der<br />
MA 25 und MA 50<br />
Maria-Restituta-Platz 1, Zi. 609, 1200 Wien<br />
Tel.: 01/4000-74860<br />
Telefonische Beratung: Mo – Fr: 8 – 15 Uhr<br />
Persönliche Beratung: Mo – Fr: 8 – 13 Uhr<br />
www.um-haeuser-besser.at<br />
www.wien.gv.at/wohnen/wohnbaufoerderung<br />
Sanierungsberatung für Hauseigentümer<br />
wohnfonds_wien<br />
fonds für wohnbau und stadterneuerung<br />
Lenaugasse 10, 1082 Wien<br />
Tel.: 01/4035919-0<br />
Mo – Do: 9 – 16 Uhr, Fr: 9 – 11.30 Uhr<br />
www.wohnfonds.wien.at<br />
Neubau<br />
Informationen über förderbare Neubauten<br />
(z.B. Voraussetzungen, Einkommensgrenzen)<br />
MA 50 – Antragstellung Neubau<br />
Muthgasse 62, Zi. G139, 1190 Wien<br />
Tel.: 01/4000-74840<br />
Parteienverkehr: Mo – Fr: 8 – 12 Uhr<br />
www.wien.gv.at/wohnen/wohnbaufoerderung<br />
Unterstützung und Hilfe<br />
Mieterhilfe<br />
Rasche und kostenlose Hilfe bei Wohnrechts fragen<br />
Rathausstraße 2, 1010 Wien<br />
Tel.: 01/4000-25900<br />
Beratung: Mo– Fr: 8–17 Uhr<br />
www.mieterhilfe.at<br />
wohnpartner<br />
Gemeinsam für eine gute Nachbarschaft:<br />
Unterstützung und Projekte für ein gutes<br />
Zusammenleben in Wohnhausanlagen<br />
Öffnungszeiten der Hauptlokale:<br />
Mo, Di, Fr: 9 – 13 Uhr, Do: 14 – 20 Uhr<br />
Telefonisch z.B. erreichbar unter:<br />
01/24 503-01-080 (diese Nummer gilt<br />
für den 1. Bezirk) oder 01/24 503-02-080<br />
(für den 2. Bezirk) etc.<br />
www.wohnpartner-wien.at<br />
Wiener Gebietsbetreuung<br />
Umfassendes Informations- und Beratungsangebot<br />
zu Fragen des Wohnens, des<br />
Wohnumfeldes und der Stadterneuerung<br />
MA 25, Tel.: 01/4000-25000<br />
www.gbstern.at<br />
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www.wienenergie.at<br />
Wien Energie, ein Partner der EnergieAllianz Austria.