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Musiker Magazin 01/2015

CLUESO: "Stadtrandlichter" – Ein Bauchalbum, keine Kopfplatte

CLUESO: "Stadtrandlichter" – Ein Bauchalbum, keine Kopfplatte

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C 10973 F | N o 1/2<strong>01</strong>5 | 3,00 Euro<br />

Kulturzeitschrift für Rock & Pop <strong>Musiker</strong><br />

www.musiker-online.tv<br />

Sabho<br />

Musik aus<br />

dem Bauch und<br />

dem Herzen<br />

The Prison<br />

Band<br />

Eine ungarische<br />

Rockabilly-Band erobert<br />

die Welt<br />

Amy Lungu<br />

Die Geige<br />

ist ihre Stimme<br />

Rückblick<br />

Deutscher<br />

Rock & Pop<br />

Preis 2<strong>01</strong>4<br />

Dylan’s Dream<br />

Auf dem Ozean der<br />

Dylan-Songs<br />

Die Historie<br />

der Rock- & Popmusik – Teil 1:<br />

Ry Cooder<br />

Ötteband<br />

Hart, rockig, brachial,<br />

aber auch<br />

mit viel Gefühl in der<br />

rauen Seele<br />

CLUESO<br />

»STADTRANDLICHTER«<br />

Ein Bauchalbum, keine Kopfplatte


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PRESSEECHO<br />

EDITORIAL 03<br />

„32. Deutscher Rock & Pop Preis 2<strong>01</strong>4“ in der Siegerlandhalle, Siegen<br />

Mittlerweile wurden uns durch unseren Ausschnittsdienst und die<br />

teilnehmenden Bands/Interpreten über 200 große, mittlere und kleinere<br />

Presseartikel über den „32. Deutschen Rock & Pop Preis 2<strong>01</strong>4“ aus<br />

allen Teilen Deutschlands zugeschickt. Mit einer derartigen außergewöhnlich<br />

umfangreichen Presseflut haben wir in der Bundesgeschäftsstelle des<br />

Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes e.V./der Deutschen Popstiftung<br />

nicht gerechnet! Alle Berichte über die einzelnen Preisträger und diesen<br />

Kultur wettbewerb fielen (ausnahmslos) positiv aus. Das war nicht immer so…<br />

Vor langer, langer Zeit, 1985, organisierte ich gemeinsam mit der Karsten<br />

Jahnke Konzertdirektion aus Hamburg diesen damals drittmaligen Nach -<br />

wuchs wettbewerb unter dem Titel „Bundesrockfestival“ im Hamburger<br />

Stadtpark. Jahnke sorgte für die örtliche Location und Technik, wir für das<br />

Programm etc. Dies war das 3. Bundesrockfestival, beginnend 1983 mit<br />

den typischen Gründungsvoraussetzungen: viel Idealismus, mehr ehren -<br />

amtliche Arbeit, keine Finanzen. Dann kam ein selbst ernannter Journalist<br />

aus Hamburg, der in Wirklichkeit erklärter Sympathisant und Linksideologe<br />

des K-Lagers war, und verunglimpfte in 1985 in seinem Bericht in der<br />

„Welt“ dieses ideelle jugendkulturelle Nachwuchsfestival, ohne damals je<br />

etwas selbst kulturell bewegt und organisiert zu haben. Das war der unvergessliche<br />

und für mich lehrreiche Beginn des „Deutschen Rock & Pop<br />

Preises“ mit genau einem „Presseartikel“.<br />

Als dann im folgenden Jahr 1986 die Gruppe PUR aus Bietigheim dieses<br />

Festival in der Osnabrücker Stadthalle gewann, veröffentlichten an -<br />

schließend die Osnabrücker Nachrichten gleich eine vollständige Seite mit<br />

Berichterstattung über Festival und Preisträger – diesmal wohlwollend, fair<br />

und objektiv!<br />

In all den Jahren bis heute hat es immer mal wieder journalistische Spinner<br />

gegeben, die nicht nach dem journalistischen Ethos einer wahrheitsgetreuen<br />

Berichterstattung, sondern mit einer selbst erfundenen Boulevardstory<br />

„berichtet“ hatten. Aber die waren unübersehbar in der Minderzahl! Seitdem<br />

mehrten sich die Berichterstattungen über den „Deutschen Rock & Pop<br />

Preis“ von Jahr zu Jahr, Stück für Stück, immer weiter in der Zahl bis heute,<br />

mit einer der bundesweit umfangreichsten kulturellen Berichterstattungen mit<br />

insgesamt über 13 Millionen verbreiteten Auflagen (ca. 200 Tageszeitungen<br />

via Aus schnitt sdienst), d.h. potenziellen Lesern. Mit dieser Öffentlichkeit<br />

müssen wir uns heute nicht mehr verstecken! Zwar können „Epigonen“ wie<br />

Dieter Bohlen oder Stefan Raab über die TV-Medien mehr potenzielle<br />

Zuschauer erreichen, allerdings nicht in der Tagespresse. Bis heute ist<br />

ihnen eine derartige Presse flut mit einer einzigen Veranstaltung in den<br />

deutschen Tageszeitungen nicht gelungen. Woher ich das weiß? Unser<br />

Ausschnittsdienst hat uns bis 2<strong>01</strong>0 jährlich alle Berichte geschickt, die in<br />

irgendeiner Art und Weise etwas mit Rock- und Popmusik zu tun hatten.<br />

So waren wir immer sehr genau darüber informiert, was sich in diesem<br />

Kulturbereich in der Musikbranche bewegte und geschah.<br />

Wir werden jetzt in den folgenden Monaten sämtliche Berichterstat tun gen<br />

über unsere eigene „Heimdruckerei“ digitalisieren und dann gemäß den<br />

Richtlinien der Wettbewerbs- und Mediengesetze einem internen Kreis aller<br />

teilnehmenden Musikgruppen und <strong>Musiker</strong>/-innen, einem internen Kreis von<br />

Facebook-Freunden/-Freundinnen und einem ausgewählten Kreis von<br />

ca. 12 500 Firmen der gesamten Musikbranche bekannt machen.<br />

Folgende Fernsehsender waren immer mal wieder während des Festi -<br />

vals vor Ort: ZDF (Heute Journal, Aspekte, Titel Thesen Temperamente),<br />

Bayerisches Fernsehen, WDR-TV, eine ca. einstündige Berichterstattung<br />

der ARD, 3Sat, RTL und jetzt beim letzten Festival auch der WDR.<br />

Allerdings sind es die bundesweit veröffentlichten (zum Teil renommierten)<br />

Tages zeitungen, die diesem Festival seit nunmehr 32 Jahren mit ihren Artikeln<br />

und Berichten die Treue halten. Was hat das mit der Relativitätstheorie von<br />

Albert Einstein zu tun? Unter allen Verbänden des Deutschen Musikrates<br />

(ca. 130) zählen die jährlichen „Deutschen Rock & Pop Preise“ in den<br />

bundes deutschen Tageszeitungen zu den „relativ“ medienwirksamsten<br />

Kultur ver anstaltungen im gesamten Musikbereich, gleich ob Klassik oder<br />

Rock und Pop. Und das ohne ein staatlich finanziertes Propaganda- und<br />

Organi sationsministerium!<br />

Hier ein kleiner Auszug der bekanntesten bundesdeutschen Tages zei -<br />

tun gen, die in 2<strong>01</strong>4/2<strong>01</strong>5 über den „32. Deutschen Rock & Pop Preis 2<strong>01</strong>4“<br />

berichtet haben:<br />

Heilbronner Stimme, Wetzlarer Neue Zeitung, Neue Ruhr-Zeitung, Allgäuer<br />

Zeitung, Schaumburger Nachrichten, Schaumburger Zeitung, Regensburger<br />

Wochenblatt, Mittelbayerische Zeitung, Aachener Zeitung, Siegerland Kurier,<br />

Siegener Zeitung, Rhein-Zeitung, Musikmarkt, Westfälische Nachrichten,<br />

Main Echo, Darmstädter Echo, Hanauer Anzeiger, Münstersche Zeitung,<br />

Westfalen-Blatt, Passauer Neue Presse, Münchner Merkur, Schwäbische<br />

Zeitung, Fränkischer Tag, Neue Westfälische, Rheinische Post, Kieler<br />

Nachrichten, Eckernförder Zeitung, Holsteiner Kurier, Flensburger Tageblatt,<br />

Rhein-Sieg Rundschau, Berchtesgadener Anzeiger, Fuldaer Zeitung, Bremer<br />

Nachrichten, Weserkurier, Badische Zeitung, Münchner Abendzeitung,<br />

Reutlinger General-Anzeiger, Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten,<br />

Wetzlarer Neue Zeitung, Iserlohner Kreisanzeiger, Westfälische Rundschau,<br />

Mainpost, Lippische Landes-Zeitung, Kölner Rundschau, Siegerländer<br />

Wochenanzeiger, Landsberger Tagblatt, Taunus Zeitung, Nürtinger<br />

Zeitung und ca. 150 Tageszeitungen und Zeitschriften mehr.<br />

Die gesamte gedruckte Pressedokumentation aus 2<strong>01</strong>4 liegt im Mai<br />

2<strong>01</strong>5 in der Bundesgeschäftsstelle des DRMV e.V. vor.<br />

WEB: WWW.MUSIKER-ONLINE.COM/DEUTSCHER-ROCKPOP-PREIS<br />

TEXT: OLE SEELENMEYER<br />

FOTO: © SVORT/FOTOLIA.COM<br />

WWW.FACEBOOK.COM/DRMVEV<br />

WWW.FACEBOOK.COM/MUSIKERMAGAZIN<br />

WWW.FACEBOOK.COM/DEUTSCHER.ROCK.UND.POP.PREIS


04 MUSIKER-NEWS<br />

FESTIVAL<br />

09 Deutscher Rock & Pop Preis 2<strong>01</strong>4 –<br />

Rückblick<br />

STORIES<br />

BARBARA ZANETTI<br />

„74“<br />

VÖ: 21.11.2<strong>01</strong>4<br />

„Showdown“ (Single)<br />

VÖ: 23.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>5<br />

WWW.BARBARAZANETTI.COM<br />

14 Deutscher Rock & Pop Preis –<br />

Eine Erfolgsgeschichte<br />

18 Clueso: „Stadtrandlichter“ –<br />

Ein Bauchalbum, keine Kopfplatte<br />

24 Sabho – Musik aus dem Bauch<br />

und dem Herzen<br />

25 HeJoe Schenkelberg –<br />

Akkordeon & mehr …<br />

26 Amy Lungu –<br />

Die Geige ist ihre Stimme<br />

30 Melanie und Stephan<br />

bilden das Berlin-Pop-Duo LaRu<br />

31 Celtic Cowboys –<br />

Greengrass meets Bluegrass<br />

32 Dylan’s Dream: Forever Young –<br />

Auf dem Ozean der Dylan-Songs<br />

34 The Prison Band – Eine ungarische<br />

Rockabilly-Band erobert die Welt<br />

36 Die Historie der Rock- & Popmusik:<br />

Teil 1: Ry Cooder – Slide deluxe<br />

39 ÖTTEBAND: „Als wenn das alles<br />

wär“ – Hart, rockig, brachial,<br />

aber manchmal auch mit viel Gefühl<br />

in der rauen Seele<br />

41 DRMV und ERPAM –<br />

Eine sichere Verbindung<br />

MUSIKBUSINESS<br />

44 Selbstvermarktung für <strong>Musiker</strong><br />

46 <strong>Musiker</strong> sein ist ein Beruf –<br />

Dir fehlt die Ausbildung<br />

48 GEMA: Rechtsstaatswidrig? – Teil 1<br />

MUSIK & RECHT<br />

50 YouTube, SoundCloud, Bandcamp<br />

RUBRIKEN<br />

04 <strong>Musiker</strong>-News<br />

52 Produkt-News<br />

59 CD-Rezensionen<br />

63 Titelschutzanzeigen<br />

64 Kleinanzeigen<br />

66 Impressum<br />

TITELFOTO: CHRISTOPH KOESTLIN<br />

Barbara Zanetti ist an der Nahtstelle der südund<br />

mitteleuropäischen Kultur groß geworden.<br />

Sie singt erfrischende, tiefgründige und lebenshungrige<br />

Eigenkompositionen in deutscher und<br />

italienischer Sprache. Mit ausdrucksstarker Stim -<br />

me erzählen Barbara Zanettis Lieder von tiefen<br />

Gefühlen und beschwinglichen Erlebnissen.<br />

Das Album „Barbara Zanetti 74“, erschienen<br />

in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Rock &<br />

Pop <strong>Musiker</strong>verband e.V., ist sicherlich Höhe punkt<br />

ihrer überzeugenden Suche nach Unverwechsel -<br />

barkeit und Eigenwilligkeit in Text und Musik.<br />

Anspieltipps: „Der Ring“ in dynamischen, rockigwarmen<br />

Tönen, die Hommage an ihre Heimat<br />

Südtirol „A Toal von dir“ im Balladencharakter und<br />

von erzählerischem Crescendo sowie die überzeugende<br />

Mischung des bewegend, leidenschaftlich-melancholischen<br />

Titels „La Magia“.<br />

Der Weg zum Plattenvertrag ist lang. Steffi<br />

Stephan hat ihn einst gemeistert – als Bassist von<br />

Udo Lindenberg. Jetzt will er jungen Bands helfen.<br />

Er lädt sie ein, in seinem Jovel-Club aufzutreten.<br />

Ab sofort können sie sich hier bewerben.<br />

Im kommenden Sommer steuert Steffi Stephan<br />

auf einen Höhepunkt seiner mehr als 40 Jahre<br />

andauernden <strong>Musiker</strong>karriere zu. Als Bassist im<br />

Panikorchester von Udo Lindenberg wird er gleich<br />

viermal in ausverkauften Fußballstadien spielen.<br />

Zehntausende Fans werden den lebenden Rock -<br />

legenden zujubeln, und schon jetzt ist klar: Das<br />

BARBARA ZANETTI<br />

Große Auftritte der vielseitigen Künstlerin gab<br />

es u. a. im Bundeskanzleramt in Berlin anlässlich<br />

des ersten deutsch-amerikanischen Freund -<br />

schafts festes (The Bridge New York/Berlin), beim<br />

Europäischen Liedermacherfestival „Songs an<br />

einem Sommerabend“ sowie beim Kulturfestival<br />

Xong im Dreiländereck.<br />

Dazu kommen noch zahlreiche Auftritte bei<br />

ZDF, ARD, ORF, BR, SWR und RAI.<br />

Auftragskompositionen: Hymne „Going On“ für<br />

die ZDF & ISK Gala „Sportler des Jahres Deutsch -<br />

land“, WM-Song „Glory Time“ für die Biathlon<br />

World Championships, Hymne „Stand Up For<br />

African Mothers“ zugunsten der gleichnamigen<br />

internationalen Kampagne von AMREF incl.<br />

Flying Doctors Service, EBEL Eishockey HCB<br />

Foxes Hymne „SHOWDOWN“.<br />

JOVEL BIETET<br />

JUNGEN BANDS AUFTRITTSMÖGLICHKEITEN<br />

wird etwas ganz Besonderes – selbst für die<br />

erfolgsverwöhnten alten Haudegen. „Aber wenn<br />

du im Run bist, vergisst du den Start nicht“, sagt<br />

Fotoquelle: Barbara Zanetti<br />

Fotoquelle: Westfälische Nachrichten<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


MUSIKER-NEWS 05<br />

Heute, erzählt Steffi Stephan, läuft vieles noch<br />

genauso: <strong>Musiker</strong> nehmen auf, Plattenfirmen<br />

schenken ihnen möglicherweise Vertrauen und<br />

investieren Vorschüsse, helfen beim Erfolg – und<br />

kassieren später mit ab. Doch manches hat sich<br />

auch verändert: „Wir sind sozialistischer geworden“,<br />

scherzt der umtriebige Bassist. „Die Pro -<br />

duk tionsmittel sind wieder in der Hand des Volkes.“<br />

Denn die Technik hat sich geändert: Einst war<br />

man für Aufnahmen auf teure Studios angewiesen<br />

– heute wurde schon so manches Top-Ten-<br />

Album mit Equipment im Kofferformat im Hotel -<br />

zimmer aufgenommen.<br />

GEMA: REFORM<br />

IM RUNDFUNKBEREICH<br />

Das aber, sagt der Fachmann, lässt auch die<br />

Ansprüche steigen. Die Plattenfirmen verlangen<br />

vernünftiges Material, wenn Bands sich bewerben.<br />

Und sie wollen wissen, ob die Bewerber<br />

wirklich gute <strong>Musiker</strong> sind – oder nur gute<br />

Technik-Freaks. „Live zählt!“, sagt Steffi Stephan.<br />

der Vollblutmusiker. Deshalb treibt ihn in diesen<br />

Tagen auch nicht die Stadien-Gigantomanie um,<br />

sondern sein kleines, neues Projekt: Die Veran -<br />

stal tungsreihe „New Names“. Damit möchte der<br />

Musik-Profi und Betreiber des Jovel-Clubs jungen<br />

Bands den möglichen Karriere-Start erleichtern.<br />

Jahre zwischen Hoffen und Verzweifeln kennt<br />

Steffi Stephan. Jahre, in denen er schwankte zwischen<br />

einem Leben mit Bausparvertrag und<br />

Doppel haushälfte als Wurstverkäufer in der Firma<br />

seines Bruders – und einer Laufbahn als Profi-<br />

Rocker in Lindenbergs Panik-Welt. Dann kannte<br />

jemand wen, der wen kannte, und plötzlich fanden<br />

sich Lindenberg, Steffi Stephan und einige<br />

Mitstreiter in einem Hamburger Tonstudio wieder<br />

und produzierten eine erste eigene Scheibe. Auf<br />

Englisch. Das fertige Album konnten sie dann<br />

einer Plattenfirma andrehen. „Bandankaufvertrag“,<br />

sagte man da. Der erste Schritt in Richtung<br />

Stadion-Open-Air?<br />

Die Platte verkaufte sich kaum. Trotzdem<br />

stimmte die Plattenfirma einem neuen Album zu.<br />

Das bastelten die künftigen Panik-Rocker auf<br />

Deutsch: „Daumen im Wind“ wurde ein Ach tungs -<br />

erfolg und ermöglichte ein drittes Album. Das<br />

hieß „Alles klar auf der Andrea Doria“ – der Rest<br />

ist hinlänglich bekannte Deutschrock-Geschichte.<br />

Er hat schon so manchen Act gesehen, der im<br />

Keller eine tolle Platte zusammengefrickelt hatte<br />

und dann auf der Konzertbühne versagte.<br />

Deshalb bietet er zusammen mit dem ge -<br />

mein nützigen Verein „Vision“ zur Förderung der<br />

populären Kultur und den Westfälischen Nach -<br />

richten Nachwuchsbands die Bühne in seinem<br />

Jovel-Club in Münster an.<br />

Im diesem Jahr wird es an jedem ersten Freitag<br />

im Monat ein „New Names“-Konzert mit jeweils<br />

drei Bands unterschiedlicher Genres geben.<br />

Die <strong>Musiker</strong> können sich ab sofort be werben.<br />

Clou: Von ihrem Auftritt wird mit fünf Kameras<br />

ein professionelles Video produziert.<br />

Das dient anschließend als Anschauungs ma -<br />

terial für eine gründliche Manöverkritik nach der<br />

Show. Und: Die Bands dürfen die DVD behalten<br />

und frei verwenden. Vielleicht hilft es ja der ein oder<br />

anderen Combo weiter auf dem Weg zum Konzert<br />

im ausverkauften Stadion.<br />

IHR WOLLT EUCH BEWERBEN?<br />

LOS GEHT’S:<br />

WWW.WN.DE/SPECIALS/NEW-NAMES/<br />

NEW-NAMES-BEWERBUNGSFORMULAR<br />

Vor dem Hintergrund des Abschlusses neuer<br />

Gesamtverträge mit den Rundfunkveranstaltern<br />

hat die ordentliche Mitgliederversammlung 2<strong>01</strong>4<br />

eine grundlegende Neuordnung der Verteilung im<br />

Rundfunkbereich (Hörfunk und Fernsehen) be -<br />

schlossen. Die neuen, von Aufsichtsrat und Vor -<br />

stand unter intensiver Einbeziehung der Mitglieder<br />

entwickelten Verteilungsregeln haben zum Ziel,<br />

die Prinzipien der Nutzungsbezogenheit und der<br />

kulturellen Förderung in einem ausgewogenen Ver -<br />

hältnis zur Geltung zu bringen. Neben einer konsequenten<br />

Trennung von Hörfunk und Fernsehen<br />

bei der Verteilung der Einnahmen sieht das neue<br />

Modell insbesondere die Einführung sogenannter<br />

Kulturfaktoren für die Verteilung im Hörfunk -<br />

bereich vor. Hierdurch soll die Relevanz und kulturelle<br />

Bedeutung der Musik im Sendekontext<br />

mit Rücksicht auf die Inhalte der einzelnen<br />

Hörfunkwellen stärker berücksichtigt werden als<br />

bisher. Alle drei Berufsgruppen stimmten dem<br />

Reformvorhaben mit weit mehr als der erforderlichen<br />

Zweidrittelmehrheit zu.<br />

Auch nach dem Beschluss der Mitgliederver -<br />

sammlung steht die eigens eingerichtete Mail -<br />

adresse rundfunkverteilung@gema.de für Fragen<br />

der GEMA-Mitglieder zur Reform der Rundfunk -<br />

verteilung weiterhin zur Verfügung.<br />

Foto: © Sashkin/Fotolia.com<br />

TEXT: Gunnar A. Pier | QUELLE: www.wn.de/Specials/New-Names/New-Names-Jovel-bietet-jungen-Bands-Auftrittsmoeglichkeiten<br />

QUELLE: www.gema.de<br />

1/2<strong>01</strong>5 musiker MAGAZIN


06 MUSIKER-NEWS<br />

MUSIKINDUSTRIE: DIE GESCHÄFTE MIT DEN SONGS<br />

Der Brite Simon Napier-Bell skizziert<br />

in seinem Buch „Ta-Ra-Ra-Boom-De-Ay“ die spannende Wechselbeziehung<br />

von Gier und musikalischem Talent<br />

in Zeiten von Kriegen und technischen Innovationen.<br />

„The best things in life are free, but you can<br />

keep them for the birds and bees; now give me<br />

money (that’s what I want)“ sang Barrett Strong<br />

1959 im rasanten Rhythm-&-Blues-Song „Money“.<br />

Der Song stammt aus der Feder des ehemaligen<br />

Boxers Berry Gordy, der später in den Sechzi -<br />

ger jahren mit seinem Label Motown hunderte<br />

Soul songs in die amerikanischen Charts katapultierte.<br />

Gordys arbeitsteilige Methoden waren von<br />

der Fließ bandproduktion in Detroits Autoindus -<br />

trie inspiriert.<br />

1979 lobte er die segensreichen Wirkungen des<br />

Mammons im Ohrwurm „It’s Money That I Love“.<br />

Mit schnarrender Stimme schwelgte er drauflos:<br />

„They say that money can’t buy love in this<br />

world, but it’ll get you a half-pound of cocaine<br />

and a sixteen-year old girl and a great big limousine.<br />

Now that may not be love, but it is all right.“<br />

Den schwarzen Humor verstanden nicht alle. Die<br />

Spießbürger tobten, manch Freigeist meinte,<br />

es wäre der ideale Text für die amerikanische<br />

Hymne.<br />

Foto: Lena Busch<br />

KABARETT-EHRENPREIS<br />

FÜR LISA FITZ<br />

Lisa Fitz bekommt den Ehrenpreis des Baye ri -<br />

schen Kabarettpreises. Das teilte der Bayerische<br />

Rundfunk in München mit. „Diese Frau hat Kaba -<br />

rett-Geschichte geschrieben“, hieß es in der Be -<br />

gründung der Jury. „Sie polarisierte mit Titeln wie<br />

,Die heilige Hur‘, ,Heil‘ oder ,Ladyboss‘, sie provozierte<br />

das Establishment mit ihrem offensiven,<br />

manchmal aggressiven Auftreten und Eintreten<br />

für Themen, die ihr wichtig waren und bis heute<br />

sind.“<br />

Fitz stand im Jahr 1983 mit ihrem ersten eigenen<br />

Kabarett-Programm auf der Bühne – als erste<br />

Frau überhaupt in Deutschland mit eigenen Tex -<br />

ten. Nach Ansicht der Jury „wurde sie zum In be -<br />

griff selbstbewusster und intelligenter Weiblich -<br />

keit“. „Lisa Fitz macht Mut zum Selber-Denken<br />

und dazu, für die daraus gewonnene Haltung<br />

einzutreten.“<br />

Der Hauptpreis geht an den Kabarettisten<br />

Helmut Schleich – unter anderem für seine Franz-<br />

Josef-Strauß-Parodie, die in Bayern Kultstatus ge -<br />

nießt. „Mit seinem Typenkabarett ergründet Helmut<br />

Schleich die bayerische Volksseele, mit seinen<br />

Parodien gewährt er phantastische Einblicke in<br />

den Mythos der Mächtigen, entlarvt große Worte<br />

als kleinbürgerliche Haltung und versteht es<br />

immer wieder zu überraschen“, urteilte die Jury.<br />

Der „Senkrechtstarter-Preis“ geht an den Standup-Comedian<br />

Abdelkarim, der Musikpreis an das<br />

Duo Thomas Pigor und Benedikt Eichhorn. Die<br />

Preisverleihung findet am 20. Juli im Münchner<br />

Lustspielhaus statt.<br />

Das war neu, dass jemand seine Lust aufs<br />

Bare in einen Song packt. Über Geld wurde nicht<br />

geredet, warum sollte also plötzlich darüber ge -<br />

sungen werden? Natürlich brachte sein Besitz<br />

eine Ausweitung der individuellen Freiheit. Als<br />

Schlüs sel phänomen der neuzeitlichen Kultur<br />

wurde es von Philosophen wie Georg Simmel<br />

profund bedacht. Mit dem Aufstieg des Geldes<br />

gingen Ambivalenzen einher. Es forcierte die<br />

Mobilität des sozialen Lebens, was positiv war,<br />

aber auch stereotype Verhaltensweisen. Gier<br />

und Neid waren weitere Begleiterscheinungen.<br />

Also galt es lange Zeit als unschicklich, die Liebe<br />

zum Baren mit einer fröhlichen Melodie zu besingen.<br />

„Money, so they say, is the root of all evil“,<br />

stellten Pink Floyd 1972 auf ihrem Bestseller<br />

„The Dark Side of the Moon“ pseudomoralisch<br />

fest, um es bald in größten Mengen auf ihren<br />

Konten zu horten.<br />

US-Songwriter Randy Newman näherte sich<br />

dem Phänomen lieber auf sarkastische Weise.<br />

Die Jagd nach Profit als primäre Strategie<br />

prägte viele Branchen. Zu den gierigsten zählt<br />

sicher die Musikindustrie, die sich im angelsächsischen<br />

Raum entwickelte, nachdem das britische<br />

Parlament 1710 The Statute of Anne verabschiedete,<br />

das erste Gesetz, das Autoren ihre Rechte<br />

(damals nur für 14 Jahre) zugestand. Der 75-jährige<br />

Brite Simon Napier-Bell, ein Veteran des Musik -<br />

geschäfts, verfasste nun mit „Ta-Ra-Ra-Boom-<br />

De-Ay“ ein amüsantes Schwarzbuch seiner<br />

Branche. Napier-Bell, der mit Burt Bacharach<br />

arbeitete, später Marc Bolan und Wham entdeckte<br />

und managte, macht auf 300 Seiten<br />

anschaulich, wie verschlungen die Wege immer<br />

schon waren, wenn es darum ging, mit Liedern<br />

Geld zu verdienen. Hinter dem knalligen Papier -<br />

umschlag lauert die Quintessenz seiner Er kennt -<br />

nisse eingeprägt auf dem Buchdeckel. Über<br />

einem Dollarzeichen ist ein Mantra zu lesen:<br />

„Welcome to the music business: a world of<br />

greed, corruption, self-interest and fun.“<br />

Foto: © vege/Fotolia.com<br />

QUELLE: dpa<br />

TEXT: Samir H. Köck | QUELLE: diepresse.com/home/kultur/popco/4641093/Musikindustrie_Die-Geschaefte-mit-den-Songs<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


MUSIKER-NEWS 07<br />

Foto: © Oliver Rath<br />

2<strong>01</strong>5 IST DAS SCORPIONS-JUBILÄUMSJAHR<br />

schrieb unsterbliche Rockklassiker wie „Rock<br />

You Like a Hurricane“ oder „Wind of Change“,<br />

verkaufte über 100 Millionen Tonträger und hat<br />

an die 5 000 Konzerte in über 80 Ländern gespielt.<br />

Die Energie und die Lust auf Rock’n’Roll haben<br />

in all den Jahrzehnten nicht nachgelassen — im<br />

Gegenteil, auch nach 50 Jahren ist die Leiden -<br />

schaft so ungebremst wie die Spielfreude, die sie<br />

nun auf der kommenden Welttournee unter Be -<br />

weis stellen werden.<br />

Das Jubiläumsjahr beginnt im Februar mit dem<br />

Kinostart von „Forever and a Day“, dem Film über<br />

die SCORPIONS. Die renommierte Filme ma -<br />

cherin Katja von Garnier („Bandits“, „Ostwind“)<br />

hat die SCORPIONS auf ihrer Final-Sting-Tour<br />

begleitet und in den 18 Monaten einzigartige<br />

Bilder und Momente eingefangen — Momente<br />

zwischen den Bandmitgliedern, Momente zwischen<br />

Band und Fans, all die lauten und leisen<br />

Töne, die die Magie dieser legendären Band<br />

ausmachen. Die Zuschauer werden mit jedem<br />

Bild, jedem Song und jedem Wegbegleiter, der<br />

seine eigenen Momente mit den SCORPIONS<br />

erzählt, diese außergewöhnliche Karriere und die<br />

Chemie einer jahrzehntelangen Freundschaft<br />

Seit einem halben Jahrhundert steht dieser kennenlernen.<br />

Name für einen fulminanten Rocksound und groß -<br />

artige Konzerte. Die Hannoveraner Band um Auf den Film folgt im Frühjahr ein brandneues<br />

Klaus Meine, Rudolf Schenker und Matthias Jabs Studioalbum bei RCA Deutschland/Sony Music.<br />

SCORPIONS<br />

THE 50TH ANNIVERSARY<br />

WORLD TOUR 2<strong>01</strong>5/2<strong>01</strong>6<br />

(Eine Auswahl der Termine)<br />

15.08.15 – ECKERNFÖRDE • ROCK AM STRAND<br />

21.08.15 – COBURG • SCHLOSSPLATZ<br />

28.11.15 – ZÜRICH • HALLENSTADION<br />

14.03.16 – STUTTGART • SCHLEYER-HALLE<br />

16.03.16 – MÜNCHEN • OLYMPIAHALLE<br />

18.03.16 – DORTMUND • WESTFALENHALLE<br />

19.03.16 – MANNHEIM • SAP ARENA<br />

21.03.16 – HAMBURG • O2 WORLD<br />

23.03.16 – BERLIN • O2 WORLD<br />

24.03.16 – LEIPZIG • ARENA<br />

Nach einigen Festivalauftritten im Sommer und<br />

einer ausgedehnten USA-Tour folgen ab Herbst<br />

weitere Asien- und Europa-Termine (u.a. im<br />

November in Zürich), bevor im März 2<strong>01</strong>6 die<br />

SCORPIONS endlich auch wieder ihre deutschen<br />

Fans mit spektakulären Arena-Shows begeistern<br />

werden.<br />

WIRD POP IMMER ÖDER?<br />

Netzbasierter Musikkonsum gibt genaue Auskunft über Vorlieben und Trends. Plattenfirmen freuen sich.<br />

Experten aber fragen sich, ob das nicht jegliche Popvielfalt tötet.<br />

Grafik: © JiSign/Fotolia.com<br />

Steven Stelfox war Ende der Neunziger Re per -<br />

toire-Manager einer großen Plattenfirma. Sein Job<br />

war es, den Laden am Laufen zu halten, indem er<br />

immer neue, seiner Meinung nach vielversprechende<br />

Bands unter Vertrag nahm und hoffte,<br />

dass sie den einen oder anderen Hit ab warfen.<br />

Stelfox verachtete sich und seine Arbeit, nahm<br />

massig Drogen und verlor irgendwann völlig den<br />

Überblick darüber, was er überhaupt machte.<br />

Steven Stelfox ist zwar nur eine Romanfigur aus<br />

dem Buch „Kill Your Friends“ des schottischen<br />

Autors John Niven, doch Niven wurde allgemein<br />

bestätigt, dass seine Schilderung aus dem Innen -<br />

leben der damaligen Musikindustrie ziemlich stimmig<br />

sei. Um die Tätigkeit dieses Steven Stelfox<br />

heute zu beschreiben, falls dieser immer noch<br />

bei einer Plattenfirma arbeiten würde, bräuchte es<br />

wahrscheinlich Nivens Fabulierungskünste nicht.<br />

Stelfox würde kein glamouröses Jet-Set-Leben<br />

mehr zwischen Konzertbesuchen und Koks -<br />

partys führen, sondern in einem Großraumbüro<br />

vor dem Rechner hocken und Social-Media-<br />

Auswertungen bestimmter Bands überprüfen.<br />

Große Plattenfirmen verlassen sich heute nicht<br />

mehr nur auf das Bauchgefühl und die Kaffee -<br />

satzleserei ihrer Artist-and-Repertoire-Manager,<br />

kurz A & R. Die Frage, ob sie einen Newcomer<br />

zum Star aufbauen sollen, beantworten ihnen vom<br />

Computer errechnete nackte Zahlen, die Auskunft<br />

darüber geben sollen, wie wahrscheinlich der<br />

Erfolg ist. Hit Song Science nennt sich die Vor -<br />

stellung, dass sich dank Technologie und Algo -<br />

rithmen wissenschaftlich errechnen lasse, was<br />

ein Hit wird.<br />

Start-up-Firmen wie Hit Predictor, Sound Out<br />

und Rate The Music, die für die Musikindustrie<br />

endlose Big-Data-Ströme auswerten, sind in den<br />

letzten Jahren rasant gewachsen und ihre Be -<br />

deutung nimmt weiter zu. Welche Songs etwa von<br />

Stars wie Taylor Swift oder Bruno Mars als Single<br />

veröffentlicht werden, darüber entscheidet kein<br />

Steven Stelfox mehr, sondern die Auswertung von<br />

Rate The Music.<br />

TEXT: Andreas Hartmann | QUELLE: www.zeit.de/kultur/musik/2<strong>01</strong>5-<strong>01</strong>/shazam-popmusik-charts<br />

1/2<strong>01</strong>5 musiker MAGAZIN


08 MUSIKER-NEWS<br />

SPOTIFY ZAHLT 73 PROZENT DER EINNAHMEN AN MUSIKINDUSTRIE<br />

Von einem Streaming-Abo bei Spotify oder Deezer kommt wie erwartet nur ein sehr geringer Teil bei den<br />

Künstlern an. Das ergab eine Studie der Musikindustrie und Ernst & Young.<br />

Von einem Spotify-Abo zum Monatspreis von<br />

9,99 Euro kommen nur 11 Prozent bei den<br />

Künstlern an. Ein Anteil von 73 Prozent geht an<br />

die Musikindustrie und 2,08 Euro bleiben bei<br />

Spotify oder Deezer. Das ergab eine Studie von<br />

Ernst & Young für den französischen Musik in -<br />

dustrieverband Syndicat National de l’Édition<br />

Pho nographique (SNEP), über die das <strong>Magazin</strong><br />

MusicBusinessWorldwide berichtet. Vom Gesamt -<br />

betrag werden fast 17 Prozent Steuern abgezogen.<br />

16 Prozent gehen an die Texter.<br />

Zu SNEP gehören Major Labels wie Universal<br />

Music, Sony Music und Warner Music.<br />

Von dem Preis von 9,99 Euro eines Premium -<br />

zugangs kommen damit nur 68 Cent bei den<br />

Künstlern an. Nach Steuern erhalten die Major<br />

Labels einen Anteil von 4,56 Euro, berichtet<br />

Music BusinessWorldwide.<br />

Grafikquelle: Spotify<br />

Laut einer Umfrage, die die Suchmaschine für<br />

digitale Gutscheine deals.com in Auftrag gegeben<br />

hat, nutzen nur 12 Prozent in Deutschland<br />

kostenpflichtiges Musikstreaming. Immerhin jeder<br />

Vierte (26 Prozent) hat einen kostenlosen Zugang<br />

zu Spotify. Die kostenpflichtigen Musikdienste<br />

liegen damit nur knapp vor Kassetten (9 Prozent)<br />

und sogar hinter der wieder an Beliebtheit ge -<br />

winnenden Schallplatte (16 Prozent).<br />

Die Deutschen sind durchschnittlich nur bereit,<br />

monatlich 3,70 Euro für unbegrenztes Musik strea -<br />

ming auszugeben. Unter den derzeitigen Bezahl -<br />

abonnenten liegt die Grenze mit fast 9 Euro<br />

deutlich höher.<br />

Zu den wichtigsten Vorteilen von Musik strea -<br />

ming-Angeboten, nach der großen Titelauswahl<br />

(67 Prozent), gehören für deren Abonnenten die<br />

Verfügbarkeit der Alben und Songs auf verschiedenen<br />

Endgeräten (63 Prozent) und der mobile<br />

Zugriff zum Beispiel auf persönliche Playlists (62<br />

Prozent).<br />

QUELLE: www.golem.de/news/streaming-spotify-zahlt-73-prozent-der-einnahmen-an-musikindustrie-1502-112277.html<br />

SPOTIFY WEHRT SICH GEGEN AUSBEUTUNGSVORWÜRFE<br />

Fotoquelle: Universal Music<br />

Der Streamingdienst will die Kritik an seinem<br />

Geschäftsmodell nicht gelten lassen. Die Vergü -<br />

tung für <strong>Musiker</strong> sei fair, das Problem liege bei der<br />

Musikindustrie.<br />

Spotify hat sich gegen den Vorwurf der Sän gerin<br />

Taylor Swift verteidigt, wonach der Strea ming -<br />

dienst den <strong>Musiker</strong>n zu wenig Geld bezahle. Man<br />

habe der Musikbranche seit der Gründung zwei<br />

Milliarden Dollar gezahlt, davon allein eine Milli arde<br />

innerhalb des letzten Jahres, sagte Fir menchef<br />

Daniel Ek. Das Problem liege nicht bei Spotify, sondern<br />

vielmehr bei der Musikindustrie: „Wenn dieses<br />

Geld nicht schnell und transparent an die kreative<br />

Community fließt, ist das ein großes Problem“,<br />

sagte Ek. Die Interessen der Künstler stimmten<br />

grundsätzlich mit denen von Spotify überein.<br />

Swift hatte die nicht neue Diskussion um das<br />

Ver gütungsmodell zur Veröffentlichung ihres neuen<br />

Albums „1989“ angestoßen. In einem Interview<br />

sagte sie, sie wolle ihre Werke nicht einem Ex -<br />

periment überlassen, bei dem Künstler nicht fair<br />

bezahlt würden. Aus Protest zog sie ihre gesamte<br />

Musik von Spotify zurück. Swift verkaufte von<br />

„1989“ in der ersten Woche über 1,2 Millionen<br />

Kopien. Die von Swift formulierten Vorwürfe werden<br />

immer wieder gegen Spotify und ähnliche<br />

Dienste vorgebracht. Mit Tarifen wie 0,6 US-Cent<br />

pro Song-Abruf könnten <strong>Musiker</strong> nicht über leben,<br />

lautet die Kritik. Zudem würden Streaming dienste<br />

den digitalen und insbesondere den Verkauf von<br />

CDs zerstören.<br />

Mit Blick auf diesen Teil der Kritik sagte Ek, es<br />

sei nicht erwiesen, dass Streamingdienste dem<br />

Verkauf schaden würden. Schließlich sei die Zahl<br />

der ver kauften Downloads etwa in Kanada kontinuierlich<br />

gesunken, obwohl Spotify dort bis vor<br />

Kurzem gar nicht aktiv gewesen sei. Spotify<br />

schade nicht, sondern schaffe vielmehr zusätzliche<br />

Ein nahmen in einer von illegalen Downloads<br />

be troffenen Branche, sagte Ek.<br />

QUELLE: www.zeit.de/kultur/musik/2<strong>01</strong>4-11/spotify-kritik-taylor-swift-reaktion<br />

musiker MAGAZIN 1 /2<strong>01</strong>5


DEUTSCHER ROCK & POP MUSIKERVERBAND E.V.<br />

DEUTSCHE POPSTIFTUNG, MUSIKER MAGAZIN<br />

MUSIKMARKT UND ERPAM<br />

PRÄSENTIEREN:<br />

MUSIKERVERBAND<br />

e.V.<br />

Preisträger der Hauptkategorien<br />

Sparte Rock: 1. Viola Tamm, 2. KUULT, 3. Knall Heinz; Sparte Pop: 1. Sarah Straub, 2. HörBand, 3. Stereobite;<br />

Sparte Singer/Songwriter: 1. Hanna Meyerholz, 2. KUULT, 3. Uwe Koch; Sparte Singer: 1. Alina Sebastian, 2. Linda Schinkel, 3. Gregor Prinz;<br />

Sparte Hard Rock: 1. Lady Moustache, 2. State of Euphoria; Sparte Alternative: 1. Hands On Deck, 2. Morons All Around, 3. Jaywalk;<br />

Sparte Country: 1. Nobody Knows, 2. Acoustic Garden, 3. So Izzy; Sparte Funk & Soul: 1. DCseven, 2. Hot House; Publikumspreis: KUULT<br />

Preisträger der Sonder-, Neben- und Sonderauszeichnungskategorien<br />

Beste Filmmusik: 1.Lewis Heron, 2. SARA DÄHN, 3. Colin B Production;<br />

Bestes Kinderlieder-Album: 1. Mai Cocopelli, 2. Sandra Faryn, 3. Voice over Piano / Bremer Musical Company; Beste Progressivband: 1. KARIBOW, 2. Margin;<br />

Beste Skaband: 1. Wacky Flash; Bester Electronic-Interpret: 1. POND; Beste Elektropopband: 1. B.m.c., 2. Lewis Heron;<br />

Bestes traditionelles Blues-Album: 1. Flat Blues Ltd., 2. Pee Dee River; Beste Cover/Revivalband: 1. Superliquid, 2. Berkhaim & Partner, 3. Die Toten Ärzte;<br />

Beste A-cappella-Band: 1. HörBänd; Beste Punkband: 1. Left Thumb Up; Beste Schlagersängerin: 1. Eva-Christine Keller, 2. Nadine Sieben, 3. Andrea Berg Double;<br />

Bestes zeitgenössisches Weltmusikalbum: 1. POND, 1. Cúl na Mara, 2. Limanja, 3. Lewis Heron; Beste Rocksängerin: 1. Linda Schinkel, 2. SARA DÄHN;<br />

Bester Rocksänger: 1. Chris Meloni, 2. KUULT, 3. SELEN; Bester Rocksong: 1. Robert Walker & The Century Band, 2. DCseven, 3. Chris Meloni;<br />

Beste Popsängerin: 1. DCseven, 2. SARA DÄHN, 3. Hörbie Schmidt Band, 3. SweetLemon, 3. Tabea;<br />

Bester Popsänger: 1. Hieronymus Bach, 2. Hörgerät, 3. KUULT, 3. In Flagranti; Bester Popsong: 1. RHETAIRE, 2. WUNDERWERK, 3. Tabea;<br />

Bestes Popalbum: 1. Sarah Straub, 2. RHETAIRE; Beste Funk-&-Soul-Sängerin: 1. Linda Schinkel; Bester Funk-&-Soul-Song: 1. DCseven;<br />

Bestes Funk-&-Soul Album: 1. Jacuzzi; Bester Hard-Rock-Song: 1. Razzmattazz; Bestes Hard-Rock-Album: 1. Razzmattazz;<br />

Beste Metal-Sängerin: 1. Collision Zero/Becky Gaber; Bester Metal-Sänger: 1. MESMERIZED; Bester Metal-Song: 1. MESMERIZED;<br />

Bestes Metal-Album: 1. Contracrash; Bester Jazz-Rock-Song: 1. Wolfram Klug / Matthias Zimlich / Frank Metzner, 2. DCseven, 3. Michel Ackermann + Band;<br />

Bestes Jazz-Rock-Album: 1. Frank Wölfer, 2. Wolfram Klug; Beste Alternative-Sängerin: 1. Hands On Deck;<br />

Bester Alternative-Sänger: 1. Martin Mos, 2. Hieronymus Bach; Bester Alternative-Song: 1. Hieronymus Bach, 1. Hands On Deck, 2. Martin Mos, 3. Nobody Knows;<br />

Bestes Alternativ Album: 1. Hieronymus Bach, 2. Martin Mos, 3. Nobody Knows; Bester New-Age-Song: 1. Pietro Pittari, 2. Peter Reimer;<br />

Bestes New-Age-Album: 1. Peter Reimer; Beste Rhythm-&-Blues-Sängerin: 1. Hörbie Schmidt Band, 2. So Izzy;<br />

Bester Rhythm-&-Blues-Sänger: 1. Hörbie Schmidt Band, 2. Robert Braun; Beste Rhythm-&-Blues-Band: 1. 3 Dayz Whizkey, 2. Hörbie Schmidt Band;<br />

Bester Rhythm-&-Blues-Song: 1. Alwin Smoke, 2. Hörbie Schmidt Band, 3. LOECK; Bestes Rhythm-&-Blues-Album: 1. Hörbie Schmidt Band;<br />

Beste Latin-Pop-Sängerin: 1. Bossalemania; Beste Folkrocksängerin: 1. Irish Stew, 2. So Izzy; Bester Folkrocksänger: 1. Irish Stew;<br />

Beste Folkrockband: 1. FAEY, 1. Galahad, 2. So Izzy, 3. Irish Stew; Bester Folkrocksong: 1. Cúl na Mara, 2. Galahad, 3. Broom Bezzums;<br />

Bestes Folkrockalbum: 1. Cúl na Mara, 2. Wendrsonn, 3. Irish Stew, 3. Nobody Knows; Beste Country-Sängerin: 1. Ann Doka, 2. Becky Gaber;<br />

Bester Country-Sänger: 1. Dirk Schulze; Bester Country-Song: 1. Barry Malloney, 2. The Five Bullets, 3. Dirk Schulze; Bestes Country-Album: 1. Barry Malloney;<br />

Bester Gospel-Song: 1. Marie-Luise Cassar, 2. Melli/Musikschule melodia, 3. Martin Mos;<br />

Beste Musicalsängerin: 1. Sharon Isabelle Rupa, 2. Lisa Hesener, 3. Lena Poppe;<br />

Bester Musicalsänger: 1. Chris Meloni; Bestes Musicalalbum: 1. Voice over Piano / Bremer Musical Company, 2. SARA DÄHN, 3. Musical Friends;<br />

Bestes Rock-/Pop-Tonstudio: 1. cvmusic film/ton; Bestes kreatives Independent-Label: 1. Triumphton Records; Beste Booking-Agentur: 1. TonART-Promotions;<br />

Erfolgreicher Musikmanager: 1. Joe Ehrhardt – a2k-media & music, 2. TonART-Promotions; Erfolgreicher Musikproduzent: 1. René Münzer;<br />

Kulturpreis für die Förderung der Rock- und Popmusik: 1. Rock + Pop Schule, 2. Chainbreakers vs. Son Black & the Soulbound Liberation;<br />

Bester neuer Rock- und Popkünstler des Jahres: 1. Sarah Straub, 2. DCseven, 3. KUULT;<br />

Bestes CD-Album des Jahres (deutschsprachig): 1. Ötteband, 2. Hieronymus Bach, 3. Linda Ka;<br />

Bestes CD-Album des Jahres (englischsprachig): 2. DCseven;<br />

Bester Song des Jahres (deutschsprachig): 1. RHETAIRE, 2. Hieronymus Bach, 3. KUULT, 3. Uta Desch;<br />

Bester Song des Jahres (englischsprachig): 1. DCseven, 2. Lischa, 3. Vivien Vanessa; Beste Studioaufnahme des Jahres: 1. Margin, 3. MEG PFEIFFER;<br />

Beste Single des Jahres: 1. Viola Tamm, 2. Chris Meloni; Bestes Musikvideo: 1. MEG PFEIFFER, 2. SECHSERPACK, 3. Stefan von der Osten-Sacken, 3. Vivid Curls;<br />

Bester deutscher Text: 1. Uwe Koch, 2. Eva-Christine Keller, 3. Voice over Piano / Bremer Musical Company;<br />

Bestes Booklet und Inlaycard: 1. POND, 2. Pee Dee River, 3. Mathias Hübner („Cúl na Mara“); Beste Instrumentalband: 1. Drums On Mars, 2. Alwin Smoke;<br />

Bestes Instrumentalalbum: 1. POND, 2. Drums On Mars, 3. Frank Wölfer; Bester Instrumentalsolist: 1. Frank Wölfer, 2. Peter Reimer, 3. Irish Stew;<br />

Bester Gitarrist: 1. Frank Wölfer, 3. Jimmy Gee; Bester Keyborder: 1. Hörbie Schmidt Band;<br />

Bester Schlagzeuger: 1. Drums On Mars, 2. Quinju (Gero Schlender), 3. Irish Stew; Bester Bassist: 1. Christopher Bolte, 3. Hörbie Schmidt Band;<br />

Bester Percussionist: 1. Quinju (Gero Schlender); Bestes Arrangement: 1. Voice over Piano/Bremer Musical Company, 2. HörBänd, 3. Drums On Mars;<br />

Bestes Blasinstrument: 1. Sassan CeltiX, 2. Quinju (Thorsten Schlender), 3. Lena Weinrauch<br />

Schirmherren<br />

Steffen Mues – Bürgermeister der Stadt Siegen | Prof. Martin Maria Krüger – Präsident des Deutschen Musikrates<br />

Gefördert aus Mitteln der Deutschen Popstiftung,<br />

des Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes e.V. und des Kulturellen Jugendbildungswerkes e.V.<br />

Bisher publiziert und gesendet vom ZDF (Heute Journal, Aspekte, 3SAT), der ARD (BR, SWF, SR, WDR, NDR, HR) sowie VH-1 und SAT1.<br />

Jährlich publiziert über dpa in über 2.000 Tageszeitungen und Musikzeitschriften.<br />

KONGRESSZENTRUM SIEGERLANDHALLE – SIEGEN – 13. DEZEMBER 2<strong>01</strong>4<br />

Das Branchenmagazin


32. DEUTSCHER<br />

ROCK & POP PREIS 2<strong>01</strong>4<br />

Beim 32. Deutschen Rock & Pop Preis in Siegen traten mehr als 80 <strong>Musiker</strong> und<br />

Bands um den Sieg in einer der acht Hauptkategorien an. Insgesamt wurden<br />

im Rahmen des 8-Stunden-Marathon-Events Preise in gut 120 Kategorien vergeben.<br />

Nur noch wenige Augenblicke bis zum<br />

Auf tritt, doch Sarah Straub und ihre<br />

Band kollegen wirken entspannt. Zeit für ein<br />

kurzes Gespräch mit dem Musikmarkt. „Das<br />

Beson dere am Deutschen Rock & Pop Preis<br />

ist, dass die Jury hier nicht nach kommerziellen<br />

As pek ten bewertet, sondern nach musikalischen“,<br />

sagt Sarah Straub. In drei Kategorien<br />

tritt sie an beim 32. Deutschen Rock & Pop<br />

Preis in der Siegerlandhalle Siegen: beste Pop-<br />

Band, bestes Pop-Album, bester neuer Rockund-Pop-Künstler.<br />

Nebenan stehen fünf junge <strong>Musiker</strong> in auffällig<br />

blauer Kleidung. Es sind HörBand aus<br />

Hannover, die ebenfalls in der Kategorie beste<br />

Pop-Band antreten. „Wir sind eine A-cappella-<br />

Band, machen im Grunde aber auch Pop“, sagt<br />

Josh Bredemeier, der wie seine vier Band -<br />

kollegen momentan noch Musik studiert. Gut<br />

80 weitere Bands und Künstler geben während<br />

des 7-Stunden-Events in jeweils fünf Minuten<br />

vor den Augen einer fünfzehnköpfigen Jury ihr<br />

Bestes. Acht Hauptkategorien und 116 Nebenund<br />

Sonderkategorien stehen auf dem Pro -<br />

gramm. Die Sieger in den Hauptkategorien<br />

werden live vor Ort ermittelt, die Gewinner in<br />

den übrigen Kategorien wurden zuvor aufgrund<br />

der Einreichungen bestimmt, aber ebenfalls live<br />

in Siegen verkündet.<br />

HörBänd schaffen es in der Kategorie beste<br />

Popband aufs Treppchen, kommen mit ihrem<br />

Silbersieg aber nicht an Sarah Straub vorbei,<br />

die den „Deutschen Pop Preis 2<strong>01</strong>4“ erhält.<br />

Viola Tamm aus dem hessischen Pohlheim<br />

wird mit dem „Deutschen Rock Preis 2<strong>01</strong>4“<br />

ausgezeichnet. Die Sieger in den weiteren<br />

Haupt kategorien: Hanna Meyerholz aus<br />

Münster triumphiert in der Kategorie Singer/<br />

Songwriter, Alina Sebastian aus Aldenhoven<br />

erhält den „Deutschen Singer Preis 2<strong>01</strong>4“. In<br />

Sachen Hard Rock entscheidet sich die Jury<br />

für Lady Moustache aus Darmstadt, Hands<br />

on Deck aus Köln siegen in der Kategorie Al -<br />

ternative. Der „Country & Folk Preis 2<strong>01</strong>4“ geht<br />

an Nobody Knows aus Tangermünde, Sieger<br />

in der Kategorie Funk & Soul sind DCseven aus<br />

Aachen. Den Publikumspreis holen sich Kuult<br />

aus Essen.<br />

STÄDTE BEWERBEN SICH<br />

UM AUSRICHTUNG<br />

Präsentiert wird der Deutsche Rock & Pop<br />

Preis traditionell vom Deutschen Rock & Pop<br />

<strong>Musiker</strong>verband e.V., der Deutschen Pop -


11<br />

stif tung, dem <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong>, dem Branchen -<br />

magazin Musikmarkt und der Versicherungs -<br />

gesellschaft „erpam“. Schirmherren sind<br />

Musik rat-Präsident Martin Maria Krüger und<br />

Steffen Mues, Bürgermeister der Stadt<br />

Siegen. Erstmals gastierte der Deutsche Rock<br />

& Pop Preis im Sauerland, nachdem er mehrere<br />

Jahre im Rhein-Main-Neckar-Raum stattfand.<br />

„Inzwischen bewerben sich die Städte bei uns<br />

um die Ausrichtung“, sagt Ole Seelenmeyer, Ini -<br />

tia tor des Rock & Pop Preises und Vor sitzen der<br />

des Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>ver bands.<br />

DIE JURY<br />

Fünfzehn Personen umfasste diesmal die<br />

Jury. Darunter die <strong>Musiker</strong> Julia Neigel, Timo<br />

Hofmann, Karl Schauer, Nicole Hirschmann,<br />

Sylvia Heinz und Ludger Poggel. Außerdem<br />

Labelchef Dr. Oliver Blume, Geschäfts füh rer<br />

der Alfred Music Publishing Thomas Petzold,<br />

André Scherzer aus dem König-&-Meyer-<br />

Ma nagement, Tascam-Vertriebler Lutz Sommer<br />

und Daniel Wieland aus dem Shure Distribution<br />

Marketing. Des Weiteren die Produzenten Mike<br />

van Summeren und Carsten Kaiser, Musik -<br />

schul-Leiter Steffen Zaha und Prof. Dr. Bernd<br />

Giezek, der unter anderem an der Inter national<br />

School of Management in Frankfurt unterrichtet.<br />

»Das Beson dere am<br />

Deutschen Rock & Pop<br />

Preis ist, dass<br />

die Jury nicht nach<br />

kommerziellen As pek ten<br />

bewertet, sondern<br />

nach musikalischen«<br />

DIE HAUPTGEWINNER:<br />

WWW.ALINA-SEBASTIAN.DE<br />

WWW.DCSEVEN.DE<br />

WWW.HANDSONDECK.DE<br />

WWW.HANNA-MEYERHOLZ.DE<br />

WWW.KUULT.EU<br />

WWW.LADYMOUSTACHE.DE<br />

WWW.NOBODYKNOWS.DE<br />

WWW.SARAH-STRAUB.DE<br />

WWW.VIOLATAMM.DE<br />

DEUTSCHER ROCK PREIS 2<strong>01</strong>4<br />

„Wir sind noch immer im Schwebezustand“,<br />

schreibt Viola Tamm auf Facebook nach ihrer<br />

Auszeichnung mit dem „Deutschen Rock<br />

Preis“ beim 32. Deutschen Rock & Pop Preis<br />

2<strong>01</strong>4 in Siegen.<br />

Seit drei Jahren macht die Power frau aus<br />

dem hessischen Pohlheim mit ihren vier Jungs<br />

Musik. Frisch veröffentlicht ist die erste Single<br />

„Down“, die in Siegen zudem als „beste Single<br />

2<strong>01</strong>4“ ausgezeichnet wurde. Das erste Album<br />

„It’s Not Logic“ ist gerade in Produktion und soll<br />

im Frühjahr erscheinen. Finanziert wurde es per<br />

Crowdfunding über das Projekt „Kulturmut“. „28<br />

Projekte haben an dem Wettbewerb teilgenom -<br />

men, wir haben den ersten Platz belegt“, sagt<br />

Viola Tamm.<br />

Ihr ausdrucksstarker Look erinnert an Beth<br />

Dito, sie selbst bezeichnet sich als „Soultante,<br />

die Jungs um mich rum sind Rocker“. 2<strong>01</strong>4<br />

war für sie und ihre Band ein Durchstarter-Jahr.<br />

Beim Saarspektakel in Saarbrücken spielten sie<br />

im Vorprogramm von Nena, es folgte der Sieg<br />

beim Landesentscheid Hessen zum Deut -<br />

schen Rock & Pop Preis und dann der Triumph<br />

in Siegen. Die Auszeichnung hat für Viola<br />

Tamm eine hohe Wertigkeit. Sie hofft, dass<br />

nun noch mehr Booker auf sie aufmerksam<br />

werden.<br />

8


12<br />

DEUTSCHER POP PREIS 2<strong>01</strong>4<br />

In der Tradition von Künstlerinnen wie Tori<br />

Amos und Katie Melua sieht sich Sarah Straub.<br />

In Siegen wurde sie mit dem „Deutschen Pop<br />

Preis“ ausgezeichnet, gewann aber auch in den<br />

Kategorien „beste neue Rock- und Pop-Künst -<br />

lerin 2<strong>01</strong>4“ sowie „bestes Popalbum“. Das heißt<br />

„RED“ und wurde im Mai veröffentlicht.<br />

„Dieser Preis ist ein un glaublicher Ab schluss<br />

für ein verrücktes Jahr“, freut sich Sarah<br />

Straub. Denn es gab weitere Aus zeich nungen<br />

für die Sängerin aus Gundel fin gen. So wurde sie<br />

in das BY-on-Programm gewählt, ein Spitzen -<br />

förderprojekt der baye rischen Staats kanz lei für<br />

bayerische Rock- und Pop musiker. Auch die<br />

„Initiative Musik“ hat Sarah Straub in ihr För -<br />

der programm aufgenommen. Ihre Musik enthält<br />

Elemente aus Soul, Folk und R’n’B, die<br />

Süddeutsche Zeitung bescheinigt ihr „perfekt<br />

produzierten Mainstream-Pop, der problemlos<br />

in der Heavy Rotation der For mat radios mithalten<br />

könnte“. Sarah Straub gilt als Talent mit<br />

Po ten zial, 2<strong>01</strong>3 spielte sie beim Bluetone-Fes ti -<br />

val als Opening-Act von Joe Cocker.<br />

PUBLIKUMSLIEBLINGE<br />

UND WEITERE PREISTRÄGER<br />

Als Abräumer des Tages dürfen sicherlich<br />

die drei Jungs von Kuult aus Essen gelten:<br />

Zweiter in der Kategorie „Deutscher Rock<br />

Preis“, Zweiter in der Kategorie „Deutscher<br />

Singer Songwriter Preis“ und Gewinner des<br />

Publikumspreises 2<strong>01</strong>4. „Das war der Preis, den<br />

wir unbedingt gewinnen wollten“, sagt Sänger<br />

Chris Werner. „Wir machen eigentlich Pop,<br />

haben aber Einflüsse aus Rock und spielen<br />

auch sehr reduzierte Stücke“, beschriebt er die<br />

Musik des Trios und erklärt sich so den Durch -<br />

marsch in mehreren Hauptkategorien. Die drei<br />

<strong>Musiker</strong> betreiben gemeinsam eine Musik -<br />

schule in Essen und spielen erst seit gut einem<br />

Jahr zusammen. 80 Konzerte haben sie in dieser<br />

Zeit gespielt, mehr als 4 000 Facebook-<br />

Likes gesammelt und waren bereits mit Glas -<br />

perlenspiel und Alexander Knappe auf Tour.<br />

„Wir scheinen mit unserer Musik einen Nerv zu<br />

treffen“, vermutet Chris Werner. Das Debüt -<br />

album soll 2<strong>01</strong>5 erscheinen.<br />

Bereits seit dreizehn Jahren spielen Nobody<br />

Knows aus Tangermünde bei Stendal zusammen,<br />

Sieger in der Kategorie Country. Das<br />

Quintett bezeichnet sich als „Jungfolks einer<br />

neuen Generation“, deutsche Folklore ist ein<br />

Steckenpferd. Erschienen ist 2<strong>01</strong>4 „Klein stadt -<br />

rhapsodien“, das erste Album mit ausschließlich<br />

eigenen Stücken. Die Band tourt inzwischen<br />

deutschlandweit. „In Deutschland wird<br />

man oft noch komisch angeschaut, wenn man<br />

sagt, man macht Folklore, das ändert sich hoffentlich<br />

bald“, wünscht sich Sänger Max Heckel.<br />

Hanna Meyerholz aus Münster ist die Sie -<br />

gerin in der Kategorie „Singer Songwriter“, das<br />

Segment mit den meisten Live-Wettbewerbern<br />

beim Finale des Deutschen Rock & Pop Preises<br />

in Siegen. Hanna Meyerholz studiert an der<br />

ArtEZ Hochschule der Künste in Holland und<br />

hat 2<strong>01</strong>4 ihr erstes Album veröffentlicht: „How<br />

To Swim“. Melancholische Songs mit Akustik-<br />

Gitarre sind ihr Markenzeichen. Nach dem<br />

Studienabschluss möchte sie 2<strong>01</strong>5 durch<br />

England und Irland touren und hofft, ihren Traum<br />

von der Musik noch möglichst lange verfolgen<br />

zu können.<br />

MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG<br />

VON MUSIKMARKT<br />

TEXT: SIMON COLIN<br />

FOTOS: LUDWIG CZAPLA


13<br />

BEWERBUNG FÜR 2<strong>01</strong>5<br />

DANKSAGUNG<br />

Alle Hauptpreisträger erhalten ein Jahr lang alle Mitgliedsleistungen<br />

des Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbands. Am 1. März 2<strong>01</strong>5 startet<br />

die Bewerbungsphase für den 33. Deutschen Rock & Pop Preis 2<strong>01</strong>5.<br />

Nachwuchskünstler können sich bis zum 1. Juli mit ihrer Eigen kom -<br />

position bewerben. In der Kategorie Song sind auch Cover-Versionen<br />

zugelassen. Die An melde gebühr beträgt 30 Euro, für DRMV-Mit glieder<br />

20 Euro. Die Teilnahme am Finale kostet 150 Euro je Haupt kate gorie und<br />

100 Euro je Sonder- und Nebenkategorie.<br />

WWW.MUSIKER-ONLINE.COM/DEUTSCHER-ROCKPOP-PREIS<br />

DAS ROCK-&-<br />

POP-PREIS-TEAM<br />

MODERATION<br />

Ilka Groenewold, Steff Heinken und John Silver<br />

Der Deutsche Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband e.V. und die Deut -<br />

sche Popstiftung möchten sich als Veranstalter des 32. Deutschen<br />

Rock & Pop Preises 2<strong>01</strong>4 bei den Bürgermeister der Stadt Siegen<br />

Herrn Steffen Mues, beim gesamten Team der Sieger landhalle, bei<br />

der Branchenzeitschrift „Musikmarkt“, bei der Versicherung<br />

„erpam“, bei allen Helfern und Juroren, bei allen Technikern und<br />

Mode ra toren, bei den Musikgruppen und Sänger/-innen für ihren<br />

ehrenamtlichen Einsatz an diesem Kulturfestival sowie bei allen Spon -<br />

soren und unterstützenden Firmen bedanken.<br />

Dieses Kulturfestival wurde wie in den Jahren zuvor durch die<br />

beteiligten Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Festival,<br />

durch die Mitglieder des Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong> ver ban -<br />

des, die Deutsche Popstiftung und „erpam“ finanziert. Damit handelt<br />

es sich bei dieser großen Kulturveranstaltung im jugend kulturellen<br />

Bereich der Rock- und Pop musik um das einzige bundesweite<br />

Festi val, das von <strong>Musiker</strong>n, Komponisten, Tex tern für junge, kreative<br />

Nachwuchs musiker aus ideellen Gründen und ohne irgendeinen<br />

kommerziellen Hintergrund getragen und or ga nisiert wurde.<br />

MITARBEITER UND HELFER<br />

Ole Seelenmeyer, Diane Bödrich, Amy Lungu, Walter Siegler, Hinrich Vogt,<br />

Katja Rake, Ana Seelenmeyer, Jana Moysich, Ronja Rabe, Heidi<br />

Neumann, Philipp Strunk, Erik Teichmann, Julia Leinung mit Nathalie,<br />

Jan Bockelmann, Thanushanth Anandarajah, Benjamin Behre, Silvia<br />

Matschull, Thomas Eggers, Tobias Aengenheyster, Mirko Graue, Daniel<br />

Brach, Svenja Freise, Yogarajah Garthigeyan, Anne und Dr. Bodo Harders,<br />

Luise Holtz, Diana Knopp, Michael Lippoldt, Edgar Machut, Pascal Ritter,<br />

Normann Seils, Lukas Wilksch u.v.a.<br />

TECHNIK<br />

KAMERA/POSTPRODUKTION: DRMV – www.drmv.de<br />

LEINWANDPRODUKTION: Sina Doering, Milena Doering<br />

und Michael Doering – classic-rocks.de/sina-drums<br />

VERANSTALTUNGSTECHNIK: Session Pro – www.session-pro.de<br />

FOTOS: Ludwig Czapla – www.fotoknips.de<br />

SECURITY: BEWA Security GmbH – www.bewa-security.de


14 STORIES<br />

EINE ERFOLGSGESCHICHTE<br />

Der 32. Deutsche Rock & Pop Preis 2<strong>01</strong>4<br />

fand in diesem Jahr in Siegen statt. Als re -<br />

nommierter Preis zur Förderung des deutschen<br />

Rock- und Pop-Nachwuchses verschaffte er<br />

schon einigen bekannten Bands und Sänger/-<br />

innen ein Sprungbrett zum Erfolg. König & Meyer<br />

war und ist die Förderung von Talenten sehr<br />

wichtig. So unterstützen die Wertheimer den Rock<br />

& Pop Preis schon seit vielen Jahren als Sponsor.<br />

»Musik war schon immer<br />

ein zentrales Thema in<br />

meinem Leben. Mein Herz<br />

schlug seit Mitte<br />

der 60er-Jahre für die<br />

Rock- und Popmusik.«<br />

Musik war schon immer ein zentrales Thema<br />

in meinem Leben. Meine musikalische Früh er -<br />

ziehung bezog sich zuerst auf einen Kirchen- und<br />

Schulchor sowie Violinunterricht. Doch dann<br />

kamen die Beatles … Schon als Jugendlicher<br />

hörte ich diese Band mit großer Leidenschaft<br />

und rebellierte mit meiner Art gegen mein Eltern -<br />

haus und die Schule. Mein Herz schlug seit dieser<br />

Zeit, Mitte der 60er-Jahre, für die Rock- und<br />

Popmusik.<br />

Die Unterscheidung und der gesellschaftliche<br />

Stellenwert von U- und E-Musik ärgerten mich<br />

schon in den 60er-Jahren so sehr, dass ich es mir<br />

schon damals zum Ziel setzte, dafür zu kämpfen,<br />

dass die Rock- und Popmusik gleichwertig kulturell<br />

anerkannt wird.<br />

Als langjähriges Mitglied der Jury hat André<br />

Scherzer (<strong>Musiker</strong>, König & Meyer Print marke -<br />

ting) zudem immer einen Gutschein für eine der<br />

Gewinnerbands im Gepäck.<br />

Wie in diesem Artikel von 2<strong>01</strong>3 ( http://blog.km.de/de/rock-pop-preis-km-aktiv-fur-talentforderung/),<br />

gab es in den letzten Jahren auch immer<br />

kleine Berichte zum Event. Heute freuen wir uns<br />

über einen Beitrag von Ole Seelenmeyer, dem<br />

Initiator des Rock & Pop Preises und Gründer<br />

des Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes.<br />

Er erzählt von den Anfängen des Musikwett -<br />

bewerbs, von Kartoffelsuppe mit PUR und der<br />

eigentlichen Vision, die hinter dem Deutschen<br />

Rock & Pop Preis steht.<br />

Der eigentliche Anfang dazu begann nach vielen<br />

Versuchen in Lüneburg 1983. In diesem Jahr<br />

gründete ich den Deutschen Rock & Pop Musi -<br />

ker verband e.V. Ich sah es als meine Aufgabe<br />

an, die Rock- und Popmusiker in Deutschland zu<br />

organisieren, ihnen im Musikbusiness mit Rat<br />

und Tat zur Seite zu stehen, sie untereinander<br />

zu vernetzen und kulturelle Ideen für diesen<br />

Musik bereich zu entwickeln (seit 1981 <strong>Musiker</strong><br />

<strong>Magazin</strong>, 1983 Deutscher Rock & Pop Preis,<br />

2002 Deut sche Popstiftung, 2008 <strong>Musiker</strong>-<br />

Online-Vertrieb, 2<strong>01</strong>4 <strong>Musiker</strong>-Online.tv etc.).<br />

Im gleichen Jahr, 1983, organisierte ich das<br />

erste „Bundesrockfestival“ in der Lüneburger<br />

Nordlandhalle. Wir schrieben Handzettel, druckten<br />

Plakate und schafften es irgendwie, über 600<br />

Musikbegeisterte und <strong>Musiker</strong> zu mobilisieren, um<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


STORIES 15<br />

sie an diesem ersten unabhängigen<br />

Wettbewerb teilnehmen zu<br />

lassen. Es war ein unvergesslicher<br />

ihre musikalische Karriere nutzten. Dazu<br />

gehörten 20<strong>01</strong> die Band Juli und 2008<br />

auch die Band Luxuslärm.<br />

Abend und der Startschuss<br />

für den zukünftigen Deutschen<br />

Rock und Pop Preis, der heute<br />

zum ältesten und erfolgreichsten<br />

Musikwettbewerb im Bereich der<br />

Rock- und Popmusik zählt. Zwei<br />

Jahre später konnten wir einen<br />

bekannten Hamburger Konzert -<br />

ver anstalter für uns gewinnen<br />

und veranstalteten das 3. Bundes -<br />

rock festi val im Hamburger Stadt -<br />

park.<br />

Aber die aus dem Deutschen Rock<br />

& Pop Preis resultierenden bekannten<br />

Rock- und Pop stars sind nicht unser<br />

Antrieb oder unser Be streben, mit diesem<br />

kulturellen Wettbewerb weiterzumachen.<br />

Unser Fokus liegt darin, Mu si -<br />

ker aus ganz Deutschland und aus allen<br />

musikstilistischen Bereichen zusammenzubringen.<br />

Der Austausch untereinander,<br />

die Vernetzung und die<br />

Neugier und Offenheit, von den anderen<br />

Ein Jahr später standen dann PUR in der Stadt -<br />

halle Osnabrück auf der Bühne, beworben hatten<br />

sie sich unter dem Namen Opus. Über 700<br />

Künstler und Bands reichten damals für diesen<br />

Wettbewerb Demobänder plus Schallplatten ein.<br />

Für uns war das ein magischer Moment.<br />

PUR wurden 1986 Bundesrocksieger. Zu -<br />

nächst avancierte diese Band zum Landes sieger<br />

in Baden-Württemberg, dann wurde ihnen auch<br />

der Preis als beste Band dieses Wettbewerbs<br />

verliehen. Später saßen PUR bei uns in Lüneburg<br />

am Mittagstisch, und wir aßen gemeinsam Kar -<br />

toffel suppe und besprachen, wie es weitergehen<br />

sollte. Ich empfahl einem A&R Manager aus<br />

Stuttgart, sich mit ihnen in Verbindung zu setzen<br />

– und der nahm sie kurze Zeit später unter Vertrag<br />

(damals Intercord/Stuttgart, dann EMI, heute<br />

Sony). Das war der Beginn ihrer Karriere.<br />

Neben PUR gab es weitere Künstler, die den<br />

Deutschen Rock & Pop Preis als Sprungbrett für<br />

zu lernen und sich inspirieren zu las-<br />

sen, ist unsere Mission. Es ist jedes Mal faszinierend<br />

zu sehen, wie unterschiedlichste Menschen<br />

zusammenkommen, mit einander diskutieren,<br />

zuhören oder zusammen Musik spielen.<br />

Seit seiner Gründung vor 32 Jahren wurde der<br />

Deutsche Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband e.V.<br />

im Hinblick auf seine Satzungsziele und seine<br />

Inten tionen auf alle musikstilistischen Bereiche<br />

inner halb der Popularmusik ausgerichtet. So zählen<br />

heute die verschiedensten Musikgruppen, 8<br />

Ein Sound-System,<br />

alle Möglichkeiten<br />

Front Lautsprecher<br />

Kabelloser<br />

Subwoofer<br />

Surround Sound auf<br />

Wunsch mit kabellosen<br />

Rücklautsprechern<br />

Stereo oder Surround Sound auf Wunsch: Die<br />

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und Nuancen Ihrer Lieblings-Musik und Filme.<br />

Um wirklich unvergesslichen Surround Sound<br />

zu erleben, nehmen Sie einfach die oberen<br />

Lautsprecher ab und platzieren diese hinter sich.<br />

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genauso wie es sich der Künstler vorgestellt hat.<br />

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16 STORIES<br />

»Es ist jedes Mal<br />

faszinierend zu sehen,<br />

wie unterschiedlichste<br />

Menschen<br />

zusammenkommen,<br />

mit einander<br />

diskutieren, zuhören<br />

oder zusammen Musik<br />

spielen.«<br />

reich und der Schweiz, die von ihren Initiatoren<br />

auf basisdemokratischer Struktur gemeinsam<br />

von allen beteiligten Mitgliedern des Deutschen<br />

Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes e.V., der Deut -<br />

schen Popstiftung sowie den teilnehmenden<br />

Musik gruppen und Einzelinterpreten auf gemeinnütziger<br />

Basis finanziert wird – ohne staatliche<br />

Fördermittel oder Fördergelder seitens Inkasso &<br />

Kulturgesellschaften wie GEMA, GVL, Deutsche<br />

Phonoakademie etc.<br />

Durch dieses „<strong>Musiker</strong>-Crowd-Funding“ wird –<br />

im Gegensatz zur Vergangenheit – gewährleistet,<br />

dass sich der ausrichtende Verband, der Deut -<br />

sche Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband e.V., und die<br />

Deutsche Popstiftung frei, basisdemokratisch und<br />

eigenständig bis heute ohne Bevormundung seitens<br />

etwaiger Geldgeber entwickeln konnten.<br />

Bands und Einzelinterpreten mit unterschiedlichs -<br />

ten Musik genres d. h. Musikstilistiken zu seinen<br />

Mitgliedern.<br />

Die Begriffe Rock & Pop sind lediglich musikalische<br />

Oberbegriffe des Verbandes. Aus diesen<br />

genannten Gründen spiegelt sich diese musikstilistische<br />

Vielfalt der verschiedensten Musikgenres<br />

auch im jährlichen, seit 32 Jahren veranstalteten<br />

Musikwettbewerb „Deutscher Rock & Pop<br />

Preis“ wider. (Vielfalt, Struktur und Aufbau der<br />

Preis auszeichnungen wurden den amerikanischen<br />

Grammy-Verleihungen entliehen.)<br />

Seit 2002 finanziert sich dieser musikalische<br />

Wettbewerb gleichberechtigt aus den Geldern<br />

des gemeinnützigen DRMV e.V., der gemeinnützigen<br />

Deutschen Popstiftung sowie den Teil -<br />

neh mern dieses kulturellen Wettbewerbs. Die<br />

ge meinschaftliche Finanzierung dieser großen<br />

Kultur veranstaltung ist einzigartig in der Musik -<br />

branche in Deutschland und im europäischen<br />

Ausland! Alle beteiligten Preisträger und Teil neh -<br />

mer dieses großen Musikwettbewerbs zahlen eine<br />

Bewerbungs- und Teilnahmegebühr, um den<br />

Kultur- und Musikwettbewerb mitzufinanzieren.<br />

Im Gegenzug erhalten alle Teilnehmer 50 Frei -<br />

karten für ihre Familienmitglieder, Freunde und<br />

Fans im Wert von ca. 1 000 Euro.<br />

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass verschiedene<br />

Musikgruppen mit komplett vollen Bussen<br />

mit bis zu 80 Personen zum Festival fuhren (z. B.<br />

PUR 1986), andere aber wiederum nur mit zwei<br />

oder drei Begleitern kamen.<br />

Die aus den Teilnehmern, deren Freunden und<br />

Fans resultierenden Besucherzahlen haben sich<br />

in den letzten 15 Jahren auf jährlich ca. 1 000 bis<br />

1 500 Festivalteilnehmer eingependelt – Be -<br />

sucher, die im Übrigen nicht alle auf einmal, sondern<br />

zu dieser ca. sechsstündigen Kulturveran -<br />

staltung – wie bei einer Messe – nach und nach<br />

kommen und gehen …<br />

Der Musikwettbewerb „Deutscher Rock &<br />

Pop Preis“ ist in Organisation, Struktur, Ablauf<br />

und Finanzierung die einzige (!) Kulturveranstaltung<br />

im Bereich der Rock- und Popmusik in den<br />

deutschsprachigen Ländern Deutschland, Öster -<br />

Am 13. Dezember wurde in Siegen in der<br />

Siegerlandhalle der 32. Deutsche Rock & Pop<br />

Preis veranstaltet. Wir hatten wieder eine Masse<br />

von Bewerbungen erhalten, die ein Team aus<br />

unabhängigen Juroren durchzuhören und zu<br />

bewerten hatte. Die besten ca. 80 Bands und<br />

Solokünstler hatten die Chance, sich live dem<br />

Publikum und einer Fachjury vor Ort zu präsen -<br />

tieren. Fünf Minuten hatte jede/r Band/ Künstler<br />

Zeit, sein Bestes zu geben. Die Fachjury, bestehend<br />

aus Vertretern der Musik- und Medien -<br />

branche, die den Organisatoren ehrenamtlich mit<br />

ihrem Know-how und ihrer Kompe tenz zur Seite<br />

stand, suchte die Allerbesten aus diesem Wett be -<br />

werb heraus.<br />

Herausragend sind seit ca. 20 Jahren die außergewöhnlich<br />

umfangreichen Presse reso nan zen der<br />

Printmedien in Deutschland: Konnten bis 1999<br />

jähr lich ca. 50 bis 60 Presseartikel nach diesem<br />

musikalischen Wettbewerb für die Presse doku -<br />

men tation eingesammelt werden, so sind es heute<br />

jährlich etwa 200 zum Teil halb- und ganzseitige<br />

Presse artikel von Gewinnerbands und In ter preten<br />

in bundesweiten Tageszeitungen und Zeit schrif ten.<br />

Seit dem Jahr 2000 hat der DRMV e.V. / die<br />

Deutsche Popstiftung ca. 4 000 Presse artikel in<br />

jähr lichen Dokumentationen zusammen gefasst<br />

und gedruckt vervielfältigt.<br />

TEXTQUELLE: BLOG.K-M.DE/DE/DER-<br />

DEUTSCHE-ROCK-POP-PREIS-EINE-<br />

ERFOLGSGESCHICHTE/<br />

FOTO DRPP 2<strong>01</strong>4: LUDWIG CZAPLA<br />

FOTOQUELLE PUR: UNIVERSAL MUSIC<br />

FOTO JULI: © SVEN SINDT<br />

FOTO LUXUSLÄRM: CARLOS WULFF<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


Die optimale Lösung für alle Kunden zu<br />

finden, das steht im Mittelpunkt des Nutz -<br />

fahr zeugverkaufs- und -werkstattteams<br />

des VW-Autohauses Walter Schneider in<br />

der Siegener Fludersbach. Geht nicht, gibt<br />

es in dem Traditionsunternehmen praktisch<br />

nicht. Getreu der Philosophie des<br />

Hauses „Von Profis für Profis“ bietet man<br />

maßgeschneiderte Mobilitätsangebote für<br />

jeden Anspruch.<br />

MASSGESCHNEIDERT: INDIVIDUELLE<br />

TRANSPORTLÖSUNGEN FÜR HÖCHSTE ANSPRÜCHE<br />

Rund 670 neue und gebrauchte leichte<br />

Nutzfahrzeuge werden jährlich am Walter-<br />

Schneider-Standort in der Fludersbach verkauft.<br />

Jedes Fahrzeug der ansprechenden VW-Nutz -<br />

fahrzeugflotte zeichnet sich durch höchste Quali -<br />

tät und Flexibilität aus. Die Palette reicht vom<br />

Caddy über Amarok, Caravelle, Multivan oder<br />

California bis hin zum T5 Transporter und Crafter<br />

und überzeugt durch verschiedene Modell- und<br />

Motorvarianten, auch mit Allradantrieb. Ob Ein -<br />

bauten mit Schubladen- oder Regalsyste men,<br />

Kühl fahrzeuge mit unterschiedlichen Temperatur -<br />

zonen, rollstuhlgerechte Umbauten für Menschen<br />

mit eingeschränkter Mobilität oder weitere Sonder -<br />

umbauten – das Angebot wird durch herstellereigene<br />

Umbauten beziehungsweise Umbauten vor<br />

Ort jeder Aufgabe gerecht. Die Ausstattungs viel -<br />

falt lässt praktisch keine (Sonder-)Wünsche offen.<br />

Darüber hinaus ist das Autohaus Walter Schneider<br />

Fludersbach Taxischwerpunkthändler für Siegen<br />

und Umgebung.<br />

Auf das umfassende Wissen und die kompetente<br />

Beratung von vier bestens geschulten und er -<br />

fahrenen Nutzfahrzeugverkäufern im Außen dienst,<br />

eines Gebrauchtwagenverkäufers sowie des Ver -<br />

kaufsleiters können sich die Kunden stets verlassen.<br />

Als Mobilitätsberater bieten die Verkäufer<br />

ihren Kunden eine umfassende, bedarfsgerechte<br />

Be treuung, nicht nur bei der Auswahl des passenden<br />

Fahrzeugs, sondern auch zu den Themen<br />

Fi nan zierung, Leasing, Versicherungen und Dienst -<br />

leistungen. Der Kunde erhält somit ein individuell<br />

auf ihn zugeschnittenes Konzept für seine ganz<br />

persönliche Mobilität. Darüber hinaus können auf<br />

Wunsch auch Lösungen für eine optimale Aus -<br />

lastung des firmeneigenen Fahrzeugpools er ar -<br />

beitet werden.<br />

In Sachen Werkstatt ist das Nutzfahrzeug-<br />

Leistungszentrum ebenso ausgezeichnet aufgestellt.<br />

Modern ausgestattet, mit eigenen Lackier -<br />

kabi nen für Nutzfahrzeuge, ist die 120 Meter lange<br />

Werk statt wohl eine der größten in Siegen. „An<br />

sechs speziellen Nutzfahrzeugarbeitsplätzen sorgt<br />

unsere erfahrene, hoch motivierte und leistungs -<br />

starke Mannschaft dafür, dass die Aufenthalts -<br />

dauer der Fahrzeuge in der Werkstatt – und damit<br />

die Aus fallzeiten der Fahrzeuge – so gering wie<br />

möglich gehalten werden“, betont Geschäfts -<br />

stellenleiter Frank Clemens.<br />

Als Partner der Fleetcar + Service Community<br />

(F + SC) stellt das Autohaus Walter Schneider<br />

Fludersbach darüber eine bundesweite Service -<br />

be treuung sicher. Frank Clemens: „Dank der An -<br />

bindung an über 60 Kooperationspartner in allen<br />

wichtigen Verkehrsregionen sind unsere Kunden<br />

in den besten Händen und haben an den Stand -<br />

orten sofort einen persönlichen Ansprech part ner.<br />

Eine eigene App zeigt, wo die Partner der F + SC<br />

zu finden sind.“<br />

Dienstleistung wird im Hause Schneider großgeschrieben.<br />

Daher kümmern sich die Mitar beiter,<br />

neben den üblichen Wartungs und Verschleiß re -<br />

paraturen, auch um UVV-Prüfung und Führerscheinkontrolle<br />

und bieten einen 24-Stunden-<br />

Notdienst, einen Hol- und Bringservice, kostengünstige<br />

Smart-Repair-Lösungen, Glas- und<br />

Reifen service, Kraftstoffmanagement, GEZ- und<br />

Kfz-Steuer-Abwicklung sowie individuelle Ver -<br />

siche rungs konzepte an. Gerade das Kraftstoff -<br />

mana gement ist von großer Bedeutung, da die<br />

Umwelt orientierung in der Öffentlichkeit eine große<br />

Bedeutung genießt. „Der Trend zu Fahrzeugen<br />

mit geringer CO 2 -Emission bietet neben der<br />

po sitiven Außenwirkung auch Vorteile in den Be -<br />

triebskosten“, erklärt man im Autohaus Walter<br />

Schneider. Umso wertvoller, dass auch das<br />

Nutz fahrzeug-Angebot des Siegener Autohauses<br />

perfekt in diesen Trend passt.<br />

VON PROFIS FÜR PROFIS, DAS VERKAUFSTEAM IM AUTOHAUS<br />

WALTER SCHNEIDERFLUDERSBACH:<br />

Die Verkäufer Thomas Grumbel, Dennis Lauble, Dirk Beineke,<br />

Manuela Henke und Tobias Holterhof mit Geschäftsstellenleiter<br />

Frank Clemens (v. l.). Nicht im Bild: Verkaufsleiter Torsten Wolf.<br />

WALTER SCHNEIDER FLUDERSBACH GMBH & CO. KG<br />

FLUDERSBACH 118 • 57074 SIEGEN<br />

TELEFON: 0271 2355-0 • WWW.WALTER-SCHNEIDER.DE<br />

1/2<strong>01</strong>5 musiker MAGAZIN


18 STORIES<br />

CLUESO<br />

»STADTRANDLICHTER«<br />

Ein Bauchalbum, keine Kopfplatte<br />

DIESER TEXT KÖNNTE SO BEGINNEN:<br />

Fünfmal Gold, zweimal Platin, über eine Million verkaufte Tonträger. Thomas Hübner aka Clueso<br />

hat mit Lindenberg, Niedecken, Grönemeyer und den Fanta 4 gespielt, zu seinen Konzerten kommen<br />

bis zu 15 000 Besucher. Im Erfurter Güterbahnhof hat er mit seinen Weggefährten ein unabhängiges<br />

Netzwerk für Kulturschaffende aufgebaut. Nach knapp 15 Jahren Karriere kehrt er nun zurück<br />

mit seinem sechsten Album “Stadtrandlichter” – erstmalig auf dem eigenen Label „Text und Ton“,<br />

entstanden in völliger Eigenregie.<br />

MM: Obwohl du bereits auf eine lange und erfolgreiche<br />

Karriere zurückblicken kannst, gelang dir mit „Stadt-<br />

randlichter“ das erste Mal der Sprung an die Chart -<br />

spitze. Wie wichtig ist dir dieser Meilenstein?<br />

CLUESO: Es war sehr gut, weil es geschichtlich einfach geil<br />

aussieht – eigenes Label und dann mit dem Album gleich<br />

in den Charts auf Platz eins. Allerdings, wenn ich jetzt wirklich<br />

Wert darauf gelegt hätte, dann hätte ich es zu einem<br />

Zeitpunkt herausgebracht, wo es keine starken Gegner gibt.<br />

Das machen viele Bands. Die versuchen, so an die Chart -<br />

spitze zu kommen, denn wenn du keine Gegner hast oder<br />

in einem Sommerloch herausbringst, dann kannst du auch<br />

auf Platz eins landen. Da kann man tricksen. Wir wollten<br />

das Album aber herausbringen, wenn es fertig ist, und dann<br />

gucken, wer am Start ist. Da kann mal Glück und Pech<br />

haben. Wenn Herbert Grönemeyer gleichzeitig ein Album<br />

herausbringt, dann kann man auf Platz zwei sein oder drei<br />

– waren wir ja schon mal – und ich finde es super. Lenny<br />

Kravitz war, glaube ich, grad draußen, Helene Fischer war<br />

schon seit einer Woche draußen, da hatte man Glück. Und<br />

insofern war das einfach nur geil. Aber das ist für uns nicht<br />

das Ziel, sondern das Ziel ist in erster Linie, dieses Zeit -<br />

dokument zu machen und die Produktion durch den Verkauf<br />

wieder reinzuholen. Weil ich Labelchef bin, muss es hinhauen.<br />

Aber dadurch, dass wir viel selber machen, sind wir<br />

nicht so teuer.<br />

MM: Aktuell herrscht ein regelrechter Hype um<br />

deutschsprachige Künstler und Musik. Wie erklärst du<br />

dir das?<br />

CLUESO: Dadurch, dass es genug Facetten gibt und dass<br />

Leute mit der Sprache spielen und dass, wenn man das<br />

beobachtet, man merkt: Wir brauchen die Amis nicht. 8<br />

CLUESO OPEN AIR 2<strong>01</strong>5<br />

05. – 07.06.2<strong>01</strong>5 MENDIG | ROCK AM RING<br />

05. – 07.06.2<strong>01</strong>5 NÜRNBERG | ROCK IM PARK<br />

11.07.2<strong>01</strong>5 FREIBURG | ZELT MUSIK FESTIVAL<br />

12.07.2<strong>01</strong>5 MÜNCHEN | TOLLWOOD FESTIVAL<br />

16. – 19.07.2<strong>01</strong>5 CUXHAVEN | DEICHBRAND FESTIVAL<br />

25.07.2<strong>01</strong>5 SINGEN | HOHENTWIEL FESTIVAL<br />

07.08.2<strong>01</strong>5 BAD OEYNHAUSEN | PARKLICHTER<br />

08.08.2<strong>01</strong>5 ROTTENBURG | SOMMER OPEN AIR<br />

04.09.2<strong>01</strong>5 BERLIN | IFA SOMMERGARTEN<br />

@ DIENEUENDEUTSCHPOETEN<br />

CLUESO<br />

„Stadtrandlichter“ (Single)<br />

VÖ: 05.12.2<strong>01</strong>4<br />

„Stadtrandlichter“<br />

VÖ: 19.09.2<strong>01</strong>4<br />

WWW.CLUESO.DE<br />

FACEBOOK.COM/CLUESO.MUSIK<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


19<br />

DIESER TEXT KÖNNTE ABER AUCH SO BEGINNEN:<br />

Nach über zehn Jahren im Geschäft hatte Clueso, einer der erfolgreichsten<br />

Songwriter seiner Generation, ein Stück weit den Überblick verloren.<br />

Über Jahre war er musikalischer An führer, kreativer Kopf und Leit -<br />

wolf im zwischenmenschlichen Gefüge seiner Jungs. Musste<br />

immer wissen, wo es langgeht, durfte keine Schwäche zeigen.<br />

Doch diese Rolle engte ihn in seinem geistigen Frei raum ein,<br />

den er zum Musikmachen zwingend braucht. Man kann<br />

es als charmante Eigen schaft von Künstlern interpretieren,<br />

wenn sie das Chaos quasi magnetisch anziehen;<br />

nur in diesem konkreten Fall blockierte sie Clueso für<br />

einen kurzen Moment.<br />

Irgendwann kam jedoch ein Song. Einfach so,<br />

ohne dass er darauf geachtet hatte, was die<br />

anderen gerade so machen, welche Styles da<br />

draußen gerade angesagt sind. Der Song war<br />

ganz einfach da, ohne Konzept und ohne Plan.<br />

Der Song „Stadtrandlichter“ war geboren. Ein<br />

Befreiungsschlag. Alte Seile kappen. Alles neu.<br />

Und plötzlich war sie wieder da, die Leiden -<br />

schaft. Das bisschen Schlampige und Rumpe -<br />

lige, aber auch das Zerbrechliche, Echte und<br />

Schöne, das diese Musik so ausmacht.


20 STORIES<br />

Es gibt den Proll-Hip-Hop, da gibt es einen,<br />

der ganz oben ist, dann gibt es den Happy-Hip-<br />

Hop, da gibt es einen, der ganz oben ist, und<br />

genauso im Rock, dann gibt es schlagerartige<br />

Songs, Leute, die sich als Rock tarnen – es gibt<br />

alle Facetten. Und in Amerika ist es genauso. Da<br />

gibt es den Country, es gibt eine Art Schlager, wo<br />

die Texte immer die gleiche Sehnsucht abspulen,<br />

es gibt den deepen Hip-Hop, es gibt alles Mög -<br />

liche und große Acts. Und wir haben inzwischen,<br />

Acts, die live funktionieren. Der eigentliche Hype<br />

ist nur durch Wellen erklärbar. Neue deutsche<br />

Wellen gab es viele. Dann ganz große Leute wie<br />

Grönemeyer, Lindenberg, Westernhagen, Nena<br />

– es gab schon einmal so einen Boom. Das ist<br />

für mich gar nichts Neues. Das ist einfach nur eine<br />

Weile weg gewesen, weil wir von dem amerikanischen<br />

Markt überschwemmt wurden. Der deutsche<br />

Markt ist für Amerika sehr interessant, weil<br />

die hier sehr gut verkaufen.<br />

Album mit sehr vielen beseelten Werken, aber<br />

auch sehr nachdenklichen Sachen. Da fehlt etwas<br />

Lockeres.<br />

MM: Du hast zwei Jahre an dem Album ge -<br />

arbeitet. Welche Entwicklungsphase nahm<br />

dabei die meiste Zeit in Anspruch und warum?<br />

CLUESO: Lieder suchen, also sich zu entscheiden<br />

und zu sagen jetzt beginnt ein Album, ist eine<br />

lange Zeit. Vorher ist man frei, man kann ausgehen,<br />

Sachen machen, leben und versuchen, die<br />

Prozesse einfach laufen zu lassen. Und irgendwann<br />

entscheidet man sich und sagt: Ich mache<br />

jetzt ein Album. Ich wollte eigentlich ein Reise -<br />

album machen, habe das angefangen, abgebrochen<br />

und gemerkt, ich möchte mir das noch einmal<br />

angucken, weil Songs wie „Stadtrandlichter“<br />

kamen, Songs wie „Alles leuchtet“, die Power<br />

haben. Ich dachte, die schlagen durch, die<br />

»Ich finde, Streaming ist die Zukunft.<br />

Allerdings finde ich die Vergütung für Künstler auf<br />

Streaming-Portalen nicht so geil bis total scheiße<br />

und denke, dass sich Bands wehren und vielleicht eine<br />

Allianz bilden müssen.«<br />

MM: Wie viele Songs sind im Zuge der Pro -<br />

duktion entstanden und wonach entscheidest<br />

du, welche Songs endgültig auf das Al bum<br />

kommen?<br />

CLUESO: Das ist eine gute Frage. Ich weiß es<br />

nicht genau. Es ist mehr die Entscheidung von<br />

den Songs selber. Es ist so, dass ich pausenlos<br />

Songs schreibe und es welche gibt, die drücken,<br />

weil sie näher an einem Zeitgeschehen sind. Die<br />

müssen dann raus, weil ich das erzählen will. Das<br />

spiegelt mich am besten wider. Es gibt Songs,<br />

die gammeln, die einen ganz bestimmten, mo -<br />

der nen Sound haben, der auch in eine Zeit reinpasst,<br />

wo man Angst hat und denkt, in drei Jahren<br />

ist das vielleicht nicht das Gleiche. Es gibt aber<br />

Songs wie „Paris“, das ist ein unveröffentlichter<br />

Song, der auf einem kleinen Album, das ich vielleicht<br />

noch machen will, rauskommt, wo ich<br />

merke, der gammelt nicht. Ich kann den spielen,<br />

der ist zeitlos. Ich gehe nach Songs, die beseelt<br />

sind. Diese beseeltesten Stücke versuche ich zu<br />

sammeln, und ich schaue, dass ich welche habe,<br />

die mich ein bisschen piesacken. Die geben das<br />

Album dann wie eine Art Mixtape vor. Aber das<br />

muss man auflockern. „An und für sich“ ist ein<br />

drücken dieses charmante, kleine Reisealbum<br />

beiseite. „Stadtrandlichter“ ist ein Pop-Album, wo<br />

die Band Bock und Energie hatte. Die längste Zeit<br />

war aber die Lernphase. Ich wollte Produzieren<br />

lernen und das war wie eine Fremdsprache lernen.<br />

Ich habe viel gelernt, mir viele Tutorials reingezogen,<br />

viel gelesen, und als ich das zum ersten<br />

Mal angewendet habe, ohne dass ich darüber<br />

nachgedacht habe, einfach so intuitiv, da wusste<br />

ich: Jetzt habe ich eine eigene Handschrift, jetzt<br />

dauert es nicht mehr lange. Vorher dauert es halt<br />

sehr lange.<br />

MM: Dein neues Album ist zurzeit nicht auf<br />

Musik-Streaming-Portalen verfügbar.<br />

Warum hast du dich dagegen entschieden?<br />

CLUESO: Ich finde, Streaming ist die Zukunft.<br />

Ich glaube, und das sage ich auch sehr oft, dass<br />

die CD keine Renaissance erleben wird, dass wir<br />

weiter denken müssen. Allerdings finde ich die Ver -<br />

gütung für Künstler auf Streaming-Portalen nicht<br />

so geil bis total scheiße und denke, dass sich<br />

Bands wehren und vielleicht eine Allianz bilden<br />

müssen. Ich habe erst einmal, da die Diskussion<br />

ganz frisch ist, wir auf Tour sind und das noch<br />

gar nicht ausdiskutieren konnten, alles von<br />

Spotify und vielen Streaming-Portalen runtergenommen<br />

und bin auf iTunes gegangen, weil mir<br />

meine Musik etwas wert ist. Wenn man das musik -<br />

geschichtlich betrachtet, waren <strong>Musiker</strong> schon<br />

einmal Leib eigene für irgendwelche Fürsten und<br />

haben sich ein Urheberrecht erkämpft. Das um -<br />

schiffen jetzt viele Streaming-Plattformen, indem<br />

sie ein Minus geschäft provozieren, einem sagen,<br />

dass nicht mehr viel übrig bleibt, wenig abgeben<br />

und die Ge winne an der Börse wieder reinholen.<br />

Das ist ein Geschäftsmodell, das nur zugunsten<br />

von Streaming-Plattformen ist und Künstler nicht<br />

viel davon sehen. Das ist uncool, weil es ja die<br />

Zukunft ist. In dieser Aufbauphase muss man sich<br />

das kritisch angucken. Das heißt für mich aber<br />

nicht, dass ich nicht dort stattfinden will und mir<br />

vielleicht auch einen Zwischenweg überlege und<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


STORIES 21<br />

auch mal mit denen rede, Kommunikation suche.<br />

Denn die jungen Leute greifen darauf zurück, und<br />

ich habe eine Botschaft und muss überlegen,<br />

was mehr wert ist.<br />

MM: Das Album ist als erste Veröffent lichung<br />

unter deinem 2<strong>01</strong>3 gegründeten Label „Text<br />

und Ton“ erschienen. Wieso war das der<br />

ideale Zeitpunkt für die Gründung?<br />

CLUESO: Die Möglichkeit zu haben, ein Label zu<br />

gründen, heißt, dass man vertragsfrei ist. Das war<br />

der beste Zeitpunkt, weil das der Fall war. Vorher<br />

war ich an Verträge gebunden. Das funktioniert<br />

ja meist so in der Musikwelt, dass man sich Geld<br />

bei einer Plattenfirma leiht, dann eine Produktion<br />

macht und das mit CD-Verkäufen wieder reinholt.<br />

Ein Act, der sich gerade selbst aufbaut oder<br />

von der Plattenfirma aufgebaut wird, kann das<br />

natürlich gar nicht wieder reinholen, deswegen<br />

steht der immer in der Kreide und unterschreibt<br />

immer wieder einen neuen Vertrag. Wir haben in<br />

Zeiten, wo wir Luft holen konnten, die Hand nicht<br />

so weit offen gehalten und haben gesagt, wir wollen<br />

kurze Verträge und weniger Geld. Irgendwann<br />

waren wir draußen und dann hatten wir die Möglichkeit,<br />

überhaupt zu entscheiden. Ich finde es<br />

ganz geil, weil Andreas Welskop, mein Mana ger,<br />

und mein Anwalt, Olaf Meinking, mit denen wir<br />

das Label zusammen machen, mir freie Wahl ge -<br />

lassen haben. Die hatten total Bock darauf, haben<br />

aber nie gesagt: Mach das mit dem eigenen Label,<br />

sondern: Höre dich um und suche dir Angebote.<br />

MM: Neben dir sind Andreas Welskop und<br />

Olaf Meinking für das Label verantwortlich.<br />

Wie koordiniert ihr die anstehenden Auf -<br />

gaben?<br />

CLUESO: Andreas Welskop und Olaf Meinking<br />

machen die Organisation und das Geschäfts -<br />

modell, die ganze Verwaltung, und ich treffe am<br />

Ende die Entscheidungen von vielen Dingen, zum<br />

Beispiel so etwas wie Spotify. Da muss ich ein<br />

paar Tage schwanger gehen und sagen, ich vertage<br />

das und gebe die Botschaft raus, überlege<br />

mir etwas oder ich entscheide mich klar. Oder<br />

welche Wege wir gehen, wie viel wir ausgeben und<br />

so weiter – das sind meine Entscheidungen. Ich<br />

habe mich bei dem Album entschieden, dieses<br />

Album zu machen, und gleich auch das Reise -<br />

album. Ich bin in erster Linie <strong>Musiker</strong>. Also ich will<br />

in erster Linie Musik machen. Das Gute an einem<br />

eigenen Label ist: Solange man keine Musik in 8<br />

1/2<strong>01</strong>5 musiker MAGAZIN


22 STORIES<br />

der Hand hat, kann ein Label nicht arbeiten. Das<br />

heißt, mein Kreativprozess ist nicht beeinflusst.<br />

Das finde ich sehr gut. Ich muss keine Label ent -<br />

scheidung treffen, während ich Musik produziere.<br />

Das finde ich ganz gut. Das war für mich ein<br />

Hauptgrund: zu wissen, dass ich in meinem<br />

Kreativ prozess nicht zu krass beeinträchtigt bin.<br />

MM: Welche positiven Effekte haben die<br />

Arbeit und Veröffentlichung unter einem<br />

eigenen Label?<br />

CLUESO: Erst einmal die Freiheit, selber entscheiden<br />

zu können. Jeder versucht, etwas für sich zu<br />

erreichen, und man wird als Künstler oft umgangen.<br />

Die Leute müssen jetzt den Dialog direkt mit<br />

uns führen und das ist schon mal etwas anderes,<br />

als wenn sie mit einem Label reden. Man diskutiert<br />

nicht um die Chefposition herum. Sie müssen<br />

direkt zu mir kommen und das mit mir ausdiskutieren.<br />

Das ist eine große Freiheit. Das macht<br />

sich bemerkbar, wenn man vor Ort an der Location<br />

steht, einen Partner hat, an dem man auch Inte -<br />

resse hat, der aber versucht, seine Interessen<br />

durchzudrücken, und da sagt man: Du musst zu<br />

mir kommen, ich möchte das nicht oder gute Idee.<br />

MM: Auf welche Herausforderungen seid ihr<br />

gestoßen und wie seid ihr damit umgegangen?<br />

CLUESO: Scheiße viel Arbeit – das ist die größte<br />

Herausforderung. Man hat viel zu tun und der Tag<br />

hört nicht auf, die Leute werden müde, die Span -<br />

nung und der Druck steigen, es gibt Abgabe ter -<br />

mine, ständig sind Sachen auf dem Schreib tisch,<br />

die nicht verschoben werden können, weil Ar -<br />

beiten, die man davor geleistet hat, wochenlang<br />

gefährdet sind. Es gab Momente, wo kein Land<br />

mehr in Sicht und mein Team sehr kaputt war. Wir<br />

machen das zum ersten Mal, müssen entscheiden.<br />

Unter Hochdruck Prioritäten herauszufiltern ist eine<br />

große Schwierigkeit für ein Team, das eine Sache<br />

zum ersten Mal macht, finde ich. Alles ist super<br />

wichtig. Jeder, der irgendetwas möchte, drückt<br />

und sagt: Das muss jetzt fertig sein, das ist<br />

super wichtig. Dann zu entscheiden, was das<br />

Aller wichtigste ist, ist eine große Auf gabe. Ich bin<br />

da knallhart, weil ich einen festen Freundes kreis,<br />

mein Team und einen Schwerpunkt habe: Musik.<br />

Ich bin so happy, Musik machen zu können.<br />

MM: Wird es in Zukunft auch Veröffent lichun -<br />

gen anderer Künstler unter „Text und Ton“<br />

ge ben?<br />

CLUESO: Ich habe darüber nachgedacht, aber<br />

aufgrund der vielen Arbeit kann ich mir nicht vor -<br />

» Ich halte nicht viel davon,<br />

lange Verträge<br />

zu unterschreiben.<br />

Das kann die ganze Zukunft<br />

beeinflussen. «<br />

stellen, noch jemanden herauszubringen. Wenn<br />

man das macht, muss man sich in die Musik vergucken.<br />

Aber sollte das der Fall sein, dass ich<br />

mich in eine Musik verliebe, dann wäre der Schwer -<br />

punkt Text und Ton, also die Lyrik in Deutsch und<br />

die Musik, die mich berührt.<br />

MM: Von Oktober bis Ende Dezember können<br />

deine Fans dich wieder in vielen Städten<br />

live erleben. Neben zahlreichen Terminen in<br />

Deutsch land geht es für dich auch nach<br />

Luxem burg und Amsterdam. Wie schafft<br />

man den Sprung über Deutschland hinaus?<br />

CLUESO: Keine Ahnung. Ich glaube, dass die<br />

Leute sich informieren, dass man über das Internet<br />

schnell ein Profil von Künstlern kriegt und weiß:<br />

Die sehen so aus, die machen diese Art von Musik,<br />

das schaue ich mir mal an. Dann ist es so, dass<br />

die Benelux-Länder sehr interessiert an deutscher<br />

Musik sind. Wir haben in Amsterdam ausverkauft<br />

gehabt, aber da waren sehr viele<br />

Deutsche, und ansonsten geht es nicht viel weiter.<br />

Ich habe Freunde, die englische Musik machen,<br />

und die können in Paris spielen. Ich bin an den<br />

deutschen Raum gebunden. Das finde ich manchmal<br />

schade.<br />

MM: Nach der langen Liveabstinenz – worauf<br />

freust du dich am meisten?<br />

CLUESO: Das Coolste ist diese angenehme Un -<br />

sicherheit, die sich an verschiedenen Abenden<br />

ent lädt. Es gibt Abende wie in Berlin, da will man<br />

es sehr gut machen und man geht auf die Bühne<br />

und es geht alles Mögliche schief. Es ist eine Art<br />

Perlentauchen. Es gibt Konzerte, da wird die Luft<br />

knapp, man weiß nicht, ob man es schafft, aber<br />

man findet dann doch diese Perle und die Leute<br />

sind begeistert. Das ist genau das, wofür ich an -<br />

getreten bin. Ich gehe nicht als Showact, der alles<br />

wegmäht, auf die Bühne, sondern ich möchte die<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


STORIES 23<br />

Leute kennenlernen. Ich möchte, dass sie mich kennenlernen. Es ist meine<br />

Aufgabe zu erspüren, wo die Leute herkommen, wie ihr Tag war, wie gut<br />

sie drauf sind, und sie dann zum Vergessen zu bewegen. In dieser Rolle<br />

gefalle ich mir. Ich fühle mich da zu Hause und ernähre mich davon.<br />

MM: Gibt es einen Leitsatz, der deine Karriere begleitet hat, den<br />

du an Nachwuchsmusiker weitergeben kannst?<br />

CLUESO: Ich halte nicht viel davon, lange Verträge zu unterschreiben. Das<br />

kann die ganze Zukunft beeinflussen. Auch wenn man von der Musik<br />

leben will, muss man nicht das Erstbeste nehmen, sondern man kann<br />

versuchen, sich durchzufressen und Leute zu fragen. Das ist extrem<br />

wichtig. Man muss an die Zukunft denken. Was hat man in Zukunft vor?<br />

Will ich schnell Erfolg, will ich bekannt werden, möchte ich lange durchhalten,<br />

brauche ich den Fame mehr als die Musik, schreibe ich meine<br />

Texte selber, kostet es mich viel Kraft, Texte zu schreiben und so weiter.<br />

Spielt live und schart Freunde um euch, die kritisch sind.<br />

WEB: WWW.CLUESO.DE<br />

INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />

FOTOS: CHRISTOPH KOESTLIN<br />

THE headphone company


24 STORIES<br />

SABHO<br />

Musik aus dem Bauch<br />

und dem Herzen<br />

Sabho ist ein musikalisches Allround-Ta lent.<br />

Egal ob Gitarre, Klarinette oder das DJ -<br />

Pult – Sabho weiß zu überzeugen. Dazu kommt<br />

eine unverwechselbare Stimme, mit der sie ihre<br />

selbst geschriebenen Lieder vertont. Im Ge -<br />

spräch hat sie uns von ihrer Berufung als Mu -<br />

siker erzählt.<br />

MM: Du machst schon lange Musik und<br />

hattest mit 14 deine erste Band. Schon<br />

damals hast du deine eigenen Songs ge -<br />

schrieben und komponiert. Was hat sich<br />

denn geändert, von damals zu heute?<br />

SABHO: Früher war das Grunge-Musik, das war<br />

richtig hart, da ging es noch richtig hart zur<br />

Sache. Heute ist es doch ein bisschen ruhiger<br />

geworden, und heute schreibe ich auch deutsche<br />

Texte. Früher haben wir gemeinsam englische<br />

Texte geschrieben.<br />

MM: Ich habe bei dir auch wirklich das Ge -<br />

fühl, dass du jemand bist, der ist aus dem<br />

Mutterbauch rausgekommen und hat Musik<br />

gemacht und nichts anderes. Zu min dest ist<br />

das mein Gefühl. Wann kam bei dir der<br />

Wunsch auf, dass du das haupt beruflich<br />

machen möchtest? Oder war das schon<br />

immer so?<br />

SABHO: Das war eigentlich genau so, wie du<br />

es vermutet hast: rausgekommen und gleich war<br />

der Wunsch auch mit geboren. Also ich kenne<br />

eigentlich gar nichts anderes, der Wunsch war<br />

immer schon da, aber nicht immer umgesetzt.<br />

Ich habe auch erst mal einen normalen Beruf<br />

er lernt.<br />

DAS VOLLSTÄNDIGE INTERVIEW ZU FINDEN<br />

AUF: WWW.MUSIKER-ONLINE.TV UND<br />

WWW.YOUTUBE.COM/MUSIKERONLINETV<br />

MM: Was Anständiges.<br />

SABHO: Genau, was Anständiges. Aber so mit<br />

der Zeit und der eigenen Entwicklung hat es sich<br />

einfach gezeigt, dass es gut ist, wirklich auf zwei<br />

Beinen in der Branche zu stehen.<br />

MM: Es ist schon gut, wenn man als Musi -<br />

ker auch ein In strument beherrscht, um kom -<br />

ponieren zu können.<br />

SABHO: Ja, so Notenkenntnis ist von Vorteil,<br />

aber bei mir passiert eigentlich auch viel aus<br />

dem Bauch. Ich habe mir die Gitarre überwiegend<br />

selber beigebracht, von daher denke ich,<br />

was aus dem Bauch und aus dem Herzen<br />

kommt, ist eine gute Sache, und so bleibe ich<br />

auch dabei.<br />

MM: Du bist schon zweimal angetreten beim<br />

Deutschen Rock & Pop Preis. Mit welchen<br />

Erwartungen bist du da rangegangen?<br />

SABHO: Also ich muss sagen, beim ersten Mal<br />

supernaiv. So „Juhu, ich bin dabei!“ Ich habe<br />

mich auf die tolle Bühne gefreut, auf das ganze<br />

Event. Ich habe einfach gedacht, ich probier’s<br />

mal und gucke einfach mal, was passiert. Ich<br />

hatte noch gar nicht so geglaubt, dass man so<br />

anerkannt wird, dass die Leistung gesehen wird<br />

und gesagt wird: „Mensch, das ist gut, das ist<br />

gut, was du gemacht hast.“ Und ich finde die<br />

ganze Veranstaltung fantastisch, und das ist<br />

eine der wenigen Veranstaltungen, die ich auch<br />

richtig wertschätze. Deswegen habe ich mich<br />

gefreut, dass ich dabei war und dass ich auch<br />

noch einen Preis bekommen habe …<br />

MM: Worauf dürfen wir uns in naher Zu kunft<br />

freuen?<br />

SABHO: Es wird auf jeden Fall dieses Jahr noch<br />

ein paar Konzerte geben und es sind auch noch<br />

ein paar Sachen in Planung. Aber dazu kann<br />

ich jetzt noch nichts sagen. Man weiß ja nie,<br />

wie sich das am Ende alles umsetzt.<br />

WEB: WWW.SABHO-MUSIC.DE<br />

INTERVIEW: HANNAH THALHAMMER<br />

FOTO: ANA SEELENMEYER<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


STORIES 25<br />

HEJOE<br />

SCHENKELBERG<br />

Akkordeon & mehr …<br />

HEJOE SCHENKELBERG<br />

„Out of Paris“<br />

VÖ: 2<strong>01</strong>3<br />

HEJOSCHE.DE<br />

DAS VOLLSTÄNDIGE INTERVIEW ZU FINDEN<br />

AUF: WWW.MUSIKER-ONLINE.TV UND<br />

WWW.YOUTUBE.COM/MUSIKERONLINETV<br />

Zusammen mit seinem Akkordeon besuchte<br />

uns HeJoe in unserem RockTV-Studio. Mit<br />

Hannah sprach er über den Weg vom Rockband-<br />

Keyboarder zum Akkordeonisten und seine bisherigen<br />

Werke als <strong>Musiker</strong>.<br />

MM: Du spielst bereits seit längerer Zeit<br />

Akkor deon, hast aber mit dem Klavier angefangen.<br />

Wie kamst du zum Akkordeon?<br />

HEJOE: Da hatte ich gerade einen Stillstand in der<br />

Rockmusik als Keyboarder, dann habe ich alles<br />

verkauft und war für ein paar Tage in Paris. Und<br />

dann habe ich am Centre Pompidou eine Frau<br />

gesehen, die an dem Platz gespielt hat, mit einem<br />

Pianoakkordeon. Dann habe ich gesehen, dass<br />

es auch tolle Musik mit dem Akkordeon gibt. Die<br />

Seite mit den Tasten kann ich ja eh schon und<br />

dann habe ich mir drei Wochen später ein kleines<br />

Akkordeon gekauft.<br />

MM: Woran liegt es, dass das Akkordeon so<br />

ein unterrepräsentiertes Instrument ist?<br />

HEJOE: Das war speziell in Deutschland so, das<br />

ist mittlerweile auch anders. Aber als ich angefangen<br />

habe, haben sich die Leuten schon Ge dan -<br />

ken gemacht, wie ich denn von der Rockmusik<br />

zum Akkordeon komme. Aber inzwischen durch<br />

Tango oder auch YouTube kommen auch die Ein -<br />

flüsse aus Frankreich, Südamerika, wo das Ak kor -<br />

deon ganz anders angesehen wird, zu uns.<br />

MM: Was gefällt dir denn so am Akkordeon?<br />

HEJOE: Supergut ist, dass man es tragen kann,<br />

dass es keinen Strom braucht. Es kann überall<br />

spie len, ich bin beweglich. Ich kann mich im<br />

Grunde selber begleiten.<br />

MM: Mit dem Akkordeon hebst du dich ja<br />

schon von der Masse ab. Ist es denn auch<br />

was, was die Leute hören wollen? Ist die<br />

Nach frage auch groß?<br />

HEJOE: Es gibt Publikum dafür. Natürlich gibt es<br />

Leute, denen stehen die Nackenhaare hoch, wenn<br />

sie das Wort „Akkordeon“ nur hören, weil sie das<br />

zum Beispiel nur vom Schlager kennen. Ich spiel<br />

ja eigene Sachen, aber auch Sachen, die die<br />

Leute schon kennen. Und das Schönste ist, wenn<br />

dann jemand nach einem Auftritt zu mir kommt<br />

und sagt: „Ich konnte Akkordeon ja eigentlich nie<br />

leiden, aber jetzt habe ich mal gehört, dass es<br />

auch anders geht.“<br />

MM: Du hast ja früher als Keyboarder in<br />

größeren Formationen gespielt. Nun bist du<br />

meistens solo unterwegs. Wo ist denn da für<br />

dich der Unterschied?<br />

HEJOE: Der Vorteil als Keyboarder in einer Band<br />

ist, dass man meistens irgendwo hinten steht<br />

und in einem geschützten Rahmen ist. Ich wollte<br />

eigentlich nie alleine solo auf der Bühne stehen.<br />

Ich hab die Sänger früher in der Hitparade immer<br />

insgeheim bewundert, dass die da alleine stehen<br />

vor den ganzen Leuten. Und irgendwann hat sich<br />

das dann so ergeben, weil es gerade kein Band -<br />

pro jekt gab. Und da Leute mir immer wieder<br />

gesagt haben, das Akkordeon höre sich aber<br />

schön an, habe ich so langsam mal hier und mal<br />

da was gemacht.<br />

MM: Dein Album „Out of Paris“ hast du quasi<br />

wieder ausgegraben. Wie kam das zustande?<br />

HEJOE: Ich habe das 14 Jahre vorher gemacht<br />

und es war auch gemastert, aber es war nicht so,<br />

wie ich es haben wollte, weil es teilweise auch<br />

schludrig von mir eingespielt wurde. Dann habe<br />

ich letztes Jahr einen <strong>Musiker</strong> kennengelernt und<br />

mir gedacht: Das muss jetzt noch einmal richtig<br />

gut werden. Ich hab dann vom Deutschen Rock<br />

und Pop Preis gelesen und dachte, das passt ja.<br />

Und dann habe ich es neu aufgenommen und<br />

eingeschickt.<br />

INTERVIEW: HANNAH THALHAMMER<br />

FOTO: CECILIA SILBERMAN<br />

1/2<strong>01</strong>5 musiker MAGAZIN


26 STORIES<br />

AMY<br />

LUNGU<br />

AMY LUNGU<br />

„Amy“<br />

VÖ: <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>4<br />

WWW.AMYLUNGU.DE<br />

FACEBOOK.COM/AMYLUNGU<br />

MM: Amy, seit fast 25 Jahren spielst du Gei -<br />

ge. Was ist für dich das Besondere an diesem<br />

Instrument?<br />

AMY: Die Geige ersetzt meine Stimme und somit<br />

kann ich mit ihr genau wie mit meiner Stimme<br />

musikalisch Gefühle ausdrücken. Eine Geige ist<br />

ein sensibles und hochkompliziertes Instrument,<br />

sowohl von der Schwierigkeit als auch von der<br />

Ausübung her. Deswegen nennt man sie auch<br />

die Königin aller Instrumente.<br />

MM: Dein erstes Album „AMY“ ist ein Klassik -<br />

album. In deinem nächsten Projekt „AMY –<br />

Pop Rock“ willst du dein Repertoire erweitern<br />

und auch mit Sängern zusammenarbeiten.<br />

Wie bist du auf diese Idee gekommen?<br />

AMY: Ich höre schon seit langer Zeit Pop- und<br />

Rockmusik. Eigentlich bin ich für alle Richtun gen<br />

offen, solange es gute Musik ist. Ich liebe es, wenn<br />

zwei Sänger als Duett ein Stück interpretieren, und<br />

genau so möchte ich es auch gern mit Geige<br />

und Gesang machen. Geige und Gesang sollen<br />

ein Duett bilden. Ich habe es schon mit einigen<br />

guten Sängern ausprobiert und es klingt fantas -<br />

tisch. Es ist eine ganz besondere Klangmischung.<br />

MM: Was erwartet uns bei „AMY – Pop Rock“?<br />

AMY: Ich habe meinen ersten Pop-Rock-Klassik-<br />

Song „AMY“ schon die vergangenen zwei Jahre<br />

auf verschiedenen Events und Konzerten gespielt.<br />

Dieser Song ist von mir und meinem Vater zu -<br />

sammen komponiert worden. Außerdem sind<br />

auch noch einige andere Lieder in Arbeit und<br />

fast fertig. Ich möchte gern meinen eigenen<br />

Finger abdruck, mein Markenzeichen, meinen Stil<br />

und meine Interpretation an die Menschen weitergeben.<br />

Ich glaube, oft werden wir Instru men -<br />

ta listen kaum in diesem Bereich wahrgenommen.<br />

David Garrett spielt bekannte Titel und stellt mit<br />

seinem Team ein fantastisches Programm zu sam -<br />

men. Jedoch glaube ich, dass man nach au then -<br />

tischen Kompositionen und Interpretatio nen von<br />

Musikstücken suchen muss. Ich liebe es, einfach<br />

frei zu improvisieren und auf der Bühne mit Mu si -<br />

kern zu stehen, die dasselbe Gefühl mit mir teilen.<br />

Das Gefühl nämlich, den Menschen die Liebe an<br />

der Musik nahezubringen. Für das neue Album<br />

würde ich sehr gerne einen Titel mit Peter Maffay<br />

zusammen spielen und aufnehmen.<br />

Ich habe ihn 2<strong>01</strong>3 im Sommer kennengelernt,<br />

weil ich mit seiner Stiftung und der Tabaluga-<br />

Stiftung musikalisch zu tun hatte. Er ist ein sehr<br />

bodenständiger Mensch mit viel Herz und einem<br />

großartigen musikalischen Background. Außer dem<br />

hat er eine sehr gefühlvolle Stimme, die bei uns<br />

Zuhörern einfach ankommt und das Herz berührt.<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


STORIES 27<br />

»Die Geige ersetzt<br />

meine Stimme<br />

und somit kann ich<br />

mit ihr genau wie<br />

mit meiner Stimme<br />

musikalisch Gefühle<br />

ausdrücken.«<br />

Ana-Maria Lungu wurde 1985 in Buka rest<br />

geboren und lebt seit 1990 in Neckars -<br />

ulm. Ihren ersten Geigenunterricht erhielt sie be -<br />

reits mit fünf Jahren von ihrem Vater Ioan Lungu,<br />

der für sie auch zahlreiche Stücke kom poniert<br />

hat. Während ihrer Schulzeit hat sie an verschiedenen<br />

Wettbewerben wie „Ju gend musiziert“<br />

erfolgreich teilgenommen – und in mehreren<br />

Jugendsinfonieorchestern gespielt.<br />

Neben ihren vielfältigen konzertanten und<br />

pädagogischen Aktivitäten spielt sie bei den<br />

Heidelberger Sinfonikern und sammelt Er fah -<br />

rungen im Musikmanagement als Ge schäfts -<br />

führerin und künstlerische Leiterin des Kultur -<br />

vereins Schloss Assumstadt.<br />

Sie arbeitet gerade an ihrem MBA-Abschluss<br />

(Master of Business Admi nis tra tion) an der GGS<br />

(German Graduate of Management & Law) in<br />

Heilbronn in Zusammenarbeit mit dem Präsi -<br />

den ten Prof. Dr. Dirk Zupancic.<br />

Das ist meiner Meinung das Wichtigste: Dass man<br />

seine Empfindungen und Gefühle nachfühlen kann.<br />

MM: Was hörst und spielst du privat lieber –<br />

Klassik oder Pop?<br />

AMY: Ich bin mit der Klassik aufgewachsen, und ich<br />

denke, das hat mich doch sehr geprägt. Die Ge -<br />

fühle und die differenzierten Interpretationen hätte<br />

ich ohne die Klassik nicht gehabt und gelernt. Ich<br />

liebe aber am meisten die Epochen Klassik und<br />

Roman tik beziehungsweise die Spätromantik.<br />

Trotzdem kann ich sagen, dass ich mich viel freier<br />

fühle, wenn ich Lieder aus dem Bereich Pop und<br />

Rock spiele, denn dann ist es mir überlassen, was<br />

ich machen möchte, welche Nuancen ich dem Stück<br />

geben möchte und was ich damit ausdrücken<br />

möchte. Bei der Klassik ist das alles doch etwas<br />

strenger gehalten. Oder, wie viele meinen, wirkt die<br />

Musik steif.<br />

8


28 STORIES<br />

MM: Wie bist du dazu gekommen, dein Hobby<br />

zum Beruf zu machen?<br />

AMY: Mein Vater Ioan Lungu hat mich durch seine<br />

Liebe für die Musik einfach mit angezogen. Er war<br />

von klein auf mein musikalischer Mentor, bis ich<br />

dann in die Hochschule kam. Ich habe bis dahin<br />

in sehr vielen Jugendsinfonieorchestern und ver -<br />

schiedenen Jungen Philharmonien gespielt.<br />

»Ich möchte gerne meine Art und Weise zu spielen<br />

mit anderen teilen, musikalisch<br />

viele neue Wege kennenlernen und am liebsten<br />

einfach mit fantastischen <strong>Musiker</strong>n<br />

auf der Bühne stehen und gemeinsam einzigartige<br />

musikalische Momente kreieren.«<br />

DAS VOLLSTÄNDIGE INTERVIEW ZU FINDEN<br />

AUF: WWW.MUSIKER-ONLINE.TV UND<br />

WWW.YOUTUBE.COM/MUSIKERONLINETV<br />

Natürlich sind wir auch sehr viel gereist und<br />

haben viele Nationen und Menschen kennenge -<br />

lernt. Das hat meinem Leben viel gegeben. Das<br />

will ich weiterhin machen.<br />

MM: Was möchtest du mit deiner Musik er -<br />

reichen?<br />

AMY: Ich möchte gerne meine Art und Weise zu<br />

spielen mit anderen teilen, musikalisch viele neue<br />

Wege kennenlernen und am liebsten einfach mit<br />

fantastischen <strong>Musiker</strong>n auf der Bühne stehen und<br />

gemeinsam einzigartige musikalische Mo mente<br />

kreieren. Mein Ziel ist es, mit AMY als Personal<br />

Brand, als einzigartige Marke, in der Musik branche<br />

mit meiner Geige angenommen und beliebt zu<br />

sein.<br />

MM: Du sagst, dein Vater habe dich sehr<br />

ge prägt. Inwiefern? Welche weiteren Per -<br />

so nen waren Vorbilder und Unterstützer für<br />

dich?<br />

AMY: Vorbilder waren für mich am Anfang als<br />

Geiger Ion Voicu, Schüler von Yehudi Menuhin,<br />

bei dem ich als Elfjährige Unterricht hatte und ich<br />

auf seiner Stradivari spielen durfte. Die Geige<br />

klang himmlisch und, wenn ich ehrlich bin, spielte<br />

sie eigentlich von alleine. Ein unvergesslicher<br />

Moment. Dann hat mich ein anderer Lehrer<br />

namens George Moradian sehr unterstützt, der<br />

leider 2004 verstarb. Danach kam ich zu meinem<br />

Professor Conrad von der Goltz nach Würzburg,<br />

der mit mir an meiner Technik sowie an der musikalischen<br />

Interpretation gearbeitet hat. Er hat mir<br />

menschlich auch sehr viel gegeben und mich<br />

Werte wie Liebe, Respekt und Geduld ge lehrt.<br />

Daneben hatte ich das Glück, meinen heutigen<br />

Pianisten kennenzulernen. Das ist Christoph<br />

Weinhart, bei dem ich Musiktheorie gelernt habe.<br />

Er ist aber zugleich ein fantastischer Komponist<br />

und Pianist. Mein Glück war es, dass wir angefangen<br />

haben, vor meinem Abschluss zusammen<br />

zu musizieren und er mich auch bei meinem<br />

Diplom begleitet hat. Seitdem hat er mir musikalisch<br />

sehr viel beigebracht. Er ist der Pianist auf<br />

meiner ersten CD „AMY“. Da er musikalisch im<br />

Musical-Bereich arbeitet und in Amerika an der<br />

Chapman University in Orange, California, unterrichtet,<br />

haben wir nun vor, in diesem Bereich ein<br />

Programm aufzubauen.<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


STORIES 29<br />

MM: Eines deiner Ziele ist es, den Menschen zu zeigen, was dir<br />

deine Geige bedeutet. Wie genau machst du das?<br />

Indem ich beim Musizieren voll und ganz mit der Geige beim Spielen<br />

verschmelze. Ein Instrument zum Klingen zu bringen, ist nicht so leicht<br />

wie eine Stimme, die in dir selbst als Mensch schon vorhanden ist. Man<br />

muss viel mehr daran arbeiten, um seine Gefühle und seine Empfin dun -<br />

gen mit der Geige ausdrücken zu können. Ich glaube, durch unseren<br />

Alltagsstress können wir nicht mehr so schnell zur inneren Ruhe kommen.<br />

Alles vergeht zu schnell und wir vergessen oft, was es heißt, Zeit für sich<br />

zu haben, um auch mit anderen Menschen, die einem viel bedeuten, zu<br />

teilen. Dabei ist das doch eines der wichtigsten Dinge in seinem Leben.<br />

Ich liebe Balladen, die auch mehr ausdrücken als nur Worte, deshalb liegen<br />

mir auch die romantischen Stücke sehr am Herzen.<br />

MM: Die Nachwuchsförderung ist dir eine Herzensangelegen heit.<br />

Warum findest du es wichtig, gerade Jugendliche an die Klassik<br />

heran zuführen?<br />

AMY: Ich habe die Nachwuchskonzerte in meinem Kulturverein Schloss<br />

Assumstadt, das ich leite, mitaufgebaut, sodass junge <strong>Musiker</strong> lernen,<br />

warum es wichtig ist, früh schon richtig zu üben und die Technik richtig<br />

zu beherrschen, um dann auch so musizieren zu können, wie man es<br />

sich vorstellt. Denn die Technik zu beherrschen ist die Voraussetzung,<br />

um seine Gefühle oder seine Ideen musikalisch umsetzen zu können. Viele<br />

denken, ich habe doch alle Noten richtig gespielt, aber es geht nicht<br />

darum, Noten spielen zu können, sondern darum, Musik zu machen.<br />

Und das heißt für mich, Gefühle richtig herüberzubringen durch Kom -<br />

positionen, die als Schrift eben die Noten hat. Musik lebt von Gefühlen.<br />

Deswegen sind <strong>Musiker</strong> vielleicht auch sensibler – das sind eben Künstler.<br />

Die jungen <strong>Musiker</strong> müssen schon früh erleben, was es heißt, auf der<br />

Bühne zu stehen, sich dafür vorzubereiten, richtig zu üben und dann<br />

das Ergebnis, den Applaus, als Dankeschön und als Würdigung zu ge -<br />

nießen. Dann werden wir auch in der Zukunft noch so gute <strong>Musiker</strong> erleben<br />

können. Ansonsten wird irgendwann diese Tradition der Live-Musik<br />

und der Klassik verschwinden. Und das wäre sehr schade.<br />

Stabil kann<br />

so leicht sein<br />

MM: Durch David Garrett haben Klassik und insbesondere die<br />

Violine eine Aufwertung in der Populärkultur erfahren. Wie be -<br />

wertest du diesen Hype?<br />

AMY: Ich finde, er hat es marketingtechnisch klasse gemacht. Es ist für<br />

uns alle eigentlich super, dass man so auch die Geige wieder etwas mo -<br />

dernisiert hat in der breiten Gesellschaft. Natürlich geht das nicht ohne ein<br />

gut aufgestelltes Team im Management. Ich glaube, es ist ein Wieder -<br />

kommen gewesen, nachdem Vanessa Mae vom Markt verschwunden<br />

ist. Sie war so die moderne Gei gerin in meiner Jugend. Ich denke, für die<br />

Zukunft ist es wichtig, nicht nur wie David Garrett bekannte Musikstücke<br />

solo zu spielen, sondern dem Publikum den authentischen <strong>Musiker</strong> durch<br />

eigene Musikstücke oder eigene Inter pre tationen von Songs zu zeigen.<br />

Ein Personal Brand, also ein Markenzeichen, hat eigentlich jeder, aber es<br />

kommt auch darauf an, wie stark und wie authentisch dieses Marken -<br />

zeichen und der <strong>Musiker</strong> dann werden. Ich glaube, unsere Gesellschaft<br />

möchte nicht mehr nur Perfektion, sondern auch wieder etwas Mensch -<br />

lichkeit dabei spüren. Deshalb ist es wichtig, einfach authentisch zu sein.<br />

Die neue Generation:<br />

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INTERVIEW: JANINA HEINEMANN | Fotoquelle: AMY LUNGU


30 STORIES<br />

MM: Wie kommt es, dass die meisten eurer<br />

Songs deutsche Texte haben?<br />

STEPHAN: Ich kann mich in meiner Muttersprache<br />

am besten ausdrücken. Da kommen keine Zweifel<br />

auf und man nimmt mir meine Gefühle ab. Wenn<br />

ich in einer anderen Sprache singe, wo ich eventuell<br />

noch nicht einmal genau weiß, was ich da singe.<br />

Jeder Song ist eine wahre Geschichte. Es ist wirklich<br />

passiert. Keinen Song habe ich erfunden. Ich<br />

habe mal Namen verändert oder die Situationen<br />

abgeschwächt, aber es sind reine Tat sachen. Das<br />

war schon damals mit den Balladen so.<br />

MM: Viele <strong>Musiker</strong> haben Probleme mit der<br />

Härte der deutschen Sprache. Hast du Pro -<br />

bleme damit?<br />

STEPHAN: Ich habe dann wochenlang schlaflose<br />

Nächte, bis ich das Wort gefunden habe. Da mach<br />

ich mir richtig Gedanken und Arbeit, bis ich den<br />

Text fertig habe. Er muss rund sein und der Stim -<br />

mung entsprechend müssen die Worte gewählt<br />

werden.<br />

MM: Ihr bezeichnet eure Musik als Berlin-<br />

Pop. Was kann ich mir darunter vorstellen?<br />

STEPHAN: Mitreißender als jeglicher Pop. Er be -<br />

gei stert, spielt aber in der Realität. Ehrlich und zeit -<br />

ge mäß verpackt. Nicht immer nur tragisch, es soll<br />

Pop sein, es soll Spaß machen.<br />

MM: Was war euer größter Erfolg in euer<br />

noch recht jungen Bandgeschichte?<br />

MELANIE: Am Brandenburger Tor war eine<br />

Gewerkschaftsveranstaltung, wo wir die Möglich -<br />

keit hatten aufzutreten. Das war großartig.<br />

STEPHAN: Dort waren etwa 20 000 Menschen.<br />

DAS VOLLSTÄNDIGE INTERVIEW ZU FINDEN<br />

AUF: WWW.MUSIKER-ONLINE.TV UND<br />

WWW.YOUTUBE.COM/MUSIKERONLINETV<br />

Melanie und Stephan bilden das<br />

Berlin-Pop-Duo LaRu<br />

Mit Hannah Thalhammer sprachen sie über<br />

ihr Kennenlernen und ihre musikalischen<br />

Pläne. Außerdem erfuhren wir, was sich hinter der<br />

außergewöhnlichen Genre-Bezeichnung verbirgt.<br />

MM: Wie ist LaRu entstanden?<br />

MELANIE: Stefan hat eine CD von mir gehört und<br />

die hat ihm gefallen. Seitdem machen wir Musik.<br />

2000 haben wir uns das erste Mal gesehen, dann<br />

war eine Zeit lang Pause und seit einem Jahr<br />

machen wir aktiv Musik und treten auf.<br />

MM: Stefan, was hat dir an der Stimme von<br />

Melanie so gefallen?<br />

STEPHAN: Gedacht habe ich: Wow, damit kann<br />

ich arbeiten. Ich hab eine tiefe Stimme und dieser<br />

Kontrast zu meiner Stimme hat mich fasziniert.<br />

Angefangen haben wir mit Gitarre und Balladen.<br />

Dadurch haben wir uns kennengelernt und so<br />

hat sich auch die Musik verändert. Wir sind von<br />

Balladen weg, hin zu populärer Musik. Und nun<br />

sind wir so weit, dass unsere erste eigene CD<br />

dieses Jahr noch rauskommt.<br />

MM: Ihr seid mitten in der Produktion eures<br />

Albums. Worauf darf man sich freuen?<br />

STEPHAN: Auf zwölf deutsche neue Songs von<br />

LaRu. Es ist durchweg poppig bis rockig. Und eine<br />

wunderschöne CD auch von dem CD-Design. Wir<br />

machen alles selbst, vom ersten Ton bis zum<br />

letzten Punkt.<br />

MM: Was ist eine wichtige Fähigkeit, die man<br />

mitbringen sollte, um in der Musikbranche<br />

bestehen zu können?<br />

MELANIE: Dass man von sich selbst überzeugt ist.<br />

STEPHAN: Auf jeden Fall Selbstdisziplin. Jederzeit<br />

an sich arbeiten. Auf seine Kolleginnen und Kol le -<br />

gen achten und mit ihnen arbeiten. Alleine ist niemand<br />

ein Star. Und dass jeder seinen Platz in der<br />

Band hat. Aber auch Disziplin und Pünktlichkeit.<br />

INTERVIEW: HANNAH THALHAMMER<br />

FOTOQUELLE: LARU<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


STORIES 31<br />

Folk trifft Country –<br />

Western Swing trifft Blues.<br />

Die Celtic Cowboys<br />

beschränken sich nicht<br />

auf eine Musikrichtung,<br />

sondern bieten<br />

ein Crossover quer<br />

durch die<br />

Musiklandschaft.<br />

CELTIC COWBOYS<br />

Greengrass meets Bluegrass<br />

Die sechs <strong>Musiker</strong> schreiben und komponieren<br />

ihre Songs selbst und wurden schon mit<br />

dem Deutschen Rock und Pop Preis belohnt.<br />

MM: Wenn man euren Namen hört, denkt<br />

man, ihr macht Country. Allerdings steckt viel<br />

mehr dahinter. Wie würdet ihr eure Musik -<br />

richtung nennen?<br />

CC: Wir machen ein Crossover aus Folk und<br />

Country. Gehen noch hinein in den Western Swing<br />

und haben ein paar Blues-Ansätze.<br />

MM: War es von Anfang an klar, dass ihr euch<br />

nicht auf eine Richtung festlegen wollt?<br />

CC: Entstanden sind wir aus einer Band, die sich<br />

aufgelöst hat. Da haben zwei von uns mitgespielt<br />

und die haben Irish und Scottish Folk gespielt.<br />

Wir beide konnten nach der Auflösung nicht aufhören,<br />

Musik zu machen, aber die alte Band einfach<br />

kopieren wollten wir auch nicht. Und dann<br />

haben wir überlegt, was man machen könnte.<br />

Weg von nur einer Sache und hin zum Crossover.<br />

MM: Wollt ihr mit euren Outfits ein Klischee<br />

bedienen oder ist es wirklich ein persönliches<br />

Lebensgefühl, das ihr verkörpert?<br />

CC: In der Country- und Bluegrass-Musik ist es oft<br />

so, dass die Bands solche Anzüge anhaben. Und<br />

da haben wir gesagt: „Da müssen wir auch aufspringen.“<br />

Damit ist auch optisch ganz klar, in<br />

welche Richtung das geht. Also haben wir uns<br />

entschieden, Hüte und dementsprechend Hemden<br />

zu tragen.<br />

MM: Ist es durch die spezielle Musikrichtung<br />

schwer, Auftrittsmöglichkeiten zu finden?<br />

CC: Am Anfang war es etwas merkwürdig, weil wir<br />

selber gar nicht wussten, wie wir die Musik be -<br />

schreiben sollen. Allerdings hatten wir immer wieder<br />

den Eindruck, dass die Musik ganz gut ankam,<br />

und dadurch kamen immer mehr Auftritts möglich -<br />

keiten. Das geht von Stadtfesten über Festivals bis<br />

hin zu privaten Veranstaltungen.<br />

MM: Ist es heutzutage als <strong>Musiker</strong> essenziell,<br />

auf Facebook vertreten zu sein, weil einem<br />

das auch mehr Aufmerksamkeit verschafft,<br />

oder ist es eher einer Spielerei?<br />

CC: Wir haben schon einige Auftritte durch<br />

Facebook bekommen. Muss jeder selbst wissen,<br />

aber wir finden es wichtig.<br />

MM: Habt ihr einen Tipp, den ihr jungen Mu -<br />

sikerkollegen mitgeben könnt?<br />

CC: Sich selbst treu bleiben und Spaß an den<br />

Dingen haben, die man tut. Es wird immer Tiefen<br />

und Höhen geben, aber man soll sich da auf keinen<br />

Fall aus der Spur bringen lassen. Es gehört<br />

sicherlich auch immer ein bisschen Glück dazu.<br />

Du musst die richtigen Leute treffen und das richtige<br />

Umfeld haben. Aber am Ende liegt es an dir:<br />

Mach was!<br />

MM: Seid ihr denn noch auf der Suche nach<br />

einem Produzenten oder macht ihr alles<br />

selbst ständig?<br />

CC: Das machen wir selbstständig. Wenn ein<br />

großer Manager kommt und uns auf die Bühne<br />

holen will, dann ist der eine oder andere sicherlich<br />

nicht abgeneigt. Dann werden die Karten<br />

aber auch neu gemischt. Momentan stellt sich<br />

diese Frage nicht.<br />

MM: Was ist das Ziel mit den Celtic Cowboys?<br />

CC: Dass das ein oder andere Stück mal im Radio<br />

läuft, das würde uns schon gefallen. Also dass man<br />

ein Stück weit damit Geld verdienen kann.<br />

WEB: CELTIC-COWBOYS.DE<br />

INTERVIEW: HANNAH THALHAMMER<br />

BEARBEITUNG: JANA MOYSICH<br />

FOTOQUELLE: CELTIC COWBOYS<br />

DAS VOLLSTÄNDIGE INTERVIEW ZU FINDEN<br />

AUF: WWW.MUSIKER-ONLINE.TV UND<br />

WWW.YOUTUBE.COM/MUSIKERONLINETV<br />

1/2<strong>01</strong>5 musiker MAGAZIN


32 STORIES<br />

DYLAN’S DREAM – FOREVER YOUNG<br />

Auf dem Ozean der Dylan-Songs<br />

Ob Rock, Country oder Blues – bei DYLAN’S<br />

DREAM kommt keine Musikrichtung zu<br />

kurz. Mit ihren ungewohnten Instrumentalisierun -<br />

gen von Bob-Dylan-Songs begeistern sie Fans in<br />

ganz Europa.<br />

MM: Wie seid ihr zu der Musik von Bob Dylan<br />

gekommen?<br />

DD: Dylan war immer schon da. Ob es die Beatles,<br />

Stones, Led Zeppelin oder Pink Floyd war, was<br />

angesagt war. Immer gab es einen Dylan-Song,<br />

der gar nicht in die Zeit passte und aus dem Main -<br />

stream hervorstach. Und das war das Interes sante<br />

dabei. Auch in unseren anderen Bands haben<br />

wir schon Dylan gespielt. Darin fühlen wir uns<br />

wohl.<br />

MM: Euer Erfolg kam erst, als ihr euch auf<br />

Dylan spezialisiert habt.<br />

Könnt ihr mutmaßen, woran das liegt?<br />

DD: Das liegt an der Band. Wir haben immer viel<br />

Freude und das merken die Leute während der<br />

Konzerte. Auch die Vielfalt der Musikrichtungen:<br />

Bei Dylan ist es ein ganz weites Feld, von Swing<br />

über Jazz, Blues, Rock, Folk bis zum Country<br />

können die Leute alles innerhalb eines Konzertes<br />

hören.<br />

MM: Für Veranstaltungen kann man euch als<br />

komplette Band, aber auch als Duo oder Trio<br />

buchen. Worin unterscheiden sich die einzelnen<br />

Auftritte?<br />

DD: Das ist natürlich eine Sache der Instru men -<br />

talisierung. Das funktioniert in kleinerem Rahmen<br />

mit Gitarre und Keyboard. Am liebsten sind wir<br />

aber mit der ganzen Band unterwegs. Das ist das,<br />

was wir machen wollen. Da ist die Soundvielfalt<br />

viel größer und der Spaß auch.<br />

MM: Gibt es gewisse Regeln, die ihr beim<br />

Covern beachten müsst?<br />

DD: Vom Künstlerischen sollte man gar keine<br />

Regeln beachten. Man sollte Freude an dem Stück<br />

haben und es verstehen. Es ist nicht einfach, was<br />

GEMA und so weiter betrifft, denn da muss alles<br />

angemeldet werden. Aber beim Covern und Be -<br />

ar beiten der Stücke sollte man erst mal keine<br />

Regeln beachten, außer, dass die Substanz des<br />

Stückes erhalten bleibt.<br />

MM: Die meisten Texte haben einen tiefen<br />

emotionalen Hintergrund für den Verfasser.<br />

Könnt ihr das beim Covern immer nachvollziehen?<br />

DD: Das sind immer Geschichten des Lebens,<br />

von Aufstieg und Fall. Die sind immer wahr und<br />

bleiben auch immer aktuell. Das ist das Leben,<br />

da geht es hoch und wieder runter. Alles andere<br />

wäre langweilig.<br />

MM: Ihr habt noch einen achten Mann im<br />

Bunde, der sich um Tontechnik und eurer<br />

Ma nagement kümmert. Wieso kümmert sich<br />

da ein externes Mitglied drum?<br />

DD: Wir brauchten jemanden, auf den wir uns ver -<br />

lassen können. Und wollen, dass es vorne gut<br />

klingt, was man als <strong>Musiker</strong> nicht immer in der Hand<br />

hat. Er erzieht uns auch, was die Disziplin auf der<br />

Bühne betrifft. Da haben wir einen absoluten Profi.<br />

INTERVIEW: HANNAH THALHAMMER<br />

FOTOQUELLE: DYLAN’S DREAM<br />

DYLAN’S DREAM<br />

„Welcome Home“<br />

Zu Bestellen über:<br />

WWW.DYLANS-DREAM.DE<br />

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AUF: WWW.MUSIKER-ONLINE.TV UND<br />

WWW.YOUTUBE.COM/MUSIKERONLINETV<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


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34 STORIES<br />

THE PRISON BAND<br />

„Heavy Tool Guys“<br />

VÖ: 06.02.2<strong>01</strong>5<br />

LABEL: VAMPIRETTE MUSIC<br />

WWW.PRISONBAND.COM<br />

FACEBOOK.COM/PRISONBAND<br />

DAS VOLLSTÄNDIGE INTERVIEW ZU FINDEN<br />

AUF: WWW.MUSIKER-ONLINE.TV UND<br />

WWW.YOUTUBE.COM/MUSIKERONLINETV<br />

THE PRISON BAND<br />

Eine ungarische Rockabilly-Band erobert die Welt<br />

Vor acht Jahren gründeten vier junge Ungaren<br />

eine Rockabilly-Band, heute be spielen sie<br />

als The Prison Band ganz Europa. Auf ihrer Tour<br />

spielen sie nicht nur Rockabilly-Klassi ker, sondern<br />

interpretieren auch Songs von Ricky Martin<br />

bis zu AC/DC neu. Frontmann Cactus hat uns im<br />

DRMV-Studio besucht – stilecht im Häft lings -<br />

over all.<br />

MM: Cactus, kannst du deine Band einmal<br />

vorstellen?<br />

TPB: Ja, da gibt es einmal mich, „Cactus“, den<br />

Sänger. An der Gitarre ist „Trucker“, der wirklich<br />

Lastwagenfahrer ist und dadurch diesen Spitz -<br />

namen hat. Unser Bassist heißt „Szappan“, was<br />

übersetzt Seife bedeutet, wegen des berühmten<br />

Gefängnis-Seifen-Mythos. Und hinter dem Schlag -<br />

zeug sitzt „Lufi“, was so viel wie Luftballon be -<br />

deutet. Woher dieser Spitzname kommt, weiß ich<br />

allerdings nicht.<br />

MM: Ihr spielt eigene Songs, covert aber auch<br />

sehr viel. Wie wählt ihr die Songs aus, die ihr<br />

covert?<br />

TPB: Nicht jeder Song hört sich gut an, wenn<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


man ihn im Rockabilly-Stil spielt. Am schwierigsten<br />

ist es, dass Tempo an Rockabilly anzupassen.<br />

Große Rockabilly-Fans beschweren sich manchmal,<br />

warum wir Songs von Ricky Martin oder<br />

Depeche Mode spielen. Wir antworten dann, dass<br />

es uns egal ist, von wem der Song ist. Wenn wir<br />

einen Song mögen, dann versuchen wir es einfach.<br />

MM: Kannst du Rockabilly in ein paar Worten<br />

beschreiben?<br />

TPB: Es gibt mindestens zwei Arten von Rocka -<br />

billy. Einmal den Oldschool-Rockabilly aus den<br />

50ern und den neuen Rockabilly, der moderner<br />

ist. In unseren Shows haben wir einen Teil, in dem<br />

wir alten Rockabilly spielen. Da spielen wir zum<br />

Beispiel auf Waschbrettern oder anderen alten<br />

Gegenständen. Aber hauptsächlich spielen wir<br />

den neuen Rockabilly. Der zeichnet sich dadurch<br />

aus, dass er kraftvoll, schnell und melodisch ist.<br />

MM: Auf der Bühne tragt ihr Gefängnis over -<br />

alls. Wo bekommt ihr die her?<br />

TPB: Wir haben zwei verschiedene. Die einen<br />

haben wir vor Jahren in einem Bekleidungs ge -<br />

schäft gekauft. Die anderen Overalls sind inspiriert<br />

von dem Jailhouse-Rock-Musikvideo und wurden<br />

von meiner Frau, die Designerin ist, gemacht.<br />

MM: Du hast es bereits erwähnt, eurer Band -<br />

name wurde inspiriert von Elvis Presleys<br />

„Jailhouse Rock“. Was bedeutet dieser Song<br />

für euch als Band?<br />

TPB: Dieser Song ist sehr bedeutend in der Rocka -<br />

STORIES 35<br />

billy-Geschichte. Er ist ein bisschen anders als die<br />

sonstigen Lieder. Ich denke, in der Zeit, in der dieses<br />

Lied entstanden ist, war es ziemlich merk -<br />

würdig, dass sie ein Gefängnis in ihrem Musikvideo<br />

hatten. Ich mag diesen Song einfach sehr und<br />

singe ihn schon seit etwa 20 Jahren. Und als es<br />

dann darum ging unsere Band zu benennen, ist<br />

uns dieser Song eingefallen in dem es zu Beginn<br />

heißt: „The Prison Band was there and they began<br />

to wail“. Seitdem sind wir The Prison Band.<br />

WEB: WWW.PRISONBAND.COM<br />

PRODUZENT: STEFAN BRAUN<br />

INTERVIEW: HANNAH THALHAMMER<br />

ÜBERSETZUNG: JANA MOYSICH<br />

FOTOQUELLE: THE PRISON BAND<br />

DAS original JAHrE SpÄTEr LiMiTED EDiTioN<br />

5575LE<br />

das MiKrofon.<br />

Das 5575LE Unidyne Limited Edition ist eine Hommage<br />

an eines der wohl bekanntesten Mikrofone der Welt – das<br />

55 Unidyne, auch bekannt als Elvis-Mikrofon. Es wurde<br />

auf unzähligen Bühnen sowie von zahlreichen bekannten<br />

Künstlern eingesetzt. Durch sein charakteristisches Design<br />

und den herausragenden Sound ist es zum Synonym für<br />

die Marke Shure geworden. Anlässlich des 75. Jubiläums<br />

erscheint die Limited Edition in einer nummerierten<br />

Auflage von 500 Stück.<br />

www.shure5575.com<br />

© 2<strong>01</strong>4 Shure Incorporated


36 STORIES<br />

TEIL 1: RY COODER – Slide deluxe<br />

Ich liebe Musik! Doch etwas einschränken<br />

muss ich es schon: Rock-Musik. Und wenn<br />

ich es recht überlege, schlägt mein Herz am meisten<br />

für den Blues-Rock. Doch auch der hat so<br />

viele Facetten bis hin zu balladenhaften Stücken,<br />

sodass diese Musik sich letztlich einer passgenauen<br />

Kategorisierung entzieht und ein wunderbares<br />

Beispiel für Grenzenlosigkeit von Kunst ist.<br />

Als Mitte der 1960er-Jahre mein Interesse an Pop-<br />

Musik erwachte und man meistens von Beat-<br />

Musik sprach, wurde sie ganz schnell von der<br />

Elterngeneration als „Krach Langhaariger“ ab -<br />

qua lifiziert. Diese „Typen“ hängten sich doch „eben<br />

nur mal“ eine E-Gitarre um und veranstalteten<br />

Lärm, dem „Halbstarke“ allzu schnell verfielen.<br />

„Warum hörst Du nicht etwas Anstän diges, vielleicht<br />

einen schönen deutschen Schlager? Lys<br />

Assia?“ Doch schon nach dem Kauf meiner<br />

ersten Beatles-Single „A Hard Day’s Night“ waren<br />

meine Weichen gestellt.<br />

Blues ist sicherlich eine der grundlegenden<br />

Seelen der Rock-Musik. Ohne ihn gäbe es nicht<br />

den Rhythm and Blues, nicht den Rock ’n’ Roll<br />

Hintergrund der Versklavung von Afrikanern traten<br />

andere ethnisch-folkloristische Elemente<br />

hinzu, der sich vom Blues ableitende Jazz und<br />

der Reggae treffen auf die Rock-Musik, ganze<br />

Stil rich tungen verschmelzen miteinander. Ein un -<br />

glaub liches Füllhorn von Kombinationen mit<br />

Varia tionen voller Grooves, die große Emotionen<br />

bis hin zu rauschhaften Erlebnissen auszulösen<br />

vermögen.<br />

Die Beherrschung der Instrumente und die<br />

Virtuosität der <strong>Musiker</strong> stehen selbstverständlich<br />

im Vordergrund. Aber Fingerfertigkeit allein schlägt<br />

den Zuhörer nicht in den Bann. Musikalische Ideen<br />

sind die Basis der Erlebnisreisen, die zu magischen<br />

Ereignissen werden können. Zum Glück<br />

hat die Aufnahmetechnik so etwas festgehalten<br />

und macht Sternstunden wiedererlebbar. Natürlich<br />

ist das alles eine Frage des Geschmacks, über<br />

den sich bekanntlich nicht streiten lässt. Aber<br />

wenn man auf den Geschmack gekommen ist,<br />

ist das Erleben dieser Musik etwas Unvergleich -<br />

liches. Und immerhin gibt es Gleichgesinnte. Es<br />

ist wie bei Filmen: Schaut man sich einen urkound<br />

daher auch nicht das unendlich farbige Feld<br />

der Rock-Musik, aus der man heute schöpfen<br />

kann. Eines der zentralen Instrumente der Rock-<br />

Musik ist die Gitarre, schon als Konzert-Gitarre ein<br />

Instrument faszinierender Möglichkeiten. Doch<br />

die Elektrifizierung der Gitarre war geradezu eine<br />

musikalische Revolution. Die Möglich kei ten des<br />

Instruments wurden erweitert und fügten ihm völlig<br />

neue Elemente hinzu. Gewiss spielt die Laut stärke<br />

eine Rolle, aber vor allem technische Farb -<br />

tönungen, Effekte und Verzerrungen haben das<br />

Spektrum der Gitarre bereichert. Dazu kommt der<br />

rasante Fortschritt der Verstärker-Anlagen-Tech -<br />

nik, die aus heutiger Sicht die Ära bis etwa 1967<br />

in die technische Steinzeit zu verweisen scheint.<br />

Dennoch ist das wohl zu kurz gegriffen. Denn in<br />

die Zeit fällt eine kreative Explosion in der Rock-<br />

Musik, die bis etwa zum Ende des Jahrzehnts<br />

andauerte. Unglaublich, wie sich damals ein be -<br />

sonderes musikalisches Ereignis an das andere<br />

reihte.<br />

Rock-Musik speist sich aber nicht nur aus den<br />

Blues-Wurzeln. Zum Blues mit seinem bitteren<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


STORIES 37<br />

mischen Streifen allein an, bleibt das eigene<br />

Lachen eher verhalten. In der Gemeinschaft aber<br />

teilt man das Erlebnis, das sich dabei verstärkt,<br />

bis das Lachen hinausgeprustet wird.<br />

Angesichts der enormen Vielfalt<br />

der Rock-Musik gelange ich schnell<br />

zu Künst lern, die sich einfachen<br />

Kate gori sie rungen entziehen, weil<br />

sie so vielseitig sind. Solche <strong>Musiker</strong><br />

schöpfen gleich sam traumwandlerisch<br />

auch dann Neues, wenn sie<br />

sich auf schein bar ausgetretenen<br />

Pfaden be wegen. Einer dieser Aus -<br />

nahme-Mu siker ist der 1947 geborene<br />

Ry(land) Cooder. Für ihn scheint<br />

es auf der Gitarre keine Grenzen zu<br />

geben, und von seiner Musik, welcher<br />

Art auch immer, geht oft große<br />

Faszination aus. Von sich hat er einmal<br />

gesagt, dass er sich auf der Suche nach „the<br />

big note“ befindet. Ich glaube, mit seinem einzigartigen<br />

Slide-Spiel, das alles auslotet von einem<br />

breiten, fetten Sound bis hin zu Filigranem, ist er<br />

seinem Ziel ziem lich oft nahegekommen. Man<br />

kann schon mit offenem Mund staunen, wenn<br />

Cooder mit dem Slide seiner E-Gitarre mitreißende<br />

Töne und Klang folgen auch noch kurz vorm<br />

Steg mit den Saiten-Reitern entlockt. Finger picking<br />

auf der akustischen Gitarre be herrscht er selbstredend<br />

grandios, worüber zum Beispiel sein Album<br />

JAZZ von 1978 ein Zeugnis ablegt.<br />

Besonders bekannt geworden ist Cooder in<br />

Deutschland wahrscheinlich durch die Wim-<br />

Wenders-Filme PARIS TEXAS aus dem Jahr<br />

1985 (die Filmmusik stammt von ihm) und<br />

BUENA VISTA SOCIAL CLUB (1998). Letzterem<br />

war das 1996 von Cooder produzierte gleichnamige<br />

Album vorausgegangen, für das er Vete ra -<br />

nen der kubanischen Musik aufgespürt und denen<br />

er unter seiner Mitwirkung ein international viel<br />

beachtetes Bühnen-Comeback verschafft hatte.<br />

Das ist aber nur ein Schlaglicht seines musikalischen<br />

Schaffens, zu dem unter anderem zwei<br />

Hits („Little Sister“, 1979, und<br />

„Get Rhythm“, 1987) und das erste<br />

digital aufgenommene Rock-Musik-<br />

Album, die Perle „Bop ‘Til You<br />

Drop“ (1979), gehören. Die Be -<br />

schäftigung mit dem Ausnahme -<br />

künstler führt durch über 100 Ton -<br />

träger, Bootlegs nicht gerechnet.<br />

Ähnlich wie sein berühmter Gi -<br />

tar ren-Kollege Jimmy Page hatte Ry<br />

Cooder eine beachtliche Karriere als<br />

Session-<strong>Musiker</strong> in den 1960er-<br />

Jahren hinter sich, als er 1970 sein<br />

erstes Solo-Album bei Warner<br />

Brothers veröffentlichte. Auf dem Weg dahin war<br />

alles Mögliche an Musikrichtungen vertreten,<br />

immer geprägt von Cooders Gitarren-Parts mit<br />

besonderen Tupfern, Schlenkern und jazzigen Ein -<br />

lagen. Man stößt auf Bands (mitunter aus dem<br />

psychedelischen Bereich) wie Ceyleib People,<br />

Eve, Fusion, Harpers Bizarre, Gordon Lightfoot, 8<br />

· Foto: © Anton Brandl – Dank an JUST MUSIC GmbH / München<br />

So heiß ist weiß<br />

Es ist an der Zeit für ein Statement:<br />

Schneeweiße Spitzenkabel von Cordial – perfekt<br />

für Deinen extravaganten Auftritt! SNOW, das sind<br />

hochwertige weißummantelte Kabel mit komplett<br />

weißen Neutrik Steckern (inklusive Tülle). Für alle,<br />

die es besonders schnörkellos und weiß lieben.<br />

Und, keine Sorge. Euer Sound kommt wegen des<br />

exklusiven Designs keinesfalls als ‚White Noise‘ daher.<br />

Er bleibt clean, unverändert und einfach echt.<br />

Cordial GmbH · Sound & Audio Equipment<br />

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38 STORIES<br />

Scott McKenzie, Phil Ochs, Buffy Sainte-Marie<br />

und John Sebastian, und auch auf Größen wie<br />

Arlo Guthrie, Taj und Neil Young. Die Rolling<br />

Stones hatten Cooder, der mit ihnen einige Stücke<br />

einspielte, schon als Ersatz für Brian Jones im<br />

Auge.<br />

Beginnend mit seinem Solo-Debüt erwies<br />

Cooder sich als kundiger Interpret höchst unterschiedlicher<br />

Songs, die er durch seine Bear bei -<br />

tung und seine Virtuosität gleichsam zu neuer<br />

Musik werden ließ. Seien es Songs aus der USamerikanischen<br />

Depressionszeit über Menschen,<br />

die sich mehr schlecht als recht durchs Leben<br />

schlagen, seien es Tex-Mex-Stücke, für die<br />

Cooder besonders bekannt ist, oder eben auch<br />

der Blues – überallhin entführt Cooder, und man<br />

geht mit ihm ziemlich sicher auf eine musikalische<br />

Erlebnisreise. Das Hurra-Lied „Rally<br />

‘Round The Flag“ aus dem US-amerikanischen<br />

Sezessionskrieg erfährt auf Cooders<br />

Album „Boomer’s Story“ (1972) eine besonders<br />

ergreifende Bearbeitung: Die gebrochenen<br />

Helden sind müde geworden, und so wird der<br />

Text gleichzeitig ironisch gebrochen. Wenn<br />

Cooder mit seiner Band und seinem Sänger<br />

Terry Evans „Down In Mississippi“ live spielt, entsteht<br />

das Blues-Delta, wie es kaum erdiger und<br />

intensiver nachempfunden werden kann. Be glei -<br />

tet Cooder seinen Akkordeon-Spieler Flaco<br />

Jimenez auf dessen Solo-Ausflügen in die Sphäre<br />

der Polka, kommt alles andere als eine Gassen -<br />

hauer-Vorstellung heraus. Auf zwei Alben mit dem<br />

hawaiianischen Slack-Key-Gitarristen Gabby<br />

Pahinui von 1976 ist Cooder ebenso zu Hause,<br />

genauso auf den Feldern afrikanischer, indischer<br />

und japanischer Musik! Und es läuft einem schlicht<br />

ein Schauer den Rücken herunter, wenn Cooder<br />

mit unglaublicher Intensität und unterstützt von<br />

seinem Gesangstrio Terry Evans, Bobby King<br />

und Arnold McCuller oder Eldridge King Songs<br />

wie „One Meet Ball“ und „The Dark End Of The<br />

Street“ interpretiert oder solo Woody Guthries<br />

„Vigilante Man“. Aber auch Experimenten geht er<br />

nicht aus dem Weg, wie das sicherlich ge wöh -<br />

nungsbedürftige Album „Fascinoma“ des Trom -<br />

peters und Fusion-<strong>Musiker</strong>s Jon Hassell aus dem<br />

Jahr 1999 belegt.<br />

Zwei Songs haben es Cooder besonders<br />

angetan, denn er hat sie immer wieder neu ge -<br />

staltet: „Jesus On The Mainline“ und „Crazy<br />

’bout An Automobile“. Auf Cooders Album<br />

„Paradise And Lunch“ (1974) meint man bei<br />

„Jesus On The Mainline“, die Heilsarmee zu<br />

hören, und dann, in Konzerten, wird das Stück<br />

zu einer emotionalen Slide-Übung par excellence.<br />

Ein sehr schönes Beispiel ist auf dem Live-Album<br />

„Showtime“ (1977) zu finden, das überhaupt einen<br />

wunderbaren Einblick in Cooders Bühnen auf -<br />

tritte gibt, unter anderem mit einer atemberaubenden<br />

Slide-Version von „The Dark End Of The<br />

Street“. Der Rock’n’Roller „Crazy ’bout An<br />

Automobile“ kommt mal in rauer Schale daher,<br />

sei es solo oder in voller Band-Besetzung (so<br />

zum Beispiel 1992 furios mit der All-Star-Band<br />

Little Village), und mal als Tour-de-force-Stück, in<br />

dem sämtliche musikalischen Register gezogen<br />

werden und der Refrain nacheinander elektrisierend<br />

von Tenor, Bariton und Bass ge sungen wird.<br />

Diese Version lässt den Zuhörer nur schwer los.<br />

Leider ist sie nur auf dem als Promo-LP er -<br />

schienenen Album „Borderline“ von 1980 zu finden,<br />

das auch wunderschöne Live-Ver sio nen von<br />

„Teardrops Will Fall“ und „Why Don't You Try Me<br />

Tonight“ enthält.<br />

Ich glaube, es lässt sich erahnen, welche<br />

Band breite Cooders umfangreiches Werk besitzt<br />

und das sich daher in einem Artikel nicht er -<br />

schöpfend umreißen lässt. Ein Album-Titel er -<br />

scheint mir besonders kennzeichnend für das,<br />

was diese Musik dem Zuhörer beschert:<br />

„Chicken Skin Music“ (1976), mit einem fröhlichen<br />

Posada-Skelett auf dem Cover, das sich<br />

gerade mit einer üppigen Schönen vergnügt.<br />

Gänse haut pur! Die musikalische Vielfalt dieses<br />

Albums ist enorm und berührend zugleich: Neben<br />

Blues, Hawaii-Musik und einer Jukebox-At mo -<br />

sphäre, wie Cooder sie in dem Song „He’ll Have<br />

To Go“ lebendig werden lässt, eine absolut fantastische<br />

Version des Ben-E.-King-Hits „Stand<br />

By Me“. Mit anderen Worten: mitten drin im<br />

musikalischen Abenteuer – „Smack Dab In The<br />

Middle“. Auch von dem eher verkannten Album<br />

„Jazz“ wird man spätestens nach mehrfachem<br />

Hören kaum noch loskommen, besonders nachhaltig<br />

wirkt Cooders Bearbeitung von „Nobody“.<br />

Als Cooder 1987 mit „Get Rhythm“ für lange<br />

Zeit sein für viele Jahre letztes Album mit be -<br />

währten Band-Mitgliedern vorlegte und mit den<br />

Moula Banda Rhythm Aces eine letzte Tournee<br />

bis ins Jahr 1988 unternahm, war dies für die<br />

Freunde seiner Musik ein geradezu schmerzlicher<br />

Einschnitt. Leider gibt es aus der Zeit bis<br />

dahin nur wenige offiziell gefilmte Zeugnisse auf<br />

Videokassetten oder auf DVD, immerhin Aus -<br />

schnitte aus Cooders Rockpalast-Konzert in der<br />

Hamburger Markthalle von Anfang 1977. Untätig<br />

blieb Cooder freilich nicht. Schon früh hatte er<br />

begonnen, Filmmusiken zu schreiben, zu arrangieren<br />

und einzuspielen. Dabei sind ihm Sound -<br />

tracks gelungen, die auch als eigenständige<br />

Alben funktionieren, die aus der Hand zu legen<br />

schwerfällt. Zwei herausragende sind „The<br />

Border“ von 1981 und „Crossroads“ (1986). Den<br />

Song writer John Hiatt, der mit Cooder als zweiter<br />

Gitarrist auf der Tournee zum Album<br />

„Borderline“ (1980) unterstützt hatte, begleitete<br />

er gemeinsam mit dem Bassisten Nick Lowe und<br />

der Drummer Jim Keltner auf dessen 1987er-<br />

Album „Bring The Family“, das mit hervorragenden<br />

Songs bestückt ist. Unter die Haut geht vor<br />

allem „Alone In The Dark“ durch Cooders absolut<br />

erdige Slide-Gitarre – was auch zu den Höhe -<br />

punkten bei Live-Auftritten der vier <strong>Musiker</strong> als<br />

Little Village zählte. Über die Jahre hat Cooder<br />

einige politisch-kritische Konzeptalben produziert,<br />

zuletzt „Election Special“ von 2<strong>01</strong>2. Der<br />

Gitarrist war außerdem weiterhin ein gefragter<br />

Gastmusiker oder produzierte Alben anderer<br />

Künstler. Darunter finden sich einige ausgezeichnete<br />

Beispiele von Blues und Rhythm and Blues,<br />

denen Cooder auch mit seiner Gitarre besonderes<br />

Flair verliehen hat, ganz besonders auf einigen<br />

Alben seines Background-Baritons Terry<br />

Evans: „Puttin’ It Down“ (1995), „Come To The<br />

River“ (1997) und „Walk That Walk“ (2000). 2<strong>01</strong>3<br />

erschien dann sogar der Mitschnitt „Live In San<br />

Francisco“ – ein Konzert, mit dem seine Fans<br />

schon gar nicht mehr gerechnet hatten. Umso<br />

größer die Freude, dass Cooder mit seiner Band<br />

Corridos Famosos in aller Frische an seine Live-<br />

Auftritte der 1980er-Jahre anknüpfte. Womit wird<br />

er als Nächstes überraschen?<br />

(ES FOLGT: „CANNED HEAT – BOOGIE ON“)<br />

TEXT: DR. NORBERT APING<br />

FOTOS: SUSAN TITELMAN; WARNER MUSIC<br />

DR. NORBERT APING<br />

Geboren 1952, Buchautor<br />

und Leiter des Amtsgerichts<br />

in Buxtehude.<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


STORIES 39<br />

ÖTTEBAND – »Als wenn das alles wär«<br />

Hart, rockig, brachial, aber manchmal auch mit viel Gefühl in der rauen Seele<br />

Die ÖTTEBAND, gegründet 1997, kann auf eine erfolgreiche und<br />

bewegende Bandgeschichte zurückblicken, die im Jahr 2007<br />

zunächst zu Ende ging. Das Comeback 2<strong>01</strong>3/2<strong>01</strong>4 … Sieben Jahre nach<br />

dem letzten Studioalbum und fünf Jahre nach dem tränenreichen Ab schieds -<br />

konzert kehrt die ÖTTEBAND 2<strong>01</strong>3 mit neuen Songs zurück. Markus<br />

„Scholle“ Scholz (bass), Jan „Jey Pee“ Purfürst (git) und Ötte (voc) trommeln<br />

die Band zusammen, heuern mit Dave Groewer einen ambitionierten<br />

Rock’n’Roll-Drummer an und wagen das Comeback. Deutsch sprachige<br />

Rockmusik mit Themen aus dem Leben, mit sehr viel persönlicher Note<br />

und klaren Bekenntnissen. Rock’n’Roll mit Schmackes, Gitarrenriffs mit<br />

Eiern, eine Stimme mit Charisma und Wiedererkennungsnote sowie krachende<br />

Bass & Drum Grooves für Bauch, Beine und Seele.<br />

natürlich gefreut. Aber noch mehr haben wir uns über den persönlichen<br />

Anruf von eurem „Mastermind“ Ole Seelenmeyer gefreut. Ihm scheint ja das<br />

Album wirklich sehr gut zu gefallen, wie er mir versicherte.<br />

MM: Fünf Jahre nach eurem Abschiedskonzert seid ihr im vergangenen<br />

Jahr mit einem neuen Album auf die Bühne zurückgekehrt.<br />

Wie kam es dazu?<br />

ÖTTE: Wie schon angedeutet, hatten wir über Facebook Kontakt gehalten.<br />

Und irgendwann haben wir uns die ersten Songfetzen und Texte hin- und<br />

hergeschickt. Dann war der Prozess nicht mehr aufzuhalten. Der Spaß an<br />

der ÖTTEBAND war zurückgekehrt.<br />

MM: Ötte, eure Band gibt es seit 18 Jahren. Wie habt ihr es geschafft,<br />

derart lange am Ball zu bleiben?<br />

ÖTTE: Hey, krasse Frage. Aber ganz so alt sind wir ja doch nicht. Wir haben<br />

uns 2007, also nach zehn recht bewegten und erfolgreichen Jahren, aufgelöst.<br />

Die Luft war einfach raus. Zwischenzeitlich hatten wir aber immer<br />

Kontakt gehalten, und es stand für uns fest, dass wir eines Tages noch einmal<br />

unter der ÖTTEBAND-Flagge eine CD aufnehmen werden. Das Come -<br />

back jahr ließ sich auch super an. Wir hatten tolle Auftritte und last but not<br />

least konnten wir ja beim Deutschen Rock & Pop Preis den ersten Platz in<br />

der Kategorie bestes CD-Album deutschsprachig belegen. Das hat uns<br />

MM: Ihr könnt auf zahlreiche Auftritte in Clubs und bei großen Events<br />

wie dem DFB-Pokal-Finale zurückblicken und bezeichnet euch als<br />

Partyrockband. Was macht für euch das Besondere bei einem Live-<br />

Auftritt aus?<br />

ÖTTE: Die Zeit als Partyband ist eigentlich lange vorbei. Man sollte wissen,<br />

dass wir zu Beginn deutsche Rock- und Party-Songs auf „links“ gedreht<br />

und diese feucht-fröhlich verrockt haben. Dieses Konzept ging schnell auf<br />

und so kamen wir meist über Empfehlungen auch auf größere Bühnen. Bei<br />

uns war der Drang allerdings zu eigener Musik größer und irgendwann<br />

hing uns diese Partynummer gehörig zum Hals raus. Leider sind wir nie so<br />

8<br />

1/2<strong>01</strong>5 musiker MAGAZIN


40 STORIES<br />

richtig aus dieser Schublade rausgekommen. Daher auch wohl das Ende<br />

im Jahr 2007. Jetzt nach dem Comeback fühlen wir uns besser und denken<br />

und handeln als eigenständige Band mit eigenen Gedanken, Songs<br />

und Texten.<br />

MM: Ihr habt euch im vergangenen Jahr entschieden, ein Studio -<br />

album auf CD herauszubringen. Wie schätzt du die Zukunfts chancen<br />

des Mediums CD ein – gerade in Bezug auf das sich immer mehr<br />

verbreitende Streaming?<br />

»Also muss man das „Hobby“ Musik<br />

anders finanzieren. Entweder<br />

mit Sponsoren oder mit einer reichen,<br />

hübschen Freundin oder so.<br />

Aber beides ist gar nicht so einfach.«<br />

ÖTTE: Schwere Sache. Die Verkaufszahlen sind schon weit heruntergegangen.<br />

Das ist eine üble Entwicklung. Und beim Streaming bleibt ja für die<br />

Künstler kaum etwas hängen. Also muss man das „Hobby“ Musik anders<br />

finanzieren. Entweder mit Sponsoren oder mit einer reichen, hübschen<br />

Freundin oder so. Aber beides ist gar nicht so einfach.<br />

MM: Inwiefern sind eure Songs mit euch gealtert und gereift?<br />

Schämst du dich für frühere Songs?<br />

ÖTTEBAND<br />

„Als wenn das alles wär“<br />

VÖ: 23.03.2<strong>01</strong>4<br />

WWW.OETTEBAND.DE<br />

MM: Wie seid ihr dazu gekommen, auf großen Festivals und Events<br />

zu spielen?<br />

ÖTTE: Oft sind es persönliche Kontakte und Empfehlungen gewesen. Zum<br />

Beispiel würden wir uns freuen, wenn uns die renommierten Festival-Veran -<br />

stalter jetzt mit unseren eigenen Songs auch mal die Chance geben würden<br />

aufzutreten. Vielleicht liest das ja der ein oder andere hier. Wir zahlen zurück<br />

mit einer fetten Portion Rock’n’Roll. Und live, so glaube ich, sind wir einfach<br />

noch einmal eine Portion besser als auf einer statischen CD. Das ist halt so.<br />

ÖTTE: Also, da gibt es bestimmt eine Reihe an Songs oder auch Aktionen,<br />

die wir gemacht haben, für die man sich schämen sollte. Aber aus dem<br />

Alter sind wir jetzt raus. Wir sagen jetzt immer, das gehörte zu unserem<br />

Reife prozess. Na, und gut lachen kann man auch über die ein oder andere<br />

Nummer.<br />

MM: Euer aktuelles Album trägt den Titel „Als wenn das alles wär“.<br />

Können wir noch mehr erwarten? Wie siehst du die Zukunft von<br />

ÖTTEBAND?<br />

MM: Dir liegt Authentizität am Herzen. Was bedeutet authentisch<br />

sein für dich und wie lebst du das auf der Bühne und privat?<br />

ÖTTE: Sich einfach nicht verstellen. Das Leben geht weiter auch ohne Band.<br />

Wichtig ist doch, erst einmal gesund zu bleiben und sich um seine Familie<br />

zu kümmern. Wenn man dann noch in einer Band Musik machen kann und<br />

darf, dann ist das einfach eine tolle Sache. Und da geht man dann raus und<br />

hat Spaß. Ich denke, die Leute merken schnell, dass wir so etwas wie die<br />

Kumpels aus der Stammkneipe sein könnten. Und last but not least ist es<br />

immer wichtig, auch ein Auge auf seine Mitmenschen und auf seine Umwelt<br />

zu werfen.<br />

ÖTTE: Wir wollen bestimmt noch einmal Material nachlegen. Ob das allerdings<br />

nochmal eine CD wird, wage ich zu bezweifeln. Vielleicht suchen wir<br />

einen Sponsor und hauen die Songs so raus, oder wir machen eine Vinyl-<br />

Scheibe oder was weiß ich. Aber eine klassische CD in der Form wird es<br />

wohl nicht mehr geben. Na, und dann suchen wir natürlich Gigs. Aber<br />

ordentliche. Die Jugendhausnummer vor 15 Leuten ohne Spritgeld und so<br />

weiter – das brauchen wir nicht mehr. Aber es ist eben nicht einfach. Wenn<br />

uns da jemand wie gesagt weiterhelfen kann und möchte: Wir stehen in<br />

den Startlöchern.<br />

TEXT: JANINA HEINEMANN | FOTOQUELLE: ÖTTEBAND<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


DRMV UND ERPAM – EINE SICHERE<br />

VERBINDUNG<br />

Mit diesem Artikel beginnt eine kleine Artikelserie<br />

zum Thema Versicherungen<br />

STORIES 41<br />

»Bis heute hat sich an der Leiden schaft von erpam<br />

nichts geändert, daher wurden und werden im<br />

Laufe der Jahre die Konzepte nahezu perfektioniert«<br />

Uns ist bewusst, dass es gerade für<br />

<strong>Musiker</strong> fast kein Thema gibt, das noch<br />

langweiliger und undurchsichtiger ist als die Ab -<br />

sicherung im Rahmen von Versicherungen.<br />

Wenn etwas kaputt ist, hätte man es zwar<br />

schon gerne ersetzt, aber Geld dafür bezahlen,<br />

da ja meistens doch nichts passiert, möchte keiner.<br />

Wenn man sich ein wenig in den verschiedenen<br />

Internetforen etc. umsieht, ist zudem eine<br />

große Unsicherheit bei diesem Thema festzustellen.<br />

Was zum einen daran liegt, dass diese Materie<br />

besonders undurchsichtig ist und man sich mit<br />

dem Kleingedruckten nicht auskennt, und zum<br />

anderen der Versicherungsmarkt im Allgemeinen<br />

sowieso einen schlechten Ruf hat. Ein Grund<br />

hierfür ist mit Sicherheit, dass die beiden beteiligten<br />

Seiten die Sprache des jeweils anderen nicht<br />

verstehen.<br />

Christian Raith, geschäftsführender Gesell -<br />

schaf ter von Eberhard, Raith & Partner GmbH –<br />

erpam beantwortet und erläutert in unserer Reihe<br />

die wichtigsten Punkte. Er selbst spricht seit mehr<br />

als 20 Jahren die Sprache der <strong>Musiker</strong> und ist<br />

seit 25 Jahren im Versicherungsgewerbe tätig.<br />

Gemeinsam mit Bernhard Eberhard leitet er das<br />

Unternehmen und versteht sich mit seinen 25<br />

Mitarbeitern als der etwas „andere“ Versicherungs -<br />

makler. Den Inhabern geht es nicht um das<br />

schnelle Wachstum des Unternehmens, sondern<br />

vielmehr darum, Qualität und Know-how an den<br />

Tag zu legen. Auch der persönliche und lockere<br />

Umgang mit den Mitarbeitern und Kunden gehört<br />

zur Philosophie des Hauses.<br />

Der DRMV kann bereits auf eine jahrzehntelange<br />

Zusammenarbeit mit erpam zurückblicken.<br />

Durch den regen Gedankenaustausch wurden<br />

zahlreiche Versicherungslösungen maßgeschneidert,<br />

die so am Markt nicht erhältlich waren.<br />

Eberhard, Raith & Partner GmbH war und ist hier<br />

Vorreiter für spezielle Branchenlösungen. Man<br />

muss sich vorstellen, dass früher nur Deckungen<br />

für die Instrumente unter Ausschluss der Nachtzeit<br />

(22 – 6 Uhr) am Markt erhältlich waren. Ein Unding<br />

für uns <strong>Musiker</strong>, denn gerade zu dieser Zeit finden<br />

die Auftritte statt und die damit verbundenen<br />

Risiken des Diebstahls oder Transport mittel -<br />

unfalls. Bis heute hat sich an der Leiden schaft<br />

von erpam nichts geändert, daher wurden und<br />

werden im Laufe der Jahre die Konzepte nahezu<br />

perfektioniert und ständig an die technischen<br />

Entwicklungen der Zeit angepasst.<br />

Einige Konzepte sind mittlerweile auch von Mit -<br />

bewerbern übernommen worden. Aber wie heißt<br />

es so schön: Nur Gutes wird kopiert.<br />

Übrigens, die Firma Eberhard, Raith & Partner<br />

GmbH – erpam ist seit 2<strong>01</strong>4 Mit-Präsentator und<br />

Sponsor des Deutschen Rock & Pop Preises.<br />

Nach unserer Vorstellung in diesem <strong>Magazin</strong><br />

gehen wir auf die einzelnen Themen ein, be -<br />

ginnend ab der nächsten Aus gabe.<br />

HIER MÜSSEN ERST EINMAL EIN PAAR<br />

GRUNDLEGENDE DINGE GEKLÄRT WERDEN:<br />

Ihre Instrumente sind nicht über die Haus rat -<br />

versicherung versichert und Ihre Tätigkeit als<br />

<strong>Musiker</strong> ist auch nicht über Ihre Privathaftpflicht<br />

abgedeckt!<br />

Warum das so ist? Würden wir jetzt schon<br />

alles erklären, würde es ja nicht „Artikelserie“ heißen.<br />

Daher freuen wir uns auf zahlreiche Leser in<br />

der nächsten Ausgabe zum Thema „Musik in stru -<br />

mente“.<br />

WEB: WWW.ERPAM.COM<br />

TEXT- UND FOTOQUELLE: ERPAM<br />

1/2<strong>01</strong>5 musiker MAGAZIN


44 MUSIKBUSINESS<br />

SELBSTVERMARKTUNG FÜR MUSIKER<br />

»Die Tatsache, dass<br />

du <strong>Musiker</strong> bist,<br />

deine Musik<br />

vielleicht sogar<br />

selbst aufnimmst,<br />

macht dich<br />

anders als die<br />

meisten anderen.«<br />

WARUM DU ALS MUSIKER IMMER<br />

DEINE KAMERA DABEIHABEN<br />

SOLLTEST!<br />

Wenn du dich in der Vergangenheit bereits<br />

darüber erkundigt hast, wie du deine Musik besser<br />

vermarktest, dann hast du bestimmt immer<br />

wieder gehört, dass du deine Fans mit spannendem<br />

Content über deine Social-Media-Kanäle<br />

versorgen sollst.<br />

… Aber die Krux an diesem Ratschlag ist, wie<br />

zum Teufel toller Content aussieht, wie man sich<br />

täglich motiviert, Content zu erstellen, und wie man<br />

das möglichst zeitsparend tut.<br />

Viele von euch sind im Studium, haben einen<br />

Job oder vielleicht sogar eine Familie. Euer Tag hat<br />

auch nur 24 Stunden und Content erstellen kann<br />

manchmal sehr aufwendig sein. Ein Musik video,<br />

ein neuer Song, die Akustikversion deiner Single<br />

ist nichts, was man nebenbei nach Feier abend<br />

ab 17 Uhr erstellen kann.<br />

WENN CONTENT ERSTELLEN<br />

SO ZEITINTENSIV IST,<br />

WARUM SOLLTE ICH DAMIT MEINE<br />

MUSIK VERMARKTEN?<br />

Diese Frage geistert mir schon länger im Kopf<br />

herum. Erst mal sollte man sich klarmachen, wozu<br />

man Content überhaupt braucht. Auf’s Wesent -<br />

liche heruntergebrochen hat das Posten von<br />

Content zwei Zwecke:<br />

CONTENT GENERIERT NEUE BESUCHER<br />

UND DAMIT NEUE FANS<br />

Content, den du in deine Social-Media-<br />

Kanäle postest, kann neue potenzielle Fans<br />

auf deine Website oder Facebookseite leiten.<br />

CONTENT KULTIVIERT DEINE FANBASE<br />

Das funktioniert gerade dann gut, wenn du<br />

deine bestehende Fanbase dazu kultivierst,<br />

deinen Content mit ihren Freunden zu teilen<br />

und somit dich und deine Musik viral zu<br />

machen.<br />

Ist das nicht der Sinn und Zweck von Face -<br />

book? Ja, im Prinzip schon. Deshalb steigen<br />

Like-Zahlen auf Fanpages an. Content, der auf<br />

einer Fan page geteilt wird, führt neue Besucher auf<br />

eben diese Fanpage. Ein Bruchteil dieser neuen<br />

Be sucher klickt dann auf den Like-Button.<br />

Warum schlafen dann so viele Facebook-<br />

Bandpages nach einigen Hundert Likes ein?<br />

Das hat gleich mehrere Gründe: Zum einen funktioniert<br />

Viralität auf Social-Media-Kanälen wie<br />

Face book erst dann, wenn eine ausreichend große<br />

Zahl (der sogenannte Tippingpoint) überschritten<br />

ist. Es ist Facebooks Aufgabe, den Newsfeed<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


MUSIKBUSINESS 45<br />

seiner Nut zer mit dem besten Content wie nur<br />

irgendwie möglich zu versorgen. Kleine Band -<br />

pages haben hier kaum eine Chance, selbst bei<br />

denen, die ihren Like für sie abgegeben haben.<br />

Wenn der Content dann aber doch im News -<br />

feed deiner Fans landen sollte, ist die Wahr schein -<br />

lichkeit, dass er geteilt wird extrem gering. Platt -<br />

formen wie Facebook oder YouTube bieten einfach<br />

zu viele Handlungsalternativen. Deshalb wird<br />

nur zu oft über deinen Content hinweggescrollt.<br />

Wie löst man das Problem? Indem man:<br />

Besucher IMMER mit Hyperlinks auf die<br />

eigene Homepage leitet und dort nach den<br />

E-Mail-Kontaktdaten möglicher Fans im Aus -<br />

tausch gegen kostenlose Songs fragt ...<br />

Content IMMER über diese neu erworbene<br />

E-Mail-Liste zuerst verteilt, um die uneingeschränkte<br />

Aufmerksamkeit deiner Fans im ge -<br />

schützten Raum ihres Postfaches zu erhalten.<br />

Dein Content wirkt außerdem viel persönlicher,<br />

was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass<br />

deine Fans ihn teilen. Mal ganz davon abgesehen<br />

kannst du jeden deiner Fans persönlich auffordern,<br />

dich zu unterstützen.<br />

Session mit seiner Laptop-Cam filmte, ist heute<br />

Superstar. Stars, die durch YouTube hervorgebracht<br />

wurden, beweisen, dass heute jeder, der<br />

ein wenig außergewöhnlich ist, die Herzen vieler<br />

Menschen gewinnen kann.<br />

Wirst du in deinem privaten Umfeld dafür ge -<br />

mocht, wenn nicht sogar geliebt, dass du <strong>Musiker</strong><br />

bist und mit Leidenschaft an deiner Musik arbeitest?<br />

Dann mit Sicherheit, weil du wegen deiner<br />

Passion anders bist als viele anderen. Mit anderen<br />

Worten: Du hast schon einen kleinen Celebrity-<br />

Status. Diesen kannst du für deinen Content<br />

nutzen:<br />

DURCHBRECHE DAS<br />

RAUM-ZEIT-KONTINUUM!<br />

Die einfachste Art und Weise für dich, Content<br />

zu erstellen, liegt darin, dein Smartphone optimal<br />

für dein Leben als <strong>Musiker</strong> zu nutzen. Wann immer<br />

du an neuen Songs arbeitest oder mit deiner Band<br />

backstage abhängst: Film es. Lass nichts aus deinem<br />

Leben aus, was mit Musik zu tun hat.<br />

Du wirst dich wundern, wie viele der Dinge, die<br />

dir mittlerweile als selbstverständlich vorkommen,<br />

in Wirklichkeit außergewöhnlich sind.<br />

WIE BEKOMME ICH ALS MUSIKER<br />

CELEBRITY-STATUS?<br />

Jetzt haben wir zwar geklärt, wie und warum<br />

man Content postet. Das ändert aber nichts an<br />

der Tatsache, dass viele von euch keine Zeit<br />

haben, um täglich Content zu erstellen. Das wird<br />

sich ab heute ändern!<br />

Lass mich dich mit dem psychologischen Phä -<br />

no men des Celebrity-Status bekannt machen.<br />

Warum folgen Millionen Menschen Promis auf<br />

Facebook, Twitter & Co. Warum wollen sie alles<br />

über ihr Leben erfahren? Ganz einfach: Weil sie<br />

einen komplett anderen Alltag pflegen als Normal -<br />

sterbliche. Menschen hatten schon immer eine<br />

Sehnsucht danach, dem Alltag zu entfliehen. Das<br />

Leben der Celebrities bedient diese Sehnsucht.<br />

Die bahnbrechende Neuigkeit, die ich dir jetzt<br />

verkünde, ist, dass auch du diese Sehnsucht bei<br />

deinen Fans bedienen kannst. Die Tatsache, dass<br />

du <strong>Musiker</strong> bist, deine Musik vielleicht sogar selbst<br />

aufnimmst, macht dich anders als die meisten<br />

anderen.<br />

Ein übergewichtiger Fischer, der an einem<br />

Hafen in Wales einen Fußball gekonnt jongliert,<br />

wurde während der Fußball-Weltmeisterschaft<br />

2<strong>01</strong>4 ständig in einem Werbespot ausgestrahlt.<br />

Ein kanadischer Junge, der seine tägliche Jam-<br />

Durchbreche das Raum-Zeit-Kontinuum, indem<br />

du passiv Content erstellst. Das heißt, erstelle Con -<br />

tent, während du Dinge tust, die etwas mit dir und<br />

deiner Musik zu tun haben. Diese kannst du vielleicht<br />

rudimentär mit einer App zusammenschneiden<br />

und an deine E-Mail-Liste veröffentlichen.<br />

Erwähne nach jeder Filmsession, dass diejenigen,<br />

die deine Musik noch nicht kennen, jetzt auf<br />

deiner Website kostenlose Songs/Videos etc.<br />

herunterladen können. Rufe sie dazu auf, sich in<br />

deinen Newsletter einzutragen, und füge den Link<br />

zu deiner Internetseite an. Deine Fans werden es<br />

lieben, an deinem Leben teilzuhaben und hinter<br />

die Kulissen zu blicken. Während du neue Fans<br />

gewinnst, baut deine be stehende Fanbase eine<br />

stärkere Beziehung zu dir auf.<br />

Gerade in unserer heutigen Zeit, in der der<br />

Markt mit kostenloser Musik geflutet ist, kommt<br />

es mehr denn je darauf an, wie du mit deinen Fans<br />

interagierst. Mit anderen Worten: Deine Per sön -<br />

lich keit, das, was dich als Mensch ausmacht, zählt<br />

mindestens genauso viel wie deine Musik. Und<br />

wie könntest du deine Persönlichkeit besser vermitteln,<br />

als wenn du mit der Kamera deine Ar beit<br />

an deiner Musik einfängst?<br />

TEXT: MARK WINTERBERG<br />

WEB: MUSIKVERMARKTEN.DE<br />

FOTOS: © STOCKROCKET/FOTOLIA.COM


46 MUSIKBUSINESS<br />

MUSIKER SEIN IST EIN BERUF<br />

Dir fehlt die Ausbildung<br />

Wer hat schon einmal etwas Ähnliches er -<br />

lebt? Eine befreundete Band veröffentlichte<br />

vor kurzem ihr neues Album, aber die Ver käufe<br />

hielten sich leider in Grenzen. Von 1 000 CDs be -<br />

kamen sie nicht einmal bei ihrer Release-Party<br />

50 Stück los – und das, obwohl sie alles professionell<br />

aufgenommen hatten. Online kaufte auch<br />

nach mehreren Wochen niemand!<br />

In einem Ge spräch mit dem kreativen Kopf der<br />

Band wurde ich gefragt, ob es vielleicht ein Fehler<br />

war, so viel Geld in ein so langes Album (anstatt<br />

beispielsweise in eine 5-Track-EP mit den besten<br />

Songs) zu investieren, und ob es nicht besser<br />

ge wesen wäre, vielleicht lieber ein Musikvideo zu<br />

drehen, um damit Werbung für das Album zu<br />

machen.<br />

Offensichtlich verlief der Release etwas planlos<br />

und hat mir eine traurige Wahrheit vor Augen<br />

ge führt: <strong>Musiker</strong> haben das Pech, dass sie fast<br />

niemals wissen, ob es das Richtige ist, was sie tun.<br />

Woher auch? In fast jedem Job bekommt man<br />

eine ordentliche, langjährige Ausbildung, seien<br />

es Lehrer, Ärzte, Informatiker, Manager, usw.<br />

Selbst Athleten haben einen Trainer, der sie zu<br />

Höch stleis tungen anspornt und sie für Wett -<br />

kämpfe vorbereitet.<br />

Klar, als <strong>Musiker</strong> haben wir vielleicht Vocal-<br />

Coaches, einen Gitarrenlehrer oder eventuell auch<br />

einen Booker. Aber niemand sagt einem <strong>Musiker</strong>,<br />

was man braucht und tun muss, um erfolgreich<br />

im Job „<strong>Musiker</strong>” zu sein. Vielleicht imitieren des-<br />

halb die meisten Bands ihre musikalischen Vor -<br />

bilder und schreiben Radiostationen, Labels,<br />

Ma nager, Festivalveranstalter an, weil sie in Wirk -<br />

lich keit nicht wissen, was sie sonst tun sollen?<br />

Klar, es kann nicht schaden, sich an bekannten<br />

Bands ein Beispiel zu nehmen. Menschen<br />

vergessen aber gerne eine Sache: Wenn wir das<br />

be trachten, was unsere Lieblingsbands tun,<br />

dann sehen wir einzig und allein das Ergebnis<br />

und nicht die eigentliche Entwicklungsarbeit, die<br />

zuvor stattgefunden und zu diesem Ergebnis ge -<br />

führt hat. Wir sehen: Die Band hat ein tolles Label,<br />

also brauchen wir auch eins. Die Band spielt auf<br />

einem großen Festival, also müssen wir auch auf<br />

Festivals spielen. Die Band veröffentlicht mit ihrem<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


»Wenn wir das<br />

be trachten, was unsere<br />

Lieblingsbands tun, dann<br />

sehen wir einzig und<br />

allein das Ergebnis<br />

und nicht die eigentliche<br />

Entwicklungsarbeit.«<br />

Album ein Musikvideo zu ihrer neuen Single, also<br />

müssen wir als Band und <strong>Musiker</strong> auch ein Musik -<br />

video drehen.<br />

Über die Zeit vor ihrem kommerziellen Erfolg<br />

wissen wir nicht besonders viel, und deshalb vergessen<br />

oder ignorieren wir die grundlegendsten<br />

Ent wicklungsstufen, die ein Künstler vorher durch -<br />

laufen haben muss. Jede Band, die wir lieben, hat<br />

folgende vier Entwicklungsstufen bereits durchlaufen:<br />

Kreiere eine Marke. Wer bist du? Wofür stehst<br />

du? Gibt es einen Markt für das, was du zu<br />

bieten hast? Vor welchem Künstler würdest<br />

du als Vorband spielen?<br />

Identifiziere deinen Markt. Erschaffe dir einen<br />

Avatar! Das sind fiktive Personen, die deine<br />

Zielgruppe definieren. Avatare können Men -<br />

schen in deinem Bekanntenkreis sehr ähnlich<br />

sein. Je genauer du diesen Avatar mit eigenen<br />

Worten umschreibst, desto besser. Damit<br />

klärst du ein für alle Mal grundlegende Fragen:<br />

■<br />

■<br />

Wer gehört zu deiner Zielgruppe?<br />

Wer gehört nicht zu deiner Zielgruppe?<br />

Baue eine Beziehung zu deiner Zielgruppe<br />

auf. Vermehre die Anzahl deiner Fans und<br />

intensiviere deine Beziehung zu ihnen. Und<br />

zwar auf täglicher Basis. Du brauchst eine<br />

dreigliedrig gestaffelte Liste an Fans. Zu der<br />

ersten Liste gehören diejenigen, die zufällig<br />

auf deine Facebook-/Soundcloud-/YouTube-<br />

Seite gekommen sind und dort ihren Like<br />

ab gegeben haben. Der Content, den du dort<br />

veröffentlichst, sollte darauf abzielen, deine<br />

First-Level-Fans auf die nächste Fanebene<br />

zu katapultieren. Das sind die Fans, die in<br />

deiner E-Mail-Liste, beziehungsweise deinem<br />

Newsletter, sind. Sie bekommen die<br />

Behind-the-Scenes-Infos, die Vorteile & Ver -<br />

gü tungen wie kostenlose Songs, die du ihnen<br />

als treue Second-Level-Fans bietest. Wenn<br />

sie deine E-Mail-Kampagne durchlaufen<br />

MUSIKBUSINESS 47<br />

haben, sollten sie absolute Super-Fans von<br />

deiner Band bzw. deiner Musik sein und bereit<br />

sein, den letzten Schritt zu gehen.<br />

Verkaufe! Ganz richtig. Zeige deinen Super -<br />

fans, dass deine Kunst etwas wert ist. Wenn<br />

du es richtig gemacht hast, dann werden sich<br />

deine Fans freuen, in deine Musik zu investieren.<br />

Du musst außerdem beweisen, dass<br />

deine Musik sich verkauft. Sonst wird sich kein<br />

großer Fisch in diesem Business für dich in -<br />

te ressieren.<br />

Sei dir sicher, dass alle deine musikalischen<br />

Vorbilder schon Tausende CDs verkauft haben,<br />

bevor eine Plattenfirma auf sie aufmerksam wurde.<br />

Und sei dir auch darüber im Klaren, dass das<br />

heute, wo der Markt mit Musik geflutet ist, noch<br />

100-mal mehr zählt. Leider überspringen die meisten<br />

Bands, die ich kenne, Schritt 2 und 3. Sie<br />

nehmen ein Album auf, das ihr musikalisches<br />

Genre widerspiegelt, und versuchen verzweifelt,<br />

es zu ver kaufen, ohne sich über ihren Markt oder<br />

den Auf bau einer starken Fanbase Gedanken zu<br />

machen. Ich hoffe, dass ich diesen Bands mit diesem<br />

Artikel helfen konnte.<br />

TEXT: MARK WINTERBERG<br />

FOTO: © OLLY/FOTOLIA.COM<br />

Inspired by<br />

the Legend.<br />

HD8 DJ HD7 DJ HD6 MIX<br />

Made for driving the crowd<br />

Wenn deine Tracks wirklich berühren<br />

und bewegen sollen, musst<br />

du sie hören und fühlen können –<br />

und zwar ganz präzise. Um zu<br />

spüren, welche Emotionen dein Mix<br />

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auslöst, ihn aufzubauen und zu<br />

perfektionieren. Um ihn in jene<br />

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von Sennheiser sind genau dafür<br />

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kannst: Sound. Qualität. Gefühl.


48 MUSIKBUSINESS<br />

zweifelhaften Programme haben wir nach Ab -<br />

schnitt IV Ziff. 4 Abs. 5 AB-A (sämtlich) von der<br />

Verrechnung zurückgestellt.“<br />

GEMA:<br />

RECHTSSTAATSWIDRIG?<br />

Teil 1<br />

VON OLE SEELENMEYER<br />

Immer mehr Gerichtsurteile von Landes-, Oberlandesund<br />

Kammergerichten, aber auch des Bundesgerichtshofes,<br />

scheinen von der GEMA in ihren Aktivitäten gegenüber<br />

ihren ca. 65.000 Mitgliedern nicht beachtet zu werden.<br />

Aus diesem Grunde haben wir eine Urteilssammlung der<br />

verschiedenen Gerichte zusammengestellt und<br />

ausgewertet, um diesen Vorwurf gegen die GEMA zu prüfen.<br />

Die Nichtbeachtung dieser zum Teil höchstrichterlichen<br />

Urteile haben für wahrscheinlich Hunderte GEMA-Mitglieder<br />

fatale und existenzbedrohende Auswirkungen,<br />

die hier beschrieben werden sollen.<br />

„Wir fordern Sie auf, den Nachweis der Rich -<br />

tigkeit der Programmangaben zu erbringen. Ein<br />

Nachweis kann z. B. dadurch erfolgen, dass neutrale<br />

und unbeteiligte Dritte aus eigener Wahr -<br />

nehmung detailliert darlegen, dass die Angaben<br />

im Programm richtig sind. Geeignet können dabei<br />

Bestätigungen von Zuhörern oder Vertretern der<br />

Veranstaltungsorte sein, ebenso Belege einer<br />

geordneten Buchhaltung, aus denen sich die<br />

Einnahmen aus Eintrittsgeldern o. Ä. für die einzelnen<br />

Veranstaltungen ablesen lassen. Der<br />

Nach weis ist für jede Veranstaltung einzeln zu<br />

erbringen.“<br />

„Wird der Nachweis nicht innerhalb der nächsten<br />

sechs Monate erbracht, sind die zweifelhaften<br />

Programme gem. Abschnitt IV Ziff. 4 Abs. 5<br />

ABVPA endgültig von der Verrechnung ausgeschlossen!“<br />

WEITER:<br />

„Ihre Mitgliedskonten haben wir vorläufig ge -<br />

sperrt, um etwaige Vermögensschäden von den<br />

übrigen GEMA-Mitgliedern abzuwenden, sowie<br />

zur Sicherung etwaiger Rückfor derungs ansprü -<br />

che. Eine Rückforderung gezahlter Tantiemen und<br />

Wertungszahlungen für die vergangenen Ge -<br />

schäfts jahre (2008, 2009, 2<strong>01</strong>0, 2<strong>01</strong>1, 2<strong>01</strong>2, d. R.)<br />

behalten wir uns vor. Mit der Kontosperre be strei -<br />

ten wir, dass die (sämtliche, d. h. alle(!), d.R.) uns<br />

gemeldeten Werknutzungen tatsächlich stattfanden.<br />

Eine Zahlung von Tantiemenansprüchen<br />

kommt nur in Betracht, wenn der volle Nachweis<br />

erbracht wird, dass die gemeldeten Werknut zun -<br />

gen (d. h. alle, d. R.) tatsächlich stattfanden.“<br />

➲ FALL 1:<br />

Im Frühjahr dieses Jahres schrieb die GEMA<br />

einem Mitglied des Deutschen Rock & Pop<br />

Musi kerverbandes e.V. (DRMV), dass gemäß Ab -<br />

schnitt IV Ziff. 4 Abs. 2 der Ausführungsbe stim -<br />

mungen zum Verteilungsplan für das Auffüh rungsund<br />

Senderecht nur Programme zur Verrech nung<br />

gelangen, die den Tatsachen entsprechen.<br />

„Besteht der Verdacht, dass falsche Programme<br />

zur Verrechnung eingereicht werden, sind wir<br />

(die GEMA) als Treuhänderin aller Berechtigten<br />

verpflichtet, die Programme zurückzuweisen und<br />

haben auf den vollen Nachweis der Richtigkeit<br />

der Programmangaben zu bestehen. Bei routinemäßigen<br />

Kontrollen am … in der … in der Stadt …<br />

haben wir festgestellt, dass Veran stal tungen mit<br />

Live-Musik nicht stattgefunden haben. Dennoch<br />

wurden von ihnen unterschriebene Programme zur<br />

Verrechnung eingereicht.“<br />

„Diese Programme entsprechen nicht den Tat -<br />

sachen und nehmen deshalb nicht an der Ver -<br />

rechnung teil.“<br />

WEITER:<br />

„Aufgrund unserer Kontrollfeststellungen be -<br />

stehen berechtigte Zweifel, dass die eingereichten<br />

Programme (Musikfolgebögen) für das Ge schäfts -<br />

jahr 2<strong>01</strong>2, die sie als Veranstalter und Musik leiter<br />

ausweisen, inhaltlich richtig sind. Zweifel an der<br />

Richtigkeit der Programmangaben haben wir ferner,<br />

da nach unseren Erkenntnissen eine enge<br />

Verbindung zwischen den am Aufführungs ge -<br />

sche hen beteiligten Personen und den in den<br />

Programmen benannten Berechtigten besteht<br />

und die Programme vieler Werke von Berech tig -<br />

ten enthalten, die von unabhängigen Dritten (von<br />

anderen Bands etc., d. R.) oder überhaupt nicht<br />

oder nur im geringen Maße genutzt werden. Die<br />

Diesem Mitglied des DRMV und einer größeren<br />

Anzahl anderer Mitglieder wurden aufgrund<br />

zweier einzelner Stichpunkt-Kontrollen (!) und<br />

zweier einzelner Konzerte sämtliche Konzertver -<br />

rechnungen für das gesamte Jahr 2<strong>01</strong>2 (d.h. alle<br />

Konzerte) gesperrt und die daraus resultierenden<br />

Auftrittstantiemen nicht ausgeschüttet. Nachdem<br />

daraufhin eines dieser betroffenen Mitglieder der<br />

GEMA in einem Schreiben detailliert und mit<br />

Zeugenangaben mitgeteilt hat, dass diese Kon -<br />

zerte stattfanden und die in den Musik bögen<br />

auf geführten Werke/Songs gespielt wurden, hat<br />

die GEMA es bis heute unterlassen, auf diesen<br />

von ihr selbst geforderten Nachweis der Richtig -<br />

keit der Programmangaben zu antworten (seit ca.<br />

vier Monaten).<br />

(FORTSETZUNG IN DER AUSGABE 2/2<strong>01</strong>5)<br />

FOTO: © ANDREAS HAERTLE/FOTOLIA<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


“Ich war auf der Suche nach einer kleinen bis<br />

mittelgrossen Akustikgitarre, die kraftige<br />

Mitten anbietet und dabei noch warm und<br />

organisch klingt. Ich hab viele ausprobiert, doch<br />

meine Larson stellt sie alle in den Schatten.<br />

Definitiv eine meiner neuen Lieblingsgitarren, die<br />

bei jedem Anschlag einfach nur Spass macht.”<br />

Johannes Strate (Revolverheld)<br />

:<br />

WWW.LARSONBROS.COM<br />

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50 MUSIK & RECHT<br />

YOUTUBE, SOUNDCLOUD, BANDCAMP<br />

Endlich ist es so weit: Die ersten Tonaufnahmen mit eigener Musik sind im<br />

Kasten und ein Masterband liegt vor euch. Doch wie bekommt ihre eure Musik<br />

jetzt schnell zu den Fans und zu denen, die es noch werden sollen?<br />

Neben den „klassischen“ Verbreitungs wegen<br />

wie zum Beispiel der Bemusterung von<br />

Radio sendern und <strong>Magazin</strong>en, kann Musik heute<br />

auch digital für jedermann bereitgestellt werden,<br />

sei es als Download oder als Stream. Gerade im<br />

Bereich des Streaming gibt es zahlreiche An -<br />

bieter, die die dafür notwendige Technologie zur<br />

Ver fügung stellen – und das in den meisten Fällen<br />

für den Anwender sogar kostenlos. Jedenfalls auf<br />

den ersten Blick, denn „bezahlt“ wird hier nicht mit<br />

Geld, sondern mit Rechten, die der <strong>Musiker</strong> dem<br />

Portalbetreiber für die Nutzung seiner Dienste<br />

ein räumt.<br />

»Im Bereich des<br />

Streaming wird nicht mit<br />

Geld, sondern mit<br />

Rechten, die der <strong>Musiker</strong><br />

dem Portalbetreiber<br />

für die Nutzung<br />

seiner Dienste ein räumt,<br />

„bezahlt“.«<br />

Moment … Rechte einräumen? Ja, das ist un -<br />

umgänglich, denn sonst wäre der Dienst, den die<br />

Portale anbieten, schlicht und einfach nicht legal<br />

möglich. Ein gründlicher Blick in die Nutzungs be -<br />

dingungen lohnt sich also allemal, um zu sehen,<br />

was die Anbieter der Streaming-Dienste mit der<br />

eigenen Musik alles anstellen dürfen.<br />

Das größte Streaming-Portal ist YouTube<br />

(www.youtube.com). Da es sich bekanntermaßen<br />

um eine Video-Plattform handelt, können hier<br />

keine reinen Sounddateien hochgeladen werden,<br />

sondern eben nur Videos. Da es aber keines<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


MUSIK & RECHT 51<br />

großen Aufwands bedarf, die eigene Musik zum<br />

„Sound track“ eines Lyricvideos zu machen, ist<br />

YouTube ein gängiges Mittel, um Musik der breiten<br />

Masse zugänglich zu machen. Die mögliche<br />

Reichweite ist enorm. Allerdings nimmt sich das<br />

zu Google gehörende Portal dafür auch einiges<br />

heraus.<br />

Neben dem Recht der Nutzung, der Repro -<br />

duk tion, des Vertriebs und weiterer wird YouTube<br />

das Recht zu Herstellung derivativer (= abgeleiteter)<br />

Werke eingeräumt. YouTube darf also das<br />

Material nehmen und daraus selber neues Ma te -<br />

rial herstellen. Und zwar nicht nur im Zusammen -<br />

hang mit dem Betrieb der Website, sondern auch<br />

„im Zusammenhang mit YouTubes Geschäften“.<br />

Einerseits etwas restriktiver, andererseits noch<br />

weitergehend stellt sich die Rechteeinräumung<br />

bei den reinen Musik-Stream-Anbietern Sound -<br />

Cloud und Bandcamp dar. Bei SoundCloud stellt<br />

» Wird ein Musikstück<br />

einmal mit einer CC-Lizenz<br />

veröffentlicht, kann es<br />

danach nicht mehr<br />

durch die GEMA verwertet<br />

werden.«<br />

sich die Situation der Rechteeinräumung an den<br />

Dienst ganz ähnlich dar wie bei YouTube.<br />

Bandcamp hingegen lässt sich nicht nur die<br />

Nutzungsrechte an der Musik wie bei den anderen<br />

Anbietern, sondern auch gleich an Marken,<br />

Slogans und Logos einräumen. Hinzu kommt<br />

noch, dass die Rechteeinräumung an Band camp<br />

„transferable“, also übertragbar ist. Damit besteht<br />

die rechtliche Möglichkeit, dass Bandcamp die<br />

eingeräumten Nutzungsrechte an einen Dritten<br />

überträgt, ohne dass eine weitere Zustim mung<br />

des Rechteinhabers notwendig ist.<br />

Neben der Nutzung solcher Dienste ist es<br />

auch möglich, seine Musik über die eigene Web -<br />

site anzubieten. Hier bieten sich viele Möglich -<br />

keiten der Lizenzgestaltung gegenüber den Nut -<br />

zern, beispielsweise eine CC-Lizenz (Creative<br />

Commons). Dabei ist nur zu beachten: Wird ein<br />

Musikstück einmal mit einer CC-Lizenz veröffentlicht,<br />

kann es danach nicht mehr durch die GEMA<br />

verwertet werden.<br />

TEXT: RA CHRISTIAN KOCH<br />

WEB: METAL-ANWALT.DE<br />

FOTO: © ROBERT KNESCHKE/FOTOLIA<br />

GRAFIKQUELLE: WWW.WIKIPEDIA.DE


52 PRODUKT-NEWS<br />

Klaus Porath – „The Piano Man“<br />

KUNST ODER KEKSE<br />

DIE GESCHICHTE(N) EINES ANONYMEN<br />

MUSIKERS<br />

SCHNELLER MIKROFON-WECHSEL MIT KÖNIG & MEYER<br />

Neue Möglichkeiten für den schnellen Wechsel<br />

von Mikrofonen auf der Bühne und im Studio<br />

bietet König & Meyer jetzt mit dem Quick-<br />

Release Adapter 23910. Der zweiteilige Adap -<br />

ter wird zwischen Mikrofonklammer und Stativ<br />

geschraubt. Mit leichtem Druck auf die Ver -<br />

rie ge lung ist dann im Live-Einsatz die Mikro -<br />

fon klammer samt Mikro sekundenschnell vom<br />

Stativ getrennt.<br />

Ein langwieriges Abschrauben entfällt. Beide<br />

Adapterhälften verbleiben dann jeweils am<br />

Stativ bzw. an der Mikrofonklammer. Mehrere<br />

Adapter würden somit ein schnelles, flexibles<br />

Umbauen von diversen Mikrofonen und Sta ti -<br />

ven gewährleisten. Auch für weiteres Zubehör<br />

mit 3/8"-oder 5/8"-Gewindeanschluss ist der<br />

Einsatz denkbar. Der Quick-Release Adapter<br />

23910 ist aus hochwertigem, schwarz eloxierten<br />

Aluminium gefertigt. Für den Einsatz<br />

mit 5/8"-Anschluss ist ein Reduziergewinde<br />

im Lieferumfang enthalten.<br />

Weitere Informationen: www.k-m.de<br />

GITARRENSTÄNDER „HELI 2“ VON KÖNIG & MEYER<br />

„KANN MAN DAVON LEBEN?“<br />

Klaus Porath, Jg. 1966, hat seinen Traum wahr gemacht:<br />

Er ist seit 20 Jahren Berufsmusiker! Und das ganz ohne<br />

„Jodeldiplom“ (© Loriot, gemeint: Abschluss an einer Musik -<br />

hochschule) oder jemals einen 63. Platz in der Hitparade<br />

belegt zu haben. Auf ihn und seinesgleichen treffen wir –<br />

ob wir wollen oder nicht – in schummrigen Kneipen oder auf<br />

Tante Heidis 60. Geburtstag. Denn dort verdienen Berufs -<br />

musiker wie er ihr Geld!<br />

Komplett überarbeitet und mit innovativen Features und<br />

modernem Design präsentiert sich die neue Version des<br />

bekannten K&M-Gitarrenständers „Heli“. Eine in die Gum mie -<br />

rung integrierte Struktur sorgt für gepolsterte Auflage flä -<br />

chen und schont das Instru ment.<br />

Durch einen neu entwickelten Faltmechanismus lässt sich<br />

der Ständer noch schneller zusammenklappen oder auf -<br />

stellen. Zudem ist der „Heli 2“ nun einfacher und komfortabler<br />

in der Breite verstellbar. Wie schon sein Vor gän ger<br />

hat der Ständer ein geringes Eigen gewicht und ist zu sam -<br />

men gelegt sehr kompakt und flach. Eine praktische Siche -<br />

rung hält den „Heli 2“ in Trans portstellung.<br />

Ein weiteres Feature sind die zwei integrierten Plektren -<br />

halter. Der Gitarrenständer ist in mehreren Farben erhältlich<br />

(Schwarz, Blau, Rot sowie Kork).<br />

Weitere Informationen: www.k-m.de<br />

Durch dieses Buch erfährt die Weltöffentlichkeit zum allerersten<br />

Mal, was diese Menschen am Tag tun (schlafen und<br />

Veranstaltern hinterhertelefonieren), was sie aus dem bürgerlichen<br />

Leben riss und in die Fänge der Musik trieb. Sie<br />

erfahren, wie man zum unbekannten Popmusiker wird. Und<br />

wie man es bleibt: Noch mehr Veranstaltern hinterhertelefonieren<br />

…<br />

336 Seiten, 12,90 Euro zzgl. 2,50 Euro Versand<br />

Bestellungen:<br />

• Auf Rechnung per E-Mail mit Lieferadresse an:<br />

derpianoman@gmail.com<br />

• SMS mit Lieferadresse an: <strong>01</strong>79 - 39 32 234<br />

• Fax mit Lieferadresse an: 03 21 21 - 40 83 34<br />

• Brieftaube mit Navi an:<br />

Klaus Porath, Im Ginsterbusch 2b, 22457 Hamburg<br />

Weitere Informationen: www.thepianoman.de<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


PRODUKT-NEWS 53<br />

MOMENTUM GEHT WEITER<br />

Mit der neuen Generation seiner MOMENTUM-Serie präsentiert Sennheiser<br />

erstmals auch Wireless-Modelle<br />

Kompromisslos guter Sound, minimalistisches Design und<br />

edelste Materialien: Mit der MOMENTUM-Linie hat Senn heiser<br />

neue Standards gesetzt. Auf der CES 2<strong>01</strong>5 in Las Vegas<br />

präsentiert der Audiospezialist nun die nächste Generation<br />

seiner erfolgreichen Premium-Kopfhörer. Diese umfasst mit<br />

dem MOMENTUM Wireless und dem MOMENTUM On-Ear<br />

Wireless erstmals auch drahtlose Varianten mit aktiver Ge -<br />

räuschunterdrückung – für alle, die etwas mehr MOMEN-<br />

TUM möchten. Alle neuen Modelle bieten darüber hinaus<br />

einen noch höheren Tragekomfort und sind mit faltbaren<br />

Kopfbügeln ausgestattet.<br />

DIE WIRELESS-ZUKUNFT HAT BEGONNEN<br />

Für den neuen MOMENTUM Wireless und den MOMENTUM<br />

On-Ear Wireless verwendet Sennheiser NFC-Technologie,<br />

die in Kombination mit NFC-fähigen Mobilgeräten bequemes<br />

und schnelles Pairing via Bluetooth ermöglicht. Einfach<br />

den MOMENTUM in die Nähe des Endgeräts halten – fertig.<br />

Wird der Kopfhörer darüber hinaus mit einem Bluetooth®apt-X®-kompatiblen<br />

Gerät verbunden, liefert der apt-X®<br />

codec unverfälschten Premium-Sound.<br />

Die MOMENTUM-Wireless-Modelle sind darüber hinaus mit<br />

der aktiven Geräuschunterdrückung NoiseGard ausgestattet.<br />

Das Antischallsystem basiert auf vier Mikrofonen, die<br />

Umgebungsgeräusche zuverlässig herausfiltern und selbst in<br />

sehr lauten Umgebungen perfekten Hörgenuss garantieren.<br />

Speziell fürs Unterwegs-Hören besitzen die Wireless-Modelle<br />

leistungsstarke Akkus, die mit einer Laufzeit von 22 Stunden<br />

besonders langen Musikgenuss garantieren.<br />

NEUE FARBEN UND EDELSTE MATERIALIEN<br />

Die Modelle der neuen MOMENTUM-Generation sind in<br />

elegantem Schwarz und Ivory erhältlich. Zusätzlich launcht<br />

Sennheiser den für Apple-iOS-Geräte optimierten MOMEN-<br />

TUM in klassischem Braun. Den MOMENTUM On-Ear<br />

Wireless gibt es ebenfalls in<br />

Schwarz und Ivory, den MOMEN-<br />

TUM On-Ear zudem in den Far -<br />

ben Silber und Braun.<br />

Die neuen faltbaren MOMENTUM-<br />

Kopfhörer lassen sich unter wegs<br />

ganz einfach im mit ge lieferten<br />

Case verstauen. Edle, leichtgewichtige<br />

Edel stahl bügel stellen<br />

dabei sicher, dass die Kopfhörer<br />

nichts vom puristischen Design ihrer Vorgänger einbüßen.<br />

Gleichzeitig sind sie robust genug, um Musikliebhaber jederzeit<br />

unterwegs zu begleiten.<br />

Die neuen MOMENTUM-Modelle besitzen eine im Kabel integrierte<br />

Bedieneinheit mit Mikrofon für die bequeme Steuerung<br />

von Musik und Anrufen. Sie sind ab Januar 2<strong>01</strong>5 wahlweise<br />

für Apple-iOS- oder für Windows- und Android-Geräte erhältlich.<br />

Bei den ebenfalls ab Januar 2<strong>01</strong>5 verfügbaren Wireless-<br />

Modellen können Musik und Anrufe direkt über den Kopfhörer<br />

gesteuert werden. Ihnen liegen zudem ein Kabel zum Auf -<br />

laden und ein Flugzeugadapter bei.<br />

Weitere Informationen: www.sennheiser.de<br />

Versicherungen für alle Eventualitäten®<br />

Eberhard, Raith & Partner GmbH · Assekuranz Makler · Telefon +49-(0)89-54 <strong>01</strong> 63-0 · info@erpam.com<br />

Christian Raith und www.milk-and-honey.de


54 PRODUKT-NEWS<br />

TASCAM<br />

VERWANDELT KUNDENWÜNSCHE<br />

IN AUFGEWERTETEN<br />

MEHRSPURRECORDER<br />

SHURE FUNKMIKROFONE – JETZT AUCH IN FARBE<br />

Sechs verschiedene Farboptionen<br />

für ausgewählte Handsender der PG-, SM- und Beta-Funksysteme<br />

Der 8-Spur-Feldrecorder DR-680 MKII bietet gegenüber<br />

seinem Vorgänger Verbesserungen bei der Aufnahme,<br />

Speicher kapazität und Batterielaufzeit. Basierend auf<br />

Kunden wünschen wurden etwa Operationsverstärker und<br />

andere Komponenten ausgetauscht, um die Klangqualität<br />

von Aufnah men zu verbessern. Das neue Modell erzeugt<br />

einen genaueren Systemtakt für die präzise Synchroni sation<br />

mit Videorecordern. Und die Zweifachaufnahme-Funktion<br />

erlaubt es, zur Sicherheit parallel eine zweite Aufnahme -<br />

datei mit verringertem Pegel zu erstellen.<br />

Darüber hinaus akzeptiert der DR-680 MKII SDXC-Karten<br />

bis 128 GB und unterstützt Lithium-Batterien, die ihm zu län -<br />

geren Betriebszeiten bei Aufnahmen im Freien verhelfen.<br />

Weitere Informationen: www.tascam.de<br />

Shure bietet sechs neue, optionale Handsender-Gehäuse<br />

für ausgewählte Mikrofonoptionen der digitalen und analogen<br />

PG-, SM- und Beta-Funksysteme in den Farben Weiß,<br />

Silber, Gold, Pink, Blau und Rot an – eine simple Möglichkeit,<br />

unverwechselbar und einzigartig auf der Bühne zu sein. Die<br />

einfache Montage der robusten Gehäuse macht das Aus -<br />

Seit dem 1. Dezember 2<strong>01</strong>4 verstärkt Daniel Schröfel das<br />

Vertriebsteam der Shure Distribution GmbH als neuer Sales<br />

Manager für die Region Nord/Nord-West Deutschland. In<br />

dieser Rolle zeichnet Schröfel unter anderem für den Ver -<br />

trieb des gesamten Markenportfolios bei Shure Distribution<br />

verantwortlich, das neben Shure auch Produkte von QSC<br />

Audio, DIS, Radial, Countryman und Winradio umfasst.<br />

tauschen zwischen unterschiedlichen Farbdesigns kinderleicht.<br />

Die stabilen, farbigen Handsender-Gehäuse sind für<br />

PG58-, SM58- und Beta-58A-Handsender der analogen und<br />

digitalen PG-, SM- und Beta-Funksysteme verfügbar und ab<br />

Februar erhältlich.<br />

Weitere Informationen auf www.shure.de<br />

DANIEL SCHRÖFEL WIRD NEUER SALES MANAGER NORD/<br />

NORD-WEST BEI SHURE DISTRIBUTION<br />

Nach dem Bachelor of Science in Angewandter Informatik<br />

und dem Master of Arts in Elektronische Medien, beide Ab -<br />

schlüsse mit Schwerpunkt Medientechnik, arbeitete Schröfel<br />

als Account Manager bei Riedel Communications GmbH &<br />

Co. KG. Dort war er für die deutschlandweite Kunden be -<br />

treuung im Event- & Entertainment-Segment zuständig. Sein<br />

Aufgabengebiet lag verstärkt auf dem Verkauf und der Ver -<br />

mietung von Echtzeitmediennetzwerken sowie der Kunden -<br />

beratung im Bereich Mediennetzwerke über Glasfaser und<br />

Ethernet/IP.<br />

„Daniel Schröfel verfügt über langjährige Erfahrung im<br />

Vertrieb und in der Planung von Medientechnik und Audio -<br />

netzwerken. Durch diese Erfahrungen kann er das Vertriebs -<br />

team der Shure Distribution optimal unterstützen. Wir freuen<br />

uns, Daniel Schröfel als engagierten und motivierten Mitar -<br />

beiter an Bord zu haben“, so Torsten Haack, Director System<br />

Group, Shure Distribution.<br />

Weitere Informationen auf www.shure.de<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


PRODUKT-NEWS 55<br />

TASCAM-AUDIORECORDER FÜR DSLR<br />

WIRD PROFESSIONELLEN ANSPRÜCHEN GERECHT<br />

Mit dem DR-70D stellt Tascam einen kompakten Audio - tere Schneiden des Materials in Verbindung mit der Klappen -<br />

recorder vor, der es dem ambitionierten DSLR-Nutzer er - signal-Funktion des Recorders erleichtert. Andererseits<br />

möglicht, parallel zu seinen Filmaufnahmen Audioaufnahmen können Sie das Tonmaterial der Kamera über den Recorder<br />

in sehr hoher Qualität zu erstellen. Der Recorder kann dabei abhören.<br />

direkt zwischen Stativ und Kamera oder auf der Kamera<br />

montiert werden, wodurch eine kompakte Einheit entsteht. Zu den Ausstattungsmerkmalen des DR-70D gehören über -<br />

steuerungsfeste, gut klingende Vorverstärker mit zu schalt -<br />

Mit seinen zwei eingebauten Mikrofonen ist der DR-70D in barem Tiefenfilter und Limiter, die Verarbeitung von Mikro -<br />

Standardsituationen sofort einsatzbereit. Zudem stellt er fonsignalen im Mitte-/Seite-Format, Phantomspei sung mit<br />

vier Kombibuchsen XLR/Klinke bereit, über die Sie mithilfe 24 oder 48 Volt für Kondensatormikrofone sowie viele übliche<br />

und nicht so übliche Funktionen, die das Aufnehmen,<br />

von Profi-Mikrofonen vier Audiokanäle in hervorragender<br />

Klangqualität aufzeichnen können. Dank Kameraausgang Abhören und spätere Weiterverarbeiten der Tonspuren er -<br />

und -eingang lässt sich einerseits das Stereosignal des leichtern.<br />

Recorders auch auf der Kamera aufzeichnen, was das spä- Weitere Informationen: www.tascam.de<br />

TASCAM-STUDIOMONITOR VEREINT GENAUIGKEIT UND WERTIGKEIT<br />

Tascam stellt mit dem VL-S5 ein neues Modell in der Reihe<br />

hochwertiger Studiomonitore vor. Er ist für die Bedürfnisse<br />

von Heimstudios konzipiert und soll sich ideal mit Audio -<br />

interfaces wie dem US-2x2 und US-4x4 verwenden lassen.<br />

Der VL-S5 zeichnet sich aus durch makelloses, natürliches<br />

Ansprechen seines Kevlar-Basslautsprechers und seines<br />

5-Zoll-Seidenkalotten-Hochtöners. Jede Komponente wird<br />

von einem separaten Verstärker angesteuert. Dabei sorgt<br />

die Trennfrequenz von 3,2 kHz für maximale Effizienz der<br />

beiden Treiber und verschiebt zugleich Phasenprobleme<br />

aus dem kritischen Mittenbereich. Das System bietet einen<br />

ebenen Frequenzverlauf von 60 Hz bis 22 kHz. Symmetrische<br />

Anschlüsse verringern Rauschen und ermöglichen die Ver -<br />

bindung mit professionellen Komponenten.<br />

• Basslautsprecher mit hochfester Kevlar-Membran und<br />

1-Zoll-Seidenkalotten-Hochtöner für überragende, na tür -<br />

liche Wiedergabe<br />

C.A.S.S.R.O.L.L. – DIE LEGENDE<br />

LEBT WEITER<br />

Wieder 99,9% Deutsch, 100 % kein Schlager,<br />

echter Krautrock<br />

Hier ein kleiner Ausschnitt unseres Lebens, was der Alkohol<br />

mit uns angestellt hat. Der Alkohol begleitet uns unser ganzes<br />

Leben. Von Geburt bis zum Tod, von der Firmung bis zur<br />

Hochzeit, vom Geburtstag bis Weihnachten und Silvester.<br />

Es fällt schwer, dem Alkohol aus dem Weg zu gehen.<br />

„ALKOHOL“<br />

Freitagabend bin ich nach Haus gekommen,<br />

habe mit Not die Treppen erklommen,<br />

sperre oben die Haustüre auf,<br />

auf einmal haut mich von hinten was drauf.<br />

Mein Film war gerissen, mich hat es hingeschmissen,<br />

ich hörte nur noch ein Geschrei.<br />

Saufkopf, Hurenbock wie kommst du denn heim,<br />

du Säufer willst mein Ehegatte sein,<br />

ich lass mich scheiden und das sofort.<br />

Ich schlepp mich durch die Zimmer,<br />

mein Zustand wird immer schlimmer,<br />

der Magen er hebt sich, mein Kopf er verdreht sich,<br />

ich glaub ich bin ein Karussell.<br />

Wo ist denn mein Bett?<br />

Ich kann es nicht finden.<br />

Mein Geist und die Sinne sie schwinden und schwinden,<br />

auf einmal muss ich mich übergeben,<br />

torkle ins Klo und ziele daneben.<br />

Ach wie schrecklich ist diese Pein,<br />

oh könnt ich doch schnell wieder nüchtern sein.<br />

• Getrennte Verstärker mit 40 Watt (Tiefton) und 30 Watt<br />

(Hochton)<br />

• Symmetrischer XLR-/TRS-Eingang für rauscharme Ver -<br />

bindung<br />

• Magnetisch geschirmte Komponenten für die sichere<br />

Platzierung in der Nähe von Computern und Röhren bild -<br />

schirmen<br />

Weitere Informationen: www.tascam.de<br />

Dass es euch nicht gehet so wie mir,<br />

meidet Wein, Schnaps und Bier.<br />

Werdet mit jemandem anders gut Freund<br />

und fühlt euch wohl.<br />

Sagt ade zum Alkohol.<br />

1/2<strong>01</strong>5 musiker MAGAZIN


56 PRODUKT-NEWS<br />

40 JAHRE NEUTRIK<br />

2<strong>01</strong>5 feiert Neutrik ganze vier Dekaden voller<br />

Innovation, Erfindergeist und Leidenschaft!<br />

PHILIPP KONOWSKI/PETER KELLERT<br />

MODERN ROCK STYLES<br />

Hard Rock, Indie Rock, Heavy Metal, Nu Rock, Nu Metal, Punk Rock, Alternative Metal u.a.<br />

Was vor 40 Jahren als kleiner Zweimann-Betrieb in einem<br />

alten Bauernhaus in der Obergass 16 in Schaan begann, ist<br />

heute der weltweit führende Anbieter von Audio-, Koaxial-,<br />

Strom- und Rundsteckverbindern.<br />

Der Begriff Modern Rock beschreibt keinen offiziellen<br />

Musikstil. Modern Rock ist alles, was sich seit etwa 1970<br />

in der Rockszene entwickelt hat. Deshalb wird mit diesem<br />

Buch erst gar nicht der Versuch unternommen, Ordnung in<br />

das stilistische Chaos zu bringen; es wurden wichtige Bands<br />

und <strong>Musiker</strong> ausgewählt, um deren Stil, Spielweise und<br />

Sound anhand von zehn typischen Songs vorzustellen.<br />

Mit innovativen Ideen im Bereich Steckverbinder und Steck -<br />

ver bindersysteme für die professionelle Unterhaltungs in -<br />

dustrie konnte die Neutrik AG von Anfang an rund um die<br />

Welt Kunden begeistern und sich einen guten Namen in<br />

diesem Marktsegment erarbeiten. Heute – 40 Jahre später<br />

– dürfen wir mit Stolz sagen: Neutrik setzte Standards!<br />

Das erste Domizil der Neutrik AG befand sich in der<br />

Obergass 16 im liechtensteinischen Schaan in einem alten<br />

Bauernhaus, in dem die Besitzerwohnung die Büros darstellte<br />

und die Scheune in ein Lager umgebaut wurde. Der<br />

ehemalige Stall diente als Werkstätte und Montageraum.<br />

Bis zum heutigen Tag befindet sich der Neutrik-Firmensitz<br />

in Schaan, nur ein paar Straßen vom ursprünglichen Grün -<br />

dungsgebäude entfernt.<br />

Weitere Informationen: www.neutrik.de<br />

FRANCOIS ROUSIES<br />

ÜBERNIMMT<br />

KABELHERSTELLER CORDIAL<br />

Francois Rousies über -<br />

nimmt im Rahmen eines<br />

Manage ment-buy-out den<br />

deutschen Kabel her steller<br />

CORDIAL als alleiniger In -<br />

haber.<br />

CORDIAL wurde vor 20<br />

Jahren von Neutrik-Partner<br />

Heinz Schnecken aichner gegründet und ist heute weltweit<br />

mit einem breiten Sortiment hochwertiger Kabel aus den<br />

Bereichen Audio/Video/Licht vertreten.<br />

Francois Rousies wurde bereits 2005 zum Geschäftsführer<br />

bei CORDIAL berufen und verfolgte seither konsequent den<br />

eingeschlagenen Weg, erstklassige Qualität zu fairen Prei -<br />

sen anzubieten. Sein strategisches Ziel ist es, den Marken -<br />

auftritt zu verfeinern, Vertriebspartner und Kunden perfekt<br />

zu beraten und als verlässlicher Logistikpartner anspruchsvolle<br />

Kunden schnell und kostengünstig zu beliefern.<br />

Weitere Informationen: www.cordial.eu<br />

Die Geburtsstunde der heutigen Rockmusik war in den<br />

Jahren um 1960, als sich der gute alte Rock’n’Roll hörbar<br />

veränderte. Der Sound der Bands wurde härter und aus dem<br />

Shuffle-„Roll“ wurde immer mehr ein gerader Backbeat-<br />

„Rock“. Vor allem die Texte veränderten sich. Die junge<br />

Generation verkündete ihren politischen Unmut in Songs wie:<br />

Street Fighting Man (The Rolling Stones) oder Revolution<br />

(The Beatles). Give Peace a Chance von John Lennon wurde<br />

zum Soundtrack der ersten Friedensbewegung. Die Gesell -<br />

schaft veränderte sich und die Rockmusik hatte ihren verdienten<br />

Anteil daran.<br />

Höhepunkt der Protest- und Friedens bewegung war 1969<br />

das legendäre Woodstockfestival. Die wichtigsten Bands<br />

der ersten Rock Generation zwischen 1960 und 1970 hießen:<br />

The Beatles, The Who, The Rolling Stones und Led<br />

Zeppelin.<br />

Neugier, Experimentierlust und der Drang nach musikalischer<br />

Veränderung machten es möglich, dass sich die Rock -<br />

musik in nur acht Jahren von Love me do (The Beatles) hin<br />

zu Paranoid (Black Sabbath) entwickelte. Aus heutiger Sicht<br />

ein Riesensprung. Ob Klassik, Jazz, Blues oder Folklore,<br />

kein Stil war vor dem Pioniergeist der Rockmusiker sicher.<br />

Die musikalischen Ergebnisse haben nicht selten zu neuen<br />

Strömungen geführt. Es entstanden Stile wie: Classic-Rock,<br />

Jazz-Rock, Heavy Metal, Dark- und Speed-Metal, Skater-<br />

Punk, Melodycore, Alternativ-Rock, Progressiv Metal und es<br />

kommen ständig neue hinzu. Die wichtigsten Bands der heutigen<br />

Generation sind: Korn, Limp Bizkit, Slipknot, Dream<br />

Theater, Nirvana, Nickelback, Metallica und Greenday.<br />

Du kannst schon Gitarre spielen und interessierst dich für<br />

spezielle Spieltechniken oder für einen bestimmten Musik -<br />

stil. Dieser neue Band in der Reihe GUITAR LESSONS trägt<br />

den Titel „Modern Rock Styles“. Darin werden die wichtigsten<br />

Gitarren-Spieltechniken aus Hard Rock, Indie Rock,<br />

Punk Rock, Heavy Metal, Nu Rock, Nu Metal, Alternative<br />

Metal u.a. gezeigt.<br />

Die Autoren orientieren sich dabei an den Spieltechniken<br />

der Gitarristen von Bands wie Slipknot, Korn, Metallica,<br />

Nickelback und vielen anderen. Auch Fans des Vintage<br />

Rock im Stile von Black Sabbath, Nirvana, Led Zeppelin,<br />

Deep Purple oder Guns’n’Roses kommen auf ihre Kosten.<br />

Mit 10 Songs kann trainiert werden. Jeder Song ist komplett<br />

transkribiert und in Noten und Tabs abgebildet. Es gibt<br />

Vorübungen zu den wichtigsten Riffs, für die Rhythmus gitarre<br />

steht bei jedem Song das wichtigste Rhythmus pattern,<br />

das man dann zur Comping-Version üben kann. Melodie<br />

und Solo werden zur Playback-Version geübt, die MP3-CD<br />

enthält jeweils die Listening-, Playback-, Comping- und<br />

Soloversionen.<br />

PHILIPP KONOWSKI, Jahrgang 1961, studierte Gitarre an<br />

der Swiss Jazz School in Bern. Als viel gefragter Live- und<br />

Studiomusiker wirkte er bei zahlreichen CD-, Rundfunkund<br />

Fernsehproduktionen mit, unter anderem mit Louisiana<br />

Red und John Kirkbright. Gemeinsam mit Peter Kellert ist er<br />

Co-Autor der Bücher Tapping, Sweeping und Modern Blues<br />

Styles aus der Reihe Guitar Lessons. Seit 1990 unterrichtet<br />

er an der Kunst- und Musikschule in Böblingen den Jazzund<br />

Popularbereich.<br />

PETER KELLERT, Gitarrist, Arrangeur und Komponist.<br />

Ausbildung u. a. bei Jerry Bergonzi (Boston) und Henning<br />

Brauel (Hannover). Er arbeitet als Komponist und Produzent<br />

für etliche Plattenfirmen, schreibt Filmmusiken und Werbe -<br />

spots. Als Dozent ist er an Musikschulen und bei Work -<br />

shops tätig. Für den Leu Verlag schrieb er unter anderem<br />

„E-Gitarre Basics“,“Gitarre lernen“, „Guitar Lessons Vol. 1 –<br />

6“, „Improvisieren“, „Arrangieren & Produzieren“, „Rockgitarre<br />

Hard&Heavy“ sowie „Harmonielehre & Songwriting“.<br />

Weitere Informationen und Bestellung: www.leu-verlag.de<br />

ISBN 978-3-89775-154-5<br />

88 Seiten, 22,– Euro inkl. MP3-CD<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


PRODUKT-NEWS 57<br />

STROM UND DMX VEREINT – CORDIAL HYBRIDKABEL CPH<br />

Wertvolle Aufbauzeit sparen war die Vorgabe für die Kom -<br />

position der neuen CPH-Hybridkabel des deutschen Kabel -<br />

herstellers CORDIAL.<br />

die CPHs fur eine durchschleifende Verbindung z.B. von<br />

DMX-gesteuerten Scheinwerfern, LED-Wänden und<br />

Dimmerpacks.<br />

CPH-Kabel kombinieren eine Stromversorgung mit Neutrik<br />

powerCON Power-In/Power-Out und ein DMX-Kabel mit<br />

Neutrik XLR Male/Female-Steckverbindern. Die Wahl eines<br />

präzisen 110-Ohm-Wellenwiderstandskabels prädestinieren<br />

Lieferbare Längen: 1,5 / 3 / 5 und 10 Meter<br />

Empfohlener VK inkl. MwSt.:<br />

z. B. CPH_DMX 1 PWR 1, 1,5-m-Variante 59,90 Euro<br />

Weitere Informationen: www.cordial.eu<br />

Jean-Michel Guesdon, Philippe Margotin<br />

BEATLES TOTAL<br />

DIE GESCHICHTEN HINTER DEN SONGS<br />

4 Jungs, 211 Songs, über 1 Milliarde verkaufter Tonträger<br />

weltweit: Die Beatles sind eine der erfolgreichsten Musik -<br />

bands aller Zeiten! John Lennon, Paul McCartney, George<br />

Harrison und Ringo Starr schrieben die Geschichte der Pop -<br />

musik neu, veränderten die musikalische Landschaft der<br />

Sechzigerjahre und wurden zu Musik-, Mode- und Frisur -<br />

iko nen. Kein Wunder: Ihre Lieder trafen und treffen die Ge -<br />

fühlsebene mehrerer Generationen.<br />

F.R.E.I. VERÖFFENTLICHT DAS NEUE ALBUM „SHOWTIME“<br />

Seit dem aufsehenerregenden Start mit dem Debütalbum<br />

GRENZENLOS im Februar 2<strong>01</strong>3 jagt ein Highlight das andere.<br />

F.R.E.I. begeisterten auf den letzten Konzerttourneen in<br />

mehr als 40 Städten und vor ausverkauften Häusern u. a. an<br />

der Seite von UNHEILIG und PUR über 300 000 Menschen mit<br />

ihrer Musik.<br />

F.R.E.I. gewannen 2<strong>01</strong>3 zudem noch den „31. Deutschen<br />

Rock & Pop Preis 2<strong>01</strong>3“ in den Kategorien „Beste Pop-<br />

Band 2<strong>01</strong>3“ & „Bestes Popalbum 2<strong>01</strong>3“.<br />

Euphorisiert von diesen turbulenten ersten Jahren haben<br />

die Jungs von F.R.E.I. nun ihr zweites Album kreiert. Das<br />

Album SHOWTIME spiegelt all ihre Erfahrungen, Emotionen<br />

& Erlebnisse wider und hat am 23.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>5 das Licht der<br />

Welt erblickt. Die erste Single AUGENBLICK aus dem neuen<br />

Album wurde ebenfalls am 23.<strong>01</strong>.15 veröffentlicht.<br />

Der Graf von Unheilig sagt über F.R.E.I.: „Ihr habt das Zeug<br />

dazu, es bis ganz nach oben zu schaffen …“<br />

• Ihr Klangrezept? Eine erfrischende Mischung aus elegantgefühlvollem<br />

Pop und kraftvollem, mitreißendem Rock mit<br />

Vier unterschiedliche <strong>Musiker</strong>, die ein ungewöhnliches starken Melodien – F.R.E.I. – die Metro-Pop-Band.<br />

Ganzes ergeben – das sind Frontmann Daniel Wagner und • Die Texte? Deutsch, unprätentiös, mit Worten, die jeder<br />

seine aus Spitzenkräften der deutschen Musikszene bestehende<br />

Band F.R.E.I. Sicherlich gehört Daniel heute schon zu Kraft und Poesie.<br />

versteht, Emotionen, die jeder erlebt, und Bildern voller<br />

den besten Frontmännern im Land. Seine erfrischend mitreißende<br />

und freche Performance begeistert und schafft vom Feinsten!<br />

• Ihr Style? Glamourös. Elegant. Rockig. Sexy. Metro-Pop<br />

einen einzigartigen Unterhaltungsfaktor!<br />

Weitere Infos unter: f-r-e-i.com und www.musicstore.de<br />

Dieses Buch versammelt Anekdoten, Entstehungs ge -<br />

schichten von Songs und Alben, Analysen und Details aus<br />

den Studios und von Tourneen. 672 Seiten Genuss pur für<br />

alle Beatles-Fans:<br />

• Entstehungsgeschichte aller Songs in einem Buch<br />

• Hintergrundinformationen aus den Studios und von den<br />

Konzerttouren<br />

• Informationen hauptsächlich aus erster Hand – inklusive<br />

Quellenangaben<br />

• seltene Fotos<br />

• dem Buch liegen außerdem 3 Beatles-Poster bei<br />

ISBN: 978-3-7688-3881-8, 2. Auflage 2<strong>01</strong>4, 672 Seiten,<br />

66 Farbfotos, 275 S/W-Fotos, 4 farbige Abbildungen, 3<br />

Poster, Format 22,1 x 27,6 cm, gebunden mit Schutz -<br />

umschlag, Delius Klasing<br />

Weitere Informationen und Bestellung:<br />

www.delius-klasing.de/ buecher/Beatles+total. 191774.html<br />

1/2<strong>01</strong>5 musiker MAGAZIN


58 PRODUKT-NEWS<br />

ONLINE-HANDELS-AWARD 2<strong>01</strong>5 FÜR DAS MUSIKHAUS THOMANN<br />

Thomann hat sich nach der Auszeichnung letzten Jahres „Service“. Mit insgesamt 83,5 Punkten in verschiedenen<br />

wiederholt den Online-Handels-Award in der Kategorie Sport Kriterien wie Website-Gestaltung, Versand und Lieferung<br />

& Hobby verdient. Der Familienbetrieb setzt sich damit sowie Sortiment setzte sich laut Studie Thomann kategorieübergreifend<br />

als Erstplatzierter an die Spitze der Top-Online-<br />

gegen Konkurrenten wie Globetrotter und Nike durch. Laut<br />

der zugrundeliegenden Kundenzufriedenheitsstudie „Erfolgs-<br />

Shops und des Zufriedenheitsindex. Über 97 Prozent der<br />

faktoren im E-Commerce – Deutschlands Top-Online- befragten Kunden bestätigen laut Kundenbindungsindex<br />

Shops Vol. 4“ mit über 10 600 befragten Online-Shoppern der Studie eine hohe Gesamtzufriedenheit, Wiederkaufab -<br />

ist das Musikhaus Thomann der Gesamtsieger im Bereich sicht und Weiterempfehlungsbereitschaft.<br />

Im Rahmen des 11. Jahreskongresses Online Handel am<br />

21. und 22. Januar in Bonn kürten der Handelsverband<br />

Deutschland (HDE), der ECC Köln und das Management<br />

Forum des Handelsblatts die Top-Online-Shops 2<strong>01</strong>5. Die<br />

Grundlage der Online-Handels-Awards-Verleihung ist<br />

die größte Studie des E-Commerce „Erfolgsfaktoren im<br />

E-Commerce – Deutschlands Top-Online-Shops“ des Instituts<br />

für Handels forschung. Mehr als 10 600 Online-Käufer<br />

bewerteten ihr Einkaufserlebnis bei den 105 wichtigsten<br />

Online-Händlern in 12 unterschiedlichen Kategorien von<br />

Generalis ten über Fashion bis Apotheken anhand von 60<br />

Einzelkriterien.<br />

„Dem Online-Shop von Musikhaus Thomann gelingt es in<br />

besonders vorbildlicher Weise, den Erwartungen der eigenen<br />

Kunden zu entsprechen. Die sehr hohe Kundenzufrie -<br />

denheit hinsichtlich der wichtigsten Erfolgsfaktoren im<br />

Online-Handel – Websitedesign, Usability, Sortiment,<br />

Service, Preis-Leistung, Bezahlung und Check-Out und<br />

Versand & Lieferung – bestätigt die hervorragende<br />

Leistung“, urteilen die Veranstalter ECC Köln, Handels ver -<br />

band und Management Forum.<br />

Quellen: Handelsblatt vom 22.<strong>01</strong>., S. 21, und die Home -<br />

page des ECC Köln http://goo.gl/VrUkvB.<br />

Weitere Informationen: www.thomann.de<br />

ULTRASONE IQ PRO: EINZIGARTIGES IN-EAR-MONITORING-SYSTEM MIT DUAL-TREIBER-KONZEPT<br />

Mit dem iQ Pro stellt der bayerische Kopfhörerspezialist<br />

Ultrasone ein einzigartiges In-Ear-Monitoring-System für<br />

<strong>Musiker</strong> und Bühnenkünstler vor, die bei ihrer Performance<br />

auf exzellenten, linearen Monitoring-Klang angewiesen sind.<br />

Im Inneren des soliden Metall-Chassis befinden sich wie<br />

bei einem konventionellen Lautsprecher zwei Treiber – ein<br />

Hochleistungs-Balanced-Armature-Modell sowie ein dynamischer<br />

Speaker. So werden Hoch- und Tief-/Mittel ton -<br />

bereich optimal reproduziert. Ein exzellenter Tragekomfort<br />

wird über die patentierten Comply Foam Earpads ge -<br />

währleistet, die Over-Ear-Kabelführung sorgt für einen besonders<br />

stabilen Sitz, selbst bei bewegungsintensiven Per for -<br />

mances.<br />

Ultrasone erreichte seit der Vorstellung des iQ von vielen<br />

Seiten der Wunsch, den In-Ear zu einer professionellen<br />

Monitoring-Variante weiterzuentwickeln. Diesem Wunsch<br />

entspricht der bayerische Kopfhörerspezialist und stellt mit<br />

dem iQ Pro eine professionelle Version vor, die in Zusam -<br />

menarbeit mit vielen erfahrenen Bühnenmusikern entwickelt<br />

worden ist. Im Dialog mit den Künstlern wie Sängerinnen<br />

und Sängern, Gitarristen, Drummern sowie Dirigenten entstanden<br />

viele einzigartige Detaillösungen, die den Praxis -<br />

einsatz optimieren.<br />

Basis des iQ Pro ist ein aufwendiges 2-Wege-Hybrid-Treiber -<br />

konzept, das auf separate Lautsprecher für Tief-/Mitteltonund<br />

Hochton-Bereich zurückgreift. Diese Kombination aus<br />

Balanced-Armature-Treiber und einem dynamischen 8-mm-<br />

Schallwandler ermöglicht eine noch präzisere Hochton-<br />

Abbildung. So wird eine detailgetreue Frequenzabbildung<br />

von 17 Hz bis 21 kHz erreicht. Die lineare Abstimmung<br />

ermöglicht es dem Künstler, die Musik über das In-Ear-<br />

Monitoringsystem genau so wahrzunehmen, wie sie auch<br />

in die Halle übertragen wird. Die hohe Pegelfestigkeit er -<br />

möglicht eine optimale Wiedergabe, egal ob der iQ Pro<br />

besonders leise oder mit hohen Lautstärken genutzt wird.<br />

Der iQ Pro ist durch die einzigartige Materialmischung der<br />

Comply Foam Earpads besonders komfortabel zu tragen<br />

und hält sicher im Ohr – auch bei intensiver Bewegung auf<br />

der Bühne. Gleichzeitig sorgt das atmungsaktive Material<br />

auch nach Stunden noch für einen bequemen Sitz. Die Ma -<br />

terial dichte gewährleistet zudem eine angenehme Re du -<br />

zierung der Außengeräusche.<br />

Die Comply Foam Earpads lassen sich schnell und einfach<br />

wechseln – so können sie schnell ersetzt werden.<br />

Darüber hinaus lassen sich auch andere Eartips einsetzen.<br />

Der Ultrasone iQ Pro ist ab Oktober 2<strong>01</strong>4 zu einer unverbindlichen<br />

Preisempfehlung von 449,00 Euro im Fach -<br />

handel erhältlich. Im Lieferumfang befinden sich eine hochwertige<br />

Transportbox, 2 Paare Comply Foam TX-100 Ear -<br />

pads in den Größen M und L sowie 5 Paare Silicon-Eartips in<br />

den Größen S, M, L, M (long) und L (long). Ultrasone gewährt<br />

eine Garantie von 2 Jahren.<br />

Weitere Infos: www.ultrasone-headphones.com/de<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


CD-REZENSIONEN 59<br />

wieder ins Zentrum der Gesellschaft zu stellen. Die Ein -<br />

richtungen bieten tägliche Mahlzeiten, Hausaufga ben hilfe,<br />

Sport- und Musikangebote und vor allem ganz viel Auf merk -<br />

samkeit. Als ganz persönlicher Bonus darf man, dank dieses<br />

Albums, auch noch mal Kind sein für fast 40 Minuten.<br />

http://giraffenaffen.de<br />

M.D.<br />

GENTLEMAN<br />

»MTV Unplugged«<br />

Der Osnabrücker Reggae-<strong>Musiker</strong> GENTLEMAN reiht sich<br />

nun also auch in die Riege der <strong>Musiker</strong> ein, die ein<br />

Unplugged-Album auf den Markt bringen. Manche finden<br />

diese Variante der Interpretierung nicht besonders originell,<br />

doch es kann den Liedern auch neues Leben einhauchen.<br />

Satte 28 Stücke bekommt der Hörer hier geboten, darunter<br />

be kannte Hits wie „Different Places“ oder „You Remember“.<br />

Eine große Anzahl von Gastmusikern (u.a. Marlon Roudette,<br />

Shaggy) sind hier vertreten und die geben den Stücken<br />

noch eine besondere Würze. Die Frage, die sich jetzt stellt,<br />

ist die, ob die Mission Unplugged gelungen ist. Dies kann<br />

man nur mit einem klarem Ja beantworten. Eben jene neuen<br />

Interpretationen verleihen diesem Werk, das übrigens auch<br />

als DVD und Blu-Ray erhältlich ist, einen wunderbaren<br />

Glanz. Flügel, Flöten, Bass und Streicher fügen sich auf<br />

geschmackvolle Weise in die Songs ein und tragen im Ver -<br />

gleich zum Original zu einer relaxteren Atmosphäre bei, die<br />

dennoch groovt. Das Unplugged-Album kann also nicht einfach<br />

als fader Aufguss alter Songs gelten, sondern als<br />

neues, eigenständiges Werk, das Lust macht auf ein weiteres<br />

dieser Art.<br />

mtv-unplugged.gentleman-music.com/int/ M.D.<br />

FRAGILE<br />

»Josephine’s Melody«<br />

Die Berliner FRAGILE sind schon fast alte Hasen im Musik -<br />

geschäft und mit „Josephine’s Meloldy“ kommt nun ihr<br />

fünftes Album auf den Markt. Die Stimme von Petra<br />

Woisetschläger zeigt so viele Facetten auf, dass es einem<br />

den Atem raubt. Hier werden Klassiker neu interpretiert,<br />

und da muss man immer auf der Hut sein, denn man kann<br />

sich leicht die Finger verbrennen an Coverversionen. Aber<br />

FRAGILE hauchen den Liedern neues Leben ein. So zum<br />

Beispiel würde man den Rock-Klassiker „Urgent“ von<br />

Foreigner nicht wiedererkennen, wenn nicht auf dem<br />

Backcover stünde, von wem das Lied eigentlich im Original<br />

stammt. Besonders heikel wird es bei der Mission, „Sweetest<br />

Taboo“ von der einzigartigen Sade neu zu interpretieren. Hier<br />

kann man fast eigentlich nur auf den zweiten Platz verwiesen<br />

werden. Aber auch dieses Stück kommt in einer wunderschönen<br />

Version daher. Es ist ein lustvolles Stöbern und Stochern<br />

in akustischen Traditionen, ein halb intellektuelles, halb<br />

in tuitives Arrangieren von kanonisierten Versatzstücken,<br />

die sauber aus dem historischen Kontext herausgearbeitet<br />

und neu interpretiert werden. Und genau in dieser übergreifenden<br />

Strategie offenbaren FRAGILE ihre Klasse.<br />

www.fragile-music.com<br />

M.D.<br />

VARIOUS ARTISTS<br />

»Giraffenaffen 3«<br />

Die Giraffenaffen gehen jetzt schon in die dritte Runde.<br />

Bekannte deutsche Stars wie Henning Wehland von den H-<br />

Blockx, Schandmaul oder die Söhne Mannheims wählten<br />

ihre Lieblings-Kinderlieder aus und verwandeln diese mit<br />

viel Gefühl und Phantasie in einen wunderschönen zeitgemäßen<br />

Sound. Erfreuen Sie sich an angenehmen Gesangs -<br />

stimmen, die man wirklich gerne hört. Geben sie „Hey<br />

Pippi Langstrumpf“, „Auf der Mauer“ oder das altbekannte<br />

„Schlaf Kindlein schlaf“ und viele, viele mehr auf diesem<br />

Weg weiter an Ihre Kinder. Dies sind Stücke, die man selbst<br />

noch aus der Kinderzeit kennt. Die Künstler, die die Lieder<br />

wiedergeben, haben alle etwas gemeinsam: Sie lieben<br />

Kinder. Deshalb geht ein Teil der Einnahmen von „Giraffen-<br />

affen“ an das Kinder- und Jugendwerk „Die ARCHE“ e.V.,<br />

dessen Ziel es ist, Kinder von der Straße zu holen und sie<br />

J MOON<br />

»Melt«<br />

Hinter J MOON verbirgt sich die italienische Singer-Song -<br />

writerin Jessica Einaudi, die aber inzwischen in Berlin lebt.<br />

„Melt“ ist ihr erstes Album, und man ist schon erstaunt,<br />

denn von der Produktion bis zum Songwriting klingt alles<br />

nach einer erfahrenen <strong>Musiker</strong>in. Die Lieder sind meist ruhig<br />

als auch beständig, und die Synthies erzeugen weiche Klang -<br />

teppiche. Auch Jessicas nachdenkliche und zum Teil sogar<br />

resignierende Texte tragen ihren Teil zu der Gesamt -<br />

8<br />

1/2<strong>01</strong>5 musiker MAGAZIN


60 CD-REZENSIONEN<br />

atmo sphäre von „Melt“ bei. Wobei zwei Highlights der<br />

Platte, nämlich das gefühlvolle „Hidden Garden“ sowie der<br />

Schlusstrack „Faces“, durchaus herausstechen. „Faces“ bildet<br />

eine Num mer, die berührt und beinahe episch wirkt. J<br />

MOON erschaffen At mosphäre mit einem Hauch von Mystik.<br />

Dabei setzen sie ganz auf Minimalismus, der hypnotisiert und<br />

fasziniert. Die Musikwelt wird von diesem Beben wohl noch<br />

sehr lange etwas spüren. „Melt“ erzeugt eine fesselnde<br />

Leere, in die man sich immer und immer wieder fallen lassen<br />

will – am besten in der U-Bahn, auf dem Weg zum nächsten<br />

Glühwein stand, während man sich zwischen den warmen<br />

Winter jacken versteckt und die Platte schluchzend ins Herz<br />

schließt.<br />

M.D.<br />

http://jmoonmusic.com<br />

BROTHERS OF SANTA CLAUS<br />

»Navigation«<br />

Wie weit geht der Vollbart-Trend denn noch – denkt man<br />

bei einem solchen Bandnamen wie dem der BROTHERS OF<br />

SANTA CLAUS. Dabei täte man den Protagonisten Unrecht,<br />

hat doch nur einer der fünf gut aussehenden Jungs eine<br />

Komplettbehaarung des Gesichts vorzuweisen. Das Debüt -<br />

album der Freiburger heißt „Navigation“ und ist ein Sextant<br />

für New-Folk- und Akustik-Inde-Rock-Liebhaber. Aus deutschen<br />

Landen hört man dies kaum in einer solchen Güte.<br />

Nicht so countrylastig wie die deutschen Dinosaur Truckers<br />

und nicht so poplastig wie Mumford and Sons. Dafür erinnert<br />

Sänger Maximilian Bischofberger an einen anderen<br />

Bruder: An Caleb, einen der Brüder Followill und Sänger der<br />

Kings Of Leon. Effektvoll wird bei all den akustischen Er -<br />

zäh lungen auch immer wieder eine E-Gitarre eingesetzt, so<br />

in „Dry“, einer emotionalen Achterbahnfahrt mit souligen<br />

Nuancen in den Vocals. „Interlude“ haben sie in einem Haus -<br />

gang aufgenommen. Dass sie dabei auch noch toll klingen –<br />

geschenkt! So können die BROTHERS OF SANTA CLAUS gut<br />

ganzjährig mit oder ohne brauner Koffeinbrause bestimmt<br />

auch live genossen werden. Bart ab oder dran – diese Musik<br />

hat Charakter.<br />

C.S.<br />

www.brothersofsantaclaus.de<br />

ARETHA FRANKLIN<br />

»Sings The Great Diva Classics«<br />

Es kann nur eine geben: Aretha Franklin. Die eine Queen of<br />

Soul. Ihr Schaffenswerk umspannt mehr als fünf Jahr zehnte.<br />

Mit ihren gerade mal 72 Jahren legt sie uns ein neues Album<br />

vor. Nicht etwa eine Retrospektive oder eine „Best Of“ ihrer<br />

Hits. Dabei könnte sie eine eigene Spitzen kompilation der<br />

Soulmusik vorlegen – allein mit ihren eigenen Songs. Man<br />

erinnere sich nur an „Call Me“, „Think“ und ihre famosen<br />

Versionen von „I Say A Little Prayer” sowie das Duett mit<br />

George Michael „A Rose Is Still A Rose“. Viel fältige Grammy-<br />

Auszeichnungen ehren die Soul-Diva. Das Musikmagazin<br />

Rolling Stone setzte sie auf Platz eins der Allzeit-Top-Liste der<br />

besten Sänger. Umso überraschender, dass sie sich nun dem<br />

Werk anderer bekannter Soul-Interpretinnen gewidmet hat.<br />

Auf dem vorliegenden Longplayer versucht sie sich an den<br />

größten Hits derer, die sie oft als Vorbild nannten. Dabei hat<br />

sich Aretha aller Dekaden des weiblichen Soul bedient. Von<br />

Adeles „Rolling In The Deep“ bis hin zu Etta James’ „At Last“,<br />

von Gloria Gaynors „I Will Survive“ bis Sinead O’Connors, von<br />

Prince geschriebenem „Nothing Compares 2 U“. Aretha singt<br />

Songs, die sie, wie sie sagt, selbst mit ihrem Produzenten<br />

Clive Davis ausgesucht hat und zu denen sie besonderen<br />

Bezug hat. Alicia Keys etwa wünschte sich eine Version ihres<br />

„No One“ mit einem Reggae Vibe. Aretha hatte so etwas<br />

nie zuvor versucht. Aus ge sprochener Wunsch Arethas war<br />

es, „You Keep Me Hangin’ On“ von Diana Ross und den<br />

Supremes zu singen. Sie sei selbst ein großer Fan der<br />

Motown Hits und von Diana. Ihr selbst und dem Hörer bereitet<br />

Aretha eine wahre Freude mit dem Album, das ein modernes<br />

Produktions gewand trägt. Darüber schwebt ihre einzigartige<br />

Stimme, die Eine, die Größte.<br />

www.arethasings.com<br />

C.S.<br />

MELLOY<br />

»Deine kleine Welt«<br />

Engst, Ron, Yuri und Görn aus Berlin machen deutsche<br />

Rockmusik – ganz ohne Deutschrock. Wie geht das? Wie<br />

ist das Rezept? Gibt’s bei keiner Kochshow! Dabei haben<br />

sie doch schon Hallen zum Kochen gebracht neben den Emil<br />

Bulls, Itchy Poopzkid und Die Happy. MELLOY wollen keine<br />

Phrasendrescherei betreiben und ehrlich rüberkommen.<br />

Das tun sie vor allem mit ihrem druckvollen und Punktauglichen<br />

Sound aus Gitarren, Vollgas-Rhythmussektion<br />

und Stimmungsrefrains, die mit Bommerlunder Trinkliedern<br />

und Westerland-Urlaubshits locker mithalten können. Sie<br />

stellen eine „kleine Welt“ in den Mittelpunkt, weil ja Zu sam -<br />

menhalt das Schönste auf der Welt sei, sagen sie. „Laut,<br />

ehrlich und tanzbar“, bemüht man dann doch noch eine<br />

Phrase. Der Sound ist damit treffend beschrieben, wenn<br />

man diesen eingängigen Melodic Punk im oberen Mittel -<br />

tempo verortet und dampfhammerartige Produktion erahnt.<br />

Dann ist das „OK“, singen sie, und ich schließe mich voll<br />

an, wenn ich die Silberscheibe höre.<br />

www.melloy.de<br />

C.S.<br />

STORAGE 5<br />

»Finest Garage Noise«<br />

Die Bielefelder Alternative-Rocker STORAGE bringen mit<br />

„Finest Garage Noise“ ihr schon lang erwartetes Debüt heraus.<br />

Die Jungs gehen dabei ziemlich schnörkellos zur Sache.<br />

Ob man jetzt den Opener „Doing Wrong“ oder ein Stück wie<br />

„Song For You“ nimmt, ist im Grunde genommen egal. Denn<br />

sie haben alle nur ein Ziel dem Hörer feinsten Rock um die<br />

Ohren zu hauen. Harte, runtergestimmte Riffs am Anfang,<br />

dann setzt der Gesang ein und steigert die Songs bis zum<br />

Refrain zu Bombast-Hymnen, ohne dabei allerdings peinlich<br />

zu klingen. Über das ganze Album hinweg behält man die<br />

harte, düstere Gangart auch im Refrain bei und zeigt die<br />

Zähne. STORAGE 5 fügen mit „Finest Garage Noise“ keine<br />

neuen, völlig überraschenden Bausteine oder Erkennt nisse<br />

ins Klanguniversum der heutigen Musik ein. Das soll aber<br />

bitte nicht falsch verstanden werden, denn ebenso wie auf<br />

„Finest Garage Noise“ nichts völlig neu klingt, klingt auch<br />

nichts alt, im Sinne von retro, langweilig oder öde, es kommt<br />

vielmehr familiär daher. Man trifft einen alten Freund, in<br />

diesem Fall „Sound“, nach langen Jahren wieder und es ist<br />

so, als sei er nie fort gewesen.<br />

www.facebook.com/Storage5<br />

M.D.<br />

DEEP’N’HIGH<br />

»Sofa Songs«<br />

DEEP’N’HIGH, das sind Thomas Dirr, der verantwortlich ist<br />

für das fantastische Bassspiel, und die Sängerin Claudia<br />

Kocian. Wie sehen DEEP’N’HIGH musikalisch auf ihrem Debüt<br />

„Sofa Songs“ unsere Welt? Dunkel ist es in dieser Welt, dunkel<br />

und verwunschen. Manchmal dringt fahles Licht durch<br />

die Löcher am Himmelszelt. Sie nennen es Sterne. In Wahr -<br />

heit aber ist nur das nachtschwarze Leichentuch von Motten<br />

zerfressen. Es liegt von Anbeginn über der Welt, weil alles,<br />

alles sterben muss. Sogar die Motten. Die ewige letzte Frage<br />

bleibt allerdings, wer das Licht am Ende von allem abdreht.<br />

Der Opener „Love In Every Season“ spiegelt dies alles in<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


CD-REZENSIONEN 61<br />

3:40 Minuten wider, aber diese Stimme von Claudia ist der<br />

Gegenpol zu diesem fast schon traurigen Gefühl, das sich<br />

unfreiwillig bei einem einschleicht. Claudia Kocian schwebt<br />

dabei wie ein Geist durch die Songs und haucht dem Hörer<br />

immer wieder gespenstische Zeilen ins Ohr. Nach der Qualität<br />

des dargebotenen Materials hätte sich ein Wag nerianischer<br />

Wahnwitz-Abschluss mit Pauken und Trompeten zwar angeboten,<br />

ist aber nicht zwingend notwendig.<br />

http://deepnhigh.de<br />

M.D.<br />

CINEMA<br />

»Loopings«<br />

Jürgen Krutzsch ist schon lange im Musikgeschäft. Bereits<br />

in den 70ern war er Gitarrist der Krautrockband Tibet. Aber<br />

wie viele seiner <strong>Musiker</strong>kollegen haben sich ehemalige<br />

Kraut rock musiker im Laufe der Zeit der elektronischen<br />

Musik zu gewandt. Jetzt mit „Loopings“, das er zusammen<br />

mit seiner Freundin Brigitte Grafe aufgenommen hat, bringt<br />

er uns ein Album, das man als eine Art Soundtrack betrachten<br />

kann. Loops und Keyboards, mit leichten Gitarrenlängen,<br />

beherrschen hier das Geschehen. Wenn man sich auf die<br />

Musik einlässt, kommt es einem vor, als fliege man wie in<br />

einem Rausch über unendliche Landschaften. Sanfte Beats,<br />

stoisch wiederholte Synthie-Loops, beschwörend und von<br />

unvergleichbarer, hypnotischer Intensität werden einem hier<br />

ins Ohr geflößt. So ist man schließlich erschlagen, aber<br />

stolz, diesen Berg erklommen zu haben. Von seinem Gipfel<br />

aus wirkt der Horizont größer, die Welt zwar nicht verständlicher,<br />

aber klarer und besser erträglich, und schließlich er -<br />

kennt man: Weit und breit ist kein zweiter Berg in Sicht, dessen<br />

Höhe sich auch nur annähernd mit „Loopings“ messen<br />

lassen könnte.<br />

brokensilence.de/kuenstler/detail/?artist=cinema&i=367<br />

INGO HÖRICHT & MICHAEL<br />

BERGER<br />

»Moments Aimés«<br />

M.D.<br />

Ingo Höricht an der Violine und Michael Berger am Piano<br />

und heraus kommt „Moments Aimés“, was so viel wie „Ge-<br />

liebte Momente“ heißt. Hierzu braucht man keinen Gesang,<br />

nein, der würde diese einzigartige Atmosphäre nur zerstören.<br />

Hier lässt man sich von den beiden Meistern und ihrer verträumten<br />

Musik einfach nur tragen. Musikliebhaber des<br />

gepflegten Klangs werden ihre helle Freude an Stücken wie<br />

„Impromptu“ oder dem wohl schönsten Stück des Albums<br />

„Collegato“ haben. Welche Wirkung und welche Farbigkeit<br />

die Musik von des Duos nun hat, lässt sich sicherlich nicht<br />

allgemein beantworten, sondern muss von jedem Einzelnen<br />

in Erfahrung gebracht werden. Die wunderschönen Klavier -<br />

melodien und die mit viel Gefühl gespielte Violine, die sich<br />

zu einem immer größer werdenden, in sich stimmigen Sound<br />

zusammenwälzen, tragen einen einfach nur davon. Die Wir -<br />

kung auf der Gefühlsebene ist ihnen jedenfalls schon sicher,<br />

Gänsehaut bleibt beim Hören von „Moments Aimés“ nicht<br />

aus. Keine Ahnung, ob die Musikwelt auf „Moments Aimés"<br />

gewartet hat. Eins ist aber schon mal sicher: Ohne diese<br />

Platte wäre sie auf jeden Fall ein ganzes Stück bornierter.<br />

www.ingo-hoericht.de M.D. 8


62 CD-REZENSIONEN<br />

REVOLVERHELD<br />

»Immer in Bewegung«<br />

Eine deutsche Band, ständig auf Tour, dauernd unterwegs und<br />

viel auf der Bühne. Dieses Jahr auch noch den Bundes vision<br />

Song Contest gewonnen. Gold für das Album „In Farbe“. Das<br />

sind REVOLVERHELD. Deshalb heißt ihr aktuelles Werk<br />

„Immer in Bewegung“ und beschreibt ihren Aktions radius, der<br />

groß ist. Und wie! Deswegen erscheint das Album als Tour<br />

Edition in der Kombination von Studioalbum zusammen mit<br />

der Aufnahme des Live-Konzerts ihres denkwürdigen Tour -<br />

abschlusses in der ausverkauften Hamburger Sport halle im<br />

März 2<strong>01</strong>4. Die begeisterten Fans feiern auf der Live-Scheibe<br />

die Hits der Band ab, darunter „Bands deiner Jugend“, dem<br />

Mitsingteil „Das kann uns keiner nehmen“ und die Ballade<br />

„Halt dich an mir fest“. Klar, dass die Fans „Spinner“ mitgrölen<br />

– ohne Limits. Die Songs sind einfach echtes Gefühl, wie<br />

in „Worte die bleiben“. Ist das eine Liga mit den Sport -<br />

freunden, Echt oder eher den Sternen? Der Hörer darf wie<br />

immer selbst entscheiden! Damit wird die Erfolgsstory von<br />

Chris, Niels und Johannes mit Sicherheit weitergehen.<br />

www.revolverheld.net<br />

C.S.<br />

FALK<br />

»Mama«<br />

Bei Liedermachern ist es wie mit der Literatur: Verstehst<br />

Du’s nicht, ist es zu schwer. Ist es zu leicht, ist es schon Pop.<br />

Der FALK macht keinen Pop und schon gar keine Comedy.<br />

Bei diesem Wortwitz und diesen beredten, unvorhersehbaren<br />

Wendungen. Er erzählt Zwischen menschliches, Gefühl -<br />

volles und Böses bis zum „Kotzen“. Er vergeht sich an der<br />

Schwester seiner Freundin und macht weiter mit politisch<br />

unkorrekter Kritik an Kindern, so in „Kinderlied“, wo er sich<br />

über das unreife künstlerische OEuvre unseres Nach wuchses<br />

lustig macht. Wer im Glashaus sitzt … möchte man denken.<br />

Welches Trauma verarbeitet der Interpret hier nur? Es drängt<br />

sich schon Mitleid auf. Er greift zum Ritalin. FALK geht einen<br />

schmalen Grat, bleibt zynisch böse, lässt neben der Gitarre<br />

ein Piano klimpern. Ein Cello erklingt. Auch mal in Band -<br />

besetzung mit Schlagzeug. Aber FALK verzaubert auch mit<br />

blutiger Melancholie, wie in „Bernstedt“. Eine Massaker-<br />

Ballade, die Steigerung zu Nick Caves „Murder Ballads“.<br />

Mein Favorit: „Manchmal“, Tiefgang vor dem Abgang: „Ich<br />

wollt noch so viel sagen“. Die Nähe zum Punk-Poeten Götz<br />

Widmann klingt so logisch, so teilten sie sich tatsächlich in<br />

Mainz die Bühne. Widmann hat auch mitproduziert. FALK<br />

macht es dem Hörer nicht leicht, er ist eben kein Pop!<br />

www.facebook.com/liedermacherfalk<br />

C.S.<br />

PETER SIMON<br />

»Who I Am«<br />

Peter Simon, seines Zeichens Arrangeur und Studio musiker,<br />

ist hierzulande bekannter Singer und Songwriter und zeigt<br />

sich mit einem Live Album nebst Video Aufzeichnung seines<br />

Konzerts im Lübecker Schuppen. Der Gründer der Folk -<br />

band Glenfiddle, die in ganz Europa ein Begriff wurde, präsentiert<br />

uns auf der neuen CD und DVD Eigenkompositionen<br />

mit aufwendiger Besetzung. Streicher, Bläser und Chor ge -<br />

sellen sich zu szenebekannten <strong>Musiker</strong>n aus Lübeck. Simon<br />

verlässt gewohnte Folk-Pfade, um weiter hinaus zu entführen.<br />

Er bedient sich bei Rock und Weltmusik, Flamenco und<br />

arabischen Klängen. Wunderbar orientalisch in „El Corazon“.<br />

Dazu spielt er selbst Saiteninstrumente, neben der Gitarre<br />

auch Geige, Mandoline und Bouzouki. Er macht ein ernstes<br />

Gesicht, ihm ist der Auftritt ernst. Die <strong>Musiker</strong> aus dem Um -<br />

feld der Musikhochschule begeistern mit ihrer Spielfreude<br />

und kontaktieren das Publikum, wollen es mitreißen – in<br />

„Stones“. Durch das hochklassige Arrangement und die<br />

Menge an Künstlern werden die Songs zu wahren Juwelen.<br />

Allesamt sind sie erwähnenswert, wie der Klarinettist, die<br />

Streicherinnen und Streicher, sein kongenialer Sologitarrist.<br />

Dazwischen fast stoisch schwelgend: Simon. Man hört dann<br />

doch wieder diese Roots heraus, die Folk Roots des Peter<br />

Simon, einst Student in Schottland.<br />

www.peter-simon.com<br />

C.S.<br />

THE BROTHERS<br />

»Let It Run«<br />

Sie spielten auf Mamas und Papas Instrumenten. Die Brüder<br />

begannen Ende der 70er, als Band Musik zu machen. Sie<br />

mögen die Beatles. Sie nahmen den Weg über die Straße als<br />

Straßenmusiker. Sie kommen ohne große Effekthascherei aus<br />

und sie stellen die Songs in den Mittelpunkt. Die BROTHERS<br />

sind wieder da. „Let it run!“ heißt das aktuelle, in Weiß und<br />

Rot gehaltene Studiowerk. Sänger Coco Buchholz und Eroc ist<br />

eine Produktion im Stil des „Adult Oriented Rock“, kurz AOR,<br />

gelungen. Die Songs laufen durch die Gehörknöchelchen, wie<br />

einst Topas – ja die von Michael Cretu, mit ihren mehrstimmigen<br />

Chorergüssen, wie wir sie von der Little River Band noch<br />

kennen. Ein deutschsprachiger Song mit dem Titel „Plan B“<br />

hat es auf die Scheibe geschafft. Das ist sehr laid back im Stil<br />

und Deutschrock pur. Anspiel-Top-Titel sind der Titeltrack „Let<br />

It Run“, eine Midtempo-Rocknummer, und „Better Me Better<br />

You“, das an Tom Petty erinnert. Die BROTHERS überraschen<br />

nicht, aber sie überzeugen.<br />

www.thebrothers.de<br />

C.S.<br />

HARRY COLLIN<br />

»Deep Inside«<br />

Der Berliner Harry Collin veröffentlicht zwei neue Lieder, und<br />

zwar „Deep Inside“ und „You Make Me Wonder“. Zwei leicht<br />

bluesig angehauchte Stücke, die doch einen sehr hohen Pop-<br />

/Rock-Faktor aufzuweisen haben. Seine gefühlvolle Stimme<br />

veredelt zudem noch diese beiden Stücke. Aber er ist nicht<br />

nur ein hervorragender Sänger – nein, auch sein Gitar ren spiel<br />

ist bemerkenswert. Es erinnert einen ein bisschen an die Art<br />

von Mark Knopfler. Genau wie diese Legende, bringt er es fertig,<br />

mit seinem relaxten, aber doch nie langweiligen Gitarren -<br />

spiel den Pegel der Aufmerksamkeit hochzuhalten. Wieder<br />

einmal beweist Harry Collin, was er draufhat: Seine neuen<br />

Songs sind sehr vielfältig und die Musik weiß zu gefallen.<br />

www.harry-collin-band.de<br />

M.D.<br />

BLUTSBRÜDER<br />

»Höllenfeuer«<br />

Aus Anlass des 20-jährigen Bandjubiläums gibt es von den<br />

BLUTSBRÜDERN eine wahrhaft heiße Live-Scheibe. Die fünf<br />

<strong>Musiker</strong> eint der Heavy Metal und der Rock ’n’ Roll in der<br />

dreckigsten Form. Die deutschen Texte sind versaut, wie einst<br />

bei den Straßenjungs. Das weibliche Geschlecht steht auf<br />

„Höllenfeuer“ buchstäblich im Mittelpunkt, weshalb eindeutige<br />

Zitate an dieser Stelle unerwähnt bleiben müssen. Kein<br />

Wunder, dass man schon die Bühne mit J.B.O. geteilt und<br />

diverse Metalfestivals gerockt hatte. Wichtig zu erwähnen:<br />

Die BLUTSBRÜDER haben vor Jahren eine Unter stützer-CD<br />

für den Harzer Eishockey produziert. Der dazu passende Song<br />

ist als Bonustrack mit drauf. Mein Anspieltipp: „Nein!“, ein<br />

Song mit Punk-Attitüde. Der ganze Silberling weist überdies<br />

Heavy-Riffs und Soli feinster Güte ab, sodass bei all der<br />

Stimmung auch musikalisch Vollgas gegeben wird.<br />

www.blutsbrüder.net<br />

C.S.<br />

musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


TITELSCHUTZANZEIGEN 63<br />

Titelschutzanzeigen müssen uns fertig layoutet<br />

zugesandt weden.<br />

Sie können nur noch gegen Bargeld<br />

veröffentlicht werden<br />

Anzeige 45 x 20 mm<br />

(fertig layoutet):<br />

20,– € für Mitglieder<br />

30,– € für Nichtmitglieder<br />

JORG RABUS<br />

„Die Friedenslieder“<br />

VÖ: <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>4<br />

www.jorg-rabus.de<br />

CASSROLL<br />

„Alkohol“<br />

– Video –<br />

VÖ: 30.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>5<br />

bilgin.oktay@t-online.de<br />

CASSROLL<br />

„Alkohol“<br />

VÖ: 05.09.2<strong>01</strong>4<br />

OLIVER SCHELL<br />

„Some Songs“<br />

VÖ: 20.12.2<strong>01</strong>3<br />

AUBAAH<br />

„Stichtag“<br />

VÖ: 30.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>5<br />

aubaah2005@email.de<br />

KLARTEXT<br />

„Sehnsucht“<br />

VÖ: 15.08.2<strong>01</strong>4<br />

enrico.lakotta@gmx.de<br />

OVERVOICE<br />

„Rock’n’Roll will never die“<br />

VÖ: 13.12.2<strong>01</strong>3<br />

BARBARA ZANETTI<br />

„Showdown“<br />

VÖ: 23.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>5<br />

LAST JETON<br />

„Fallen Angels“<br />

VÖ: 04.07.2<strong>01</strong>4<br />

www.overvoice.de<br />

www.barbarazanetti.com<br />

www.lastjeton.com<br />

THE HURRICANES<br />

„Storm’n’ Stresses“<br />

VÖ: 22.11.2<strong>01</strong>3<br />

PROFT<br />

„Plan vom Glück“<br />

VÖ: 17.12.2<strong>01</strong>4<br />

www.proft-live.de<br />

THILO PLAESSER +<br />

LAURENTIUS SCHLIEKER<br />

„Amici“<br />

VÖ: 04.07.2<strong>01</strong>4<br />

www.thiloplaesser.de<br />

MAKARIBA<br />

„Cosmic Unity“<br />

VÖ: <strong>01</strong>.11.2<strong>01</strong>3<br />

www.makariba.com<br />

BARBARA ZANETTI<br />

„74“<br />

VÖ: 21.11.2<strong>01</strong>4<br />

www.barbarazanetti.com<br />

SHARI<br />

„SWEET MEMORIES“<br />

VÖ: 30.05.2<strong>01</strong>4<br />

JÖRG KUHFUSS<br />

„Transwarp“<br />

VÖ: <strong>01</strong>.11.2<strong>01</strong>3<br />

SIMON SCHARF<br />

„Slip away“<br />

VÖ: 24.10.2<strong>01</strong>4<br />

SPARK OF SENSE<br />

„Unreduced“<br />

VÖ: 23.05.2<strong>01</strong>4<br />

www.sparkofsense.com<br />

BARRY MALLONEY<br />

„Nevertheless“<br />

VÖ: 18.10.2<strong>01</strong>3<br />

www.barrymallony.com<br />

SUSANNE STÖHR<br />

„Die Kelten auf dem<br />

Heuberg“<br />

VÖ: 24.10.2<strong>01</strong>4<br />

www.guitar-enterprise.de<br />

AUBAAH<br />

„Urnenwahl“<br />

VÖ: 16.05.2<strong>01</strong>4<br />

MAN-FRED!<br />

„Tiger (Nur für dich)“<br />

VÖ: 11.10.2<strong>01</strong>3<br />

PROFT<br />

„Alles dreht sich weiter“<br />

VÖ: 10.10.2<strong>01</strong>4<br />

www.proft-live.de<br />

MAN-FRED!<br />

„Weil ich<br />

dich wiedersehen will“<br />

VÖ: 02.05.2<strong>01</strong>4<br />

CD-Veröffentlichungen in den weltweiten<br />

digitalen Downloadportalen<br />

über<br />

– MUSIKER ONLINE –<br />

Infos: info@musikermagazin.de<br />

MIRIAM KÖPKE<br />

„Devil or Angel“<br />

VÖ: 11.10.2<strong>01</strong>3<br />

www.miriamkoepke.de<br />

Harry Collin<br />

„Deep inside“<br />

VÖ: 19.09.2<strong>01</strong>4<br />

www.harry-collin-band.de<br />

MAEGIE KOREEN<br />

„Ruhrpott Solo II /<br />

Nache Kur in Wanne-Eickel“<br />

VÖ: 02.05.2<strong>01</strong>4<br />

www.chanson-cafe.de<br />

D.O.C.<br />

„Sweet Dykes<br />

and rotten bikers“<br />

VÖ: 28.02.2<strong>01</strong>4<br />

www.nima-rockmusic.de<br />

CHRISTIN KIEU<br />

„Big Star“<br />

VÖ: 11.10.2<strong>01</strong>3<br />

www.christin-kieu.com<br />

OLIVER SCHELL<br />

„Your home is a song“<br />

VÖ: 12.09.2<strong>01</strong>4<br />

FABIAN SCHREIBER<br />

„Sommer“<br />

VÖ: 11.04.2<strong>01</strong>4<br />

www.fabianschreiber.com<br />

NIMA<br />

„Need some voice“<br />

VÖ: 28.02.2<strong>01</strong>4<br />

www.nima-rockmusic.de<br />

LUDWIG<br />

„LudwiG mal anders“<br />

VÖ: 06.02.2<strong>01</strong>5<br />

www.sinnflut.biz<br />

CASSROLL<br />

„Alkohol“<br />

VÖ: 05.09.2<strong>01</strong>4<br />

bilgin.oktay@t-online.de<br />

CASSROLL<br />

„Hexe“<br />

VÖ: 28.03.2<strong>01</strong>4<br />

TRAUMFAHRT<br />

„Bleiben“<br />

VÖ: 24.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>4<br />

www.produzent-musiker.de<br />

PARTYMASCHINE XXL<br />

„Alles raus<br />

was kai Miete zahlt“<br />

VÖ: 06.02.2<strong>01</strong>5<br />

w.schnitzer@freenet.de<br />

MAEGIE KOREEN<br />

„Dann wackelt die Wand“<br />

VÖ: 05.09.2<strong>01</strong>4<br />

www.chanson-cafe.de<br />

MÄDCHEN<br />

„Feel my Pressure“<br />

VÖ: 14.03.2<strong>01</strong>4<br />

www.maedchen.eu.com<br />

1/2<strong>01</strong>5 musiker MAGAZIN


64 KLEINANZEIGEN<br />

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MUSIKER SUCHT<br />

MUSIKER<br />

Creative, innovative Songtexte<br />

(deutsch und englisch) mit viel<br />

Gefühl aus den Bereichen Pop,<br />

Rock, Schlager und Rap suchen<br />

einen Produzenten, Verlag oder<br />

Künstler. Dabei gibt es auch einen<br />

Internet- und Smartphone-Song.<br />

Autor kommt aus Duisburg und freut<br />

sich über Kontaktaufnahme unter<br />

eulenfieber79@gmx.de<br />

Die „Kölner Seelen“ suchen<br />

dringend einen neuen Leadsänger<br />

für die 2. CD-Produktion und<br />

Live-Gigs.<br />

Infos im Web: koelnerseelen.de<br />

Tel.: 0221/54818731<br />

Top-Sängerin für Duo-Cover-<br />

Projekt von versiertem<br />

Sänger/Keyboarder gesucht.<br />

Bereich Rock/Pop.<br />

guntrampauli@t-online.de<br />

DIVERSES<br />

Tages-Workshop SONGWRITING<br />

„The Art of Authentic Creation in<br />

Music and Words“ - Febr./März<br />

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Jeder kann kreativ sein und eigenes<br />

Songmaterial entwerfen! Wir zeigen<br />

Euch als erfahrenes Team prof.<br />

Songwriter, Produzenten und<br />

<strong>Musiker</strong>, wie Ihr in Eurem<br />

individuellen Fall weiterkommt, was<br />

authentisches Songwriting<br />

auszeichnet oder auch, was es<br />

eröffnet! Wir unterstützen Euch<br />

darin, wie man generell ans eigene<br />

Schreiben herangeht, eigene Ideen<br />

entwickelt bzw. innerlich „erlauscht“<br />

und wie Ihr diese auf individuellem<br />

Weg in die passende Form bringt<br />

und als Demo festhaltet.<br />

Für Anfänger als auch<br />

Fortgeschrittene. Einzel-Coachings<br />

für jeden Teilnehmer mit seinem<br />

Material, Arbeiten mit Feedback,<br />

praktischen Übungen ebenso wie<br />

dem Vermitteln von grundlegendem<br />

Handwerkszeug in Harmonielehre &<br />

Rhythmik – oder darin, das Gehirn<br />

wieder „blank“ zu bekommen.<br />

Blockaden der Inspiration und der<br />

eigenen naturgegebenen Kreativität<br />

warten darauf, enthüllt und endgültig<br />

aus dem Fenster geworfen zu<br />

werden!<br />

Songwriting & Style Intensive<br />

Workshops – Details unter<br />

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Tel: 089-9508 5890<br />

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4/2007 musiker MAGAZIN<br />


66 KLEINANZEIGEN<br />

musiker<br />

MAGAZIN<br />

Herausgeber:<br />

Kulturelles Jugendbildungswerk e.V.<br />

Kolberger Straße 30, 21339 Lüneburg<br />

Telefon: 0 41 31/2 33 03-0<br />

Telefax: 0 41 31/2 33 03 15<br />

www.musiker-online.tv<br />

www.musikermagazin.de<br />

Kontoinhaber: K.J.B.W.<br />

IBAN: DE25 20<strong>01</strong> 0020 0571 9882 04<br />

Kreditinstitut: Postbank Hamburg<br />

BIC: PBNKDEFF<br />

Redaktion<br />

Kolberger Str. 30<br />

21339 Lüneburg<br />

Telefon: 0 41 31/2 33 03-0<br />

Fax: 0 41 31/2 33 03 15<br />

Verantwortl. Redakteur (V.i.S.d.P.):<br />

Ole Seelenmeyer, os@musiker-online.com<br />

Freie Mitarbeiter und Gastautoren:<br />

Dr. Norbert Aping, Mike Dostert,<br />

Janina Heinemann, RA. Christian Koch,<br />

Jana Moysich, Katja Rake,<br />

Christian Schöning, Walter Siegler,<br />

Hannah Thalhammer, Mark Winterberg<br />

Anzeigenleitung:<br />

Ole Seelenmeyer<br />

Anzeigenassistenz:<br />

Katja Rake<br />

Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 29<br />

vom <strong>01</strong>. Januar 2<strong>01</strong>5 gültig.<br />

Layout:<br />

Ana Seelenmeyer<br />

Lektorat:<br />

Heike Funke<br />

Druck:<br />

L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG<br />

DruckMedien<br />

<strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint 4 x jährlich<br />

Copyright und Copyrightnachweis für alle<br />

Beiträge: Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

sowie Vervielfältigungen jeder Art<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />

Heraus gebers. Druckirrtümer vorbehalten.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

stellen nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion dar.<br />

ISSN 1618-386X<br />

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ABC Roxxon...........………......…..…….....65<br />

Alfred Music Publishing…….....….............45<br />

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Chart Report..........………....……….........59<br />

Cordial..........……….................……….........37<br />

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Erfolgreich in der Rock & Pop Musik.......66<br />

Fischer Amps………....…..........................05<br />

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König & Meyer……………….............……..29<br />

RA Wolfgang Krüger........…............……...65<br />

Leu Verlag.............………….............…...…27<br />

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Musikmarkt................…..……...................33<br />

<strong>Musiker</strong> Online..................….................….64<br />

Neutrik................…..…..............................51<br />

Pro Music..........……….......................….....65<br />

Sennheiser.........……....…......…......……....47<br />

Session.........……....…......…......….....…....2U<br />

Shure.............………........….................….35<br />

T-Shirt Drucker.............….............…..........65<br />

Tascam..............…..............…....….............3U<br />

Thomann..............……….........….......…42/43<br />

Ultrasone..............……….........…...........…23<br />

RA Michael Urban........……..............…......65<br />

WOOX Innovations Germany…............…15<br />

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musiker MAGAZIN 1/2<strong>01</strong>5


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Drums soweit das Auge reicht....es gibt keine größere Drumabteilung in Europa!<br />

Blick in das 24 Meter hohe Hochregallager...mit Waren im Wert von über 33 Mio...<br />

Unsere große PA/Licht Abteilung<br />

Unsere Kaffebar in der Gitarrenabteilung....vorbeischauen lohnt sich!

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