Chronik 1898 - Zentralverband Hartwarenhandel eV
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Internationale Zusammenarbeit<br />
geplant<br />
In der Politik des Verbandes geht es um Pläne<br />
der Zusammenarbeit mit anderen Verbänden.<br />
Mit der Schweiz und Österreich wird schon kooperiert,<br />
angestrebt wird die Zusammenarbeit der<br />
Eisenhändlerverbände fast weltweit, mit England,<br />
den USA, Frankreich und den Niederlanden.<br />
Aber dazu wird es noch nicht kommen.<br />
Normen bestimmen die Zeit<br />
Vom Jahr 1906 an laufen Normierungsbestrebungen.<br />
1908 entsteht ein Normbuch, der Vorläufer<br />
der DIN-Normen. Die Umstellung von<br />
Dutzend und Gros auf -zig und Hundert beginnt.<br />
Größen sollen in Millimeter und Zentimeter angegeben<br />
werden. Konservengläser werden als<br />
zugkräftige Neuheit erfolgreich im Eisenwarenhandel<br />
plaziert. Der Verband expandiert weiter.<br />
Schon um die Jahrhundertwende hatte der Verband<br />
ein breites Angebot für seine Mitglieder.<br />
1906 - 1916<br />
Das waren noch<br />
Übernachtungspreise!<br />
Acht Jahre nach der Gründung fand die Verbandstagung<br />
im Mai 1906 in Berlin statt. Den Mitgliedern<br />
wurde zeitgerecht ein Verzeichnis der hauptsächlich<br />
in Betracht kommenden Berliner Hotels verschiedenen<br />
Ranges bekannt gemacht. Es waren insgesamt<br />
36 Hotels, die fast ausschließlich in der Nähe<br />
der Friedrichstraße oder des Anhalter Bahnhofs lagen.<br />
Die Preise sind für heutige Reisende vielleicht<br />
unverständlich, wobei allerdings berücksichtigt werden<br />
muß, daß wir damals die Goldmark-Währung<br />
hatten. Im Schnitt lagen die Preise für das Einzelzimmer<br />
zwischen 2,50 und 6,-- Mark, während der<br />
Preis für das Zimmer mit zwei Betten - wie es damals<br />
hieß - zwischen 6,-- und 12,-- Mark angezeigt<br />
war:<br />
EZ DZ<br />
Hotel Alexandra 2,50 - 6,00 6,50 - 10,00<br />
Hotel Carlton 4,00 aufw. 8,00 aufw.<br />
Grand-Hotel Bellevue 3,75 - 7,50 7,00 - 20,00<br />
Hotel Nürnberger Hof 3,00 - 4,50 7,00 - 15,00<br />
Als besondere Dienstleistung wurde ein kleines Heft<br />
Berliner Verkehrsbuch, das eine große Anzahl Hotels<br />
sowie Sehenswürdigkeiten aufführt und außerdem<br />
einen Plan von Berlin enthält, gegen Einsendung<br />
von fünf Pfennig für Porto zugestellt.<br />
Sein Mitteilungsblatt heißt nicht mehr Mitteilungsblatt,<br />
sondern Deutscher Eisenhandel, und<br />
noch ein Haus wird gekauft: Kaiserstraße 14.<br />
Es bildet mit dem bereits vorhandenen Besitz<br />
ein Doppelhaus. Der Kaufpreis, heißt es, sei günstig.<br />
Wir sind im Jahr 1912. In der Geschäftsstelle<br />
arbeiten jetzt zehn Personen.<br />
Doch die fetten Jahre sind bald vorbei: 1914 beginnt<br />
der Erste Weltkrieg, und 1916 heißt es im<br />
Leitartikel der Fachzeitschrift: „Zeichnet die fünfte<br />
Kriegsanleihe (...) Wir müssen Sieger bleiben,<br />
schlechthin, auf jedem Gebiet, mit den Waffen,<br />
mit der Technik, mit der Organisation, nicht zuletzt<br />
auch mit dem Gelde (...) Für uns ein glorreicher<br />
Sieg, für den Feind ein vernichtender<br />
Schlag.“ Die Eisenwarenhändler bringen Opfer,<br />
1915 kommt es zu ersten Beschlagnahmungen<br />
von Kupfer, Nickel, Zinn, Blei, später von<br />
Kupferkesseln, Tür- und Fensterbeschlägen.<br />
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