Chronik 1898 - Zentralverband Hartwarenhandel eV
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Ladendiebstahl - ein ernstes<br />
Problem<br />
Mitte 1972 wird durch Gerichte entschieden, daß<br />
die Forderung einer Bearbeitungsgebühr von 50<br />
Mark vom ertappten Ladendieb rechtlich einwandfrei<br />
ist. Erst jetzt richten die Mitarbeiter<br />
im Verkauf ihr Augenmerk auf mögliche Ladendiebe.<br />
1972 heißt es in Goslar “Ladendiebstahl<br />
- Sport oder Verbrechen?" Der Verband entwikkelt<br />
Protokolle, die dem ertappten Ladendieb zur<br />
Unterschrift vorgelegt werden.<br />
In Goslar wird das Franchising als Möglichkeit<br />
vorgestellt, bei Aufgabe eines Teils der Entscheidungsfreiheit<br />
selbständig zu bleiben.<br />
Das Bauhaus hat inzwischen ein Dutzend Niederlassungen.<br />
Der FDE versucht eine Definition<br />
der neuen Betriebsform: “Unter dem Begriff 'Baumärkte'<br />
sind solche Betriebe zu verstehen, die<br />
sich in erster Linie an den Privatmann, und zwar<br />
an den privaten Bauherrn und Schwarzarbeiter,<br />
wenden.”<br />
Die ersten teletron-Lehrgänge des Verbandes<br />
werden durchgeführt. EDV ist aktuell. Ein Unternehmen<br />
des Produktionsverbindungshandels<br />
in Kitzingen hat bereits eine eigene EDV-Anlage.<br />
Da sie zwangsläufig groß ist, wird sie nachts<br />
vermietet, um die Kosten zu senken.<br />
Analyse des Eisenwarenhandels<br />
Der FDE verzichtet auf Feiern zum fünfundsiebzigjährigen<br />
Bestehen. Statt dessen läßt er durch<br />
Prof. Gerhard Meyer, Melle, eine Prognose über<br />
die Entwicklung des Eisenwarenhandels bis zum<br />
Jahre 2000 erstellen. Weil aber die Ölkrise einen<br />
generellen Wandel einleitet, behalten die<br />
Voraussagen nur zum Teil Gültigkeit.<br />
Die FI äußert sich im März 1973 über den Einsatz<br />
von EDV so: “Die eigene kleine EDV-Anlage<br />
kann eine gute Lösung sein. Wer sich mit dem<br />
Gedanken an solche Anlagen beschäftigt, sollte<br />
bedenken, daß monatliche Mieten um 6000,- DM<br />
anfallen werden, inklusive Raum- und Personalkosten<br />
nicht unter 10 000 DM monatlich.”<br />
1972 - 1974<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Zwiesel und Selb - Glas und Porzellan - wenn<br />
beide Orte in einem Atemzug genannt werden,<br />
klingelt es bei manchem Angehörigen der Branche;<br />
und er denkt sofort an den sogenannten<br />
Stegmann-Kurs, den Heinz Stegmann bereits<br />
1973 zum 50. Male leitet. Über Glas und Porzellan<br />
wird vor Ort unterrichtet, die praktische<br />
Anschauung bieten die Werke dieser Industriezweige.<br />
Die Kurse wird es Jahrzehnte geben.<br />
Ab 1974 kommt es zur Frontstellung mit einem<br />
neuen Verband. Dieser “Bundesverband Deutscher<br />
Heimwerker- und Baumärkte BHB” verliert<br />
einige Jahre später nach dem Scheitern von<br />
einigen Heimwerker-Messen in Stuttgart und<br />
Essen wieder an Bedeutung. Der FDE bietet den<br />
anfangs noch wenigen Betreibern von Heimwerkermärkten<br />
in seinem Mitgliederkreis und Firmen,<br />
die eine Heimwerkerabteilung haben, ab<br />
1974 Betreuung in der Interessengemeinschaft<br />
‘Bauen und Werken’ im FDE an, aus der später<br />
eine Bundesinteressengemeinschaft wird, die man<br />
im Wortspiel zu BIG, dem englischen Wort für<br />
‘groß’, abkürzen kann. In der Interessengemeinschaft<br />
arbeiten 81 Unternehmen mit.<br />
Es mangelt an Lehrstellen. Der FDE appelliert<br />
an die Verantwortung der Unternehmer. Er macht<br />
auch darauf aufmerksam, daß der Nachweis der<br />
Ausbildereignung spätestens bis April 1975 zu<br />
erbringen ist. Von der Prüfung befreit ist, wer<br />
fünf Jahre hindurch mit Erfolg Lehrlinge ausgebildet<br />
hat.<br />
Auf Messen wurde den Fachhändlern vorgestellt, wie<br />
ein Heimwerkermarkt aussehen könnte, doch existierten<br />
1976 schon genügend erfolgreiche Märkte.<br />
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