15.11.2012 Aufrufe

Chronik 1898 - Zentralverband Hartwarenhandel eV

Chronik 1898 - Zentralverband Hartwarenhandel eV

Chronik 1898 - Zentralverband Hartwarenhandel eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

52<br />

1945 - 1948<br />

In Westdeutschland blüht der Handel trotz manch<br />

erheblicher Schwierigkeiten Zug um Zug wieder<br />

auf. Er findet bald nach dem Kriege seine eigenen<br />

Organisationen auf demokratischer Basis.<br />

Bereits 1945 nehmen Eisenwarenhändler erste<br />

Kontakte auf, um den Verband Deutscher Eisenwarenhändler<br />

(VDE) erneut ins Leben zu rufen.<br />

Der VDE hatte den größten Teil seiner Selbständigkeit<br />

verloren, als er 1935 zum Vertragsverband<br />

Deutscher Eisenwarenhändler werden<br />

mußte. Mit dem Zusammenbruch des Dritten<br />

Reiches gab es formal keinen Verband mehr. Am<br />

18. Januar 1946 findet schließlich die konstituierende<br />

Sitzung in Hamburg und Neugründung<br />

des rechtlich selbständigen VDE statt, der am<br />

24. Juni desselben Jahres ins Vereinsregister eingetragen<br />

wird.<br />

Der für die Verbandsgeschichte historische Beschluß<br />

in Hamburg wird von den Fachkaufleuten<br />

� Hermann Cordes, Uelzen,<br />

� Heinrich Gahrns, Goslar,<br />

� Eduard Koch, Hamburg,<br />

� Emil Lässig, Hannover,<br />

� Adolf Popken, Lüneburg,<br />

� Guido Pruter, Hamburg,<br />

� Wilhelm Roloff, Braunschweig, sowie<br />

� August Waldschmidt, Dortmund,<br />

gefaßt.<br />

Erster Geschäftsführer nach dem Kriege wird erneut<br />

Dr. Rudolf Roloff - scherzhaft<br />

auch “Dr. Rohstoff” (in Erinnerung<br />

an seine Verdienste in<br />

Zeiten der Kontingentierung) genannt<br />

-, der schon im Dritten Reich<br />

die Geschäftsführung des Vertragsverbandes<br />

innehatte. Er nimmt diese<br />

Funktion von 1945 bis 1956 wieder<br />

wahr.<br />

Dr. Rudolf Roloff Goslar wird zur Hauptgeschäftsstelle<br />

erklärt. Dienststellenleiter<br />

wird Alfred Grossmann. Die Geschäftsstelle in<br />

Krefeld, in der man sich direkt nach dem Kriege<br />

getroffen hatte, sollte die damals besonderen<br />

verkehrsgünstigen Verbindungen zu den zahlreichen<br />

Organisationen der eisen- und stahlverarbeitenden<br />

Industrie herstellen und aufrecht<br />

erhalten. Beide Geschäftsstellen<br />

arbeiten in behelfsmäßigen Unterkünften;<br />

in Goslar in der ehemaligen<br />

Portierloge der Industrie- und<br />

Handelskammer mit einer Gesamtfläche<br />

von fünf Quadratmetern<br />

und einem durch Alter leicht lädierten<br />

Holzfußboden. Im Rundschreiben<br />

3/1946 an die Mitglie- Alfred Grossmann<br />

der heißt es wörtlich: „Wir sind<br />

gezwungen, die schwierige Arbeit des Wiederaufbaues<br />

in einer behelfsmäßigen Unterkunft mit<br />

geliehenem Mobiliar und einer gemieteten<br />

Schreibmaschine durchzuführen“. Und weiter:<br />

„Welche Mitgliedsfirma ist in der Lage, uns etwas<br />

Mobiliar und eine Schreibmaschine (auch leihweise)<br />

zu vermitteln. Auch für den Nachweis von<br />

Bezugsquellen für Büromaterial (Briefumschläge,<br />

Abzug- und Durchschlagpapier, Ordner, Schnellhefter)<br />

wären wir sehr dankbar. Allen Anfragen<br />

bitten wir, unbedingt einen Umschlag für die Beantwortung<br />

beizufügen, da es uns in Anbetracht<br />

des außerordentlichen Umfanges unseres Schriftwechsels<br />

nicht möglich ist, die hierfür erforderlichen<br />

Umschläge zu beschaffen.”<br />

Rundschreiben können nur gedruckt werden,<br />

wenn vorher entsprechende Mengen an Altpapier<br />

beim Wirtschaftsamt gegen Quittung abgeliefert<br />

werden. Ein Aufruf an alle Mitglieder der<br />

damaligen britischen Besatzungszone bringt dem<br />

VDE hunderte von<br />

Päckchen à zwei Kilogramm<br />

mit komprimiert<br />

gefaltetem Altpapier,<br />

das dem Verband<br />

die Möglichkeit<br />

bietet, für die<br />

Mitglieder die ersten<br />

Rundschreiben und<br />

späteren Mitteilungen<br />

periodisch auszuliefern.<br />

Die Bindung<br />

zwischen Verband<br />

und Mitglied<br />

kann so gefestigt<br />

werden.<br />

Die Geschäftsstelle in Goslar 1945.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!