Gesamtdokument Elektrotechnik 3. Lehrjahr
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<strong>Elektrotechnik</strong><br />
für Elektroniker im<br />
<strong>3.</strong> <strong>Lehrjahr</strong><br />
von<br />
Alexander Wenk<br />
2006, Alexander Wenk, 5079 Zeihen
Inhaltsverzeichnis<br />
Verbraucher im Wechselstromkreis ___________________________________________ 4<br />
Spannung, Strom und Phasenverschiebung an Impedanzen _________________________ 4<br />
Ohmsche Verbraucher ______________________________________________________________ 4<br />
Induktive Verbraucher ______________________________________________________________ 4<br />
Kapazitive Verbraucher _____________________________________________________________ 6<br />
Gemischte Verbraucher _____________________________________________________________ 6<br />
Serieschaltung von Wechselstromwiderständen ___________________________________ 8<br />
Serieschaltung von R und L__________________________________________________________ 8<br />
Verluste in der Spule _______________________________________________________________ 9<br />
Serieschaltung von R und C _________________________________________________________ 9<br />
Parallelschaltung von Wechselstromwiderständen ________________________________ 10<br />
Parallelschaltung von R und L_______________________________________________________ 10<br />
Parallelschaltung von R und C ______________________________________________________ 11<br />
Verluste im Kondensator ___________________________________________________________ 11<br />
Amplituden- und Phasengang passiver Filter __________________________________ 12<br />
Der Hochpass ______________________________________________________________ 12<br />
Der Tiefpass _______________________________________________________________ 14<br />
Dezibel - Pegelangaben in der <strong>Elektrotechnik</strong> ____________________________________ 15<br />
Leistungspegel ___________________________________________________________________ 15<br />
Spannungspegel __________________________________________________________________ 16<br />
Rechnen mit Pegelangaben _________________________________________________________ 16<br />
Filtercharakteristik von Hoch- und Tiefpass _____________________________________ 18<br />
Hochpass _______________________________________________________________________ 18<br />
Tiefpass ________________________________________________________________________ 19<br />
LRC Filter _________________________________________________________________ 21<br />
Serieschaltung von LRC ___________________________________________________________ 21<br />
Versuch Serieschwingkreis: Die Bandsperre _________________________________________ 23<br />
Allgemeine Charakteristik des Serieschwingkreises ___________________________________ 24<br />
Versuch Serieschwingkreis: Der RLC-Tiefpass ______________________________________ 26<br />
Parallelschaltung von LRC _________________________________________________________ 27<br />
Versuch Parallelschwinkreis: Der reale Bandpass _____________________________________ 29<br />
Verhalten vom Parallelschwingkreis bei Resonanz ____________________________________ 30<br />
Ersatz-Serieschaltung und Ersatz-Parallelschaltung von RL/RC-Gliedern __________ 31<br />
Die Parallel- Seriewandlung __________________________________________________ 31<br />
Die Serie- Parallelwandlung __________________________________________________ 33<br />
Laborversuch RL-Glied ______________________________________________________ 38<br />
Laborversuch Integrator (Fächerübergreifender Versuch zum Analog- Digitalkonverter)<br />
__________________________________________________________________________ 39<br />
Laborversuch RC-Integrierer an Rechteckpulsen ________________________________ 40<br />
Laborversuch Verhalten von L und C an Wechselspannung _______________________ 41<br />
Versuch Serieschwingkreis 1 _____________________________________________________ 42
Roth "Verbraucher im Wechselstromkreis" 1<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 1
Roth "Verbraucher im Wechselstromkreis" 2<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 2
Roth "Verbraucher im Wechselstromkreis" 3<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 3
Verbraucher im Wechselstromkreis<br />
Mit der Simulationsübung zum allgemeinen Verhalten von RC- und RL-<br />
Gliedern schafften wir bereits den Übergang zur Wechselstromtechnik. In<br />
diesem Kapitel wollen wir uns den Wechselstromeigenschaften von<br />
Verbrauchern widmen. Zunächst untersuchen wir die Beziehung zwischen<br />
Strom und Spannung an solchen Verbrauchern.<br />
Spannung, Strom und Phasenverschiebung an<br />
Impedanzen<br />
Die Simulationsübung zeigte, dass offensichtlich eine sinusförmige Spannung<br />
auch einen sinusförmigen Strom erzeugt. Bei nicht rein ohmschen<br />
Verbrauchern entsteht aber zwischen Spannung und Strom eine<br />
Phasenverschiebung. Im Zeitdiagramm erkennen wir diese<br />
Phasenverschiebung daran, dass die Spannung und der Strom nicht<br />
gleichzeitig ihr Maximum erreichen. Auch die Nulldurchgänge der Kurven<br />
sind zeitlich verschoben.<br />
Ohmsche Verbraucher<br />
Rein ohmsche Verbraucher erzeugen keine Phasenverschiebung<br />
Für die Berechnung von Spannung, Strom, Widerstand gilt das Ohmsche<br />
Gesetz, genau gleich wie bei Gleichspannung:<br />
U R = I R R<br />
Für die Phasenverschiebung wird als Formelzeichen das griechische Zeichen<br />
("phi") verwendet.<br />
Es gilt also für ohmsche Verbraucher: Phasenverschiebung = 0°<br />
Induktive Verbraucher<br />
Rein induktive Verbraucher kommen eigentlich gar nie vor, da eine Spule<br />
immer auch einen ohmschen Widerstand besitzt.<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 4
Dies muss uns aber nicht stören, denn wir können die reale Spule mit einer<br />
idealen Induktivität L und einem ohmschen Widerstand R zusammensetzen.<br />
Wie finden wir die Phasenverschiebung heraus?<br />
Diejenige Grösse am Bauteil, die nicht sprunghaft<br />
ändern kann, hinkt hintendrein.<br />
Bei der Induktivität kann der Strom nicht sprunghaft<br />
ändern.<br />
Der Strom ist gegenüber der Spannung um 90° nacheilend. Natürlich können<br />
wir den Satz auch umdrehen: Die Spannung eilt dem Strom um 90 ° voraus.<br />
Die reine Induktivität kann ebenfalls mit dem ohmschen Gesetz berechnet<br />
werden, als Widerstand ziehen wir aber den Blindwiderstand X L herbei.<br />
U L = I L X L<br />
Da die Phasenverschiebung von XL erzeugt wird ordnen wir die<br />
Phasenverschiebung auch dem Blindwiderstand zu, damit dies richtig<br />
geschieht, schauen wir, wie die Spannung in Bezug zum Strom liegt, weil dies<br />
mit dem ohmschen Gesetz durch das Produkt von Spannung und Strom<br />
berechnet wird. Daraus ergibt sich die Phasenverschiebung<br />
= +90°<br />
Übrigens: Diese etwas komplizierte Betrachtungsweise ist notwendig, weil<br />
wir noch keine mathematischen Beziehungen erarbeitet haben, die<br />
Berechnungen in der Ebene erlauben. Unsere Mathematik mit den Elementen<br />
der reellen Zahlen rechnet ja nur auf der Zahlengerade. Würden wir die<br />
komplexen Zahlen bereits kennen, würden sich diese Gesetzmässigkeiten<br />
automatisch ergeben. Allerdings können wir die gleichen Berechnungen auch<br />
auf die konventionelle Art machen, nur müssen wir jeweils ein<br />
Vektordiagramm zeichnen, damit wir überhaupt wissen, was wir rechnen<br />
sollen.<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 5
Kapazitive Verbraucher<br />
Bei Kapazitäten (Kondensatoren) kann die Spannung nicht sprunghaft<br />
ändern. Auch zur Berechnung von kapazitiven Verbrauchern gilt die<br />
Beziehung: U C = I C X C<br />
Deshalb ergibt sich für die Phasenverschiebung: Die Spannung eilt<br />
dem Strom um 90° nach = -90°<br />
Gemischte Verbraucher<br />
Natürlich können wir die oben kennengelernten idealisierten Verbraucher in<br />
irgendeiner Variante zusammenschalten. Daraus entsteht dann ein gemischter<br />
Verbraucher. Wir können daraus für die Phasenverschiebung ableiten:<br />
Die Phasenverschiebung beim gemischten Verbraucher<br />
beträgt = -90° .. +90°<br />
Unser Beispiel zeigt einen Elektromotor mit einer Phasenverschiebung =<br />
60°<br />
Auch hier können wir aus Spannung und Strom den Widerstand berechnen. In<br />
diesem Fall sprechen wir von der Impedanz Z:<br />
Z = U/I U = IZ<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 6
Eine Spezialität bei gemischten Verbrauchern möchte ich schon hier verraten:<br />
Vergleichen wir die Phasenverschiebung des Stromes bei Spulen und<br />
Kondensatoren, fällt uns auf dass die Stromvektoren genau in die<br />
entgegengesetzte Richtung zeigen. Daraus ergibt sich:<br />
Wenn wir eine Spule und einen Kondensator<br />
parallelschalten kann es sein, dass sich beide Ströme<br />
kompensieren bzw. aufheben.<br />
Folgendes Diagramm verdeutlicht diese Tatsache:<br />
Wo kommt diese Anwendung zum Zuge:<br />
Bei der Kompensation von Blindströmen und<br />
Blindleistungen.<br />
Bei Schwingkreisen und Filtern (HF-Technik, Radio)<br />
Schon bald werden wir dieses Phänomen näher kennen lernen und auch<br />
berechnen können.<br />
Lasst uns durch diesen Ausblick also weiterschreiten in Richtung der<br />
Berechnung und praktischen Anwendung solcher Schaltungen!<br />
Wir werden nun die Grundschaltungen von Spulen, Kondensatoren und<br />
Widerständen betrachten und berechnen, um die gemischten Verbraucher in<br />
den Griff zu bekommen.<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 7
Serieschaltung von Wechselstromwiderständen<br />
Eigentlich bleibt unser grundsätzliches Wissen über Serieschaltungen<br />
weiterhin gültig:<br />
In allen Widerständen fliesst der gleiche Strom.<br />
Die Gesamtspannung entspricht der Summe der<br />
Teilspannungen<br />
Bei der Berechnung der Gesamtspannung müssen wir aber noch etwas<br />
ergänzen:<br />
In einem Blindwiderstand entsteht eine<br />
Phasenverschiebung, die Teilspannungen in der<br />
Serieschaltung haben also nicht alle die gleiche<br />
Richtung.<br />
Die Teilspannungen werden geometrisch addiert.<br />
Lasst uns nun betrachten, wie wir beim RL- und RC-Glied diese geometrische<br />
Summe berechnen können:<br />
Serieschaltung von R und L<br />
Formeln zur Berechnung:<br />
U R = IR<br />
U L = IX L<br />
U = (U R 2 + U L 2 )<br />
tan() = U L /U R = X L /R<br />
Z = U/I<br />
(weitere Berechnungsschritte…)<br />
…<br />
Z = (R 2 + X L 2 )<br />
Übung: Westermann S. 142 Nr. 1, 3, 5, 8, 9<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 8
Verluste in der Spule<br />
Eine reale Spule ist die Serieschaltung einer idealen Induktivität und eines<br />
ohmschen Widerstandes (Drahtwiderstand der Spule). Wie wir diese<br />
Sereieschaltung berechnen, ist uns bereits bekannt. Es gibt aber zusätzlich<br />
noch eine Kenngrösse, die uns etwas über die Güte einer Spule aussagt. Lasst<br />
uns dies hier betrachten:<br />
Je höher der Anteil von X L in Bezug<br />
zu R, desto höher ist die Güte der<br />
Spule:<br />
Q = X L /R = tan()<br />
Manchmal wird auch vom Verlustfaktor gesprochen. Dieser ist der Kehrwert<br />
der Güte Q: d = 1/Q<br />
Übungen: Westermann S. 146 Nr. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8<br />
Serieschaltung von R und C<br />
Formeln zur Berechnung:<br />
U R = IR<br />
U C = IX C<br />
U = (U R 2 + U C 2 )<br />
tan() = U C /U R = X C /R<br />
Z = U/I<br />
(weitere Berechnungsschritte…)<br />
…<br />
Z = (R 2 + X C 2 )<br />
Übung: Westermann S. 132 Nr. 1, 2, 3, 5, 6, 7, 8, 9<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 9
Parallelschaltung von Wechselstromwiderständen<br />
Auch hier bleibt unser grundsätzliches Wissen über Parallelschaltungen<br />
weiterhin gültig:<br />
An allen Widerständen liegt dieselbe Spannung.<br />
Der Gesamtstrom entspricht der Summe der<br />
Teilströme<br />
Bei der Berechnung des Gesamtstromes müssen wir aber noch etwas<br />
ergänzen:<br />
Die Teilströme müssen geometrisch addiert werden,<br />
um den Gesamtstrom zu erhalten.<br />
Lasst uns nun betrachten, wie wir beim RL- und RC-Glied diese geometrische<br />
Summe berechnen können:<br />
Parallelschaltung von R und L<br />
Beim Skizzieren des Stromdreieckes und den Berechnungen stellen wir fest,<br />
dass das Stromdreieck dem "Leitwertdreieck" entspricht, da der Strom<br />
proportional zum Leitwert des entsprechenden Widerstandes ist.<br />
Formeln zur Berechnung:<br />
I R = U/R<br />
I L = U/X L<br />
I = (I R 2 + I L 2 )<br />
tan() = I L /I R = R/X L<br />
Z = U/I<br />
(weitere Berechnungsschritte…)<br />
…<br />
Z = 1/(1/R 2 + 1/X L 2 )<br />
Übung: Westermann S. 144 Nr. 1, 4, 5, 6, 8, 9, 11<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 10
Parallelschaltung von R und C<br />
Formeln zur Berechnung:<br />
I R = U/R<br />
I C = U/X C<br />
I = (I R 2 + I C 2 )<br />
tan() = I C /I R = R/X C<br />
Z = U/I<br />
(weitere Berechnungsschritte…)<br />
…<br />
Z = 1/(1/R 2 + 1/X C 2 )<br />
Übung: Westermann S. 134 Nr. 1, 3, 4, 5, 9, 11<br />
Verluste im Kondensator<br />
Ein realer Kondensator hat einen nur endlichen Isolationswiderstand.<br />
Zusätzlich können in der Isolationsschicht auch Polarisationsverluste<br />
entstehen. Diese wirken sich aus, wie ein den beiden Platten des Kondensators<br />
parallel geschalteten Widerstandes. Es handelt sich deshalb um die<br />
parallelschaltung eines idealen Kondensators mit einem ohmschen<br />
Widerstandes. Es gibt aber zusätzlich noch eine Kenngrösse, die uns etwas<br />
über die Güte eines Kondensators<br />
aussagt. Lasst uns dies hier<br />
betrachten:<br />
Je höher der Anteil von 1/X C in<br />
Bezug zu 1/R, desto höher ist die<br />
Güte des Kondensators:<br />
Q = R/X C = tan()<br />
Manchmal wird auch vom Verlustfaktor gesprochen. Dieser ist bekanntlich<br />
der Kehrwert der Güte Q: d = 1/Q<br />
Übungen: Westermann S. 136 Nr. 1, 2, 4<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 11
Amplituden- und Phasengang passiver Filter<br />
Filter werden in der <strong>Elektrotechnik</strong> an vielen Orten eingesetzt. Einige<br />
Beispiele sind:<br />
Radio, Schwingkreise, Frequenzweichen, Vorfilter für<br />
AD-Wandler.<br />
Filter besitzen einen Eingang und einen Ausgang. Ein Filter gehört also zu den<br />
Vierpolen.<br />
Der einfachste Filter besteht aus einem RC-Glied. Das Grundprinzip ist ein<br />
Spannungsteiler, wobei natürlich darauf zu achten ist, dass die Teilspannungen<br />
geometrisch zu addieren sind. Wir haben zwei Beschaltungsmöglichkeiten:<br />
Greifen wir die Ausgangspannung über dem Widerstand ab, erhalten wir<br />
einen Hochpass.<br />
Greifen wir die Ausgangspannung über dem Kondensator ab, erhalten wir<br />
einen Tiefpass.<br />
Der Hochpass<br />
Wir wollen den Hochpass etwas genauer betrachten. Um seine<br />
Übertragungsfunktion beurteilen zu können analysieren wir hier zunächst die<br />
Schaltung.<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 12
Eine wichtige Kenngrösse von Filtern ist die Grenzfrequenz. Die<br />
Grenzfrequenz ist die Frequenz, bei der die Phasenverschiebung 45° beträgt,<br />
d.h. |X| = |R|. Das Verhältnis beträgt in diesem Fall<br />
U 2 /U 1 = 1 / 2<br />
Wie können wir die Übertragungsfunktion unseres Filters übersichtlich<br />
darstellen? Hilfreich sind hier die graphische Darstellung des Amplituden- und<br />
Phasenganges in Funktion der Frequenz f. Um den Frequenzgang unseres<br />
Filters in einem grösseren Bereich betrachten zu können, wird meistens die<br />
Frequenz (und häufig auch das Verhältnis U 2 /U 1 ) logarithmisch dargestellt.<br />
Beispiel: Zeichne den Amplituden- und Phasengang eines RC-Hochpasses mit<br />
R = 1 k und C = 1 F im Bereich von f = 10 Hz .. 10 kHz auf. Welche<br />
Grenzfrequenz weist dieser Filter auf? (Rechne 3 Punkte pro Dekade)<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 13
Der Tiefpass<br />
Um seine Übertragungsfunktion beurteilen zu können analysieren wir hier<br />
zunächst die Schaltung.<br />
Vergleichen wir Hoch- und Tiefpass, konnen wir feststellen:<br />
Achtung: Die Addition in dieser Formel ist vektoriell zu verstehen!<br />
<br />
<br />
<br />
U<br />
1<br />
U<br />
2, TP<br />
U<br />
2,<br />
HP<br />
Beispiel: Zeichne den Amplituden- und Phasengang eines RC-Tiefpasses mit<br />
R = 1 k und C = 1 F im Bereich von f = 10 Hz .. 10 kHz auf. Welche<br />
Grenzfrequenz weist dieser Filter auf? (Rechne 3 Punkte pro Dekade)<br />
Messe diesen Tiefpass im Laborversuch messtechnisch aus.<br />
Weitere Übungen: Westermann S. 137/138 Nr. 2 - 4<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 14
Dezibel - Pegelangaben in der <strong>Elektrotechnik</strong><br />
Bei der Darstellung des Frequenzgangs einer Filterschaltung möchten wir<br />
einen Überblick über einen grösseren Frequenzbereich erhalten. Zeichnen wir<br />
das Diagramm mit einer linearen Skala, können wir die kleinen Werte (nahe<br />
bei f = 0 Hz) kaum mehr herauslesen. Wir wenden deshalb eine<br />
logarithmische Frequenzskala an, d.h. wir erhalten pro Dekade (Faktor 10)<br />
immer gleich viel Platz auf unserem Diagramm.<br />
Ähnlich sieht es mit den Pegeln eines Vierpols aus. Wir möchten Eingangsund<br />
Ausgangsleistung oder Spannungen miteinander vergleichen. Es bietet<br />
sich ebenfalls eine logarithmische Darstellung an. Die zugehörige Grösse<br />
nennen wir Pegel. Daraus entstand auch eine neue Masseinheit: Dezibel [dB].<br />
Wir unterscheiden zwischen Leistungs- und Spannungspegel.<br />
Leistungspegel<br />
Wenn wir in der <strong>Elektrotechnik</strong> die aufgenommene mit der abgegebenen<br />
Leistung eines Übertragungsgliedes vergleichen wollen, können wir das mit<br />
der Pegelangabe in Dezibel [dB] tun. Für den Vergleich von Leistungen gilt<br />
folgende Beziehung:<br />
p p = 10log(P 2 /P 1 )<br />
[dB]<br />
Dabei bedeuten die Formelzeichen:<br />
p p : Leistungspegel<br />
P 1 : Eingangsleistung der Schaltung<br />
P 2 : Ausgangsleistung der Schaltung<br />
Beispiel: Welche Pegel in dB ergeben sich für die folgenden Werte für P 2 /P 1 ?<br />
P 2 /P 1 = 10 p p = 10log(10) = 10 dB<br />
P 2 /P 1 = 2 p p = 10log(2) = 3 dB<br />
P 2 /P 1 = 1 p p = 10log(1) = 0 dB<br />
P 2 /P 1 = 0.5 p p = 10log(0.5) = -3 dB<br />
P 2 /P 1 = 0.1 p p = 10log(0.1) = -10 dB<br />
P 2 /P 1 = 0.01 p p = 10log(0.01) = -20 dB<br />
Wir sehen aus dieser Gegenüberstellung die Gesetzmässigkeit der<br />
Pegelangaben: Ist die abgegebene Leistung grösser als die aufgenommene, so<br />
liegt eine aktive Schaltung vor, d.h. es ist ein Verstärker vorhanden. Dies<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 15
sehen wir an der positiven Pegelangabe. Ist der Pegel negativ, handelt es sich<br />
um eine passive Schaltung.<br />
Spannungspegel<br />
Wir können aber anstelle von Eingangs- und Ausgangsleistung auch die Einund<br />
Ausgangsspannung miteinander vergleichen. Wir brauchen nur für die<br />
Leistungen folgendes einzusetzen: P x = U x 2 /R<br />
p p = 10log(P 2 /P 1 ) = 10log(U 2 2 /U 1 2 ) = 10log[(U 2 /U 1 ) 2 ]<br />
Diese Formel können wir noch vereinfachen, wenn wir uns vergegenwärtigen,<br />
was der Logarithmus überhaupt bedeutet<br />
y = 10 x x = log(y)<br />
z = y a = 10 xa xa = log(z) = log(y a ) alog(y) = log(y a )<br />
Daraus folgt für unseren Spannungspegel:<br />
p U = 20log(U 2 /U 1 )<br />
Auch hierzu rechnen wir einige Beispiele durch, um ein Gefühl für diese<br />
Grösse zu erhalten:<br />
U 2 /U 1 = 10 p U = 20log(10) = 20 dB<br />
U 2 /U 1 = 2 p U = 20log(2) = 6 dB<br />
U 2 /U 1 = p U = 20log(1.41) = 3 dB<br />
U 2 /U 1 = 1 p U = 20log(1) = 0 dB<br />
U 2 /U 1 = 0.5 p U = 20log(0.5) = -6 dB<br />
U 2 /U 1 = 0.01 p U = 20log(0.01) = -40 dB<br />
Pegel bei Grenzfrequenz:<br />
U 2 /U 1 = 1/ p U = 20log(0.707)= -3 dB<br />
2<br />
2<br />
Rechnen mit Pegelangaben<br />
Formen wir die Formel für die Pegelberechnung um, sehen wir, wie wir auf<br />
den Verstärkungsfaktor v einer Schaltung kommen (Hier die<br />
Spannungsverstärkung):<br />
p U = 20log(U 2 /U 1 ) p U /20 = log(U 2 /U 1 )<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 16
U 2 /U 1 = 10 Pu/20 = v<br />
Der Verstärkungsfaktor v sagt hier aus, wie gross die Leistung U 2 wird, wenn<br />
U 1 bekannt ist:<br />
U 2 /U 1 = v U 2 = U 1 v = U 1 10 Pu/20<br />
Schauen wir uns eine Verstärkerstrecke mit zwei Übertragungsgliedern an:<br />
Daraus ergibt sich U 2 = U 1 v 1 und U 3 = U 2 v 2 Die Gesamtverstärkung ergibt<br />
sich aus:<br />
U 3 = U 1 v 1 v 2 = U 1 10 (Pu1+Pu2)/20<br />
P U = P U1 + P U2<br />
Folgerung: Der Gesamtpegel ergibt sich durch Addition der Teilpegel, was<br />
der Multiplikation der einzelnen Verstärkungsfaktoren entspricht.<br />
Diese Grundregel, ist übrigens nichts anderes als die Multiplikationsregel der<br />
Logarithmen ist. Zur Erinnerung:<br />
y 1 = 10 x1 x 1 = log(y 1 )<br />
y 2 = 10 x2 x 2 = log(y 2 )<br />
y 1 y 2 = 10 x1 10 x2 = 10 x1 + x2 x 1 + x 2 = log(y 1 y 2 )<br />
Folgerung: Durch Einsetzen von x ergibt sich:<br />
log(y 1 y 2 ) = log(y 1 ) + log(y 2 )<br />
Zurückgeführt auf unsere Pegelberechnung heisst das<br />
p U = 20log(U 2 /U 1 ) U 2 /U 1 = v p U = 20log(v)<br />
v = v 1 v 2 p = 20log(v) = 20log(v 1 v 2 ) = 20log(v 1 ) +20log(v 2 )<br />
p = p 1 + p 2<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 17
Filtercharakteristik von Hoch- und Tiefpass<br />
Wir haben zusammen den RC-Hoch- und Tiefpass berechnet sowie im<br />
Laborversuch ausgemessen. Wir wollen nun die wichtigsten Eigenschaften<br />
dieser Filter im Überblick betrachten. Besonders wichtig scheint mir dabei die<br />
näherungsweise Betrachtung des Amplitudenganges, können wir doch dank<br />
dieser wichtige Filtereigenschaften grob abschätzen.<br />
Hochpass<br />
Zur Beschreibung des Hochpasses haben wir folgende Formeln hergeleitet:<br />
Betrachten wir die Formel für den Amplitudengang stellen wir fest, dass als<br />
einzige Veränderliche die Kreisfrequenz =2f vorkommt, wobei 0 Grenz ) gilt:<br />
Amplitudengang Hochpass<br />
20*log(U2/U1) [db]<br />
0.0<br />
-5.0<br />
-10.0<br />
-15.0<br />
-20.0<br />
-25.0<br />
-30.0<br />
-35.0<br />
-40.0<br />
1 10 100 1000 10000<br />
f [Hz]<br />
Exakte Kurve<br />
Näherungskurve<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 18
Tiefpass<br />
Zur Beschreibung des Tiefpasses haben wir folgende Formeln hergeleitet:<br />
Auch hier ist die einzige Veränderliche die Kreisfrequenz =2f.<br />
Betrachten wir also wieder die drei Abschnitte im Amplitudengang:<br />
Für sehr kleine ( > Grenz ) gilt:<br />
Amplitudengang Tiefpass<br />
5.0<br />
0.0<br />
20*log(U2/U1) [db]<br />
-5.0<br />
-10.0<br />
-15.0<br />
-20.0<br />
-25.0<br />
-30.0<br />
1 10 100 1000 10000<br />
Exakte Kurve<br />
Näherungskurve<br />
-35.0<br />
-40.0<br />
f [Hz]<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 19
Der Phasengang unseres Tiefpasses sieht wie folgt aus:<br />
Phasengang Tiefpass<br />
0.0<br />
-20.0<br />
1 10 100 1000 10000<br />
Phi [°]<br />
-40.0<br />
-60.0<br />
Exakte Kurve<br />
-80.0<br />
-100.0<br />
f [Hz]<br />
Auch hier können wir die drei Näherungsbereiche unserer Filterdiskussion<br />
sehen, allerdings sind sie nicht so schön ausgeprägt wie beim Amplitudengang<br />
(= wir machen mit einer groben Näherung grössere Fehler)<br />
Für sehr kleine ( > Grenz ) gilt: = - 90°<br />
Zur Übung:<br />
Wie realisieren wir mit einem LR-Glied einen Hochpass/Tiefpass?<br />
Zeichne dazu die Vektordiagramme und leite daraus die Formeln für den<br />
Amplituden- und Phasengang her (U 2 /U 1 sowie )<br />
Ergänzung: Im letzten Laborversuch hat eine Gruppe versucht im XY Betrieb<br />
des KO's die Phasenverschiebung zu bestimmen. Mit diesen sog. Lissajous-<br />
Figuren können wir tatsächlich recht einfach die Phasenverschiebung messen,<br />
jedoch nicht ob das Signal nach- oder voreilend ist. Hier ist die Herleitung der<br />
benötigten Formel (Weitere Details siehe Kopie aus Bedienungsanleitung):<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 20
LRC Filter<br />
Wir haben gesehen, wie man mit RL und RC Anordnungen Hoch- und<br />
Tiefpassfilter aufbauen kann. Dieses Kapitel behandelt nun die Schwingkreise,<br />
die man aus Kombination von L, R, und C erhält. Wir unterscheiden zwischen<br />
Reihen- und Parallelschwingkreis.<br />
Lasst uns also zusammen betrachten, welchen Gesetzen die Schwingkreise<br />
folgen. Die dazu ausgeführten Labormessungen sollen dieses Veständnis<br />
vertiefen.<br />
Serieschaltung von LRC<br />
Wie wir es bereits kennengelernt haben, sind es in der Reihenschaltung die<br />
Spannungen, die sich addieren, während der Strom durch alle Elemente<br />
konstant bleibt:<br />
Schema:<br />
Die Impedanz Z und die Phasenverschiebung des Reihenschwingkreises<br />
lässt sich wie folgt berechnen:<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 21
Nehmen wir an, die Spannung U sei konstant. Der Strom in Funktion der<br />
Frequenz durch den Reihenschwingkreis beträgt:<br />
Vielleicht sehen wir aus den Formeln für die Impedanz oder der<br />
Phasenverschiebung heraus, dass es eine Frequenz gibt, wo die Impedanz<br />
minimal wird resp. die Phasenverschiebung 0 ° ist. Dies ist der Fall, wenn:<br />
X L - X C = 0<br />
Bei dieser Frequenz wird der Strom durch die Serieschaltung maximal, wir<br />
sprechen von der Resonanzfrequenz des Reihenschwingkreises.<br />
Beim Hoch- und Tiefpass haben wir von der Grenzfrequenz gesprochen. Auch<br />
ein Reihenschwingkreis hat eine Grenzfrequenz resp. genauer eine obere und<br />
eine untere Grenzfrequenz. Sie ist durch den Zustand U R = U X resp. R = X<br />
definiert. (Phasenverschiebung = 45°)<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 22
Versuch Serieschwingkreis: Die Bandsperre<br />
Wir haben gesehen, dass der<br />
Strom durch die Schaltung<br />
bei der Resonanzfrequenz<br />
maximal wird. In anderen<br />
Worten:<br />
X = X L -X C = 0<br />
Wir können mit der RLC-<br />
Serieschaltung eine<br />
Bandsperre realisieren.<br />
Aufgaben:<br />
Messe die Schaltung im<br />
Bereich der oberen und<br />
der unteren Grenzfrequenz aus. Messe insbesondere auch unmittelbar oberund<br />
unterhalb der Resonanzfrequenz und beobachte, was in diesem Bereich<br />
die Phasenverschiebung macht. Wie gross ist der Pegel P U bei der<br />
Resonanzfrequenz? Wie ist zu erklären, dass U 2 /U 1 bei der<br />
Resonanzfrequenz nicht ganz 0 ist?<br />
Messungen<br />
Berechnungen zur<br />
Kontrolle<br />
f U 1 U 2 U 2 /U 1 P U U 2 /U 1 P U <br />
[Hz] [V] [V] [dB] [°] [dB] [°]<br />
Zeichne das Ergebnis als Amplituden- und Phasengang auf.<br />
Rechne für einige Messpunkte U 2 /U 1 und die Phasenverschiebung nach.<br />
Versuche, direkt eine Formel für den Amplitudengang U 2 /U 1 zu finden, in<br />
der nur die Winkelgeschwindigkeit , und die Kenngrössen R, L und C<br />
vorkommen.<br />
Viel Spass beim Messen!<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 23
Allgemeine Charakteristik des Serieschwingkreises<br />
Wir haben nun mit zwei Versuchen die Eigenschaften vom Serieschwingkreis<br />
etwas genauer kennengelernt. Es ist nun an der Zeit, einige grundsätzliche<br />
Eigenschaften der RLC Serieschaltung festzuhalten. Wir betrachten hier drei<br />
Frequenzpunkte:<br />
Verhalten bei kleinen Frequenzen f > f 0 :<br />
Bei sehr grossen Frequenzen erwarten wir ebenfalls einen kleinen Strom. Da<br />
die Induktivität mit zunehmender Frequenz immer hochohmiger wird, muss<br />
der Strom entsprechend sinken:<br />
Der Strom nimmt bei sehr grossen Frequenzen um<br />
20 dB/Dekade ab.<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 24
Verhalten bei Resonanzfrequenz f = f 0 :<br />
Bei Resonanzfrequenz ist der Strom maximal. Er beträgt<br />
I Max = U 1 /R<br />
Ist also nur durch den Widerstand R begrenzt. Dieser Widerstand ist entweder<br />
wie in unserem Laborversuch als Bauteil vorhanden oder es ist der<br />
Drahtwiderstand der Spule.<br />
Besonders interessant ist bei Resonanzfrequenz das Spannungsverhältnis an<br />
den einzelnen Bauteilen. Bei Resonanz sind die Blindspannungen U L = U C ,<br />
wobei der Betrag dieser Spannungen um ein vielfaches grösser wie die<br />
Eingangsspannung sein können. Bei Resonanz ist U 1 = U R , da sich die<br />
Blindspannungen aufheben. Wir können also das Verhältnis U L / U R resp.U C /<br />
U R als Gütekriterium für den Schwingkreis verwenden, so wie wir das bereits<br />
früher berechnet haben.<br />
Güte Q = UL / UR = XL / R oder Q = UC / UR = XC / R<br />
(Achtung: Gilt im RLC Kreis so nur bei Resonanzfrequenz)<br />
Wenn wir also einen Schwingkreis mit hoher Güte aufbauen wollen, sind wir<br />
bestrebt, ein möglichst kleines R einzubauen. Dieser Widerstand kann aber<br />
nicht ganz vermieden werden, denn im Minimum haben wir ja den<br />
Drahtwiderstand der Spule. Die Güte des Serieschwingkreises wird also durch<br />
die Spule bestimmt (Annahme, der Kondensator sei ideal).<br />
Die Güte des Schwinkreises ist folglich gleich wie die Güte der Spule, bei der<br />
Resonanzfrequenz betrachtet.<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 25
Versuch Serieschwingkreis: Der RLC-Tiefpass<br />
Zum Abschluss des Themas Serieschwingkreise möchte ich Euch noch zeigen,<br />
dass mit dem Serieschwingkreis auch ein Tiefpassverhalten erreicht werden<br />
kann. Bedingung für das Funktionieren dieses Vorhabens ist, dass der<br />
Widerstand R einen minimalen Wert haben muss. Folgende Schaltung ergibt<br />
einen solchen Tiefpass:<br />
Wir wollen diese Aufgabe Tina lösen, also mittels einer Simulationssoftware.<br />
Dass Du am Schluss etwas von diesen Studien hast, halte bitte die Ergebnisse<br />
in einem Bericht fest. Mindestens sollte darin vorkommen: Schaltschema und<br />
zu den einzelnen Aufgaben zugehörigen Bodediagramme.<br />
Aufgaben:<br />
Lasse den Amplituden und Phasengang in einem Frequenzbereich von<br />
10 Hz .. 100 kHz aufzeichnen.<br />
Wiederhole die Simulation mit verändertem Widerstand R. Verwende für<br />
den Widerstand nebst 470 auch 50 , 316 und 1 k<br />
Wie unterscheiden sich die Diagramme für diese Widerstandswerte?<br />
Suche in den Diagrammen jeweils die Grenzfrequenz.<br />
Um wieviele dB/Dekade sinkt der Pegel im Bereich von 10 kHz .. 100<br />
kHz? Gibt es einen Unterschied zwischen den drei Diagrammen in diesem<br />
Punkt?<br />
Viel Spass bei der Simulationsarbeit und beim Berichtschreiben!<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 26
Parallelschaltung von LRC<br />
Bei der Parallelschaltung von Bauelementen addieren sich die Ströme im<br />
Knotenpunkt zum Gesamtstrom. Die Spannung ist an allen Elementen gleich.<br />
Wir wollen in diesem Kapitel die Eigenschaften vom Parallelschwingkreis<br />
näher kennenlernen.<br />
Schema:<br />
Die Impedanz Z und die Phasenverschiebung des Parallelschwingkreises in<br />
Funktion der Frequenz lässt sich wie folgt berechnen:<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 27
Nehmen wir an, der Strom I sei konstant. Die Spannung in Funktion der<br />
Frequenz am Parallelschwingkreis beträgt dann<br />
U = I Z<br />
Vielleicht sehen wir aus den Formeln für die Impedanz oder der<br />
Phasenverschiebung heraus, dass es eine Frequenz gibt, wo die Impedanz<br />
maximal wird resp. die Phasenverschiebung 0 ° ist. Dies ist der Fall, wenn:<br />
1/X C - 1/X L = 0<br />
Bei dieser Frequenz wird die Spannung am Parallelschwingkreis maximal, wir<br />
sprechen von der Resonanzfrequenz des Parallelschwingkreises.<br />
Wenn wir also aus einem Frequenzgemisch eine bestimmte Frequenz<br />
auswählen möchten, wahrend dem wir alle anderen sperren wollen, ist ein<br />
Parallelschwingkreis das ideale Filterelement. Solche Filter werden in<br />
Radioempfängern eingesetzt um einen bestimmten Sender zu hören.<br />
Selbstverständlich hat auch der Parallelschwingkreis eine obere und untere<br />
Grenzfrequenz. Diese kann wie folgt ermittelt werden:<br />
Übung: Westermann, Resonanz: S. 154 Nr. 1, 4, 5, 8, 18<br />
Bandbreite: S. 157 Nr. 2, 3, 5<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 28
Versuch Parallelschwinkreis: Der reale Bandpass<br />
Nachdem wir nun einige Fakten vom Parallelschwingkreis von der<br />
theoretischen Seite aufgearbeitet haben, möchten wir das Thema nun auch<br />
messtechnisch bearbeiten. Das Schema zeigt uns die reale Spule parallel<br />
geschaltet zum Kondensator. Da wir R L messtechnisch nicht direkt erfassen<br />
können, ergibt sich ein Ersatzschema<br />
Aufgaben:<br />
Baue die Schaltung auf und halte folgende Punkte in einem Laborbericht fest:<br />
Ermittle die Resonanzfrequenz (Phasenverschiebung = 0°) Wie gross ist<br />
bei Resonanz U 2 /U 1 ? Bestimme aus diesem Verhältnis R P und aus der<br />
Resonanzfrequenz und C die Induktivität L P<br />
Messe mit einem Multimeter bei Resonanzfrequenz den Strom I ges wie<br />
auch I L und I C . Bestimme daraus den Gütefaktor Q = I L / I R = I L /I ges<br />
Messe den Amplitudengang U 2 /U 1 und die Phasenverschiebung im<br />
Bereich von f = 10 Hz .. 10 kHz. Konzentriere die meisten Messpunkte auf<br />
den Bereich zwischen oberer und unterer Grenzfrequenz<br />
Zeichne Amplituden- und Phasengang in einem Bodediagramm auf.<br />
In unserem Schema sehen wir eine Serieschaltung von R mit unserem<br />
Parallelschwingkreis. Wenn wir die reale Spannungsquelle mit U 0 = 10 V<br />
und R i = 1 k in eine äquivalente reale Stromquelle mit I 0 = U 0 / R i<br />
verwandeln, erhalten wir eine mit unseren Formeln berechenbare<br />
Schaltung. Versuche nun damit einige Punkte rein rechnerisch<br />
nachzuvollziehen. Versuche insbesondere auch die Verhältnisse bei<br />
Resonanzfrequenz damit zu bestätigen.<br />
Viel Spass beim Experimentieren!<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 29
Verhalten vom Parallelschwingkreis bei Resonanz<br />
Wie beim Serieschwingkreis interessiert uns das Verhalten vom<br />
Parallelschwingkreis bei der Resonanzfrequenz ganz besonders. An diesem<br />
Punkt heben sich die Blindströme I L und I C gerade auf, da sie 180 °<br />
phasenverschoben sind. Der Strom durch den Parallelschwingkreis wird bei<br />
Resonanzfrequenz minimal. Er beträgt<br />
I Min = U/R P<br />
Im Laborversuch haben wir den Parallelwiderstand R P bestimmt. Ebenso<br />
haben wir bei Resonanzfrequenz den Gesamtstrom ( I = I R bei Resonanz) wie<br />
auch I C0 und I L0 gemessen. Dabei stellten wir fest, dass I L0 und I C0 ein<br />
Vielfaches des Gesamtstromes betragen kann.<br />
Wie gross ist nun das Verhältnis I L / I R resp. I C / I R ?<br />
I C0 = U / X C0 I C0 / I R = R P / X C0 = R P 0 C<br />
I L0 = U / X L0 I L0 / I R = R P / X L0 = R P /( 0 L)<br />
Beim Parallelschwingkreis ist die Güte durch das Verhältnis dieser Ströme<br />
definiert. Mit dem Verhältnis I C / I R ist die Güte also:<br />
Q = I C0 / I R = R P / X C0 = R P 0 C<br />
(Achtung: Gilt im RLC Parallelschwingkreis so nur bei Resonanzfrequenz)<br />
Die Güte ist umso höher, je höher der Parallelwiderstand R P ist. Wenn wir<br />
suchen, woher dieser Verlustwiderstand kommt, müssten wir ihn mehrheitlich<br />
der verlustbehafteten Spule zuschieben. Wir wissen aber, dass der<br />
Verlustwiderstand der Spule in Serie zur Induktivität zu denken ist und nicht<br />
parallel dazu. Wir werden im nächsten Kapitel kennen lernen, wie wir<br />
Parallelschaltungen unter gewissen Bedingungen in Serieschaltungen wandeln<br />
können.<br />
Wenn wir vorerst aber einmal annehmen, der Kondensator würde diese<br />
Verluste erzeugen, finden wir eine andere Erklärung: Den Parallelwiderstand<br />
können wir definieren als der Verustwiderstand vom Dieletrikum des<br />
Kondensators. Über diesen Widerstand entlädt sich der Kondensator<br />
allmählich, es ist also parallel zum idealen Kondensator ein Verlustwiderstand<br />
vorhanden.<br />
Die Güte des Parellelschwinkreises ist folglich gleich wie die Güte des<br />
Kondensators, bei der Resonanzfrequenz betrachtet.<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 30
Ersatz-Serieschaltung und Ersatz-<br />
Parallelschaltung von RL/RC-Gliedern<br />
Beim Ausmessen vom Parallelschwingkreis haben wir den Parallelwiderstand<br />
R P gemessen, dabei aber angemerkt, dass der Verlustwiderstand hauptsächlich<br />
durch den Drahtwiderstand R S der Spule bestimmt wird. Wenn es uns nun<br />
gelingt, die Parallelschaltung von R P und L P in eine äquivalente Serieschaltung<br />
zu verwandeln, können wir auf den Seriewiderstand und damit auf den<br />
Verlustwiderstand R S der Spule schliessen. Wie können wir dies<br />
bewerkstelligen?<br />
Wir müssen zur Parallelschaltung eine Serieschaltung<br />
finden, die dieselbe Impedanz und dieselbe<br />
Phasenverschiebung aufweist wie die Parallelschaltung.<br />
Wir werden diesen Lösungsansatz nun so umsetzten, dass wir am Schluss eine<br />
Lösungsformel für diesen Vorgang bekommen werden.<br />
Die Parallel- Seriewandlung<br />
Die Ausgangslage ist generell gesagt eine Parallelschaltung von Wirk- und<br />
Blindwiderstand. Wir nehmen zur Herleitung an, es handle sich um R P und<br />
X LP . Wir können aber dieselbe Formel auch für X CP oder allgemein für X P<br />
verwenden.<br />
Wenn wir ja eine Ersatzschaltung mit derselben Impedanz Z und dem gleichen<br />
Phasenverschiebungwinkel suchen, lasst uns doch diese Grössen aus obiger<br />
Schaltung mal berechnen:<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 31
Wir suchen die gleichwertige Serieschaltung. Diese setzt sich aus R S und X LS<br />
zusammen:<br />
Aus dem Vektordiagramm sehen wir, wie wir die Grössen R S und X LS<br />
berechnen können, wenn Z und von oben her gegeben ist:<br />
Achtung: Da der Blindwiderstand X frequenzabhängig ist,<br />
stimmt diese Umwandlung nur bei der berechneten<br />
Frequenz!<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 32
Beispiel: Aus den theoretischen Berechnungen zum Laborversuch<br />
Parallelschwingkreis ermittelte ich bei Resonanzfrequenz f 0 = 710 Hz<br />
folgende Daten: R P = 9.96 k und L P = 50.25 mH. Wie gross ist R S , X LS und<br />
L S der äquivalenten Serie-Ersatzschaltung?<br />
Übung zur Parallel- Seriewandlung: Im Laborversuch Parallelschwingkreis<br />
hast Du für Deine Schaltung R P und L P bestimmt. Wandle R P und L P vom<br />
Laborversuch in eine äquivalente Serieschaltung um.<br />
Rechenbuch für Elektroniker S. 93 Nr. 3, 4<br />
Hinweis: Weitere Übungen zur Wandlung von LR LC sind im Westermann<br />
auf S. 138/139 und 148/149<br />
Die Serie- Parallelwandlung<br />
Prinzipiell gehen wir gerade umgekehrt vor wie bei der Parallel-<br />
Seriewandlung. Zur Herleitung betrachte auch die Vektordiagramme auf der<br />
vorletzten Seite. Gegeben ist hier die Serieschaltung, aus welcher wir die<br />
Impedanz Z und den Phasenverschiebungswinkel resp. sin() und cos()<br />
bestimmen:<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 33
Die äquivalente Parallelschaltung erhalten wir, indem wir die entsprechenden<br />
Elemente R P und X LP aus obigen Grundelementen berechenen:<br />
Übungen zum Thema: Rechenbuch für Elektroniker S. 92/93 Nr. 1, 2, 5<br />
Westermann S. 156 Nr. 17<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 34
Alter Stoff:<br />
Gleich- und Wechselgrössen<br />
Bisher kennen wir die Gleichstrombegriffe. Allgemein gesagt liefert eine<br />
Spannungs- oder Stromquelle Energie an einen Lastwiderstand.<br />
Lasst uns zur Repetition ein Beispiel aus der Gleichstromtechnik lösen:<br />
a) Ein Lastwiderstand R L =25 wird an eine an eine Spannungsquelle mit<br />
U=12 V angeschlossen.<br />
b) Dieselbe Last wird mit einer Stromquelle mit I = 2.5 A angespiesen<br />
c) Der Lastwiderstand wird an eine Quelle mit U = 12 V und R i = 3 <br />
angeschlossen.<br />
Wie gross ist jeweils Spannung, Strom und Leistung am Lastwiderstand sowie<br />
zusätzlich bei Aufg. c) der Wirkungsgrad der Quelle für diese Belastung?<br />
a) I = U/R = 12 V / 25 = 0.48 A<br />
P = UI = 12 V 0.48 A = 5.76 W<br />
b) U = IR = 2.5 A 25 = 62.5 V<br />
P = UI = 62.5 V 2.5 A = 156.25 W<br />
c) I = U/(R L +R i ) = 12 V/28 = 0.43 A<br />
U L = IR L = 0.43 A 25 = 10.71 V<br />
P L = U L I = 4.59 W<br />
= P L /P = 4.59 W / (12 V 0.43 A) = 0.89<br />
Was für weitere Quellenarten können wir uns vorstellen?<br />
Wechselstromquellen<br />
Gemischte Quellen<br />
Was ändert sich bei der Berechnung elektrischer Schaltkreise, wenn wir nicht<br />
mehr nur mit Gleichstrom arbeiten?<br />
Die bisher erarbeiteten Grundgesetze bleiben<br />
dieselben.<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 35
Wir müssen aber zusammen einige neue Begriffe<br />
erarbeiten, um mit Wechselstromgrössen korrekt<br />
umgehen zu können.<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 36
Fragen zur <strong>Elektrotechnik</strong> - Wechselgrössen 1<br />
Was nennen wir einen Wechselstrom? (ein sich zeitlich verändernde Grösse)<br />
Welches ist die Ur- oder Grundform jeder periodischen Schwingung?<br />
Sinuskurve<br />
Wie lautet die Funktionsschreibweise einer Sinusförmigen Wechselspannung?<br />
u(t) = Û*sin(*t)<br />
Was verstehen wir unter der Periodendauer eines Wechselstromes und wie<br />
hängt er mit der Frequenz des Signales zusammen? f= 1/T<br />
Fragen zur <strong>Elektrotechnik</strong> - Wechselgrössen 2<br />
Was verstehen wir unter dem Effektivwert?<br />
Wie heisst das Verhältnis zwischen Scheitelwert und Effektivwert und wieviel<br />
beträgt es für eine Sinusspannung?<br />
Wie können wir den Effektivwert rechnerisch ermitteln?<br />
Wie sieht die Momentanleistungskurve bei sinusförmiger Spannung aus?<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 37
Laborversuch RL-Glied<br />
Wir haben in der Theorie gesehen, dass in Spulen der Strom nicht sprunghaft<br />
ändern kann. Dieses Phänomen führt bisweilen dazu, dass beim Ausschalten<br />
von Induktivitäten Spannungsspitzen mit zerstörerischer Wirkung auftreten<br />
können. Wir wollen damit nichts zerstören, umso mehr aber den Effekt der<br />
Spannungsüberhöhung zeigen. Damit unsere Messmittel keinen Schaden<br />
nehmen, ist in unserem Versuch unbedingt zu beachten dass parallel zur Spule<br />
der Widerstand mit R=220 immer angeschlossen ist!<br />
Wir verwenden zur Messung folgende Schaltung:<br />
Wir sehen in unserer Messanordnung, dass die Spule (beim Einschalten) an<br />
die Quelle mit Spannungsteilung aus R und R P gehängt wird. Berechne die<br />
Ersatzquelle und deren Innenwiderstand.<br />
Messe unter Beachtung obiger Betrachtungen den Spulenstrom I L beim Einund<br />
Ausschaltvorgang. Nehme auch die Spulenspannung U L auf.<br />
Wie hoch wird die Spannungsspitze in unserer Schaltung beim<br />
Ausschaltvorgang. Berechne die Spannungsüberhöhung zuerst und erfasse sie<br />
erst messtechnisch, wenn Du dich vergewissert hast, dass das Messgerät<br />
keinen Schaden nehmen kann.<br />
Bestimme aus der Stromkurve die Grösse der Induktivität L.<br />
Nehme die Stromkurve bei U=1V nochmals auf und bestimme nochmals die<br />
Induktivität L. Woraus ergibt sich ein eventueller Unterschied der<br />
Messungen?<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 38
Laborversuch Integrator (Fächerübergreifender Versuch<br />
zum Analog- Digitalkonverter)<br />
In der Digitaltechnik haben wir den Analog- Digitalwandler nach dem<br />
Sägezahnprinzip kennengelernt. Bei diesem Verfahren wird ein<br />
Eingangssignal mit der Spannung eines Sägezahngenerators verglichen und<br />
die Zeit zwischen Start (resp. Nulldurchgang) des Sägezahnes bis zum<br />
Erreichen der Eingangsspannung gemessen. Lassen wir für diese Zeitdauer<br />
einen Dualzähler laufen, können wir nach dem Messvorgang an dessen<br />
Ausgang den digitalisierten Spannungswert auslesen.<br />
In diesem Versuch interessiert uns das Kernstück dieses Wandlers, der<br />
Sägezahngenerator. Einen solchen können wir mit einem Operationsverstärker<br />
realisieren der ähnlich wie ein invertierender Verstärker beschaltet ist:<br />
Achtung: Verwende keine gepolten (Elektrolyt)Kondensatoren, da in dieser<br />
Schaltung die Spannung über dem Kondensator in beide Richtungen gehen<br />
kann.<br />
Bestimme die Werte für R und C (
Laborversuch RC-Integrierer an Rechteckpulsen<br />
Wir haben in der letzten Prüfung eine Aufgabe gelöst, die mit der<br />
Glättungsfunktion von RC-Gliedern zu tun hatte. Daraus abgeleitet möchten<br />
wir einen Laborversuch durchführen:<br />
Gegeben ist eine Rechteckmischspannung mit einer Frequenz f = 1 kHz und<br />
Tastgrad g = 0.5. Der Kondensator C = 1 F ist vorgegeben. Wie gross muss<br />
der Widerstand R sein, damit die Welligkeit einen Spitze-Tal-Wert von 10 %<br />
der Gleichspannung besitzt?<br />
Baue Deine Schaltung auf und messe sie aus.<br />
Zusatzaufgaben:<br />
Simuliere Deine Schaltung mit EXCEL, indem Du unsere Berechnungen<br />
entsprechend anpasst. Dazu sollte die Auflösung auf der Zeitachse auf<br />
mindestens 0.1 ms erhöht werden.<br />
Versuche das Einschwingverhalten messtechnisch zu erfassen, indem Du<br />
mit dem Digitalexperimenter eine sauber einschaltbare Taktquelle erstellst<br />
Der Ausgang Deiner TTL-Schaltung treibt dann das auszumessende RC-<br />
Glied.<br />
Tip: Verwende zur Triggerung der Rechteckpulsquelle ein<br />
Flankengetriggertes Flipflop.<br />
Viel Spass beim Experimentieren!<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 40
Laborversuch Verhalten von L und C an<br />
Wechselspannung<br />
Wir wollen nun die Gesetzmässigkeiten von Spulen und Kondensatoren<br />
messtechnisch erfassen und mit der Theorie vergleichen.<br />
Dazu sollen folgende Bauelemente dienen:<br />
Vorgehen:<br />
1. Messe den Kondensator C = 1 F mit einem geeigneten Messwiderstand in<br />
Serie aus. Rm = 10 , 47 oder andere je nach Frequenz an verschiedenen<br />
Frequenzen aus. Überlege auch, wie der Messwiderstand am geeignetsten<br />
ausgewählt wird.<br />
f [Hz] U Ges [V] U Rm<br />
[V]<br />
[°]<br />
zwischen<br />
U ges und U Rm<br />
Rm [] I [mA] U C [V]<br />
50<br />
100<br />
500<br />
1 k<br />
5 k<br />
10 k<br />
Stimmt die Tabelle mit den theoretischen Berechnungen überein?<br />
X C []<br />
2. Messe die Spule L = 50 mH ebenfalls mit einem geeigneten<br />
Messwiderstand aus. Beachte dass die reale Spule auch immer noch einen<br />
Seriewiderstand R L besitzt. Wie gross ist dieser? Bestimme zur Beantwortung<br />
dieser Frage auch den Phasenverschiebungswinkel zwischen U Ges und U Rm .<br />
Messe bei folgenden Frequenzen:<br />
f [Hz] U Ges [V] U Rm [V] [°] Rm [] I [mA] Z []<br />
50<br />
100<br />
500<br />
1'000<br />
5'000<br />
Zeichne aus den Daten bei f = 1 kHz ein Vektordiagramm und berechne alle<br />
fehlenden Grössen. Bestimme daraus die tatsächliche Induktivität L und der<br />
Seriewiderstand Rs.<br />
Messe Deine Spule auch mit dem LRC-Meter aus und vergleiche die Daten.<br />
Anmerkung Das LRC Meter misst die angehängten Impedanzen bei f = 1 kHz<br />
aus.<br />
Viel Spass beim Experimentieren!<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 41
Versuch Serieschwingkreis 1<br />
Lasst uns nun diesen Sachverhalt an<br />
einem praktischen Beispiel<br />
austesten. Gegeben ist ein<br />
Reihenschwingkreis mir<br />
L = 50 mH, C = 1 F und<br />
R = 100 gemäss Schema.<br />
Berechne die Resonanzfrequenz<br />
dieser Schaltung.<br />
Berechne den maximalen Strom<br />
bei der Resonanzfrequenz bei<br />
U 1 = 5 V<br />
Stelle U 1 = 5 V ein und messe U 2 = IR in Funktion der Frequenz (f = 10<br />
Hz .. 100 kHz) gemäss vorgedruckter Tabelle.<br />
Messungen<br />
Berechnungen zur<br />
Kontrolle<br />
f U 1 U 2 I U 2 /U 1 P U Z I <br />
[Hz] [V] [V] [mA] [dB] [°] [] [mA] [°]<br />
10<br />
20<br />
50<br />
100<br />
200<br />
500<br />
1'000<br />
2'000<br />
5'000<br />
10'000<br />
20'000<br />
50'000<br />
100'000<br />
f 0 =<br />
f GU =<br />
f GO =<br />
Suche im Besonderen die Resonanzfrequenz und die obere und untere Grenzfrequenz.<br />
Messe bei Resonanzfrequenz mit einem Multimeter U L , U C und U R .<br />
Zeichne das Ergebnis als Amplituden- und Phasengang auf.<br />
Rechne einige Messpunkte nach, indem Du via Impedanz Z den Betrag und die<br />
Phasenverschiebung des Stromes I bestimmst.<br />
Versuche, direkt eine Formel für den Amplitudengang U 2 /U 1 zu finden, in der nur die<br />
Winkelgeschwindigkeit , und die Kenngrössen R, L und C vorkommen:<br />
Viel Spass beim Experimentieren!<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 42
<strong>Elektrotechnik</strong> Alexander Wenk Seite 43