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damit verarbeitet werden?<br />
Malice: Ich liebe dieses<br />
Konzept von einem konservierten<br />
Traum. Es ist<br />
nicht der klassische Traum,<br />
eingeschlossen mit einem<br />
Kuss auf eine romantische<br />
<strong>Art</strong>, es ist ein synthetischer<br />
Traum. Der Name reflektiert<br />
auch den Klang dieser<br />
Aufnahmen. Das Album<br />
erzählt von der Konservierung<br />
des Lebens in einer<br />
kalten, fremden Welt, unserer<br />
Welt.<br />
Momentan ist in Osteuropa<br />
ein Boom in der<br />
Gothicszene zu beobachten. Wie habt ihr diese<br />
Entwicklung wahrgenommen und seht ihr<br />
euch selbst als einen Bestandteil des derzeitigen<br />
Hypes?<br />
Zoltan: Es scheint, dass diese Länder wie die Musik<br />
sind. Wir sind bestimmt ein Teil dieser Szene und<br />
eine der Bands einer neuen Generation. Ich denke,<br />
dass jeder Boom in der Musik ein guter Boom ist.<br />
Es kann dem Genre oder einer Anzahl von ähnlichen<br />
Künstlern nur entgegenkommen.<br />
Welche Vertreter aus der vorgenannten Musikrichtung<br />
gefallen euch persönlich ganz besonders<br />
und warum?<br />
Malice: Leider habe ich momentan keine Zeit, so viel<br />
Musik zu hören, aber ich mag einige Interpreten. Besonders<br />
viel Spaß macht es, Siddharta zu hören. Aber<br />
mein Favorit ist Laibach.<br />
Ihr werdet von eurem eigenen<br />
Label auch gern mal mit<br />
Lacuna Coil oder Evanescence<br />
verglichen. Wie seht ihr das<br />
selbst? Sind euch solche Vergleiche<br />
angenehm oder eher<br />
weniger?<br />
Malice: Wir haben sehr viel Respekt<br />
vor diesen Bands, aber wir<br />
mögen diese Vergleiche nicht.<br />
Wir finden keine Beziehung in unserem Stil und Vorstellungen<br />
zu diesen beiden Bands, aber ich denke,<br />
es ist für ein Label eine natürliche <strong>Art</strong>, zu arbeiten<br />
und Newcomer in dieser Szene zu präsentieren.<br />
Zoltan: Es ist ein natürlicher Vergleich, wegen der<br />
Bandstruktur, aber<br />
wenn du dich aufmerksam<br />
mit uns<br />
beschäftigst, wirst du<br />
merken, dass wir anders<br />
sind.<br />
Würdet ihr euch im<br />
Bezug auf die Musik<br />
eventuell mit<br />
anderen Bands vergleichen,<br />
bzw. wen<br />
seht ihr als eure<br />
Vorbilder?<br />
Malice: Wir haben<br />
einige. Einige Industrial-Interpreten<br />
wie<br />
Laibach und Ministry.<br />
Ich mag auch wirklich<br />
sehr Type O Negative. Ich wurde auch von Künstlern<br />
wie Depeche Mode, Sisters of<br />
VÖ „Dreams in Formaline“: 18.09.09<br />
„Das Album<br />
erzählt von der<br />
konservierung<br />
des lebens in<br />
einer kalten,<br />
fremden Welt.“<br />
Mercy und Muse beeinflusst.<br />
„Das unschöne<br />
an Musik ist,<br />
dass erst nach<br />
Produktionsende<br />
deutlich wird, was<br />
aus den Songs<br />
geworden ist.“<br />
<strong>Die</strong> Aufgabenteilung am Album<br />
scheint auf den ersten<br />
Moment klar. Auffällig jedoch<br />
ist, dass nicht Mya die<br />
Texte schreibt, sondern Malice.<br />
Bringen dennoch auch die<br />
anderen Ideen mit ein?<br />
Malice: Ich schreibe die Songs<br />
und Zoltan die Texte. Mya ist diejenige,<br />
die alles überarbeitet und<br />
letztendlich interpretiert. Einige Lieder („Andromeda“<br />
und „Angel’s Holocaust“) wurden nicht nur von<br />
mir geschrieben, sondern stammen auch aus Myas<br />
Feder.<br />
Zoltan: Ja, wir sind wie eine Familie,<br />
in der jeder seine Rolle hat. Das ist<br />
der Weg, wie wir funktionieren. Jeder<br />
arbeitet mit.<br />
Wie ist es eigentlich mit den<br />
verschiedenen Stilen von Elektronik,<br />
Metal und Gothic? Wer<br />
in der Band bringt welche Einflüsse<br />
mit?<br />
Malice: Wir wurden von einer Menge<br />
Musik beeinflusst - aber besonders von einer. Wir<br />
haben verschiedene musikalische Hintergründe abseits<br />
von Gothic und Elektronik. Es war die Liebe zu<br />
alten Bands wie Laibach und Sisters of Mercy, die<br />
uns dazu animierten, mit Synthesizern zu experimen-<br />
tieren, und diese Experimente brachten den Industrial-Metal-Rock-Gothic-Hybrid<br />
hervor. Vor Omega<br />
Lithium habe ich in einer Gothic- bzw. Doom-Band<br />
gespielt. <strong>Die</strong>se war für mein Songwriting und meine<br />
Wahrnehmung sehr wichtig.<br />
Zoltan: Wir alle haben vor dieser Band in einigen<br />
anderen Gruppen gespielt und dadurch gewinnbringende<br />
Experimente und Selbstfindungsphasen gehabt.<br />
Derzeit finden wir uns selbst und gegenseitig.<br />
Wer ist eigentlich für das Klavier und den<br />
Chorgesang in „Andromeda“ und „My Haunted<br />
Self“ sowie „Stigmata“ verantwortlich?<br />
Malice: Das alles ist von mir gespielt, genauso wie<br />
der Chorus in „My Haunted Self“ von mir gesungen<br />
ist. Es ist nicht unüblich, dass ich Mya in Sachen<br />
Chorus und Bridges unterstütze.<br />
Viele Texte beschäftigen sich mit gesellschaftskritischen<br />
Thematiken. Wie ist es mit persönlichen<br />
Erfahrungen und Emo-<br />
tionen zu dieser Problematik?<br />
Werden diese damit thematisiert?<br />
Zoltan: Das werden sie. Das sind<br />
eine Handvoll Songs, welche von<br />
persönlichen Belangen und Emotionen<br />
erzählen, wie „Stigmata“<br />
und „Factor Misery“. Und da sind<br />
ein Haufen andere, welche auch auf<br />
eine <strong>Art</strong> und Weise als innere Konflikte<br />
und Emotionen verstanden<br />
werden können. Am Ende können<br />
alle gesellschaftlichen Themen auf unserem Album<br />
mit emotionalen Momenten und persönlichen Ansichten<br />
ineinandergreifen.<br />
Wie lange habt ihr eigentlich an eurem ersten<br />
Album gearbeitet?<br />
Malice: Ungefähr ein Jahr. <strong>Die</strong> Vorproduktion dauerte<br />
lange und wir machten mehr als 0 Lieder, von<br />
denen nur elf auf dem Debütalbum landeten. <strong>Die</strong><br />
anderen passten nicht in das Konzept. Das ist der<br />
Grund, wieso wir sie uns nicht ausgesucht haben.<br />
Wurde Song für Song alles ganz demokratisch<br />
abgestimmt, oder lässt die Hektik der Musikindustrie<br />
so etwas nicht mehr zu?<br />
Zoltan: Einige Songs wurden sehr langsam fertig und<br />
detailliert, aber andere gar nicht. Aber insgesamt<br />
denke ich, arbeiteten wir an jedem Stück viel und<br />
versuchten, das Beste aus jedem Song herauszuarbeiten!<br />
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