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Female Goth Rock<br />
Mit Lahannya eröffnet sich jedem, dass auch<br />
Frauen ordentlich rocken und dabei gut aussehen<br />
können! <strong>Die</strong> Band Lahannya besteht neben<br />
der gleichnamigen Sängerin aus Chris Milden,<br />
Belle und Lutz Demmler. Zusammen schaffen<br />
sie dunklen Gothic Rock mit einer dunklen,<br />
klaren, eindringlichen Stimme Lahannyas. Mit<br />
„Shotgun Reality“ erschien Ende 2007 das erste<br />
Album der deutsch-britischen Band, vor<br />
einigen Monaten dann die „Welcome to the<br />
Underground“-EP und nun endlich das zweite<br />
Album „Defiance“. Welche düstere Geschichte<br />
das neue Werk erzählt, beantwortete die hübsche<br />
Sängerin uns sehr offen. Hören müsst ihr<br />
die Songs jedoch selbst.<br />
Obwohl du deutsch sprichst, sind alle Lyrics<br />
in englischer Sprache verfasst. Hast du einmal<br />
überlegt, deutsche Lyrics zu schreiben?<br />
Lyrics spielen für mich eine sehr wichtige Rolle und<br />
obwohl ich fließend Deutsch spreche, kann ich mich<br />
in der englischen Sprache einfach viel besser ausdrücken.<br />
Ich würde es nicht ausschließen, dass ich<br />
auch mal Lyrics in einer anderen Sprache verfassen<br />
werde, aber das müsste sich natürlich ergeben und<br />
nicht geplant sein.<br />
Wenn man sich die Tracklist ansieht, finden<br />
sich auf den ersten Blick recht negative Songtitel<br />
wie „Dying inside“, „Sick and tired“, „Kill<br />
me if you care“, „No way out“ und „Our war“.<br />
Was ist das zentrale Thema des Albums?<br />
Das Setting unseres zweiten Albums ist ein futuristisches<br />
London in einem völlig reglementierten<br />
Großbritannien. Als Reaktion auf zahlreiche Terroranschläge<br />
wurde eine <strong>Art</strong> gläserne Gesellschaft<br />
geschaffen, in der ein Leben nur noch bei völlig<br />
konformem Verhalten möglich ist. Wer die strikten<br />
Regeln nicht beachtet, wird aus der Gesellschaft<br />
verwiesen. Individualisten, Freidenker, aber natürlich<br />
auch Opportunisten und zwielichtige Gestalten,<br />
ziehen sich deshalb in die Londoner U-Bahnschächte<br />
zurück und entwickeln dort eine <strong>Art</strong> Parallelwelt. Zu<br />
ihnen stößt die Protagonistin mit dem furchtbaren<br />
Bewusstsein, an der Technologie mitgearbeitet zu<br />
haben, die den gläsernen Staat überhaupt erst ermöglichte.<br />
In unserer letzten Veröffentlichung, der<br />
„Welcome To The Underground“-EP haben wir die<br />
Welt des Undergrounds zum ersten Mal vorgestellt<br />
und in „Defiance“ wird die Story nun fortgeführt bis<br />
zu einem dramatischen vorläufigen Ende.<br />
Der Titel „Defiance“ bedeutet sowohl Herausforderung<br />
als auch Trotz. Verbindet das Album beides?<br />
Das zentrale Thema in „Defiance“ ist die Entscheidung<br />
zwischen einem bequemen Dasein und der<br />
Verteidigung der eigenen Prinzipien. Manche Menschen<br />
können ohne Skrupel und schlaflose Nächte<br />
ihre Prinzipien aufgeben, andere hingegen macht es<br />
seelisch und moralisch krank, ein vorgespiegeltes<br />
Leben zu führen. Der Titel „Defiance“ steht für die<br />
Entschlossenheit, die man braucht, um für seine<br />
Prinzipien zu kämpfen, obwohl man sich den Konsequenzen<br />
und den niedrigen Chancen auf einen Sieg<br />
bewusst ist.<br />
Während unseres Interviews ist die Reihenfolge<br />
der Songs ja noch nicht festgelegt. Nach<br />
welchen Kriterien geht ihr vor, wenn ihr sie<br />
dann festlegt?<br />
Dadurch, dass sich im Hintergrund des Albums eine<br />
Story abspielt und die Lyrics der Songs auf dieser<br />
Basis geschrieben worden sind, haben wir natürlich<br />
weniger Spielraum als andere Bands, was die Reihenfolge<br />
angeht. „Dying Inside“ musste definitiv<br />
der erste Song sein und „Our War“ der letzte, das<br />
ging nicht anders, sowohl vom Thema her als auch<br />
von der Musik. <strong>Die</strong>se beiden Songs sind einfach die<br />
perfekten opening und closing Tracks. <strong>Die</strong> restlichen<br />
Songs wurden erstmal der Story nach platziert, mit<br />
ein paar kleinen Änderungen, die sich beim Durchhören<br />
einfach vom Gefühl her ergaben.<br />
„Open your eyes“ ist etwas ruhiger als die<br />
anderen Lieder und wirkt sehr eindringlich.<br />
Fotos: art-in-black